Fährt man im Alter...... gelassener/vorsichtiger/zurückhaltender?
So, mal wieder ein Thread, der zur offenen Diskussion einladen soll.
Ich für meinen Teil, der nun auf exakt Mitte 50 zugeht kann von mir sagen, dass ich jetzt versuche, angepasster zu fahren als früher. Dazu gehört auch, hin und wieder zurückzuziehen wenn ich dadurch eine Situation vermeiden kann, die stressig werden könnte.
ein paar Beispiele, die ich bei mir feststelle:
- Ich fahre kaum noch schneller als 150-160, oft sogar Tempomat bei 130-140, früher durften es auch mal gern +200 km/h sein.
- Ich halte mich in der Regel an die Geschwindigkeitsbeschränkungen bzw. max. 10 km/h drüber. War früher auch anders.
- Ich halte gelegentlich, um andere einscheren oder abbiegen zu lassen. Habe ich früher auch selten bis gar nicht gemacht.
- Ich versuche vorausschauender zu fahren und mögliche Vorkommnisse zu "erahnen" (z.B. dass der PKW gleich hinter dem LKW ausscheren will). Früher war es mehr ein draufhalten.
- Ich passe meine Geschwindigkeit bei höherem Verkehrsaufkommen auf Mitschwimm-Geschwindigkeit an. Früher waren mir die anderen egal.
Irgendwie kann ich gefühlt nicht feststellen, dass mir dadurch mehr Zeit verloren geht, dafür fühle ich mich nicht so gestresst nach der Fahrt.
Und das, obwohl einem ja im Alter weniger Zeit übrig bleibt als in der Jugend. Grade da sollte man doch eher zur Eile neigen 😁
Bin ich jetzt gelassener, vorsichtiger oder etwa doch übertrieben vorsichtig?
Ich glaube, ich habe mir das jetzt aus reinem Selbstschutz angewöhnt.
Das bedeutet nicht, dass ich mich nicht doch hin und wieder aufrege, wie ja in anderen Threads schon geschrieben.
Und ran an die Tasten 🙂
Beste Antwort im Thema
Alter ist sicher ein Faktor, das andere ist die persönliche "Laufleistung".
Ich merke bei mir jetzt, dass mich Sachen wie
- in den Sicherheitsabstand einscheren
- drängeln
- dauerhaftes Fahren auf der mittleren Spur
anderer Teilnehmer nicht mehr aufregen oder überhaupt interessieren. Ich gehe vom Gas, um den nötigen Abstand wieder zu bekommen, bzw. überhole normal, wenn sich die Lücke dafür auftut, und fahre danach ganz normal wieder auf meine rechte Spur rüber. Kein Zetern, keine Lichthupe, kein Schneiden des Schleichers.
Lohnt sich nicht, diese Situationen wiederholen sich sowieso bei jeder Fahrt aufs neue. Wichtig ist, dass ich selbst ordentlich fahre und heile ankomme, und zwar jedes Mal. Anderer Leute OWis sind nicht mein Bier und ich kann und soll sie auch nicht alle verbessern, jeden einzeln.
Das war vor 2-3 Jahren, als ich selbst erst 75000 km "auf der Uhr" hatte, in meinem Kopf noch ganz anders. Da habe ich mich über jeden Sicherheitsabstandzerstörer einzeln aufgeregt. Hat aber nie geholfen.
149 Antworten
Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 11:44:49 Uhr:
DEN abgedroschenen Link wollte ich dann doch nicht posten....
...mir doch egal !
Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 10:08:06 Uhr:
Aber muss eine Frage immer eine Erwartungshaltung implizieren?
In einer sachlichen Gesellschaft werden Fragen nicht ohne Grund gestellt, würden sie doch sonst auf reine Plapperei verweisen? Und wenn man schon danach fragt, warum jemand die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausreizt, dann wohnt in einem derartigen Wortlaut auch das Unverständnis darüber inne und suggeriert, man wäre der Auffassung, die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wäre ohne vorhandene, die Höchstgeschwindigkeit unmöglich werden lassende verkehrsspezifische Ausnahmesituationen allgemeine Pflicht. Ist sie aber nicht.
Mir insbesondere ist's wurscht, ob jemand langsamer als mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist oder nicht; denn hier gilt weniger ist mehr, mehr an Reaktions- und Bremszeit im Falle des Falles.
Klar kann man sich darob mokieren, wenn jemand vor einem fährt, der langsamer fährt, als bauartbedingt möglich; nur sucht man sich hier dann eine Möglichkeit zu überholen, und gut ist's. Das Gegenteil trainiert übrigens die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung.
Den Rahmen von § 3 Abs.2 StVO muss man dabei allerdings schon einhalten. Will sagen: alles in Maßen, dann passt das schon.
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Zitat:
@Wauhoo schrieb am 27. Januar 2016 um 13:22:32 Uhr:
In einer sachlichen Gesellschaft werden Fragen nicht ohne Grund gestellt, würden sie doch sonst auf reine Plapperei verweisen? Und wenn man schon danach fragt, warum jemand die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausreizt, dann wohnt in einem derartigen Wortlaut auch das Unverständnis darüber inne und suggeriert, man wäre der Auffassung, die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wäre ohne vorhandene, die Höchstgeschwindigkeit unmöglich werden lassende verkehrsspezifische Ausnahmesituationen allgemeine Pflicht. Ist sie aber nicht.Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 10:08:06 Uhr:
Aber muss eine Frage immer eine Erwartungshaltung implizieren?
Wie gesagt, was andere in Fragen interpretieren oder lesen, bleibt den "anderen" selbst überlassen. Es gibt tausende andere Gründe weswegen eine Frage gestellt wird. Und man muss diese Gründe nicht immer zwangsweise ausführen. Es obliegt dann dem Antwortenden, darauf einzugehen oder nicht.
Ich fahre jetzt 20 Jahre Auto und kann sagen, dass die Fahrweise im Laufe der Jahre immer gelassener geworden ist. Da spielen viele Dinge eine Rolle.
- ich bin auf den FS angewiesen
- ich habe im Laufe der Jahre immer wieder Unfallopfer von der Strasse gekratzt
- ich habe Familie und bin mir der Verantwortung bewusst
Das reicht um freiwillig vorausschauend und vorsichtig zu fahren.
Gruss
Jürgen
Gerade den letzten Beitrag von Caravan16V sollten mal einige VT lesen, die sich noch keine gelassene Fahrweise angewöhnt haben.
Mit dem Kopf durch die Wand geht selten gut, vor allem nicht, wenn man im Auto sitzt.
Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 15:13:29 Uhr:
Gerade den letzten Beitrag von Caravan16V sollten mal einige VT lesen, die sich noch keine gelassene Fahrweise angewöhnt haben.Mit dem Kopf durch die Wand geht selten gut, vor allem nicht, wenn man im Auto sitzt.
Wie sagt man so schön: einem Kind zu sagen, dass es nicht auf die heiße Herdplatte tatschen darf nützt nix. Es muss sich erst die Finger verbrennen........😉
Zitat:
@bobbysix schrieb am 27. Januar 2016 um 15:40:37 Uhr:
Wie sagt man so schön: einem Kind zu sagen, dass es nicht auf die heiße Herdplatte tatschen darf nützt nix. Es muss sich erst die Finger verbrennen........😉Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 15:13:29 Uhr:
Gerade den letzten Beitrag von Caravan16V sollten mal einige VT lesen, die sich noch keine gelassene Fahrweise angewöhnt haben.Mit dem Kopf durch die Wand geht selten gut, vor allem nicht, wenn man im Auto sitzt.
das ist richtig, aber das Kind schadet sich maximal selbst (gut, ggf. muss man Hautfetzen von der Herdplatte kratzen oder sich stundenlang das Geschrei anhören). Im Straßenverkehr geht das aber in der Regel böser aus. Da sollte man nicht argumentieren "Man darf einen Fehler einmal machen, aber kein zweites Mal". Oft gibts nämlich gar kein zweites Mal mehr.
Zitat:
@kerberos schrieb am 27. Januar 2016 um 15:43:36 Uhr:
das ist richtig, aber das Kind schadet sich maximal selbst (gut, ggf. muss man Hautfetzen von der Herdplatte kratzen oder sich stundenlang das Geschrei anhören). Im Straßenverkehr geht das aber in der Regel böser aus. Da sollte man nicht argumentieren "Man darf einen Fehler einmal machen, aber kein zweites Mal". Oft gibts nämlich gar kein zweites Mal mehr.Zitat:
@bobbysix schrieb am 27. Januar 2016 um 15:40:37 Uhr:
Wie sagt man so schön: einem Kind zu sagen, dass es nicht auf die heiße Herdplatte tatschen darf nützt nix. Es muss sich erst die Finger verbrennen........😉
Das ist denen nicht bewusst, da es ja so oft nochmal gut gegangen ist...... Ist für die auch ein gewisser Nervenkitzel. Nur wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann ist das Gejammere groß. Also mehr Kontrollen und solche Spezialisten rausfischen......
In der Regel werden ja Wiederholungstäter anders bestraft. Aber dazu muss man diese erst mindestens zweimal erwischen. Und selbst dann kanns schon zu spät sein.
Zitat:
@Erwachsener schrieb am 27. Januar 2016 um 11:30:03 Uhr:
Beides hat aber in gewissem Maße miteinander zu tun.Zitat:
@Diabolomk schrieb am 27. Januar 2016 um 11:11:31 Uhr:
Außerdem, Gelassenheit nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln.
Ja und nein, ich kann abstand halten. Aber wenn jmd. hinter mir drängelt rege ich mich auf und tue das auch gerne hier kund.
Zitat:
@kerberos schrieb am 23. Januar 2016 um 19:50:11 Uhr:
Ich habe ständig irgendwelche LKW vor der Nase, liegt in der Natur einer Autobahn, besonders an Werktagen. Erlebe ich hier ständig solche Vorgänge? Nein. Diese sehe ich eher bei Fahrzeugen geringerer Gewichtsklassen.Aber da ich ja im Alter gelassener bin, rege ich mich darüber deutlich weniger auf 😉
Da lese ich eher Gleichgültigkeit raus.
Zitat:
@Gleiterfahrer schrieb am 26. Januar 2016 um 14:29:35 Uhr:
Warum aber die Verpflichtung ? Wieso kommt der verantwortungsbewusste, deutsche Autofahrer nicht selbst auf die Idee, mal den Optiker aufzusuchen ? Sprich, aus freien Stücken ?Zitat:
@kerberos schrieb am 26. Januar 2016 um 13:40:41 Uhr:
Daher: Ja zur regelmäßigen Pflicht der Sehstärke-Kontrolle.
Zitat:
...
Ich sehe bei einer Pflicht, nun alle x Jahre einen Arzt oder Optiker aufzusuchen, einen ziemlichen Aufwand, welcher vermutlich in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Denn sicherlich müsste hierzu auch wieder eine Rückmeldung an die entsprechende Behörde erfolgen. Oder soll man sich nach bestandener Untersuchung eine Vignette an die Frontscheibe heften ?
Zitat:
@Gleiterfahrer schrieb am 26. Januar 2016 um 14:44:09 Uhr:
Ihr versteht nicht, worauf ich hinauswill. Jeder sagt, dass er ein mündiger Bürger sei. Offenbar ist das aber eine glatte Lüge bzw. Selbsttäuschung, da er in diesem Fall den Staat in die Pflicht nimmt. Der Staat muss ihm also doch sagen, was er zu tun und zu lassen hat.
Das funktioniert bei Deutschen so gut wie bei der deutschen Industrie, die immer wieder zu freiwilligen Selbstverpflichtungen aufgerufen wird,
weil man sich scheut, wasserdichte Rechtsvorschriften zu erlassen und deren Einhaltung zu kontrollieren.
Diese Gesundheitsuntersuchung inkl. Augentest (mit Sehfelduntersuchung) sehe ich durchaus als sinnvoll an. Gerade beim Sehen unterliegt man gewaltigen Fehleinschätzungen.
Meine Schwiegermutter behauptete vor zwei Jahren auch, sie sieht noch alles, aber kleine Schriften gehen auch mit Brille nicht mehr. Untersuchungsergebnis: nur noch eine Restsehkraft von 5%.
Mittlerweile hat sie gemerkt, was sie alles nicht mehr wirklich sieht und was ihr das Gehirn als Sehergebnis vorgaukelt. Das lässt ja keine Lücken zu und füllt das Bild halt auf, bis es passt.
Ich muss sagen, ich bin in den letzten Jahren auch ruhiger geworden. Vorher habe ich Strecken und Fahrzeuge versucht auszureizen. Ist jetzt nicht mehr der Fall. Manchmal gibt es noch Schnellfahretappen, aber da ist jetzt eher bei 180 Schluss.
Jetzt steht der Tempomat meist auf 130 auf der BAB, auf den Landstraßen steht er auf GPS eingestellte Genauigkeit mit dem jeweiligen Limit. Durch die Abstandsmessung stimmt immer der Abstand zum Vordermann. Gut, auf langen Strecken ist man durchaus 1-2 Stunden länger unterwegs. Aber es ist weit entspannter und Diesel sparend. Es wird weniger überholt - insb. auf Landstraßen, wenn nicht so viel Platz ist. Da der Sicherheitsabstand so groß ist (wie er sein sollte), nutzen es andere eiligere Fahrer zum Lückenspringen. Ist halt so.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 27. Januar 2016 um 18:54:50 Uhr:
Da lese ich eher Gleichgültigkeit raus.
Ich nicht