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Besonderheiten beim Betanken des W110?

Themenstarteram 10. März 2012 um 18:27

Hallo zusammen,

eine Freundin hat sich einen W110 200D Bj 1966 zugelegt und der Verkäufer meinte, dass sie beim Betanken besondere Vorsicht walten lassen muss, da der Vorgang nicht automatisch gestoppt wird. Kommt mir irgendwie komisch vor. Wie erkennt sie denn, wann der Tank voll ist ohne dass die Soße über den Lack läuft?

Das Auto hat den Winter über mit ca 1/3 Tankfüllung verbracht. Wie steht es bei Diesel denn mit Kondenswasserbildung im Metalltank? Reicht normales Volltanken vor der ersten Ausfahrt aus?

Schöne Grüße,

Sebastian

Beste Antwort im Thema

Moin Moin !

Na,die Antwort von Langer711 war doch schon mal absolut Top !!!

Mit der ersten verlinkten Fettpresse kannst du alle Nippel abschmieren , nur die Türscharniere verlangen nach der vom zweiten Link.

Eine Heckflosse ist absolut alltagstauglich,immerhin galt dieser Wagen in den 60er-70ern als das zuverlässigste Fzg ,was es weltweit zu kaufen gab !

Es wird bis heute ausser den Nachfolgern auch immer noch kein zuverlässigeres Fzg geben ,fehlender Elektronik sei dank !

Aber der Wartungsaufwand ist doch erheblich grösser als der heutiger Fzge ! Sollte man auch unbedingt selber machen,Werkstätten sind heute mit dieser Technik völlig überfordert bzw. müssten Preise nehmen ,die jenseits von Gut und Böse sind.

Was braucht man : Fettpressen wurden bereits angesprochen , ferner Druckluft und eine Möglichkeit ,das Fzg anzuheben. Das kann eine Grube mit Achslifter sein ,besser eine Hebebühne,zur Not auch ein guter Rangierwagenheber und der Wille ,auf dem Boden rumzukriechen.

Das alle 2500 km oder 14 Tage (das erste erreichte Intervall zählt ! ) die VA abgeschmiert werden muss ,schrieb ich schon. Bei jedem zweiten Mal ist die Kardanwelle abzuschmieren sowie die HA.Letztere besitzt 2 Schmiernippel,bei der Kardanwelle gibt es verschiedene Ausführungen ,da können 1-4 Nippel sein.

Der Motor braucht alle 5000 km einen Ölwechsel und verbraucht auch nach heutigen Masstäben viel Öl. 2l auf 1000 km sind völlig normal,bei 4 l auf 1000 km sollte man den Motor überholen.

Beim Ölwechsel kommt zugute,dass die Filter vom /8 identisch sind. Die Filter deswegen,weil der Motor 2 Ölfilter besitzt ! Sollte das Fzg wie die meisten Lenkradschaltung besitzen ,ist der Rückwärtsgang einzulegen.Die Handbremse ist auch zu lösen. Das erleichtert das Abschrauben des Filtergehäuses ungemein und das Herausfriemeln.Trotzdem ist es praktisch unmöglich ,das Gehäuse abzunehmen,ohne das einem ein halber Liter guten schwarzen Altöls in den linken Ärmel läuft.Die Menge kann unwesentlich reduziert werden,wenn man vorher das Öl aus dem Gehäuse ablässt,dieses hat dazu eine Ablasschraube. Macht man höchstens einmal,danach lässt man es sein,weil es ohne Ablassen schneller geht und es völlig egal ist,ob im linken Ärmel ein halber oder ein Viertel Liter Altöl landen.

in diesem Gehäuse sind der Hauptfilter - ein Plastiksieb- und der Nebenstromfilter,ein normaler Papiereinsatz mit Metallgehäuse. Der letztere wird getauscht,das Sieb mit Diesel oder Benzin ausgewaschen und mit Pressluft ausgeblasen.Lagerschäden kündigen sich durch Späne im Sieb an !.

Der Luftfilter wird ebenfalls auf die gleiche Art gereinigt und das gereinigte Gehäuse bis zur Markierung mit Motoröl befüllt.

Alle 20000 km sind die Ventile einzustellen .Einlass 0,2 mm/Auslass 0,4 mm. Benötigt wird ein flacher 14er Maulschlüssel und ein weiterer ,der normale Abmessungen haben kann. Die abgewinkelten Spezialschlüssel erschweren das Einstellen nur und sind völlig überflüssig bis hinderlich.

Die meisten Motore sterben an zu strammen Ventilen !!! Das Spiel wird im Betrieb immer kleiner !

Weiterhin muss bei dieser Laufleistung das Kupplungsspiel eingestellt werden,dazu unten am Nehmerzylinder die Feder aushängen und ein Spiel von ca. 2mm zwischen Druckstange und Ausrückhebel einstellen.Auch dieses Spiel wird mit verschleissender Kupplung kleiner !

Das Getriebe und die HA sollten bei dieser Laufleistung auch hinsichtlich des Ölstandes überprüft werden,für die Kontrollschrauben (gleichzeitig auch Einfüllschrauben ) kürzt man sich zweckmässigerweise einen 14er Inbusschlüssel.Alle 100000 km /5 Jahre empfehle ich einen Wechsel dieser Flüssigkeiten,ins Getriebe kommt ATF ,in die HA Hypoidöl. Für die Ölstandskontrolle am Diff. muss der Wagen auf den Rädern stehen !! Auch würde ich erstmal und dann alle 100000 km die ESP mit Motoröl befüllen,bis das Öl an der Rückseite aus dem kleinen gebogenen Röhrchen rausläuft.

Das an der VA die Bremsen regelmässig zu kontrollieren sind ,ist klar,an der HA ist eine Trommelbremse verbaut ,die NICHT selbstnachstellend ist. Demzufolge muss die Bremse hinten von Hand an den Exzentern nachgestellt werden !

Wenn man jetzt noch alle Stellen,an denen irgendeine Bewegung stattfindet,gelegentlich mit etwas Öl versieht,hat man schon mit den normalen Wartungsarbeiten alles erledigt.

Bleiben ein paar Schwachpunkte. Schwachpunkt 1 ist die HA,das Differential taugt nicht viel,selbst beim Diesel und bei moderatem Anfahren fällt es gerne mal auseinander. Vernünftig gefahren ,sind Laufleistungen von mehr als 300 tkm die Ausnahme. Klingt erstmal nach viel,ist es aber keinesfalls,eigentlich haben alle Flossen (vor allem Diesel ! )diese Laufleistung längst überschritten.

Schwachpunkt 2 ist die Limaaufhängung mitsamt dem Klapparatismus,der den Keilriemen spannen soll. Muss wohl damals ein Friseurlehrling konstruiert haben. Kann man nur ständig dran rumdoktern und sich ärgern und mit einem hohen Keilriemenverschleiss leben oder man startet einen nicht originalen Eingriff und rüstet auf die Lima samt Halterung vom /8 Diesel ab Ende 73 um,dann ist Ruhe.

Schwachpunkt 3 ist eigentlich kein echter ,aber hat schwerwiegende Folgen ! Die Unterdruckpumpe am Motor,die den nicht vorhandenen Unterdruck im Ansaugrohr verstärkt und zum BKV leitet,kann kaputtgehen ! Kommt glücklicherweise selten vor ,aber zerstört in wenigen Sekunden den Motor komplett ! Selten geht das Kugellager in der Pumpe kaputt,herausfallende Kugeln geraten in die Steuerkette und verkürzen diese schlagartig = Supergau. Häufiger kommt es vor ,dass die Membran in der Pumpe reisst oder undicht wird,dann wird das Motoröl in das Ansaugrohr gepumpt und mit verbrannt,in wenigen Sekunden schmelzen die Vorkammern und tropfen auf den Kolben = Supergau !

Beim /8 war die Leitung zum Ansaugrohr aus durchsichtigem Plastik,bei der Flosse ist es noch ein schwarzer Gewebeschlauch. Diesen sollte man ab und zu an der U-Pumpe abziehen ,es darf kein Öl herauslaufen oder sonstwie sichtbar sein !

Wenn man sich das jetzt durchgelesen hat,könnte man fast glauben,das die Technik viel Probleme macht,aber das Gegenteil ist bei sorgfältiger Beachtung der obigen Ausführungen der Fall,jeder Neuwagen macht wesentlich mehr Probleme und hat vor allem mehr und teurere Reparaturen !Auch sind alle technischen Reparaturen und Wartungsarbeiten mit etwas technischem Sachverstand von Jedem selber auszuführen und das in kurzer Zeit,das Fzg ist logisch aufgebaut wie ein Legokasten und sehr schraubfreundlich.(Das Scheibenwischergestänge lassen wir mal aussen vor)

Elektrikprobleme gibt es nicht,dank Kompaktsteckern mit versilberten ( !! ) Kontakten und verschraubten Massepunkten . Hier machen nur die Masseverschraubungen des Tankgebers und der Rückleuchten im Kofferraum gelegentlich Probleme. Öldruck und Wassertemp.anzeige sind völlig mechanisch und absolut genau!

Was aber ins Geld geht,ist die Karosse und ihre Anbauteile.Alleine die Stosstangen kosten mehr als ein neuer Kleinwagen ! Ziudem ist nicht mehr alles lieferbar ,besonders gilt das für den Innenraum !

Ich wünsche viel Spass !

MfG Volker

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Moin Moin !

Das mit dem Tanken ist Quatsch ! Für das Abschalten ist die Zapfpistole verantwortlich.

Wenn es bei vollem Tank eine Sauerei gibt ,ist entweder der Tank durchgerostet (sehr selten) oder die Entlüftung undicht (häufig). Diese erfolgt über das Ausdehnungsgefäss in der linken Heckflosse. Vom Einfüllstutzen führen 2 Schläuche an 2 Metalleitungen ,die im Kofferraum nach links zu dem Ausdehnungsgefäss führen,Diese Mimik wird schon mal undicht oder von unwissenden Zeitgenossen entsorgt.

Und immer dran denken ,dass alleine an der VA 15 Schmiernippek alle 14 Tage mit Fett versorgt werden wollen.

MfG Volker

Themenstarteram 14. März 2012 um 19:25

Hey, vielen Dank.

Ich werde das weiterleiten. Der letzte Satz hat mich aber vollkommen abghängt. Was ist ein Schmiernipel? Hoffe, meine Freundin weiß was es ist. Was passiert wenn nicht?

Entschuldigung für das offenschtliche fachliche Uupsie; bin völlig unbewandert was Oldtimer angeht.

Schöne Grüße,

Sebastian

Edith sagt: der W110 soll im Sommer schon mehr oder weniger daily driver werden. Nicht gut?

am 14. März 2012 um 23:53

Ein Schmiernippel ist wie ein kleines Ventil und sitzt an Gelenken, Lagern und sonstiges, die mit Fett versorgt werden müssen.

Wer gut schmiert, der gut fährt !

Man setzt eine Fettpresse drauf, und drückt Fett durch den Schmiernippel in die Schmierstelle.

So sieht der Nippel aus, wenn man ihn nachkauft:

http://www.ace-technik.de/dokumente/artikel/FotoGross/859204.jpg

Der Schmiernippel kann in unterschiedlichen Variationen (Schlagnippel, abgewinkelte Bauform, diverse Gewindedurchmesser...) gekauft werden.

die meisten werden eingeschraubt, nur wenige eingeschlagen.

Der Schmiernippel hat meist einen runden kugeligen Kopf, worauf die Kupplung der Fettpresse gesteckt wird.

Durch die Kugelform bleibt das Mundstück auf dem Nippel sitzen und man hat 2 Hände frei für die Fettpresse.

Aber es gibt auch Zylindrische Nippel, da muss man das Mundstück fest draufhalten beim Pumpen.

 

Im eingebauten Zustand und nach einigen Jahren sieht der Nippel etwa so aus:

http://www.oocities.org/.../Hinterradbremse_mit_Schmiernippel.jpg

Um da Fett reinzubekommen, gibt es verschiedene Fettpressen.

Ursprünglich sahen die so aus, wie ein kleiner Hydraulikzylinder, der auf den Nippel gepresst wurde und sich dabei zusammenschob wie ein Zylinder, dabei wurde gleichzeitig das Fett durchs Mundstück in den Nippel gedrückt.

Später kamen Handhebelpressen, Druckluftpressen, Einhebelpressen und neurdings auch Akkubetriebene Fettpressen zum Einsatz.

Hier ein paar Fotos:

die gängigtse:

http://www.4x4-treff.de/user_bilder/bilder/9130_userid_238.jpg

http://ersatzteileshop.mz-rt.de/.../rt-o129a-fettpresse.jpg

Druckluft

http://www.yopi.de/image/prod_pics/4530/e/4530013.jpg

Druckluft-Fettpresse für Werkstätten

http://www.eberlei-maschinen.de/.../6138-ridmed-fettpresse.jpg

An PKW sind die Schmiernippel heute wohl vollständig verschwunden.

Bei LKW, Bussen, Landmaschinen etc, findet man sie recht häufig.

 

Hoffe geholfen zu haben :)

Josef

 

 

 

Themenstarteram 15. März 2012 um 15:47

Cool, danke. Ich wette, damit hat sie nicht gerechnet. Wir werden mal Eure Ratschläge auseinander klamüseln und schauen, wie wir das auf die Reihe kriegen, höhö.

Danke für die nette Hilfe,

Sebastian

Moin,

Ich denke, der Kollege hat vermutlich recht. Vermutlich wird an der Entlüftung was nicht in Ordnung sein und der Verkäufer war sich dessen nicht bewußt.

Wenn man sich um alle Wartungs- und Pflegearbeiten kümmert - kann man das Auto natürlich normal im Alltag bewegen (gut - dürfte etwas lahm sein, aber das weiß man ja) ... dafür isser ja mal gebaut worden. :)

MFG Kester

Moin Moin !

Na,die Antwort von Langer711 war doch schon mal absolut Top !!!

Mit der ersten verlinkten Fettpresse kannst du alle Nippel abschmieren , nur die Türscharniere verlangen nach der vom zweiten Link.

Eine Heckflosse ist absolut alltagstauglich,immerhin galt dieser Wagen in den 60er-70ern als das zuverlässigste Fzg ,was es weltweit zu kaufen gab !

Es wird bis heute ausser den Nachfolgern auch immer noch kein zuverlässigeres Fzg geben ,fehlender Elektronik sei dank !

Aber der Wartungsaufwand ist doch erheblich grösser als der heutiger Fzge ! Sollte man auch unbedingt selber machen,Werkstätten sind heute mit dieser Technik völlig überfordert bzw. müssten Preise nehmen ,die jenseits von Gut und Böse sind.

Was braucht man : Fettpressen wurden bereits angesprochen , ferner Druckluft und eine Möglichkeit ,das Fzg anzuheben. Das kann eine Grube mit Achslifter sein ,besser eine Hebebühne,zur Not auch ein guter Rangierwagenheber und der Wille ,auf dem Boden rumzukriechen.

Das alle 2500 km oder 14 Tage (das erste erreichte Intervall zählt ! ) die VA abgeschmiert werden muss ,schrieb ich schon. Bei jedem zweiten Mal ist die Kardanwelle abzuschmieren sowie die HA.Letztere besitzt 2 Schmiernippel,bei der Kardanwelle gibt es verschiedene Ausführungen ,da können 1-4 Nippel sein.

Der Motor braucht alle 5000 km einen Ölwechsel und verbraucht auch nach heutigen Masstäben viel Öl. 2l auf 1000 km sind völlig normal,bei 4 l auf 1000 km sollte man den Motor überholen.

Beim Ölwechsel kommt zugute,dass die Filter vom /8 identisch sind. Die Filter deswegen,weil der Motor 2 Ölfilter besitzt ! Sollte das Fzg wie die meisten Lenkradschaltung besitzen ,ist der Rückwärtsgang einzulegen.Die Handbremse ist auch zu lösen. Das erleichtert das Abschrauben des Filtergehäuses ungemein und das Herausfriemeln.Trotzdem ist es praktisch unmöglich ,das Gehäuse abzunehmen,ohne das einem ein halber Liter guten schwarzen Altöls in den linken Ärmel läuft.Die Menge kann unwesentlich reduziert werden,wenn man vorher das Öl aus dem Gehäuse ablässt,dieses hat dazu eine Ablasschraube. Macht man höchstens einmal,danach lässt man es sein,weil es ohne Ablassen schneller geht und es völlig egal ist,ob im linken Ärmel ein halber oder ein Viertel Liter Altöl landen.

in diesem Gehäuse sind der Hauptfilter - ein Plastiksieb- und der Nebenstromfilter,ein normaler Papiereinsatz mit Metallgehäuse. Der letztere wird getauscht,das Sieb mit Diesel oder Benzin ausgewaschen und mit Pressluft ausgeblasen.Lagerschäden kündigen sich durch Späne im Sieb an !.

Der Luftfilter wird ebenfalls auf die gleiche Art gereinigt und das gereinigte Gehäuse bis zur Markierung mit Motoröl befüllt.

Alle 20000 km sind die Ventile einzustellen .Einlass 0,2 mm/Auslass 0,4 mm. Benötigt wird ein flacher 14er Maulschlüssel und ein weiterer ,der normale Abmessungen haben kann. Die abgewinkelten Spezialschlüssel erschweren das Einstellen nur und sind völlig überflüssig bis hinderlich.

Die meisten Motore sterben an zu strammen Ventilen !!! Das Spiel wird im Betrieb immer kleiner !

Weiterhin muss bei dieser Laufleistung das Kupplungsspiel eingestellt werden,dazu unten am Nehmerzylinder die Feder aushängen und ein Spiel von ca. 2mm zwischen Druckstange und Ausrückhebel einstellen.Auch dieses Spiel wird mit verschleissender Kupplung kleiner !

Das Getriebe und die HA sollten bei dieser Laufleistung auch hinsichtlich des Ölstandes überprüft werden,für die Kontrollschrauben (gleichzeitig auch Einfüllschrauben ) kürzt man sich zweckmässigerweise einen 14er Inbusschlüssel.Alle 100000 km /5 Jahre empfehle ich einen Wechsel dieser Flüssigkeiten,ins Getriebe kommt ATF ,in die HA Hypoidöl. Für die Ölstandskontrolle am Diff. muss der Wagen auf den Rädern stehen !! Auch würde ich erstmal und dann alle 100000 km die ESP mit Motoröl befüllen,bis das Öl an der Rückseite aus dem kleinen gebogenen Röhrchen rausläuft.

Das an der VA die Bremsen regelmässig zu kontrollieren sind ,ist klar,an der HA ist eine Trommelbremse verbaut ,die NICHT selbstnachstellend ist. Demzufolge muss die Bremse hinten von Hand an den Exzentern nachgestellt werden !

Wenn man jetzt noch alle Stellen,an denen irgendeine Bewegung stattfindet,gelegentlich mit etwas Öl versieht,hat man schon mit den normalen Wartungsarbeiten alles erledigt.

Bleiben ein paar Schwachpunkte. Schwachpunkt 1 ist die HA,das Differential taugt nicht viel,selbst beim Diesel und bei moderatem Anfahren fällt es gerne mal auseinander. Vernünftig gefahren ,sind Laufleistungen von mehr als 300 tkm die Ausnahme. Klingt erstmal nach viel,ist es aber keinesfalls,eigentlich haben alle Flossen (vor allem Diesel ! )diese Laufleistung längst überschritten.

Schwachpunkt 2 ist die Limaaufhängung mitsamt dem Klapparatismus,der den Keilriemen spannen soll. Muss wohl damals ein Friseurlehrling konstruiert haben. Kann man nur ständig dran rumdoktern und sich ärgern und mit einem hohen Keilriemenverschleiss leben oder man startet einen nicht originalen Eingriff und rüstet auf die Lima samt Halterung vom /8 Diesel ab Ende 73 um,dann ist Ruhe.

Schwachpunkt 3 ist eigentlich kein echter ,aber hat schwerwiegende Folgen ! Die Unterdruckpumpe am Motor,die den nicht vorhandenen Unterdruck im Ansaugrohr verstärkt und zum BKV leitet,kann kaputtgehen ! Kommt glücklicherweise selten vor ,aber zerstört in wenigen Sekunden den Motor komplett ! Selten geht das Kugellager in der Pumpe kaputt,herausfallende Kugeln geraten in die Steuerkette und verkürzen diese schlagartig = Supergau. Häufiger kommt es vor ,dass die Membran in der Pumpe reisst oder undicht wird,dann wird das Motoröl in das Ansaugrohr gepumpt und mit verbrannt,in wenigen Sekunden schmelzen die Vorkammern und tropfen auf den Kolben = Supergau !

Beim /8 war die Leitung zum Ansaugrohr aus durchsichtigem Plastik,bei der Flosse ist es noch ein schwarzer Gewebeschlauch. Diesen sollte man ab und zu an der U-Pumpe abziehen ,es darf kein Öl herauslaufen oder sonstwie sichtbar sein !

Wenn man sich das jetzt durchgelesen hat,könnte man fast glauben,das die Technik viel Probleme macht,aber das Gegenteil ist bei sorgfältiger Beachtung der obigen Ausführungen der Fall,jeder Neuwagen macht wesentlich mehr Probleme und hat vor allem mehr und teurere Reparaturen !Auch sind alle technischen Reparaturen und Wartungsarbeiten mit etwas technischem Sachverstand von Jedem selber auszuführen und das in kurzer Zeit,das Fzg ist logisch aufgebaut wie ein Legokasten und sehr schraubfreundlich.(Das Scheibenwischergestänge lassen wir mal aussen vor)

Elektrikprobleme gibt es nicht,dank Kompaktsteckern mit versilberten ( !! ) Kontakten und verschraubten Massepunkten . Hier machen nur die Masseverschraubungen des Tankgebers und der Rückleuchten im Kofferraum gelegentlich Probleme. Öldruck und Wassertemp.anzeige sind völlig mechanisch und absolut genau!

Was aber ins Geld geht,ist die Karosse und ihre Anbauteile.Alleine die Stosstangen kosten mehr als ein neuer Kleinwagen ! Ziudem ist nicht mehr alles lieferbar ,besonders gilt das für den Innenraum !

Ich wünsche viel Spass !

MfG Volker

Themenstarteram 18. März 2012 um 14:30

Wow, nochmals Danke!

Ihr habt mich hier zwar ziemlich abghängt, aber die Besitzerin weiß um die Schmierippel und hat wohl auch eine Fettpresse. Das Auto hat natürlich eine Saisonzulassung und wird so um die 5000-7000 km/a bewegt; da wird sie die Nippel 2x/a schmieren.

Über den Rest werde ich sie nochmals unterrichten. Das Auto ist in einem Sammlerzustand und generalüberholt. Hab es mir eben angesehen und nur etwas Flugrost an den Radläufen erkannt, ansonsten nichts. Die Lüftung in der linken Flosse habe ich auch entdeckt - ist ja auch keine Verkleidung dran, da entdecke sogar ich mal was, höhö.

Gleich holen wir das Auto von den Holzblöcken und machen eine erste gemeinsame Ausfahrt. W110 und 997. Sieht bestimmt witzig aus. Denke aber, dass ich vorne weg fahren werde, sonst seh ich nur noch Dieselschwaden :)

Schöne Grüße,

Sebastian

Themenstarteram 24. März 2012 um 11:10

Kurzes update: der Diesel ist beim Tanken übergeschwappt. Brauchen wohl ein neues Entlüftungsgefäß.

Schöne Grüße,

Sebastian

Moin Moin !

Nicht an der LKW Säule tanken ! Auch wenn die Pistole reinpasst,ist die Fördermenge zu gross.

Das Entlüftungsgefäss wird erst bei geschlossenem Tankdeckel wirksam,vorher geschieht die Entlüftung einfach durch den offenen Einfüllstutzen. Der Tankvorgang wird auch erleichtert,wenn das Fzg beim Tanken im Gefälle steht. "Hängt" er hinten,können Luftblasen im Tank nicht entweichen.

MfG Volker

Themenstarteram 26. März 2012 um 13:17

Und ich dachte, Diesel gibt es nur an LKW Säulen.

Da die Fuhre mal wieder nicht anspringt, habe ich den Hobel mit meinem Ladegerät über den Ziggianzünder an die Steckdose angeschlossen. Komischweise blinken dann 1 gelbes (Handbremse) und ein rotes Lämpchen. Das Ladegerät sagt aber alles tucki; nur wenn ich die Handbremse löse kriegt er ein Spannungsproblem.

Vielleicht wohl doch besser direkt an die Batterie anschließen? Werden nachher mal versuchen, ihn ohne Geschubse an zu lassen.

Alle 14 Tage abschmieren:eek:. Das kommt mir aber arg kurz vor. Wie haben die das damals gemacht, da ist doch nicht jeder Benz alle 2 Wochen in die Werkstatt und bestimmt hatte nicht jeder selbst eine Fettpresse:confused:?

Hallo,

damals gab es noch nicht so oft Leute, die 40 oder 50.000 Km im Jahr gefahren sind. Die meisten sind wohl nicht über 10 oder 15.000 Km im Jahr hinausgekommen, und bei Intervallen alle 5000 Km fuhr man eben zwei- oder dreimal im Jahr zum Wartungsdienst zum Daimler.

Gruß

Martin

Oder einfach zur Tankstelle. Damals gab es noch Tankwärter, die nicht nur getankt haben, sondern auch mal schnell den Wagen auf die Bühne nahmen und schnell mal abgeschmiert hatten. Heute gibt es fast keine Tankwärter mehr und wenn doch, wollen diese extra bezahlt werden und können auch nicht mehr, als den Rüssel in den Tankdeckel stecken.

Aber alle zwei Wochen??? Da muss an der Tanke ja täglich der Teufel los gewesen sein:D.

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