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Aussetzer im LPG Betrieb in 9.5 Aero MY 00 unter Volllast

Themenstarteram 27. September 2010 um 20:44

Liebe Saabianer,

seit nun ca. 9 tkm fahre ich den o.g. Wagen mit einer LPG Anlage. Im Großen u. Ganzen bin ich zufrieden damit. Nach ca. 1500 km hatte der Wagen Aussetzer im Gasbetrieb bei Volllast u. nach einiger Zeit kam die CE Leuchte. Daraufhin bin ich zum Umrüster, dort wurde während einer Testfahrt die Gasanlage über die Software feinjustiert und die Aussetzer waren weg.

Seit einiger Zeit sind sie leider wieder da. Wieder zum Umrüster, mit der Vorstellung 15 min Zeit investieren, Testfahrteinstellung und gut ist. Diesmal lief es leider anders. Bei der ersten Testfahrt konnten die Aussetzer mit der Software nicht behoben werden. Danach wurde der Verdampfer gewechselt - Testfahrt - kein Erfolg. Als nächstes wurden die Düsen der Einspritzventige aufgebohrt - kein Erfolg. Dann wurde die geänderte Hardwarekonfiguration mit einem anderen Steuergerät probiert - kein Erfolg. Nach einigen Stunden u. knapp 100 Testkm wurde mir nahegelegt, dass die Zündanlage nicht genügend Leistung bringt bzw. sich die Zündkassette in den letzten Atemzügen befindet u. die Aussetzer darauf zurückzuführen sind. Früher oder später würde das Problem mit Benzin auch auftauchen bis gar nichts mehr geht.

Nun will mir das nicht so ganz einleuchten, zumal im Benzinbetrieb die Aussetzer nicht auftreten. Angeblich reagiert das Gasgemisch sensibler auf Unregelmäßigkeiten in der Zündung bzw. braucht einer höhere, stabilere Zündleistung? Ob dem so ist, wäre meine erste Frage. Entsprechend meinen laienhaften Vorstellungen müsste es der Zündanlage doch egal sein, ob sie viel (Volllast) oder wenig Gemisch zünden muss, Entscheidend ist das Gemischverhätltnis? Die Aussetzer treten nur bei spontanem Durchtreten des Gaspedals auf, bei gemäßigter Beschleunigung dreht der Motor sauber hoch.

Wenn verringerte Zündleistung die Ursache für die Aussetzer sein kann, dann müsste ich die Zündkassette durchmessen lassen, wenn das möglich ist?

Unabhängig von der Zündanlage habe ich nun die aufgebohrten Einspritzdüsen im Wagen, die ja offensichtlich keine Besserung brachten. Könnten diese bei einer ansonsten intakten Gasanlage negative Auswirkungen haben. Am ehesten wahrscheinlich erhöhten Verbrauch?

Ach ja, seit vorgestern leuchtet auch wieder CE.

Ihr lest, ich bin etwas verunsichert u. hoffe auf eure Hilfe. Vom Prinzip her hätte ich mit den Aussetzern leben können - auf Gasbeschleunigungsorgien kann ich verzichten, aber ich bin verunsichert ob das Problem - gerade mit den aufgebohrten Düsen - eben nicht negative Auswirkungen auf den Motor hat.

Viele Grüße u. vielen Dank

saabäro

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7 Antworten

Ich grüsse Dich.:)

Probleme mit der Zündanlage, in Deinem Fall mit der Zündkassette, machen sich bei LPG-Betrieb sehr viel eher bemerkbar, wie auf Benzin-Betrieb. Das ist Fakt!

Ein zu schwacher Zündfunke kann kein Gemisch entzünden...da kann das Gemisch noch so optimal sein.;)

Und ich bin davon überzeugt, daß auch auf Benzin Ruckeleien beim Beschleunigen auftreten, allerdings erheblich schwächer.;)

Die CE leuchtet auf, weil Fehlzündungen für unverbrannten Kraftstoff im Abgas sorgen und die Lambdasonde dies bemerkt und meldet.

Fehlzündungen sind absolut tödlich für den Katalysator!!! Darum solltest Du dafür sorgen, daß diese Fehlzündungen möglichst schnell behoben werden.:)

Der Umrüster hat den Fehler bei der LPG-Anlage gesucht...das war leider der falsche Weg.

Zuerst muß ein Motor auf Benzinbetrieb sauber laufen, bevor an der LPG-Anlage eingestellt werden sollte.

Ich denke, daß der Umrüster auf zu mageres Gemisch getippt hat und deshalb die Düsen vergrössert und den Verdampfer getauscht.

Grundsätzlich nicht falsch, da bei zu magerem Gemisch ebenfalls Fehlzündungen auftreten.:)

Die einfachste und schnellste Diagnosemöglichkeit für die Zündkassette: einfach eine neue, garantiert funktionierende Kassette einbauen und damit eine Probefahrt machen.:)

Vorher Fehlerspeicher auslesen und löschen lassen...um nach der Probefahrt die Fehlzündungen zählen zu können.

Dann kann man erkennen, ob alle Zylinder gleich laufen...oder ein Zylinder Ausreisser hat.:)

Dazu noch einige Beobachtungen von meiner Seite. Dieses Ruckeln hatte ich auch; immer bei ca. 2200u/min und bei 3/4 Gas. Bei "Pedalstellung Bodenblech" hatte ich keine Probleme, aber so fährt sich ein Troll/Aero nicht besonders elegant. Die Motrokontrolleuchte habe ich aber nie gesehen (was evtl. daran liegt, dass mein Troll mit Euro3 nur eine Lambdasonde hat). Im Benzinbetrieb habe ich nie etwas gespürt.

Abhilfe brachte eine Verringerung des Elektrodenabstands in 0,05mm Schritten bis auf 0,7mm. Das ist weit weniger, als für die Zündkassette gesund ist. Trotzdem hatte ich in den letzten 100000km keinen defekt an der Kassette. Ein Wechsel auf eine brandneue Kassette (mit Standardelektrodenabstand von 1,0mm) brachte hingegen fast gar nichts.

Am besten funktionieren die BCPR6ES Kerzen. Die haben 0,85mm Abstand ab Werk und müssen nicht besonders stark gebogen werden. Wenn du hingegen die BCPR6ES-II nimmst (1,1mm Abstand), dann hat die Massenelektrode bei 0,7mm schon Bananenform. Iridiumkerzen bringen genau gar nichts. Platin habe ich nicht getestet. Kältere 7er Kerzen sind "gefühlt" etwas schlechter, aber der Unterschied ist nicht groß. (Hirsch empfielt für den Troll BCPR6ES-II mit 1,0mm).

Seit meiner Motorrevision ist das Problem erheblich (!) geringer, obwohl ich 1,0mm Elektrodenabstand fahre. In etwa so wie mit 0,7mm vorher. Woran das liegt kann ich nicht sagen. Vielleicht saubere Steuerzeiten ?

Allerdings vereist mir auf der BAB jetzt regelmäßig der Verdampfer. Das liegt aber an der mittlerweile deutlich höheren Leistung meines Troll (andere Software).....müsste wohl mal beim Kater vorbeischauen und evtl. über einen zweiten Verdampfer nachdenken....

Themenstarteram 29. September 2010 um 13:27

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

@gemm:

Ich habe die NGK BCPR7ES-11 Zündkerzen drinn, lt. Betriebsanleitung. Ich vermute diese haben standardmäßig einen Elektrodenabstand von 1 mm. Ich werde Deinen Hinweis mal testen.

@Linear Cycle:

Ich habe da noch ein Verständnisproblem. Gas reagiert sensibler auf mangelnde Zündleistung - ok. Nehmen wir an, dass meine Zündleistung mangelhaft ist. Dann müssten die Aussetzer doch auch im normalen Betrieb zu spüren sein? Oder benutzt das Motormanagement unterschiedliche Zündleistungen für Teil- vs. Volllastbetrieb? Oder sind die Aussetzer im Teillastbereich auch vorhanden und ich nehme sie subjektiv nicht wahr, weil die restliche Verbrennungskraft unter Teillast ausreicht um ein Ruckeln im Vortrieb zu überspielen? Oder stellt auch die größere Menge an Gemisch zum Zündzeitpunkt bei Volllast eine erhöhte Anforderung an die Zündleistung dar?

Weiterhin habe ich festgestellt, dass nach den Hardwareeingriffen unter Gasbetrieb ein nagelndes Geräusch zu hören ist, welches vorher nicht zu vernehmen war. Angeblich kommt es von den Gasinjektoren? Warum vorher nicht? Könnte es an den aufgebohrten Düsen der Gaseinspritzventile liegen? Können die ja nun wahrscheinlich zu großen Düsen irgendwelche anderweitigen negativen Einflüsse haben?

Wieder eine Menge Fragen. Viele Grüße, saabäro

Zitat:

Ich vermute diese haben standardmäßig einen Elektrodenabstand von 1 mm

Die haben aus der Packung 1,1mm. 1,0mm ist schon zusammengedrückt.

Zitat:

dass nach den Hardwareeingriffen unter Gasbetrieb ein nagelndes Geräusch zu hören ist, welches vorher nicht zu vernehmen war

Ganz schlecht. Injektoren nageln nicht. Außerdem - von welcher Anlage reden wir hier ? Und was genau meinst du mit "aufbohren" ? Injektoren werden meines Wissens nach gegen leistungsfähigere getauscht (Farbcode). ICOM Anlagen kann man "aufbohren", aber auch hier gibt es zahreiche Ringe mit unterschiedlichem Durchmesser als Einsatz, so dass man nicht bohren müsste...

Zitat:

Können die ja nun wahrscheinlich zu großen Düsen irgendwelche anderweitigen negativen Einflüsse haben?

Nein; saubere Einstellung der Anlage vorrausgesetzt. Ich fahre z.B. meinen Troll mit einer Prins Anlage, in welcher ein Rail mit braunen Injektoren (100cc) steckt. Die werden von Prins gar nicht offiziell verkauft. Größten Durchfluss laut Liste haben die Gelben (73cc). Folge ist nur, dass bei geringer Last (Leerlauf und knapp darüber) nicht so fein geregelt werden kann, wie mit Gelben. Ich merke davon aber nichts.

 

Bei den LPG-Injektoren handelt es sich um Magnetventile, welche das Gas über die Öffnungszeit regelt.

Die Menge ist also abhängig von Gasdruck, Öffnungszeit und Düsengrösse. Die eigentliche Düse ist am Injektor angeschraubt und wird passend zum Motor aufgebohrt.

Das ist das übliche Verfahren bei LPG-Anlagen mit Verdampfer und sequentieller Gaseinblasung.:)

Ja nach Injektor-Typ geben diese Magnetventile schnarrende, nagelnde Geräusche von sich. Und die Geräusche werden deutlich lauter, wenn der Gasdruck an den Injektoren ansteigt.;)

Entweder hat Saabäro vo rher nicht darauf geachtet...und hört jetzt besonders intensiv hin...oder der Gasdruck wurde höher eingestellt.

Fehlzündungen durch mangelhafte Zündleistung machen sich oft nur bei Voll-Last bemerkbar, weil die Verbrennung nicht vollständig erfolgt. Der Motor ruckelt, weil die Kurbelwelle nicht gleichmässig angetrieben wird.

Bei Teil-Last oder Schiebebetrieb sind die Fehlzündungen ebenfalls vorhanden, werden aber nicht so stark ausgeprägt bemerkt.:)

Voll-Last: 100% Kolbendruck auf die Kurbelwelle. Fällt ein Zylinder aus, bemerkt man auch das Fehlen von den 100%.

Teil-Last: 50% Kolbendruck. Fällt da ein Zylinder aus, bemerkt man nur den halben Teil des Ruckelns.

Schubbetrieb: 20-30% Kolbendruck. Da bemerkt man nur noch ein Viertel des Ruckelns.

Warum ist LPG-Betrieb so empfindlich, wenn die Zündung nicht optimal ist???...:confused::confused::confused:

Weil die Gemischbildung bei LPG nicht so optimal ist, wie bei Benzin. Und das hat mehrere Gründe.

1. Der Gaseintritt im Ansaugrohr kann nicht optimal gestaltet werden kann. Die Benzineinspritzdüsen haben den optimalen Platz vor den Einlass-Ventilen, LPG wird davor eingeblasen.

2. Die LPG-Menge kann niemals optimal gestaltet werden, so daß die Menge immer optimal zur Motorbelastung passt. Geringe Fehlmengen sind immer vorhanden.

3. LPG wird gasförmig eingeblasen, die Gemischbildung verhält sich anders, wie bei Benzin.

Das hört sich jetzt mächtig drastisch an, ist es aber nicht.:)

Normale Saugmotoren mit herkömmlicher Zündanlage kommen mit speziellen Gas-Kerzen aus, um die nötigen Zündfunken zu erzeugen, die bei LPG eben besonders wichtig sind.

Aufgeladene Motoren sind noch mehr auf die gute Zündleistung angewiesen. Und bei den SAAB-Motoren spielt eben diese Zündkassette häufig nicht mehr mit. Bei anderen Motoren mit Einzelspulen-Zündanlage sieht es nicht besser aus, da fallen die Zündspulen auch aus und bei LPG-Betrieb bricht der Zündfunke zusammen.:(

Iridium-Kerzen bringen bei den Einzelspulen-Zündanlagen nichts, weil sie schon von Haus aus mit einer höheren Zündspannung die Zündkerzen versorgen. Bricht aber eine Spule zusammen, keine Spannung vorhanden, dann gibt es nur einen schwachen Funken, der für LPG nicht mehr ausreicht.:(

Themenstarteram 7. Oktober 2010 um 8:16

Hallo,

wieder vielen Dank für eure Antworten. Große Klasse wie das funktioniert. Macht richtig Spass, den Dingen etwas auf den Grund zu spüren, ohne gleich von des Pudels Kern reden zu wollen.

Zitat:

von welcher Anlage reden wir hier ?

Lt. Umrüster handelt es sich um Einspritzventile vom Hersteller "AC", Typ "GIAC-01".

Zitat:

Und was genau meinst du mit "aufbohren" ?

Genau die von Linear Cycle beschriebenen angeschraubten Düsen an den Injektoren.

Zitat:

Folge ist nur, dass bei geringer Last (Leerlauf und knapp darüber) nicht so fein geregelt werden kann, wie mit Gelben.

Diese Symptome habe ich nach dem Aufbohren auch, spürbar durch unharmonischen Motorlauf beim Lastwechsel in diesem Lastbereich.

Zitat:

Entweder hat Saabäro vo rher nicht darauf geachtet...und hört jetzt besonders intensiv hin...oder der Gasdruck wurde höher eingestellt.

Dass ich nun hypersensibel auf irgendwelche Macken des Autos reagiere ist auch Teil meiner Gedanken und wird sicherlich auch so sein. Anderseits könnte ich mir auch vorstellen, dass sich der Gasdruck erhöht hat, da sowohl der Verdampfer wie auch die Schläuche zwischen Verdampfer u. Injektoren gewechselt wurden.

@Linear Cycle

Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.

Viele Grüße

saabäro

Zitat:

Original geschrieben von gemm

Allerdings vereist mir auf der BAB jetzt regelmäßig der Verdampfer. Das liegt aber an der mittlerweile deutlich höheren Leistung meines Troll (andere Software).....müsste wohl mal beim Kater vorbeischauen und evtl. über einen zweiten Verdampfer nachdenken....

Ahh, das ist natürlich ein Gedanke ...

Habe auf der BAB oberhalb von so ca. 220 nach einiger Zeit auch das Problem, dass er 'nicht mehr wirklich will'. Einige Zeit etwas von Gas, so auf 200 runter, und dann kann ich 10 min später wieder etwas mehr Schub geben.

Dachte mir schon, dass er das abmagert. Aber wieso das dann erst nach 10min passiert, wo doch genug warmes Kühlwasser nach kommt, ist mir noch nicht ganz klar.

Zitat:

Original geschrieben von gemm

Ich fahre z.B. meinen Troll mit einer Prins Anlage, in welcher ein Rail mit braunen Injektoren (100cc) steckt. Die werden von Prins gar nicht offiziell verkauft. Größten Durchfluss laut Liste haben die Gelben (73cc).

Jou, mein Umrüster hatte mir im 9k AERO auch erst die gelben verbaut und nach meiner diesbezüglichen klaren Ansage (erkannte diese offenbar vorher auch nicht) dann die braunen.

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