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Fehlersuche Zündung R129 M104
Hallo zusammen, ich bin mir meinen Latein am Ende und hoffe auf Hilfe hier.
Zum Fahrzeug: R129 M104 EZ 05.92 316tkm
Problem: Das Auto sprang eines Morgens sehr schlecht an und nahm nach ein paar hundert Metern kein Gas mehr an bzw ging beim Gas geben aus, ich konnte mich nur noch mit immer wieder starten und langsam Rollen lassen nach Hause schleppen.
In meiner Werkstatt haben wir folgendes getestet. :
Zündfunke an allen Kerzen im ausgebauten Zustand vorhanden. Kerzen trotzdem erneuert.
Verteiler incl finger neu. Zündkabel neu. Nockenwellen sensor und Kurbelwellen Sensor neu.
Benzin komplett abgelassen und incl Filter gewechselt. Gehäuse vom Motor Kabelbaum geöffnet und auf bruchstellen augenscheinlich geprüft. Kompression alle zylinder 10-11 Bar. Funke kommt am Verteiler an und geht auch sauber raus.
Wenn ich die Kerzen aussen teste sauberes funkenbild. Baue ich sie ein und lasse den Motor drehen muckt sich der Motor kein bißchen. Kerzen raus und klatsch nass. Trotzdem Funken sie.
Funken sind da Benzin ist da
Ich habe das Gefühl das er falsch zündet, habe deswegen Nocken und Kurbel Sensoren neu gemacht. Trotzdem kein Erfolg.
Was mich wundert ist das der Motor überhaupt keine Zündung hat beziehungsweise sich nicht mal schüttelt.
Leider hab ich niemand mehr der den alten Diener auslesen kann und hoffe hier auf Rat bevor ich zur mercedes fahren muss
Kann die Kette über gesprungen sein?
Gibt es noch ein sensor oder Geber?
Ich bin dankbar für jede Hilfe oder Rat weil ich nicht mehr weiter weiß
Danke im voraus
Gruß Marcus
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17 Antworten
Ohne die Theorie des fehlenden Zündfunkens ganz zu verwerfen - könnte es sein, dass die Kerzen durchaus auch im eingebauten Zustand zur richtigen Zeit funken, aber so viel zu viel Benzin im Brennraum ist, dass man von zündfähigem Gemisch meilenweit entfernt ist? Müsste allerdings auch auf allen Zylindern der Fall sein...
Kannst du die Einspritzdauer/Kaltstartanreicherung messen?
Zitat:
@motor_talking schrieb am 11. Oktober 2022 um 21:56:43 Uhr:
Ohne die Theorie des fehlenden Zündfunkens ganz zu verwerfen - könnte es sein, dass die Kerzen durchaus auch im eingebauten Zustand zur richtigen Zeit funken, aber so viel zu viel Benzin im Brennraum ist, dass man von zündfähigem Gemisch meilenweit entfernt ist? Müsste allerdings auch auf allen Zylindern der Fall sein...
Kannst du die Einspritzdauer/Kaltstartanreicherung messen?
Das hab ich mir auch schon überlegt das er zuviel sprit einschiest, aber wie ich das messen kann bzw was die Ursache dafür ist habe ich keine Ahnung.
Gruß Marcus
Hallo Marcus,
kannst Du mal bestätigen daß Du den 300SL24 hast, also 129061 ???
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 11. Oktober 2022 um 23:23:04 Uhr:
Hallo Marcus,
kannst Du mal bestätigen daß Du den 300SL24 hast, also 129061 ???
Ja genau, so steht es in der Vin, warum fragst du? Passt nicht zum Baujahr?
Zitat:
@stahlus schrieb am 11. Oktober 2022 um 23:40:00 Uhr:
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 11. Oktober 2022 um 23:23:04 Uhr:
Hallo Marcus,
kannst Du mal bestätigen daß Du den 300SL24 hast, also 129061 ???
Ja genau, so steht es in der Vin, warum fragst du? Passt nicht zum Baujahr?
Doch - ist genau richtig.
Hallo Marcus,
Du sagst der Motor sprang an dem Morgen sehr schlecht an.
Hast Du bei diesem Startversuch ein Klackern oder andere unbekannte Geräusche vom Motor bemerkt ?
Bzw. an den Tagen davor ?
Oder war das Geräuschverhalten normal ?
Wenn sich alles normal angehört hat würde ich ein Kettenspringen erstmal ausschließen.
Da Du nun schon fast alles erneuert hast würde ich den nächsten Schritt auch machen - und zwar Zündspule auswechseln.
Ich weiß Du sagst: "Zündfunke an allen Kerzen im ausgebauten Zustand vorhanden".
Aber - man sollte bedenken daß die Zündanlage in diesem Zustand nicht mal sozusagen "im Leerlauf" läuft und daß sie viel mehr leisten muß wenn sie einen Funken produzieren soll unter Kompression. Das ist Schwerstarbeit.
Ein Beispiel aus meiner Vergangenheit.
Der gleiche M104981 Motor hatte ein Problem mit Aussetzern, schlechtem Starten und no Power bzw. fast Ausgehen.
Auch hier gabs einen schönen Funken bei ausgebauten Kerzen, allerdings konnte man bei Dunkelheit bei laufendem Motor ab und zu einen winzigen Funken sehen (an der Stelle im Bild unten).
Nach dem Ausbau war es dann offensichtlich, daß der Funken ein winziges Loch in das Spulengehäuse gebrannt hatte. Man muß noch dazu sagen, daß beide Kabel direkt neben der Klemme (Mutter) einen 90 Grad Winkel nach unten machen und sozusagen die Spulenwand berühren. Das war dann der direkte Weg für die Hochspannung, die Irgendwo hin wollte. Das Kabel hatte sich an der Stelle grau verfärbt.
OK das könnt ich mal noch nachgucken
Zitat:
@stahlus schrieb am 12. Oktober 2022 um 10:28:13 Uhr:
OK das könnt ich mal noch nachgucken
Nachgucken würde ich nicht, sondern auswechseln, genauso wie Du den Kurbelwellensensor und den Nockenwellensensor (auf Verdacht) ausgewechselt hast. Dann wäre der Kreis geschlossen.
Die Zündspule ist bestimmt billiger als der Nockenwellensensor ?
Die Zündspule würde ich eher als Verschleißteil ansehen als den Nockenwellensensor.
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 12. Oktober 2022 um 10:38:07 Uhr:
Zitat:
@stahlus schrieb am 12. Oktober 2022 um 10:28:13 Uhr:
OK das könnt ich mal noch nachgucken
Nachgucken würde ich nicht, sondern auswechseln, genauso wie Du den Kurbelwellensensor und den Nockenwellensensor (auf Verdacht) ausgewechselt hast. Dann wäre der Kreis geschlossen.
Die Zündspule ist bestimmt billiger als der Nockenwellensensor ?
Die Zündspule würde ich eher als Verschleißteil ansehen als den Nockenwellensensor.
Wahrscheinlich auch billiger als der Kurbelwellengeber mit Kabel.
Bei diesem Motor geht gerne mal das Zündsteuergerät kaputt...
Die zweite Möglichkeit sind sie Benzinpumpen. Der hat ja zwei, wenn eine läuft und die andere nicht, hat man auch so ein Fehlerbild.
Ich hab jetzt mal noch ne Spule bestellt und würde das morgen ausprobieren. Vielen Dank schon mal im voraus.
Der Übeltäter war tatsächlich die Spule, der funke hat in der Tat nicht mehr zum zünden gereicht.
Man lernt nie aus.
Danke für eure Hilfe
Gruß Marcus
Hallo Marcus,
wenn man wie Du nach dem "trial-and-error" Prinzip vorgeht und Teile auf einer Liste nach und nach auswechselt kommt man irgendwann zum Ende der Liste und kann ziemlich sicher sein daß schließlich das defekte Teil an der Reihe ist.
Es geht aber auch einfacher (und billiger).
Für den Nockenwellensensor und Kurbelwellensensor gibt es vorgegebene Testwerte die man prüfen kann um diese Teile als i.O. oder nicht zu bewerten. Wenn man keine Testwerte vorliegen hat, kann man zumindestens den Kurbelwellengeber mit Heißluftpistole/Haartrockner prüfen. D.h. den Geber im ausgebauten Zustand bis auf eine Temperatur anwärmen die einem heißen Motor entspricht. Wenn der Innenwiderstand dann in Richtung 1200 Ohm ansteigt und weiter und weiter steigt und schließlich in den Offlinebereich geht ist er defekt. Ein solcher Geber wird im kalten Zustand ein vernünftiges Signal bringen und der Motor springt an - allerdings wird er nicht mehr anspringen wenn man nach 10 bis 15 Minuten nach Motoraus versucht den heißen Motor wieder zu starten.
Wenn der Geber total Toast ist und der Motor springt auch kalt nicht an wird man mit dem Ohmmeter nicht die 680 - 1200 Ohm messen können die er kalt (oder warm) haben sollte.
Gut daß Du nicht das teure Zündsteuergerät - wie weiter oben erwähnt wurde - ausgewechselt hast.
Wenn ich die Zündspule in Deinem Auto wäre würde ich mich fragen warum die anderen Bauteile vor mir an der Reihe waren obwohl ich auch schon 30 Jahre auf dem Buckel habe und genause müde oder noch müder bin :)
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 16. Oktober 2022 um 15:26:49 Uhr:
Hallo Marcus,
wenn man wie Du nach dem "trial-and-error" Prinzip vorgeht und Teile auf einer Liste nach und nach auswechselt kommt man irgendwann zum Ende der Liste und kann ziemlich sicher sein daß schließlich das defekte Teil an der Reihe ist.
Es geht aber auch einfacher (und billiger).
Für den Nockenwellensensor und Kurbelwellensensor gibt es vorgegebene Testwerte die man prüfen kann um diese Teile als i.O. oder nicht zu bewerten. Wenn man keine Testwerte vorliegen hat, kann man zumindestens den Kurbelwellengeber mit Heißluftpistole/Haartrockner prüfen. D.h. den Geber im ausgebauten Zustand bis auf eine Temperatur anwärmen die einem heißen Motor entspricht. Wenn der Innenwiderstand dann in Richtung 1200 Ohm ansteigt und weiter und weiter steigt und schließlich in den Offlinebereich geht ist er defekt. Ein solcher Geber wird im kalten Zustand ein vernünftiges Signal bringen und der Motor springt an - allerdings wird er nicht mehr anspringen wenn man nach 10 bis 15 Minuten nach Motoraus versucht den heißen Motor wieder zu starten.
Wenn der Geber total Toast ist und der Motor springt auch kalt nicht an wird man mit dem Ohmmeter nicht die 680 - 1200 Ohm messen können die er kalt (oder warm) haben sollte.
Gut daß Du nicht das teure Zündsteuergerät - wie weiter oben erwähnt wurde - ausgewechselt hast.
Wenn ich die Zündspule in Deinem Auto wäre würde ich mich fragen warum die anderen Bauteile vor mir an der Reihe waren obwohl ich auch schon 30 Jahre auf dem Buckel habe und genause müde oder noch müder bin :)
Sehr schön gesagt fitzcarraldo und du lagst 100%ig richtig mit deiner Empfehlung Zündspule