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Du glaubst, es ist die Gemischaufbereitung, aber......

Renault Sonstige
Themenstarteram 1. Juni 2014 um 20:06

Ich wollte Euch mal die Lösung eines Problems an meinem Renault 4CV schildern, an dem wir 2 Jahre gerätselt haben und fast verzweifelt waren.

Ich habe das Auto vor 2 Jahren in Holland gekauft und wollte gleich damit die 300 km nach Hause fahren.

Der Händler sagte aber, dass er mir die ganzen Papiere fertig macht und auch den Wagen bringe mit Anhänger. Prima :-) dachte ich.

Aber nach der ersten längeren Fahrt blieb er nach 20km, wenn der Motor richtig warm wurde, einfach liegen. Dann wusste ich, warum der Händler so großzügig war. :(

Nicht dass der Motor plötzlich ausgeht, sondern so, als ob kein Benzin mehr im Tank wäre. Wenn man die ersten Aussetzer merkte, dann lief er noch ein paar 100 Meter und ging dann aus.

Und ließ sich dann nach einer Abkühlungszeit von ca 30 Minuten wieder starten.

Benzin war im Tank, also erstmal die Pumpe unter Verdacht. Membrane gewechselt. Problem blieb bestehen. :(

Dann alle Benzinleitungen neu und so verlegt, dass sie weit vom heißen Motor waren. Hat auch nicht geholfen. :(

Dann aus den Krümmer, der thermisch mit dem Vergaser verbunden ist, eine Vorwärmklappe entfernt.

Auch nix. :(

Also hab ich auch nach der Zündung geschaut. Zündspule über Relais direkt mit Batterieplus verbunden und alle Kabel neu. Damit sprang er besser an, aber das Problem hat es auch nicht beseitigt. :(

Neue Bosch Hochleistung-Zündspule eingebaut.

Problem immer noch da :(

Ohne viel Hoffnung den Kondensator ersetzt durch einen einfachen Wickelkondensator aus meinen Beständen an Elektronik-Bauteilen.

BINGO :) :) Das war es.

Habe den Kondensator dann mal gemessen. Kalt hat er einen Widerstand von ca 6 Megaohm. Das ist noch kein Problem, obwohl Kondensatoren (außer Elkos) einen nicht messbaren hohen Widerstand haben sollten.

Sobald er aber warm wird, sinkt der Widerstand rapide auf einige Kiloohm und bekommt sogar einen Kurzschluss, was natürlich die Zündung lahm legt.

Das heimtückische ist, dass er sich bei Abkühlung wieder selbst repariert.

Auf dem Bild ist noch der originale Kondensator (abgeklemmt) zu sehen. Der muss drin bleiben, da er hinten Teil eines Blechs ist, welches auch die Klammer für den Verteilerkopf hält.

Seine Funktion hat jetzt der runde Wickelkondensator 0,15 uF übernommen darüber.

Fazit:

Bei der Suche nach Problemen am Motor auch den Kondensator unter die Lupe nehmen.

Es muss nicht der originale sein. Es reicht ein Folien-Kondensator mit 0,1...0,15 uF. 400 Volt Spannungsfestigkeit sollte er aber haben.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Juni 2014 um 20:06

Ich wollte Euch mal die Lösung eines Problems an meinem Renault 4CV schildern, an dem wir 2 Jahre gerätselt haben und fast verzweifelt waren.

Ich habe das Auto vor 2 Jahren in Holland gekauft und wollte gleich damit die 300 km nach Hause fahren.

Der Händler sagte aber, dass er mir die ganzen Papiere fertig macht und auch den Wagen bringe mit Anhänger. Prima :-) dachte ich.

Aber nach der ersten längeren Fahrt blieb er nach 20km, wenn der Motor richtig warm wurde, einfach liegen. Dann wusste ich, warum der Händler so großzügig war. :(

Nicht dass der Motor plötzlich ausgeht, sondern so, als ob kein Benzin mehr im Tank wäre. Wenn man die ersten Aussetzer merkte, dann lief er noch ein paar 100 Meter und ging dann aus.

Und ließ sich dann nach einer Abkühlungszeit von ca 30 Minuten wieder starten.

Benzin war im Tank, also erstmal die Pumpe unter Verdacht. Membrane gewechselt. Problem blieb bestehen. :(

Dann alle Benzinleitungen neu und so verlegt, dass sie weit vom heißen Motor waren. Hat auch nicht geholfen. :(

Dann aus den Krümmer, der thermisch mit dem Vergaser verbunden ist, eine Vorwärmklappe entfernt.

Auch nix. :(

Also hab ich auch nach der Zündung geschaut. Zündspule über Relais direkt mit Batterieplus verbunden und alle Kabel neu. Damit sprang er besser an, aber das Problem hat es auch nicht beseitigt. :(

Neue Bosch Hochleistung-Zündspule eingebaut.

Problem immer noch da :(

Ohne viel Hoffnung den Kondensator ersetzt durch einen einfachen Wickelkondensator aus meinen Beständen an Elektronik-Bauteilen.

BINGO :) :) Das war es.

Habe den Kondensator dann mal gemessen. Kalt hat er einen Widerstand von ca 6 Megaohm. Das ist noch kein Problem, obwohl Kondensatoren (außer Elkos) einen nicht messbaren hohen Widerstand haben sollten.

Sobald er aber warm wird, sinkt der Widerstand rapide auf einige Kiloohm und bekommt sogar einen Kurzschluss, was natürlich die Zündung lahm legt.

Das heimtückische ist, dass er sich bei Abkühlung wieder selbst repariert.

Auf dem Bild ist noch der originale Kondensator (abgeklemmt) zu sehen. Der muss drin bleiben, da er hinten Teil eines Blechs ist, welches auch die Klammer für den Verteilerkopf hält.

Seine Funktion hat jetzt der runde Wickelkondensator 0,15 uF übernommen darüber.

Fazit:

Bei der Suche nach Problemen am Motor auch den Kondensator unter die Lupe nehmen.

Es muss nicht der originale sein. Es reicht ein Folien-Kondensator mit 0,1...0,15 uF. 400 Volt Spannungsfestigkeit sollte er aber haben.

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Moin,

ist allgemein ein leidiges Thema.

Mittlerweile weiß ich nach 2 verbrauchten Kondensatoren in 2,5 Jahren, dass man bei

stotterdem Motor den Kondensator auf Verdacht wechselt.

Ich habe im Kofferraum immer zwei Ersatzkondensatoren und Unterbrecher mit.

Bei mir war es das selbe, nach einer Abkühlphase lief der Motor wieder ein paar km, so bin ich

immer heim gekommen.

Deshalb wird im Winter auf elektronische Zündung umgebaut!

Schau mal beim Franzosen nach oder hier:

viellleicht günstiger und ohne Zusatzteil im Motorraum (die bauen dir was)

Laubtec

Gruß

am 2. Juni 2014 um 5:42

Einfacher Tip ohne die Not für das Elektronikzeugs :Swiftune Condenser

Ich hatte jahrelang immer wieder Probleme mit der miesen Qualität der Kondensatoren - den habe ich jetzt drei Jahre drin und Ruhe ist. Kostet einiges mehr, aber jeden Pence wert.

Eigentlich ne gute Idee, den Kondensator nach außen zu verlegen.

(wenn er nicht schon außen ist), aber 30 Pfund?

Für meinen Lucas Verteiler bekomme ich für 55 Pfund eine elektronische Zündung (Akkusparc).....

Gruß

Ich hab' ja meine Traction schon mit elektronischer 1-2-3 Zündung gekauft. Ich möchte sie nicht mehr missen! Der Verteiler sieht von aussen original aus und drin habe ich die wartungsfreie 1-2-3 Zündung.

Mein erstes Auto war ein VW Käfer mit konventioneller Unterbrecherzündung. Ich erinnere mich ungern an diese Zeit. Genau dieses Kondensator-Problem hatte ich auch mal. War da in Frankreich in den Ferien und es gab nirgends VW-Ersatzteile, also hab ich einen Peugeot-Kondensator montiert. So bin ich immerhin nach Hause gekommen. Und immer diese lästige Unterbrecher-Nachstellerei.

Weil hier immer wieder mal das Thema Elektronische Zündung auftaucht. Habt ihr damit gute Erfahrungen?

Ich hatte mal eine sehr langes Gespräch mit einem der letzten Leute, die Bosch-Zündanlagen instandsetzen und einstellen können. Er fängt dort an, wo Bosch Tradition aufhört und auf ihn verweist.

Er meinte jedenfalls, dass die elektron. Zündanlagen zwar oft ganz sauber liefen, sich aber aufgrund ihres Zündverhaltens negativ auf die Motorlebensdauer auswirken würden, besonders weil die Zündzeitpunktanpassung an Drehzahl und Motorlast nicht optimal wäre und die Motoren damals auf die Werkszündanlage hin optimiert worden wären.

Wie seht ihr das?

In der neuen Oldtimer Klassik Zeitschrift ist ein Bericht drin!

Ich hab nix von Nachteilen gelesen...

Zitat:

Original geschrieben von Goify

Weil hier immer wieder mal das Thema Elektronische Zündung auftaucht. Habt ihr damit gute Erfahrungen?

Ich hatte mal eine sehr langes Gespräch mit einem der letzten Leute, die Bosch-Zündanlagen instandsetzen und einstellen können. Er fängt dort an, wo Bosch Tradition aufhört und auf ihn verweist.

Er meinte jedenfalls, dass die elektron. Zündanlagen zwar oft ganz sauber liefen, sich aber aufgrund ihres Zündverhaltens negativ auf die Motorlebensdauer auswirken würden, besonders weil die Zündzeitpunktanpassung an Drehzahl und Motorlast nicht optimal wäre und die Motoren damals auf die Werkszündanlage hin optimiert worden wären.

Wie seht ihr das?

Nicht-optimal ist die Zündzeitpunktsteuerung auf die altertümliche Weise mit Unterdruckverstellung. Die Grundeinstellung des Unterbrechers ist ein Kompromiss, der bei allen Drehzahlen einen zuverlässigen Zündfunken ermöglichen soll. Das das rein mechanisch nur suboptimal funktioniert, leuchtet ein. Die elektronische Steuerung ermöglicht eine bessere, weil differenziertere Zündzeitpunktsteuerung.

So habe ich auch argumentiert. Er meinte allerdings, es gäbe kaum Hersteller, die für alle Modelle Prüfstansläufe fahren, um die optimale Zündzeitpunkte einzuprogrammieren, sondern würden es eher theoretisch machen, was dann oft zu Problemen führen würde.

BTW, original ist es dann natürlich auch nicht mehr.

Wenn ich ihn wieder sehe (Regionalstammtisch vom vdh), werde ich nochmal mit ihm darüber sprechen.

Ich kenne einige mit eklektronischer Zündung bzw. haben alle Oldifahrer die ich gut kenne eine verbaut.

Ich bin wohl der einzige ohne :(

Da sind einige 10.000km zusammengekommen.....alle sind begeistert.....

Zitat:

Original geschrieben von Thomas-D

Ich kenne einige mit eklektronischer Zündung bzw. haben alle Oldifahrer die ich gut kenne eine verbaut.

Ich bin wohl der einzige ohne :(

Da sind einige 10.000km zusammengekommen.....alle sind begeistert.....

Ich kann mich dem nur anschliessen. Bei meiner Traction müsste ich mit der Originalzündung bei niedrigen Drehzahlen jeweils mit Handhebel am Armaturenbrett die Zündung auf spät stellen - nach Gehör! Da kann man sich vorstellen wie genau das dann ist.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit meiner elektronischen Zündung und möchte nichts anderes mehr.

Und was die Originalität angeht? Derzeit ist mein Auto normal zugelassen. Wenn ich es dann mal als Veteran zulassen möchte (entspricht dem deutschen H-Kennzeichen), schauen wir mal, ob der Experte das dann überhaupt merkt. Dazu müsste er ja den Verteilerdeckel öffnen. Von aussen ist das nicht sichtbar.

Themenstarteram 2. Juni 2014 um 15:21

Noch mal was zum Thema Kondensator.

Das ist ein in Billionen Stückzahlen produziertes Teil in allen möglichen Bauformen für die elektrische und elektronische Industrie.

Seit spätestens den 70er Jahren werden Materialien dafür genommen, die ihn fast ewig leben lassen.

Die im Auto verbauten passen mechanisch an oder in den Verteiler und das macht sie teilweise wuchermäßig teuer.

Wie ich schon schrieb, kann man sie ohne weiteres durch einen ganz gewöhnlichen Folien-Kondensator mit 0,1 uF und 400 V ersetzen. Sowas kostet nur ein paar Cent.

Eine elektronische Zündung hat auch einen Kondensator parallel zum Leistungstransistor, der den U-Kontakt ersetzt.

Und diese Art Kondensatoren ist komplett unauffällig.

Die Kondensatoren in Oldtimern haben z.T. ölgetränktes Papier als Dieelektrikum, nicht Kunststoff oder Keramik so wie heute.

Und das ist anfällig für Alterungserscheinungen, so wie bei mir.

Da gebe ich zur 100% Recht, Karl. Diese ollen C's:)

-

Zu den Verstellkurven kann ich nur 2 Varianten erkennen: die, wo der Kontakt einfach nur gg. einen Hallgeber z.B. getauscht wird und die, wo der ganze Verteiler entweder entfernt wird oder gegen einen neuen, elektronischen ersetzt wird.

Die erste Variante ist unkritisch, da Unterdruck-und Fliehkraftverstellung ja vom alten Verteiler übernommen wird. Solange da nichts klemmt;) Ignitor, Pertronics ect. sind deren Vertreter.

Etwas problematisch sind die rein elektronische Verteiler, wo auch die Unterdruckwerte und die generierte Fliehkraftkurve ab Werk eingespeichert werden.

Da ist neben den vielen modellspezifischen im homelöting:D entstandenen, auch z.B., der 1-2-3 Verteiler mit (ich glaube 16 ? vorprogammierten ) Kurven, wo man per Microschalter und Liste die passende, zur Not die am Original nächstliegende Kurve auswählen kann.

Die problematischten sind die reinen Gebergesteuerten ohne Verteiler. Da muss man oft nachprogrammieren bzw. die Kurve des alten Verteiler kennen.

Zitat:

Original geschrieben von Karl-der-Käfer

Noch mal was zum Thema Kondensator.

Das ist ein in Billionen Stückzahlen produziertes Teil in allen möglichen Bauformen für die elektrische und elektronische Industrie.

Seit spätestens den 70er Jahren werden Materialien dafür genommen, die ihn fast ewig leben lassen.

.......

Die Kondensatoren in Oldtimern haben z.T. ölgetränktes Papier als Dieelektrikum, nicht Kunststoff oder Keramik so wie heute.

Und das ist anfällig für Alterungserscheinungen, so wie bei mir.

Hm, warum sind bei mir schon zwei Kondensatoren der "neuen" Generation kaputt gegangen?

solche:

Kondensator-lucas-25d4-35d-dcb101c
am 3. Juni 2014 um 5:44

Weil die neuen Lucas Nachfertigungen grosser Müll und nicht Ihr Geld wert sind. Deswegen mein Link oben. Die Menge an Lucas Dingern, welche ich vorher verbraucht hatte, hätten schon locker einen Swiftune ergeben.

Und - nicht alle KÖNNEN Elektronikzeugs einbauen (wenn man das überhaupt möchte) - es gibt Veranstaltungen, für die braucht man z.B. FIA-HTP und da muß die Zündung so sein wie sie war, deswegen haben die das Teil entwickelt.

Ich habe jetzt mein Auto seit 2000 und bin genug gefahren (ca 30000 Meilen Strasse/Urlaub/Rallye/Berg/Rundstrecke) - kein Verlangen und kein Bedarf nach Elektronik bei mir. Deswegen habe ich ja auch ein altes Auto.

Gruß,

Ralf

PS Wir haben vier Autos laufen, das Jüngste ist von 67 - keiner ist bis jetzt wegen Zündung (ausser Kondensator früher mal) stehengeblieben oder hat gemuckt. Etwas Zuwendung von Zeit zu Zeit vorausgesetzt. Aber wenn einem das zuviel ist...

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