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Anzugsmoment 6er Bolzen zum Befestigen der Injektoren

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 15. August 2015 um 13:59

Hallo,

ich habe gestern und heute die Ölkohle beseitigt, die durch undichte Injektoren entstanden war.

Die Dehnschrauben, Kupferringe und das Spezialfett habe ich original und neu.

Ich habe nur leider vergessen nach dem Drehmoment für die Bolzen zu fragen.

Recherchen im Internet haben mich verunsichert. Es gibt Aussagen mit 7 Nm und 90 Grad und auch welche mit 7 Nm und 2x 90 Grad.

Ich möchte aber alles am Wochenende wieder zusammenbekommen. Es soll am Montag regnen und da fahre ich lieber mit dem Auto statt mit dem Motorrad.

Fzg; E320 CDI 4 Matic, 6 Zylinder V, 165 KW, BJ 2008

Für schnelle Hilfe bin ich dankbar.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 31. August 2015 um 20:25

Hallo,

wie angekündigt meine Erfahrungen mit nach außen undichten Injektoren.

Als erstes, er läuft noch. Jetzt schon 500 km. Auch dank der Hilfe im Forum.

Als erstes habe ich die steinharte Ölkohle so weit wie möglich mechanisch beseitigt (Bild 1). Um auch in den Ecken saugen zu können, habe ich den Staubsauger mit einem Einfüllschlauch vom Reservekanister modifiziert (Bild 2).

Jetzt habe ich alles satt mit Endy Supra (Bilder 3,4) eingesprüht und ca. 15 - 30 min einwirken lassen (Bild 5). Dann mit einem Wasserschlauch und einer normalen Gartenbrause, die einen schönen Punktstrahl erzeugt, abgespült. Nach dem 2. Durchgang sah es so aus: (Bild 6). Nach 2 weiteren Durchgängen war das Ergebnis nach meiner Meinung fast nicht zu toppen (Bild 7). Mit einem Hochdruckreiniger geht es vielleicht schneller und besser, aber ich hatte Angst etwas kaputt zu machen. So ein Druckstrahl kann einiges zerlegen.

Ich hatte Glück, nichts ist abgerissen und auch die Rücklaufleitung ging recht gut ab. Wer das System nicht kennt, die beweglichen Ringe an den Steckern der Rücklaufleitung erst nach oben ziehen, dann den Stecker abziehen- beides mit leichter Gewalt.

Mit einem selbstgebautem Abzieher (Bild 8) gingen die Düsen recht unproblematisch heraus. Ein paar Zugschläge mit dem Abzieher waren zwar schon nötig, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt (Bilder 9,10).

Während des Lösens der Injektoren, immer wieder absaugen und ausblasen, dann fällt auch kein Dreck in den Verbrennungsraum. Mit einem Stück zugeklebtem 8er Kunststoffrohr (Tecalanrohr) habe ich das Loch zum Verbrennungsraum verschlossen und die Sitze im Zylinderkopfund Injektoren eingesprüht und mit einem um ein Holz gewickelten Lappen gereinigt.An den Sitzen waren die Stellen, wo der Verbrennungsdruck entwichen ist, deutlich zu sehen (Bilder 11,12).

Die Sitze im Zylinderkopf habe ich mit einem selbstgebautem Hilfsmittel (Bild 13) und mit Sekundenkleber aufgeklebtem 240er Schleifpapier bearbeitet, mit wenig Druck und das Schleifpapier zwischendurch immer wieder vom Abrieb befreien. Die Fläche mit dem Schleifpapier muß exakt im 90 Grad Winkel zum Holz sein. Das Schleifbild muss so aussehen (Bild 14). Ich habe nur so wenig wie unbedingt notwendig war abgeschliffen und anschließend mit 500er Schleifpapier geglättet. Ich schätze ich bewegte mich im Hundertstelbereich. Da kommt auch der Injektor nicht zu weit in den Brennraum (Bild 15).

Den Injektor habe ich ca. 3 mal eingesprüht, mit einer Zahnbürste und in den Rillen vorsichtig mit einem Madenzieher bearbeitet (Bild 16). Den Sitz am Injektor konnte ich leider nur vorsichtig mit einer weichen Messingbürste reinigen und hoffe, dass er trotz sichtbaren Fehlstellen auch auf Dauer dicht bleibt (Bild 17).

Noch einige Tipps:

Injektorspitze nicht mechanisch reinigen (Bild 18,19).

Vor dem Einbau satt mit Spezialfett (A001 989 42 51 10, 19,40€) einschmieren.

Kein Fett auf die Dichtflächen.

Keine Fusseln auf die Dichtflächen (zum Schluß Microfasertuch mit Spiritus getränkt benutzen).

Nur neue Schrauben (A 000 990 29 07, 1,10€/Stk.) und Dichtringe (A 611 017 00 60, 0,80€/Stk.) verwenden. Beim Einsetzen des Injektors auf den Dichtring achten, entweder in den Injektorschacht legen und genau positionieren, oder auf das Vorderteil des Injektors verkanten (Bild 20). Dazu muss man aber ruhige Hände haben, einmal angestoßen und der Kupferring fällt ab.

Den Kupferring richtig herum montieren. Am besten mit dem alten vergleichen.

Das Gewinde für die Dehnschrauben reinigen und ausblasen. Tiefe kontrollieren und die Leichtgängigkeit des Gewindes am besten mit einem 6er Bolzen testen.

Die Dehnschrauben wie im Forum erfragt und von MB bestätigt mit 7 NM und 2x 90 Grad anziehen. Ich habe aufgrund der Probleme an den Dichtflächen bei der letzten Stufe noch ca. 20 Grad zugegeben. Ich hoffe es war kein Fehler.

Ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber manchmal ist es halt so. Einiges ist bestimmt bekannt, einiges schon im Forum erwähnt, aber ich hab es noch einmal zusammengetragen.

Das nächste Projekt ist der Getriebeölwechsel. Keiner mit Spülung, aber mit komplettem Wechsel des alten Öles. Dazu später und dann in Stichpunkten.

Wenn jemand noch Fragen hat, jederzeit. Was ich genau weiß, beantworte ich, Vermutungen kündige ich an und was ich nicht weiß, versuche ich zu recherchieren. Nun habt ihr was zu lesen. Ich denke es hilft dem einen oder anderen.

+7
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15 Antworten

7NM und anschließend 2x90Grad

Bitte die Gewindebuchsen ordentlich reinigen !

Themenstarteram 15. August 2015 um 15:43

Danke für die schnelle Antwort und den Tipp!!

Alles ist penibel gereinigt, das Gewinde und die Tiefe überprüft.

Die Dichtflächen für die Injektoren und die Schächte habe ich gut sauber bekommen. Leider sehen die Dichtflächen an 3 Injektoren nicht mehr so prickeld aus.

Ich lasse es aber drauf ankommen. Neue kaufen kann ich mir immer noch.

Dann muss ich es eben alles noch mal ausbauen.

Wenn ich Zeit habe stelle ich noch ein paar Bilder ein.

Gemachte Fehler lege ich dann auch offen. Falls es jemanden interessiert, muss er sie ja nicht auch noch machen.

Habe auch ein prima Mittel gefunden, um die Ölkohle abzubekommen.

Jetzt baue ich erst mal zusammen.

Es gibt spezielle Geräte um die Fläche wo der dichtring aufliegt so zu bearbeiten , das sie sie neu aussehen .

Hallo Meister1997,

wie heißt denn dein Zaubermittel????

Gruß

Thomas

Zitat:

@ekdahl schrieb am 15. August 2015 um 17:54:42 Uhr:

Es gibt spezielle Geräte um die Fläche wo der dichtring aufliegt so zu bearbeiten , das sie sie neu aussehen .

.

Stirnfräser

@W211 > Cola, am besten 24Std darin stehen lassen.

Themenstarteram 16. August 2015 um 20:04

Für die Dichtfächen im Zylinderkopf habe ich mir ein Holz drehen lassen und mit 380er und anschließend mit 500er Schleifpapier beklebt. Die Sitze sehen nach der Bearbeitung sehr gut aus.

Tip: keine billigen Fräser kaufen, ich habe mich nicht mal probehalber getraut sie zu gebrauchen. Die sehen wirklich schlimm aus.

Ich habe vorhin Probefahrt gemacht. Bis jetzt alles dicht. Nun kann ich morgen im Regen mit dem Auto fahren.

Das Mittel heißt Endi Supra von der Fa. Wieds. www.wieds.de

Ist aber sehr teuer. Ich weiß auch nicht ob man es privat kaufen kann, oder nur über dritte.

Das bekomme ich aber noch raus. Meins habe ich geschenkt bekommen.

Wenn es jemanden interessiert, kann ich den Reparaturablauf kurz und mit Bildern reinstellen.

Zitat:

@Meister1997 schrieb am 16. August 2015 um 22:04:18 Uhr:

Wenn es jemanden interessiert, kann ich den Reparaturablauf kurz und mit Bildern reinstellen.

Ja es interessiert. Will demnächst auch bei meinem die Undichtigkeit beseitigen. Ich suche auch noch nach einem passenden Abzieher...

Themenstarteram 30. August 2015 um 9:14

Hallo,

hatte leider viel Stress in den letzten 2 Wochen. Den versprochenen Bericht heute oder morgen.

Ich habe diese Arbeit bei meinem früheren 211er auch gemacht. Nur habe ich zum Reinigen der Dichtflächen einen Rundstab aus Buche im Bauhaus gekauft, in die Stirmfläche mehrere Nuten mit Dreiecksfeile gefeilt und dann nach der Art der Feuererzeugung mit Holz und Händen die Dichtflächen gereinigt. Das Holz erzeugt keine harten Abriebrückstände, die dem Motor schaden können. Danach die Schächte mit einem dünnen Schlauch (am Staubsaugerrohr befestigt) ausgesaugt. Der Motor lief einwandfrei 20 tkm bis zum Verkauf wegen Unfall.

Themenstarteram 31. August 2015 um 20:25

Hallo,

wie angekündigt meine Erfahrungen mit nach außen undichten Injektoren.

Als erstes, er läuft noch. Jetzt schon 500 km. Auch dank der Hilfe im Forum.

Als erstes habe ich die steinharte Ölkohle so weit wie möglich mechanisch beseitigt (Bild 1). Um auch in den Ecken saugen zu können, habe ich den Staubsauger mit einem Einfüllschlauch vom Reservekanister modifiziert (Bild 2).

Jetzt habe ich alles satt mit Endy Supra (Bilder 3,4) eingesprüht und ca. 15 - 30 min einwirken lassen (Bild 5). Dann mit einem Wasserschlauch und einer normalen Gartenbrause, die einen schönen Punktstrahl erzeugt, abgespült. Nach dem 2. Durchgang sah es so aus: (Bild 6). Nach 2 weiteren Durchgängen war das Ergebnis nach meiner Meinung fast nicht zu toppen (Bild 7). Mit einem Hochdruckreiniger geht es vielleicht schneller und besser, aber ich hatte Angst etwas kaputt zu machen. So ein Druckstrahl kann einiges zerlegen.

Ich hatte Glück, nichts ist abgerissen und auch die Rücklaufleitung ging recht gut ab. Wer das System nicht kennt, die beweglichen Ringe an den Steckern der Rücklaufleitung erst nach oben ziehen, dann den Stecker abziehen- beides mit leichter Gewalt.

Mit einem selbstgebautem Abzieher (Bild 8) gingen die Düsen recht unproblematisch heraus. Ein paar Zugschläge mit dem Abzieher waren zwar schon nötig, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt (Bilder 9,10).

Während des Lösens der Injektoren, immer wieder absaugen und ausblasen, dann fällt auch kein Dreck in den Verbrennungsraum. Mit einem Stück zugeklebtem 8er Kunststoffrohr (Tecalanrohr) habe ich das Loch zum Verbrennungsraum verschlossen und die Sitze im Zylinderkopfund Injektoren eingesprüht und mit einem um ein Holz gewickelten Lappen gereinigt.An den Sitzen waren die Stellen, wo der Verbrennungsdruck entwichen ist, deutlich zu sehen (Bilder 11,12).

Die Sitze im Zylinderkopf habe ich mit einem selbstgebautem Hilfsmittel (Bild 13) und mit Sekundenkleber aufgeklebtem 240er Schleifpapier bearbeitet, mit wenig Druck und das Schleifpapier zwischendurch immer wieder vom Abrieb befreien. Die Fläche mit dem Schleifpapier muß exakt im 90 Grad Winkel zum Holz sein. Das Schleifbild muss so aussehen (Bild 14). Ich habe nur so wenig wie unbedingt notwendig war abgeschliffen und anschließend mit 500er Schleifpapier geglättet. Ich schätze ich bewegte mich im Hundertstelbereich. Da kommt auch der Injektor nicht zu weit in den Brennraum (Bild 15).

Den Injektor habe ich ca. 3 mal eingesprüht, mit einer Zahnbürste und in den Rillen vorsichtig mit einem Madenzieher bearbeitet (Bild 16). Den Sitz am Injektor konnte ich leider nur vorsichtig mit einer weichen Messingbürste reinigen und hoffe, dass er trotz sichtbaren Fehlstellen auch auf Dauer dicht bleibt (Bild 17).

Noch einige Tipps:

Injektorspitze nicht mechanisch reinigen (Bild 18,19).

Vor dem Einbau satt mit Spezialfett (A001 989 42 51 10, 19,40€) einschmieren.

Kein Fett auf die Dichtflächen.

Keine Fusseln auf die Dichtflächen (zum Schluß Microfasertuch mit Spiritus getränkt benutzen).

Nur neue Schrauben (A 000 990 29 07, 1,10€/Stk.) und Dichtringe (A 611 017 00 60, 0,80€/Stk.) verwenden. Beim Einsetzen des Injektors auf den Dichtring achten, entweder in den Injektorschacht legen und genau positionieren, oder auf das Vorderteil des Injektors verkanten (Bild 20). Dazu muss man aber ruhige Hände haben, einmal angestoßen und der Kupferring fällt ab.

Den Kupferring richtig herum montieren. Am besten mit dem alten vergleichen.

Das Gewinde für die Dehnschrauben reinigen und ausblasen. Tiefe kontrollieren und die Leichtgängigkeit des Gewindes am besten mit einem 6er Bolzen testen.

Die Dehnschrauben wie im Forum erfragt und von MB bestätigt mit 7 NM und 2x 90 Grad anziehen. Ich habe aufgrund der Probleme an den Dichtflächen bei der letzten Stufe noch ca. 20 Grad zugegeben. Ich hoffe es war kein Fehler.

Ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber manchmal ist es halt so. Einiges ist bestimmt bekannt, einiges schon im Forum erwähnt, aber ich hab es noch einmal zusammengetragen.

Das nächste Projekt ist der Getriebeölwechsel. Keiner mit Spülung, aber mit komplettem Wechsel des alten Öles. Dazu später und dann in Stichpunkten.

Wenn jemand noch Fragen hat, jederzeit. Was ich genau weiß, beantworte ich, Vermutungen kündige ich an und was ich nicht weiß, versuche ich zu recherchieren. Nun habt ihr was zu lesen. Ich denke es hilft dem einen oder anderen.

Bild-1
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Bild-3
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Hallo Meister1997,

aus welcher "Fachzeitschrift" hast du das abgeschrieben??? (;-)))))

Die drucke ich mir aus und hefte sie ab.

Klasse beschrienen ( sogar ich verstehe das (;-))))) )

Übe4 den Getriebeölwechsel würde ich auch gerne etwas hören.

Gruß

THOMAS

Saubere Arbeit , so liebe ich es ...

Danke

Themenstarteram 1. September 2015 um 19:22

Dann hat es ja wenigstens einen Sinn gemacht.

Danke Euch fürs Kompliment.

Getriebe, Lenkung und Achsöle in den nächsten 14 Tagen bis 3 Wochen.

Sehr gute Beschreibung. Note 1,0.

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