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E 220 d All-Terrain und Schneeketten

Mercedes E-Klasse
Themenstarteram 8. Januar 2021 um 7:49

Ein gutes neues Jahr wünsche ich zuerst einmal!

Als Winter- und Schneeschuhwanderer bin ich schon öfter mal dort in den Alpen, wo richtig Schnee liegt und es nicht sicher ist, ob man mit seinem Benz auch wirklich an- oder wieder heimkommt. Nach 20 Jahren Heckantrieb weiß ich zwar, dass dieser besser ist als sein Ruf, trotzdem habe ich mir nun Allradantrieb gegönnt.

Bergab oder bei Schneekettenpflicht hilft Allradantrieb aber bekanntlich auch nichts und daher habe ich mir gerade die Pewag Servo SUV RSV79 zugelegt, mit der Marke habe ich schon gute Erfahrungen gemacht und die Kette ist nicht "zu High-Tech" und auch recht bezahlbar. Beim All-Terrain mit seinen größeren Rädern tut's ja die "Standardgröße" nicht ...

Hier im Forum steht, dass Schneeketten auch bei 4Matic nur an die Hinterachse gehören und, dass man ESP in hohem Schnee ausschalten soll. Was dazu genau im Handbuch steht, das muss ich noch erforschen.

Nun ist es aber so, dass ich schon mal bei extremer Schneelage (schätze das waren so 40 cm Schneehöhe auf der Straße) und steiler Serpentinenstraße im 210er MOPF die sehr unangenehme Erfahrung gemacht habe, dass der Wagen durch die starke Traktion an den Hinterrädern beim Bremsen nur geradeaus wollte, die Vorderräder blockieren sofort und damit ist die Lenkwirkung perdü.

Damals bin ich dadurch in jeder Kurve fast in die Leitplanke und/oder Schneewand reingerutscht ... die einzige Abhilfe war, vor der Spitzkehre stehenzubleiben, auf "N" zu schalten (um den Vortrieb zu minimieren) und den Wagen dann fast ungebremst um die Kurve rollen zu lassen. Damals schwor ich mir, auch Spurketten für die Vorderachse einzulagern ...

Im zuletzt gefahrenen 211er MOPF war ich zum Glück noch nie in so einer Extremsituation.

Gibt es dazu Erfahrungen im 213er 4Matic? Passen Schneeketten vorne vielleicht gar nicht in den Radausschnitt oder nur mit schmaleren Ketten? Wie tut sich die 4Matic als elektronisch geregeltes System ohne mechanische Mittelsperre überhaupt mit zwei "traktionslosen" Rädern?

Bitte um rege Diskussion!

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13 Antworten

Zitat:

 

...

Nun ist es aber so, dass ich schon mal bei extremer Schneelage (schätze das waren so 40 cm Schneehöhe auf der Straße) und steiler Serpentinenstraße im 210er MOPF die sehr unangenehme Erfahrung gemacht habe, dass der Wagen durch die starke Traktion an den Hinterrädern beim Bremsen nur geradeaus wollte, die Vorderräder blockieren sofort und damit ist die Lenkwirkung perdü.

...

das klingt aber extrem. Was für ein Wahnsinnsgefälle war das denn?

So ein Verhalten würde ich nur bei Eis erwarten. Da helfen Schneeketten dann auch nur sehr eingeschränkt.

Waren die Reifen evtl. schon ziemlich runter?

Ich war zuletzt auch bei viel Schnee mit Allrad in den Alpen. Einen Gedanken an Schneeketten habe ich da nie verschwenden müssen. (die Zufahrt zum Ferienhaus hatte sicher 20% Gefälle)

Welche Schneeketten an welche Reifen passen, weiß ich leider auch nicht, aber die Bda sagt:

"Schneeketten sind nur für bestimmte Rad-Reifen-Kombinationen zugelassen. Informationen dazu erhalten Sie in einem Mercedes-Benz Servicestützpunkt."

Diesen Weg würde ich beschreiten, um mein Auto ganz sicher nicht kaputt zu machen.

Nicht auf N schalten. 2 oder 3 in S erzeugen in den meisten Fällen ausreichend Motorbremskraft gleichmäßig über alle 4 Räder. Sie müssen nicht zusätzlich bremsen und das Fahrzeug bleibt immer lenkbar. In 1 kriecht der Wagen auch an steilsten Gefällen nur noch.

Ich komme gut ohne Ketten zurecht. Und ich muss in pandemielosen Zeiten 4x im Monat durch die Alpen - von Nord nach Süd und wieder zurück.

Übrigens: an dem dritten Bild (Auffahrt zum Simplon) sind nach der Baustellen-Ampel nur noch die Fahrzeuge mit Allrad weitergefahren. Alle anderen sind liegen geblieben.

Später auf der Abfahrt Richtung Domodossola hatte ich einen GLE vor mir. Der ist im falschen Modus und/oder Gang gefahren und musste vor jeder Kurve bremsen. Dabei ist er jedes mal ,,quer'' gegangen während ich mit meiner ,,Wahl'' völlig stabil geblieben bin.

20191123
20191123
20191123

Auch meinen GLC davor bin ich immer ohne Ketten gefahren.

San Bernadino bei Wintersperre

Hallo, als Spurkette würde eine an der Vorderachse reichen. Nur gibt Mercedes die Vorderachse nicht für Schneeketten frei. Aber vielleicht würde die Michelin Easy Grip gehen? Am besten beim Freundlichen nachfragen.

Themenstarteram 8. Januar 2021 um 16:47

Danke für die konstruktiven Inputs.

Und ja, bei 10 cm Neuschnee ohne Eis brauch ich auch keine Ketten.

Naja, ist das Thema Freigängigkeit wirklich eines? Der All-Terrain kann ja über die serienmäßige Airmatic hoch gefahren werden, dann sollte es doch auf jeden Fall passen. Wobei der AT sicherlich serienmäßig schon genug Platz im Radlauf hat.

Zu der grundsätzlichen Freigabe von MB kann ich jetzt nichts sagen...

Themenstarteram 8. Januar 2021 um 19:03

Das gilt aber nur bis 30 oder 35 km/h und das Problem könnte auch zB beim Einlenken auftreten.

"......"40 cm Schneehöhe auf der Straße...". Vermutlich kommen alle handelsüblichen PKW da an ihrer Grenzen. "AT" sollte hier vielleicht nicht zu wörtlich genommen werden.

Anbei zwei nicht ganz ernst gemeinte Lösungsvorschläge. :D

Pistenbully
Schneefräse
Themenstarteram 10. Januar 2021 um 13:33

Aus freien Stücken wäre ich dort ja auch nie hingefahren! Wir waren jedoch eine Woche im Schiurlaub, bei der Anreise nur leichter Schneefall. Und dann hatte es die ganze Woche so richtig heftig geschneit. Wir sind daher auch immer mit demselben Sesselift "vor der Türe" gefahren -- weil wir die anderen Lifte nie gefunden haben, und selbst an diesem Lift war der Sessel direkt vor uns kaum zu sehen -- entsprechend mühselig bis gefährlich waren die wenigen absolvierten Abfahrten. So etwas hab ich noch nie erlebt, ein echter "Ausnahmezustand".

Tatsächlich waren dann bei der Rückkehr vom Hotel per Ski-Doo zum Parkplatz am Ende der Mautstraße ganze 1,5 m Schnee über dem Autodach, in der Fläche waren es ca. 2 m. Alleine das eigene Auto auf dem Gelände wiederzufinden war schon irgendwie recht spannend.

Ein großer Schaufelbagger entsorgte die von den Abreisenden weggeschaufelten Schneemassen in irgendeinen Abgrund, sonst wäre das nie was geworden. Und es schneite die ganze Zeit über heftig weiter, daher auch soviel Schneevolumen auf der Straße ins Tal; war aber natürlich auch großteils total fluffiger Neuschnee.

So herausfordernd diese Erfahrungen waren, ich denke ganz gerne daran zurück. Das war schon mal was anderes! Den damals im Grundschulalter befindlichen Töchtern hat's auch getaugt ... vor allem das Mitfahren mit den Schi-Doos, die hatten richtig fette Teile dort und kannten die -- für mich völlig unerkennbaren -- Wege mit schlafwandlerischer Sicherheit. ;)

Die PEWAG Servo nutze ich auch und kann auf ca. 15km, bei zwei Einsätzen, (positive) Erfahrung blicken.

Der AT schreibt uns für die Ketten die Hinterachse vor und die Fahrwerkserhöhung. Dadurch sind wir auf eine maximale "Kettengeschwindigkeit" von 35km/h begrenzt - sonst senkt sich das Fahrwerk wieder ab.

Der Tipp von MTBer (2./ 3. Gang und Programm S) ist gut. Geht bei uns nicht - in S wird das Fahrwerk sogar abgesenkt - und ist auch nicht nötig, da wir im OFFROD-Modus fahren. Dies erhöht ebenfalls die Schaltdrezahlen und damit eine stärkere Bremswirkung des Motors. Zudem regeln ASR/ ESP anders und lassen mehr Schlupf zu.

Da Ketten für ihre Wirkung Schlupf benötigen deaktiviere ich zusätzlich im Menu ESP.

Austro-Diesel beschreibt noch ein extremes Untersteuern beim Bremsen: dann war er wohl zu schnell! In den weitern Kurven hat er wohl früher gebremst ("bis zum Stillstand"). Warum er in Neutral schaltet erschließt sich mir nicht ganz. Die Idee war wohl ohne Längskraft an den Reifen durch die Kurve zu rollen und damit maximale Seitenführungskraft zu haben - selbst bei leichtem Bremsen blockierten wohl die Räder.

Entweder "Scheiß-Reifen" abgefahrene Reifen, oder gar Sommerreifen, oder es war "Arsch-Glatt". Auf Eis kann das ABS "aussteigen": beim Blockieren löst das ABS die Bremse, aber aufgrund der Glätte genügt die Reibung nicht mehr um das Rad in Drehung zu bringen.

Da die Hinterräder durch die Kette Grip haben übertragen sie ordentlich Bremskraft - reichte bei mir völlig...

Viel Spass an alle im Schnee - hier auf 70 müNN ist es grün und regnet nur und der 15km-Radius verbietet Ausflüge und leider wird es wohl in dieser Saison nichts mehr mit Alpen und Schnee und Ski.

Positiv Denken - Negativ bleiben

Themenstarteram 11. Januar 2021 um 11:09

"N" statt "D", weil der Fünfgangautomat im 1. Gang recht kräftig anschob, viel mehr als die 7- oder 9-Gang-Automatik heute tut. 2. oder 3. Gang wäre viel zu schnell gewesen für die damaligen Verhältnisse!

Es wäre ohne Zweifel interessant, dieselbe Situation mit einem Wagen mit modernem ESP nochmal zu erleben. Der 210er MOPF war klar nicht das ideale Fahrzeug für diese Situation.

Zitat:

@antolills schrieb am 11. Januar 2021 um 12:02:33 Uhr:

Die PEWAG Servo nutze ich auch und kann auf ca. 15km, bei zwei Einsätzen, (positive) Erfahrung blicken.

Der AT schreibt uns für die Ketten die Hinterachse vor und die Fahrwerkserhöhung. Dadurch sind wir auf eine maximale "Kettengeschwindigkeit" von 35km/h begrenzt - sonst senkt sich das Fahrwerk wieder ab.

Der Tipp von MTBer (2./ 3. Gang und Programm S) ist gut. Geht bei uns nicht - in S wird das Fahrwerk sogar abgesenkt - und ist auch nicht nötig, da wir im OFFROD-Modus fahren. Dies erhöht ebenfalls die Schaltdrezahlen und damit eine stärkere Bremswirkung des Motors. Zudem regeln ASR/ ESP anders und lassen mehr Schlupf zu.

Da Ketten für ihre Wirkung Schlupf benötigen deaktiviere ich zusätzlich im Menu ESP.

Austro-Diesel beschreibt noch ein extremes Untersteuern beim Bremsen: dann war er wohl zu schnell! In den weitern Kurven hat er wohl früher gebremst ("bis zum Stillstand"). Warum er in Neutral schaltet erschließt sich mir nicht ganz. Die Idee war wohl ohne Längskraft an den Reifen durch die Kurve zu rollen und damit maximale Seitenführungskraft zu haben - selbst bei leichtem Bremsen blockierten wohl die Räder.

Entweder "Scheiß-Reifen" abgefahrene Reifen, oder gar Sommerreifen, oder es war "Arsch-Glatt". Auf Eis kann das ABS "aussteigen": beim Blockieren löst das ABS die Bremse, aber aufgrund der Glätte genügt die Reibung nicht mehr um das Rad in Drehung zu bringen.

Da die Hinterräder durch die Kette Grip haben übertragen sie ordentlich Bremskraft - reichte bei mir völlig...

Viel Spass an alle im Schnee - hier auf 70 müNN ist es grün und regnet nur und der 15km-Radius verbietet Ausflüge und leider wird es wohl in dieser Saison nichts mehr mit Alpen und Schnee und Ski.

Positiv Denken - Negativ bleiben

Ich war mir nicht sicher, ob der AllTerrain den Offroad-Modus hat. Mein ,,normaler'' S213 hat das nicht. Bei meinem GLC wäre dieser Modus als Extra-Ausstattung zubuchbar gewesen.

Und ja: Kettenbetrieb immer ohne ESP.

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 11. Januar 2021 um 12:09:33 Uhr:

"N" statt "D", weil der Fünfgangautomat im 1. Gang recht kräftig anschob, viel mehr als die 7- oder 9-Gang-Automatik heute tut. 2. oder 3. Gang wäre viel zu schnell gewesen für die damaligen Verhältnisse!

Hallo zusammen und @Austro-Diesel ,

BR 210 Vormopf: Betriebsanleitung 20.03.1996 Seite 21/97 sowie

BR 210 Mopf: Betriebsanleitung 20.06.2000 Seite 249:

"Wenn das Fahrzeug zu schleudern droht oder bei geringer Geschwindigkeit nicht zum Stillstand gebracht werden kann, auskuppeln oder das automatische Getriebe auf N schalten."

Im normalen Fahrbetrieb darf nicht auf N geschaltet werden, weil dies zu einem Getriebeschaden führen kann.

Hintergrund:

Das Antriebsmoment bzw. die Kraftübertragung auf die Antriebsräder wird bei blockierten Vorderrädern nicht unterbrochen.

Systembeschreibung 06/2013 9G-Tronic 725.0 NAG3 im Anhang

LG, Walter

 

 

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