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Frage zu Sperren
Moin,
ich hätte da mal eine Frage zu den Achssperren bei diversen Geländewagen.
Der Mecedes G beispielsweise verfügt ja bekanntlich über deren 3, vorne, mitte und hinten. Nur kann mir jemand erklären, wann ich welche Sperre einsetzen muss? Könnte jemand mal bitte eine Beispielsituation schildern, und erklären, wann welche Sperre benutzt werden muss?
Danke
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42 Antworten
Hi, ich finde auch, dass Sperren ein interessantes Thema sind. Der G-Fahrer legt zum Beispiel die Vorderachssperre ein, wenn ein Vorderrad in der Luft hängt. Ohne die Sperre würde die ganze Kraft zu diesem Rad gehen. Bringt das blos nicht viel, weil es einfach durchdreht. Moderne Geländewagen und SUVs haben für diesen Fall den elektronischen Bremseingriff. Das in der Luft hängende Rad wird abgebremst und die Kraft wird auf das Rad umgeleitet, das noch Bodenkontakt hat. Eine Sperre wie im G macht nichts anderes, blos mechanisch.
Die hintere Sperre funktioniert genauso.
Die in der Mitte ist dazu da, eine 50% zu 50% Kraftverteilung für vorne und hinten einzurichten. Die nimmt man beispielsweise, wenn man Steigungen hochfährt, die sandig und mit Geröll sind. Oder wenn es viele Bodenwellen gibt. So eine Mitteldifferentialsperre haben aber recht viele Geländewagen.
Sperren im Einsatz
Wenn falsch, dann bitte verbessern.
PS: auf youtube gibt es viele Videos von G´s, die ihre Sperren einsetzen ;)
mfg
Hier mal ein Video von you tube. Sieht für mich verdächtig nach Sperre aus. Zuerst dreht er durch, und plötzlich klappt es mit dem Anfahren. Wobei hier die Kraft auf das rechte Rad umgeleitet wird.
Ich meine die Stelle ab 00:40.
mfg
Der silberne G hatte vermutlich die Mitteldifferential und die hintere Sperre schon drinnen.
Im Normalfall gibt man als allererstes die Mittdeldifferentialsperre als erstes rein.
Erst dann die hintere.
Bei dem plötzlichen Anfahrruck ist die vordere Sperre betätigt worden.
Die vordere sollte man möglichst wenig bedienen. Erstens ist das Fahrzeug nur mehr sehr schwer lenkbar und zweitens sind die vorderen Antriebsteile äußerst anfällig für Schäden.
Das gilt sowohl für den G wie auch zum Beispiel den Suzuki413 und den meisten anderen.
(Wobei Suzuki nachgerüstet ist)
Eine Sperre sollte ja eigentlich und das ist der imens große Vorteil gegen über den neuen selbsperrenden Teilen, immer vor!!!! der Benötigung betätigt werden.
Denn, wenn ein Rad durchdreht und ich sperre erst dann, ist es ja eigentlich schon zu spät. Das durchdrehende Rad hat das Profil schon verlegt und verliert dadurch den Grip. (Wie es ja auch bei all den elektronischen Helferlein der Fall ist.)
Gebe ich schon vorher die Sperre rein, dreht das zweite Rad voll mit und beide Räder haben Grip.
LG Michi
Hi Michi!
Zitat:
Die vordere sollte man möglichst wenig bedienen. Erstens ist das Fahrzeug nur mehr sehr schwer lenkbar und zweitens sind die vorderen Antriebsteile äußerst anfällig für Schäden.
Dann ist das auch der Grund, warum der so über die Vorderräder schiebt am Anfang?
Also bevor ich einen Berg hochfahre, mach ich die Sperren rein? Egal ob ich die nachher brauche oder nicht?
War denn meine Beschreibung in etwa richtig?
mfg
Ja, das ist richtig.
Du brauchst natürlich einiges an Erfahrung, wo du Sperren brauchst, und wo nicht.
Aber diese werden grundsätzlich immer vorher! rein getan.
Denn: Der Nachteil ist natürlich, das der Lenkradius immer größer wird.
Und ja, deswegen hat der G über die Vorderräder geschoben.
Am besten lernst du das, wenn du bei einem Trail mitfährst. Ich gehe mit meinem Beifahrer (meinem Sohn) die Strecke immer vorher ab. Und wir legen nach kurzem Beraten immer ganz genau den Punkt fest, wo wir sie reingeben und auch, wo sie raus gegeben wird.
Michi
Fährst du mit dem Toyota oder mit dem Suzuki Trail?
Denke auch, dass für Anfänger und Laien wie mich ein Disco das beste wäre. Kurz am Knopf drehen und losfahren. Den Rest macht der Wagen. Für die meisten hier ist das aber wohl zu langweilig. :D
Wann mache ich denn die hintere und wann die vordere Sperre rein?
Immer mit dem Suzuki.
Der ist entsprechend modifiziert.
Der Toyota ist viel zu unhandlich. Da kommst über keine Kuppe und um keinen Baum herum.
Michi
Zitat:
Original geschrieben von driver.87
Wann mache ich denn die hintere und wann die vordere Sperre rein?
Als erstes immer die hintere. Eben weil vorne die Antriebsteile geschont werden sollen. Da geht leichter was kaputt.
Außerdem brauchst die ja meistens beim Bergauffahren. Und da kommt der Achsdruck ohnehin immer auf die hintere Achse.
Der Disco hat aber keine Sperre, so viel ich weiß.
Nur eine Mitteldifferentialsperre.
Michi
Hier mein kleiner im Einsatz. Ist der schwarze mit den vier Zusatscheinwerfern.
http://www.youtube.com/watch?v=KVlwklrRvm8
Michi
Moin!
Grundsätzlich dienen die Differentiale dem Ausgleich unterschiedlicher Drehzahlen zwischen den Rädern. So zum Beispiel bei Kurvenfahrt. Die inneren Räder fahren einen kleineren Kreis und drehen weniger.
Wenn aber ein Rad durchdreht, so geht die ganze Energie an das gegenüberliegende Rad. Hier hilft dann die Sperre, da die Räder gleich schnell drehen.
Viel einfache Allradfahrzeuge verfügen über einen einfachen Zuschaltallrad. Bei diesem Entfällt das Mittel-Diff, da VA und HA immer gleich schnell drehen. Das ist einfach und unkompliziert, küft auf Asphalt aber zu Problemen. Besser sind hier Fahrzeuge mit Mitteldiff, das aber sperrbar sein sollte. Ein Syncro-Antrieb verfügt zum Beispiel ein solches (selbstsperrendes) Mitteldifferential. Die Kraft geht dann in 50:50 zu den Achsen.
Wenn es dann etwas glischiger im Gelände wird, benötigt man eine HA-Sperre. Dadurch wird die Kraft an der HA gleichmäßig verteilt. Also 50% VA und der Rest auf das Rad, was hinten noch Grip hat. Das Fahrzeug bleibt dabei weitestgehend lenkbar, auf Asphalt kann es aber schon zu Schäden am Diff oder den Achsteilen kommen.
Der "letzte Anker" ist dann die Sperre in der VA. Jetzt drehen alle Räder gleich schnell, die Kraft geht im Zweifelsfall komplett auch ein einziges Rad! Das Fahrzeug kann nicht mehr gelenkt werden, bzw schiebt sehr sehr stark über die VA.
Vor einer schwierigen Passage im Gelände ist es daher sinnvoll das Mittel-Diff zu sperren. Die HA-Sperre sollte man dann als Option für den 2. Versuch aufheben. Für den letzten Versuch kann man dann zur VA-Sperre greifen. Aber bevor man die Sperren benutzt sollte man immer erst das Gehirn einschalten, denn gerade bei Nachrüstlösungen sind die Steckachsen nicht für solch hohe Belastung ausgelegt. Selbst bei Unimogs kommt es dabei ab uns an zu Ritzelbrüchen.
Fahrzeuge die über eine ordentliche Verschränkung verfügen, brauchen meist keine Sperre, da sich alle Räder am Boden befinden. Fahrzeuge die quasi nicht verschränken (T-Reg und Co) sind ohne Sperre aufgeschmissen.
Ich bin mit einem Serien-Patrol (ohne Sperren) schon an Stellen durchgekommen, wo ein nachfolgender T-Reg ALLE Sperren aktivieren mußte um anzukommen!
Gruß Inge
@Michi:
Na wenigstens bist du vernünftig und fährst mit Türen!
Zitat:
Original geschrieben von driver.87
Der G-Fahrer legt zum Beispiel die Vorderachssperre ein, wenn ein Vorderrad in der Luft hängt. Ohne die Sperre würde die ganze Kraft zu diesem Rad gehen. Bringt das blos nicht viel, weil es einfach durchdreht. Moderne Geländewagen und SUVs haben für diesen Fall den elektronischen Bremseingriff. Das in der Luft hängende Rad wird abgebremst und die Kraft wird auf das Rad umgeleitet, das noch Bodenkontakt hat. Eine Sperre wie im G macht nichts anderes, blos mechanisch.
Fuer mich hoert sich dies eher nach Traktionskontrolle an, als nach Sperre... ;)
Besser als inge-k kann mans allerdings nicht erklaeren...
Zitat:
Besser als inge-k kann mans allerdings nicht erklaeren...
Inge-k ist ja auch Fachfrau. :o;)
Hab ja auch extra unten hingeschrieben, wenn falsch dann verbessern.
mfg
Zitat:
Original geschrieben von driver.87
@Michi:
Na wenigstens bist du vernünftig und fährst mit Türen!
Ja, und ab sofort mit massivem Überrollbügel.
Gruss Michi