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Differential Sperren

Hallo,

Möchte Sie fragen, wenn man eine Wahl hat zwischen einem Einbau Mitten (Längst) Differentialsperre, und/oder eine Hinten Diff. Sperre, welche sollte man bevorzugen, welche im Gelände öfters gebraucht wird, welche mehr Wirkung hat. Die Funktionsweise- Wirkung ist mir bekannt, die Frage geht es mehr um die Praxis, was öfters gebraucht wird. Für den Einbau von beiden bin ich im Moment nicht zahlungs fähig also muss für eine mich entscheiden.

Was sind Ihre Erfahrungen darüber?

Beste Gruß

Paul

Beste Antwort im Thema

Ohne jetzt das Allradsystem des Viano näher zu kennen, ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten.

Simuliert er eventuell die Diff Sperre an den Achsen über Bremseingriffe oder hat ein Limited Slip Differential, das bei Drehzahlunterschieden einen Teil der Antriebsleistung an das blockierte Rad weiterleitet?

Ich würde die Hersteller direkt fragen, warum sie diese Diff-Sperre bei diesem Fahrzeug für sinnvoll halten und die andere nicht anbieten.

Aus meiner Erfahrung mit Zuschalt-Allradler weiß ich, dass zunächst die weniger belasteten Vorderräder durchdrehen. Wenn also der Hauptantrieb des Viano auf die Vorderräder geht, wäre ein Mitteldiff vielleicht nicht dumm, denn das würde vordere und hintere Achse miteinander starr verbinden und damit 50% Antriebsleistung sicher nach hinten bringen. Aber das ist Spekulation.

Abgesehen davon gehört die Sperre an die stärker belastete Achse.

Ergänzung - Zitate aus der MB-Webseite

.... Antriebskraft im normalen Fahrbetrieb im Verhältnis von 35:65 auf Vorder- und Hinterachse übertragen.

Halte ich für eine sinnvolle Abstufung!

Das Traktionssystem ersetzt bis zu drei Differenzialsperren

Statt mit mechanischen Differenzialsperren arbeitet der Allrad­antrieb mit dem Elektronischen Traktions-System 4ETS: Verlieren eines oder mehrere Räder auf rutschigem Untergrund die Traktion, bremst 4ETS die durchdrehenden Räder automatisch mit kurzen Impulsen ab und erhöht dadurch in gleichem Maße das Antriebs­moment an den Rädern mit guter Traktion.....4ETS kann die Wirkung von bis zu drei Differenzialsperren simulieren: Längssperre, Hinterachse- und Vorderachssperre.

Danach halte ich die HA Sperre für sinnvoller.

Zum Thema Untersetzung:

Besteht vielleicht die Möglichkeit, die Übersetzungsverhältnisse insgesamt durch Tausch von Zahnradpaaren im Getriebe zu ändern?

Sind denn überhaupt schon Situationen eingetreten, die Änderungen am 4WD erforderlich machen? Ein echter Offroader wird der Viano auch mit solchen Modifikationen nicht.

Gruß, Bernhard

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Moin Paul,

kommt drauf an, in welchem Fahrzeug? Grundsätzlich macht es nicht viel Sinn, eine Achssperre zu aktivieren, solange das Mitteldifferential noch offen ist - weshalb das bei Fahrzeugen mit serienmäßigen Achssperren bei elektronischer Ansteuerung (Mercedes G, Jeep Wrangler Rubicon) auch nicht geht, dort ist zwingend die Reihenfolge Mitte -> Hinten -> Vorne vorgegeben.

Hast Du ein Fahrzeug mit zuschaltbarem Allradantrieb (Suzuki SJ/Vitara, Jeep mit Command-Trac, Nissan Patrol / Terrano, Opel Frontera, Isuzu Trooper, diverse Pickups, etc.), ergibt sich die Frage nach einer Mitteldifferentialsperre nicht - denn dort ist kein Differential zu Sperren, das Zuschalten der Vorderachse gleicht in der Wirkung einem Allrad mit gesperrtem Mitteldiff.

Gibt auch ansonsten kaum Fahrzeuge mit permanentem Allradantrieb ohne Sperreinrichtung für das Mitteldiff - allenfalls die alte M-Klasse (W163) wäre da ein Kandidat. Ansonsten haben so ziemlich alle Allrad-Geländewagen ab Werk mindestens eines Einrichtung, die der Funktionsweise eines sperrbaren Mitteldifferentials entspricht. Nachgerüstet werden müssen an sich nur die Achssperren (sinniger Weise in der Reihenfolge hinten -> vorne, weil man sich einen möglichst kleinen Wendekreis erhalten will, und die Sperre in erster Linie bei Bergauffahrt benötigt wird, wenn mehr Last auf der Hinterachse liegt).

Ohne gesperrtes Mitteldiff fährt somit eh fast keiner in's Gelände ;).

Gruß

Derk

Schön erklärt ...

Danke Derk !

super kompetente Erklärung !

Bei mir geht es um Viano 4 Matic, denn ich als ein Reisemobil auch für schlechter zugänglichen Stellmöglichkeiten aufrüsten möchte, daher die Frage über Sperren. Es gibt zwei Aufrüster und jeder hat nur eine Diff.Sperre im Program :

Iglhaut - Hinten

Oberaigner - Mitte

Wohl bemmerkt beides für 4 Matic MB Werksallrad.

Iglhaut hat auch eidenes Allrad für Vito / Viano - da bekommt man alle Sperren aus einer Hand, aber das ist für mich leider unbezahlbar. (ca 20000€)

Noch ein Thema ist die Untersetzung aber für Werks 4 Matic habe ich bis jezt niemand gefunden der eine Unterstzung einbauen könnte (5 gang Automatik). Vielleicht kennt doch jemand der es kann?

Noch malls, vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, bin jezt bestens Informiert und werde mich beim Oberaigner melden.

Beste Grüße!

Paul

Ohne jetzt das Allradsystem des Viano näher zu kennen, ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten.

Simuliert er eventuell die Diff Sperre an den Achsen über Bremseingriffe oder hat ein Limited Slip Differential, das bei Drehzahlunterschieden einen Teil der Antriebsleistung an das blockierte Rad weiterleitet?

Ich würde die Hersteller direkt fragen, warum sie diese Diff-Sperre bei diesem Fahrzeug für sinnvoll halten und die andere nicht anbieten.

Aus meiner Erfahrung mit Zuschalt-Allradler weiß ich, dass zunächst die weniger belasteten Vorderräder durchdrehen. Wenn also der Hauptantrieb des Viano auf die Vorderräder geht, wäre ein Mitteldiff vielleicht nicht dumm, denn das würde vordere und hintere Achse miteinander starr verbinden und damit 50% Antriebsleistung sicher nach hinten bringen. Aber das ist Spekulation.

Abgesehen davon gehört die Sperre an die stärker belastete Achse.

Ergänzung - Zitate aus der MB-Webseite

.... Antriebskraft im normalen Fahrbetrieb im Verhältnis von 35:65 auf Vorder- und Hinterachse übertragen.

Halte ich für eine sinnvolle Abstufung!

Das Traktionssystem ersetzt bis zu drei Differenzialsperren

Statt mit mechanischen Differenzialsperren arbeitet der Allrad­antrieb mit dem Elektronischen Traktions-System 4ETS: Verlieren eines oder mehrere Räder auf rutschigem Untergrund die Traktion, bremst 4ETS die durchdrehenden Räder automatisch mit kurzen Impulsen ab und erhöht dadurch in gleichem Maße das Antriebs­moment an den Rädern mit guter Traktion.....4ETS kann die Wirkung von bis zu drei Differenzialsperren simulieren: Längssperre, Hinterachse- und Vorderachssperre.

Danach halte ich die HA Sperre für sinnvoller.

Zum Thema Untersetzung:

Besteht vielleicht die Möglichkeit, die Übersetzungsverhältnisse insgesamt durch Tausch von Zahnradpaaren im Getriebe zu ändern?

Sind denn überhaupt schon Situationen eingetreten, die Änderungen am 4WD erforderlich machen? Ein echter Offroader wird der Viano auch mit solchen Modifikationen nicht.

Gruß, Bernhard

Beim4 Matic Viano werden die Diff. Sperren simuliert durch abbremsen der durchdrehender Räder erzielt. Natürlich im extrem Fall, den habe ich schon an der Ostsee im Sand gehabt, werde die durchdrehender bis zum kompletten stopp abgeriegelt. Deswegen möchte ich eine Mechanische Sperre einbaune lassen. Der Buget lässt aber nicht zu zwei Sperren Hinten in der Mitte zuhaben, so war meine Frage was ist sinnvoller mitte oder hinten. Bis jezt , besonders nach dem Beitrag von Dirk, bin ich für die Mittlere Sperre, die ,scheint so ,ist die "hauotsperre" beim 4x4.

Wegen der Herstellern, sie bieten unterschiedliche Sperren. weil einer (Iglhaut) baut sein eigenen 4x4 Antrieb für Viano, der andere (Obereigner) entwickelt für die MB Serie 4x4 Antriebe.

danke!

Paul

Danke, keine Ursache ;).

Wenn mich meine Google-Bedienkenntnisse nicht verlassen haben, arbeitet die 4Matic des Viano (W639) mit direktem Antrieb der Hinterachse und einer Viscokupplung zur Vorderachse, die um die Kante eine 40/60-Verteilung hinbekommt, der Rest wird über eine Traktionskontrolle ausgeregelt. In dem Fall brächte die Achssperre hinten tatsächlich mehr - denn durch die direkte Verbindung zur Hinterachse würde es solange vorwärts gehen, wie ein Hinterrad halt findet. Fährt also auch mit achsweise jeweils einem Rad am Boden noch weiter.

Die Mitteldiffsperre würde in dem Szenario weniger bringen, weil dann ein haltloses Hinterrad nur noch mit beiden Vorderrädern am Boden kompensierbar wäre - mit achsweise einem Rad in der Luft wäre der Vortrieb zu Ende. Außerdem sind Viscokupplung und Traktionskontrolle ein halbwegs brauchbarer Ersatz, wenn's nicht gerade auf einen Trialparcour geht.

Alles mit der Einschränkung, dass ich die 4Matic da richtig interpretiert habe ;).

Das Nachrüsten von Sperren ist darüber hinaus immer mit Vorsicht zu genießen. Bietet ein Hersteller Sperren ab Werk an, hat er die Antriebswellen und Gelenke passend dimensioniert. Gibt es keine Sperren ab Werk, wurde die Stabilität des Antriebsstrangs meistens auch kleiner (weil preiswerter) dimensioniert, entsprechend ist das Risiko bei Nachrüstung höher, etwas kaputt zu machen...

Kürzere Übersetzung bekommt man evtl. auch schon durch Tausch der Achsübersetzung (Differential) hin, nur hat man dann zwangsläufig über den gesamten Geschwindigkeitsbereich ein höheres Drehzahlniveau. Sollte mit dem TÜV abgesprochen werden, da eine Veränderung der Übersetzung auch das Abgasverhalten ändert.

Gruß

Derk

/Nachtrag: Da hat das Schreiben etwas länger gedauert, gehe daher mit Bernhards Meinung konform ;).

Sperre an der hauptsächlich angetriebenen Achse sehe ich beim angehängten Allrad auch als bessere Lösung.

Untersetzung ist nice to have, aber beim Automatikgetriebe bringt es erheblich weniger als beim Handschalter. Das Geld würde ich dann lieber in die zweite Sperre investieren.

Hallo Derk,

Also 4 Matic beim Viano ist ein permanentes Allrad 65:35 Antriebsverhältniss.

Nach hinten läuft es über ein Verteilergetriebe (der auch optional gesperrt werden kann = Mittensperre)

Ich glaube es hat keine Viscokupplung weil es permanentes Allrad ist.

In dem Fall würde doch die Mittelsperre am sinnvollsten oder?

Wegen der Belastung des Antriebsstranges würde ich kein Stress haben, die 4 Matic wird selbst von Oberaigner für Mercedes Transporter entwickelt und ich glaube sie liefern auch die Teile zum Einbau ans Werk.

Beste Grüeß!

Paul

Mittelsperre bedeutet nach dem Einschalten: 50:50 Krafteverteilung zwischen hinten und vorne statt 65:35. Für alles andere muss die Bremsanlage sorgen. Die bremst nach dem Takt des ABS Systems jedes durchrutschende Rad einzeln und lässt dann schnell wieder los, um abzuchecken, ob denn schon wieder Traktion vorhanden ist oder ob wieder ein Bremseingriff erforderlich ist.

 

Hecksperre bedeutet: weiter 65% Antrieb auf der Hinterachse, wenn dort aber ein Rad die Traktion verliert, hat das andere sofort die vollen 65%, ohne dass erst die Aktion der ABS Regelung abgewartet wird.

Die besten Sperren sind übrigens nutzlos, wenn nicht die zu den Anforderungen des Geländes passenden Reifen verbaut sind.

Bernhard

Hallo Bernhard,

Soviel ich informiert bin von Oberaigner, bei der Mittelsperren Aktivierung wird alle Assistenzsysteme auch das ABS abgeschaltet. ??

Bester Gruss.

Paul

Zitat:

@psnd schrieb am 30. März 2015 um 21:36:32 Uhr:

Ich glaube es hat keine Viscokupplung weil es permanentes Allrad ist.

Das widerspricht sich erstmal nicht ;).

Ist echt nicht leicht, etwas Verlässliches zum Viano-Allrad zu finden. Die Angaben zur Drehmomentverteilung decken sich mit der 4Matic der E-Klasse. In dem Fall wäre wirklich keine Sperreinrichtung (auch keine Visco-/Lamellenkupplung oder sonstiges) drin, sondern lediglich ein Differential mit Planetengetriebe, welches durch seine Übersetzung die Momentverteilung vorgibt. In dem Fall: Vergiss' die Empfehlung mit der Hinterachssperre, das hilft ohne vorherige Mitteldiffsperre wenig bis gar nichts. Wäre dann identisch zum Verhalten der M-Klasse, die auch dasselbe System nutzt - bei starken Unterschieden der Bodenhaftung an den Achsen verpufft alle Antriebsleistung an der geringer belasteten, ist einzig durch die Traktionskontrolle zu retten.

Zitat:

@psnd schrieb am 30. März 2015 um 21:36:32 Uhr:

In dem Fall würde doch die Mittelsperre am sinnvollsten oder?

Ja... Sollte dann aber die Traktionskontrolle wegfallen, bringt Dich das erstmal auch nicht weiter als der Serienzustand. Die oben beschriebene 4Matic bringt die besten Ergebnisse, wenn man einfach auf dem Gas stehen bleibt und die 4ETS (Traktionskontrolle) machen lässt, im Falle der M-Klasse ist man dann zwar schnell im Bereich der Überhitzungsabschaltung - aber bis dahin ist es wirksamer als ein gesperrtes Mitteldifferential ohne Achssperren. Der Viano hat leider keine nennenswerte Verschränkung, neigt also schnell dazu ein Rad in die Luft zu heben und das diagonal gegenüber liegende dadurch auch stark zu entlasten - mit der 50:50-Verteilung durch Mitteldiffsperre wäre dann auch erstmal Game Over, müsste man durch Schwung - oder eben eine Traktionskontrolle kompensieren.

Wenn's also das "übliche" 4Matic-System ist, fürchte ich Dir hilft eine einzelne Sperre eher wenig weiter...

Gruß

Derk

Die Fragen können eigentlich nur die Anbieter der Sperren kompetent beantworten, denn die kennen den originalen Antrieb.

Wenn im Moment die nicht vorhandenen Sperren das Problem für das Vorankommen sind, wird es nach deren Einbau irgendetwas anderes sein. Ein Heavy Duty Allradler wird aus dem Viano auf keinen Fall.

Bernhard

Laut dieser Daimler-Seite ist es der gleiche Antrieb wie im ML.

Hier mal die Iglhaut-Seite zum Viano. Die sperren auf Wunsch alles: Mitte, Vorne, Hinten :cool:

Zitat:

@XC70D5 schrieb am 31. März 2015 um 12:24:54 Uhr:

Laut dieser Daimler-Seite ist es der gleiche Antrieb wie im ML.

Hier mal die Iglhaut-Seite zum Viano. Die sperren auf Wunsch alles: Mitte, Vorne, Hinten :cool:

Beim Iglhaut die 3 Sperren - nur für Eigenen Iglhaut 4x4 Antrieb, da tauschen sie von Getriebe bis zum Aufhängung so ziehmlich alles aus.

Für das MB Original 4 Matic bietet Iglhaut nur die Hintensperre.

Für das MB Original 4 Matic bietet Oberaigner Mittensperre.

 

 

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