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Blei-Säure-Starterbatterien nicht mehr erhältlich, nur noch Ca? Ladespannung?

Themenstarteram 20. März 2016 um 22:30

Mein einige Jahre alter Blei-Säure-Akku hat ein paar Tage nach dem Laden nur noch eine Spannung von 12,53V, was lt. Wikipedia nur noch halb geladen bedeutet. Das merkt man auch deutlich, beim Starten flackern alle Anzeigen und die Ventile der Gasanlage klicken wild. Wenn es kalt war, drehte der Anlasser so langsam, daß er kaum noch ansprang. Laß ich ein paar Stunden versehentlich das Radio an (ohne Verstärker, Lautstärke Null), reicht der Strom nicht mehr zum Starten. Batterie probeweise von meinem anderen Fahrzeug eingebaut - alles gut!

Allerdings war die alte Batterie vor Jahren einmal leer, weil ich übers WE das Licht angelassen habe. Da habe ich schlauerweise erst dest. Wasser nachgefüllt und dann geladen. Nun war also zu viel drin und die Batterie hatte über Jahre Säureaustritt. Würde es da noch etwas bringen, wenn man etwas mit der Pipette absaugt und etwas Batterie/Schwefelsäure nachfüllt, um die Säuredichte wieder herzustellen? Es ging ja einiges an Säure verloren. Oder sind die Platten inzwischen trotzdem verbraucht?

Alternativ wollte ich eine neue Batterie kaufen um mir die Fummelei zu ersparen - doch die guten alten Blei-Säure-Batterien (44-45Ah) finde ich nirgends mehr! Gibt es die noch irgendwo? Überall nur noch wartungsfreie Calzium-Batterien. Die sind meiner Meinung nach fürs Auto wenig geeignet:

- weniger Ladevorgänge möglich

- werden bei niedrigen Temperaturen nicht mehr ausreichend geladen (Säureschichtung)

- benötigen dann etwa 16V Ladespannung, die im Auto nicht vorhanden sind

www.bannerbatterien.com/banner/files/Newsletter_Technik_D4.pdf

Weitere Frage zum Laden, da man überall widersprüchliche Angaben für die neumodischen Batterien findet. Einmal darf die Ladespannung nicht zu hoch sein, da die wartungsfreien Batterien angeblich dadurch kaputtgehen (starkes Gasen), andererseits braucht man ja 16V, um sie überhaupt wieder voll zu bekommmen!

Dann sind billige Ladegeräte angeblich nicht für wartungsfreie Batterien geeignet, weil sie nicht abschalten (Ladestrom geht aber in der Regel trotzdem mit steigender Batteriespannung zurück und im PkW wird z.B. immer geladen, so lange man fährt, liegen doch 14,2-14,4V an! Das muß eine Autobatterie doch abkönnen! Was stimmt denn nun?

Die meisten wartungsfreien Batterien sind oft schon nach 2-4 Jahren hinüber, während die guten alten Blei-Säure-Akkus bei guter Behandlung doch um die 10 Jahre halten. So eine wäre mir wirklioch lieber, nur woher bekommt man die jetzt noch?

 

Beste Antwort im Thema

Du kannst eine Ca-Batterie verwenden. Die Legierung verbraucht weniger Wasser und macht die Batterie damit wartungsarm. Die Ladespannung sollte für einen dauerhaften Betrieb auch nicht über 14.4V steigen. Die angegebenen 14.8V sind die Gasungsspannung. Diese sollte nicht überschritten werden. Die Ruhespannung dieser Batterie ist wie bei anderen Batterien üblich: ~12.75V

Säureschichtung lässt sich durch regelmäßige Nutzung und ausreichender Ladezeit (=Fahrstrecke) vermeiden. Notfalls, kann man 1x im Monat mal mit einem Lader nachladen, wenn man Angst davor hat. Wenn man eh immer längere Strecken fährt, braucht man eigentlich gar nichts machen. Die 16V treiben die Batterie absichtlich in die Gasung und sollen eine Säuredurchmischung bewirken. Ich halte dies für wenig sinnvoll. Auch, erfordert dies ein spezielles Ladegerät, welches den Strom begrenzt. Die Resorption hat ihre Grenzen. Ist der Strom zu hoch, kann die Batterie die entstehenden Gase nicht wieder absorbieren und bläst diese ab.

Die Ladespannung sollte also höher als 12.75V liegen, damit die Batterie geladen wird. Dies ist sie. Da man aber nicht mit 12.8V 300km fahren will, damit der Akku auch voll wird, ist die Ladespannung mit 13.8-14.4V angegeben. Mit der neuen Legierung kam auch eine neue Plattenform in Mode. Die Platten haben eine Gitterstruktur ausgebildet. Dies bedingt entweder eine längere Ladezeit, oder eben eine etwas höhere Spannung mit 14.8V. Wenn man nur wenige Strecken unter 15km fährt, ist es nicht notwendig, eine höhere Ladespannung anzulegen. Dann reichen die 13.8-14.4V locker aus. Mein Kumpel hat einen 92er Fiesta, der seit locker 5-6 Jahren mit einer wartungsarmen Silber/Kalzium fährt. Dieser Wagen hat kein modernes Lademanagement und nur 14.1V Ladespannung bei >1.200 UpM.

Die hohe Ladespannung fördert nur den Verschleiß (Wasserverbrauch). Solange du nicht auf AGM oder Gel umstellst, musst du dir da nicht viel Gedanken machen. Die Ca-Batterie ist als Ersatz für die alte Antimon-Technologie gedacht.

--- --- ---

Die übergekochte Batterie solltest du nicht wieder befüllen. Zum einen wird das Blei vom Boden hoch gekommen sein und kann die Platten kurzschließen. Zum anderen ist die Zellenladung stark unterschiedlich, was zu Überladungen in den einzelnen Zellen führen kann. Dies wiederum kann gefährlich werden.

Mach da keine Experimente! Rum spritzende Säure ist kein Spaß.

MfG

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Man verkauft überholten Kram zu überteuerten Preis an die verlangende Kundschaft. :D

MfG

Wenn es so sein sollte, bin ich bereit ein paar mehr Euros zu zahlen.

Ich nehmen die günstige Batterie die rein passt, den von der Lebensdauer habe ich keinen unterschied fest stellen können zwischen den teuren Marken und billigen Discounter.

Wasserverlust gibt es eh nur bei zu hoher Spannung.

am 22. März 2016 um 10:33

Zitat:

@Corsadiesel schrieb am 22. März 2016 um 11:05:34 Uhr:

Wenn es so sein sollte, bin ich bereit ein paar mehr Euros zu zahlen.

Es geht nicht um die paar €ierchen !

Worum geht es, (wenn man den Aluhut mal abnimmt)?

Die Formen zum Spritzen der Gehäuse sind irgendwann verschlissen. Bei der Neubeschaffung sind die stöpselfreien einfach billiger. Wenn nun die Nachfrage nicht mehr zum Mehrpreis passt?

Man bedenke mal, das xx% der Käufer Laien sind,(denen man die Batterien nach vier Jahren für tot erklärt) werden hier nicht nachfragen, aber am Stammtisch (heute MT genannt) unqualifiziert plärren.

Das die Geschlossenen einen schlechten Ruf haben, rührt aus Problemen aus der Anfangszeit dieser Variante.

Auch ich schätze es im Herbst mal prüfen zu können, ab die einzelnen Zellen noch arbeiten. Mir ist aber auch klar, dass diese Zeit endlich ist.

Also doch Bosch-Oldtimer-Fake kaufen? Wer's braucht...,

@TE Kauf dir einfach so eine Batterie und gut ist. Du theoretisiert das auf Basis von Web-Weisheiten und Gerüchten rum.

Wenn die Batterie wartungsfrei ist, keine zugänglichen Stöpsel hat, ist vielleicht besser. Dann kommt auch keiner auf die Idee bei ner entladenen Batterie auf Verdacht aqua dest aufzufüllen.

Zitat:

@Provaider schrieb am 22. März 2016 um 11:27:23 Uhr:

Wasserverlust gibt es eh nur bei zu hoher Spannung.

Oder bei Langstrecke mit Generatorspannungen über 13.6V ;)

Gruß Metalhead

am 22. März 2016 um 12:06

Zitat:

 

Oder bei Langstrecke mit Generatorspannungen über 13.6V ;)

Gruß Metalhead

Erinnert mich irgendwie an meinen alten Nachbarn früher, er hatte nen Golf mit vermutlich defektem Limaregler. Hatte er schnell repariert: Den Schalter für die heizbare Heckscheibe festgespaxt :D

Dir neuen ca\ca sollten aber mit leichtem Gasen zurecht kommen. Die wandeln das ja wieder in Wasser um.

am 22. März 2016 um 12:14

Zitat:

@Provaider schrieb am 22. März 2016 um 13:11:09 Uhr:

Dir neuen ca\ca sollten aber mit leichtem Gasen zurecht kommen. Die wandeln das ja wieder in Wasser um.

Genau. Das größte Problem was die haben ist wenn sie zu heiß werden, dann macht die Überdruckpfeife auf. Das ist meistens der Fall wenn sie im Motorraum fast zum Kochen gebracht werden durch ungünstigen Einbauort. Bei BMW ist die Batterie im Kofferraum und da hab ich jetzt wirklich noch nie erlebt dass eine ausfällt.

am 22. März 2016 um 12:31

Zitat:

@Spezialwidde schrieb am 22. März 2016 um 13:06:35 Uhr:

Zitat:

 

Oder bei Langstrecke mit Generatorspannungen über 13.6V ;)

Gruß Metalhead

Erinnert mich irgendwie an meinen alten Nachbarn früher, er hatte nen Golf mit vermutlich defektem Limaregler. Hatte er schnell repariert: Den Schalter für die heizbare Heckscheibe festgespaxt :D

So ist das halt bei shyzophrnie, man ist sein eigener, Alter Nachbar......

am 22. März 2016 um 13:25

Zitat:

@Spezialwidde schrieb am 22. März 2016 um 13:49:17 Uhr:

Zitat:

 

So ist das halt bei shyzophrnie, man ist sein eigener, Alter Nachbar......

Ach ja? Das wüsst ich. Ich hab mich grad mit meinem 2. ich zusammengetan, sogar zu zweit verstehen wir deine Ironie nicht.

Zitat:

@Corsadiesel schrieb am 21. März 2016 um 11:32:36 Uhr:

Die meisten wartungsfreien Batterien sind oft schon nach 2-4 Jahren hinüber, während die guten alten Blei-Säure-Akkus bei guter Behandlung doch um die 10 Jahre halten. So eine wäre mir wirklioch lieber, nur woher bekommt man die jetzt noch?

Meine erste Batterie aus dem A4 (BJ2002, OEM) wurde 2009 ersetzt. Die wartungsfreie aus dem Motorrad (BJ2004) ist 2011/2012 "fertig" gewesen. Kann mich bisher nicht beschweren. Im Mopped ist nun ein simpler China-LIPO als Motorradbatterie getarnt drin. Kaum Selbstentladung, irrer Startstrom - nur den Wettbewerb "wer kann das Licht am längsten leuchten lassen" gewinnste nicht.

 

Zitat:

@GaryK schrieb am 22. März 2016 um 14:39:13 Uhr:

Im Mopped ist nun ein simpler China-LIPO als Motorradbatterie getarnt drin.

Hoffentlich mit Ladeschaltung ;)

Gruß Metalhead

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