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ADAC Fahrsicherheitstraining

Themenstarteram 11. Oktober 2012 um 18:38

Hallo ihr.

Ich war gerade auf der HP vom ADAC.

Dort hatte ich mich schlau gemacht(zumindest Versucht) weil ich an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen wollte,speziell für winterliche Verhältnisse.

Wenn ich das richtig Verstanden habe muß man erst X andere Trainings Absolviert haben?!

Kann mir jemand genauere Angaben machen?

D.h. ja im Klartext,ich müßte erst mehrere 100 Euros Ausgeben bevor ich daran teilnehmen kann?

Wäre Nett wenn sich jemand findet der mich Aufklärt,evtl mit Preisangaben(bin im ADAC).

Tausend dank euch.

Beste Antwort im Thema

Ich versuche mal, einige der im Thread genannten Aspekte aufzugreifen und vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Zunächst mal zur Frage des TE:

Nein, du musst nicht ganz viele verschiedene Trainings durchlaufen. Die Trainingsvarianten für "Ersttäter" sind Kompakt, Basis und Intensiv. Der Unterschied besteht im zeitlichen und inhaltlichen Umfang, welcher beim Kompakt-Training geringer ausfällt. Die Frage ob Basis- oder Intensiv-Training hängt von der technischen Ausstattung der Trainingsanlage ab. Beide sind inhaltlich sehr ähnlich.

Diese drei Trainingsvarianten kann man ohne Vorkenntnisse besuchen!

Erst wenn man an den darüber rangierenden Aufbau- und Perfektionstrainings teilnehmen möchte, muss man vorab ein Basis- oder Intensivtraining teilgenommen haben (dies wird übrigens sehr wohl geprüft). Hintergrund ist, dass in den höheren Trainings gewissen Grundlagen einfach als bekannt voraus gesetzt werden, damit man sich genau damit nicht mehr aufhalten muss.

Einige Trainingsanlagen des ADAC haben auch spezielle Angebote für den Winter (Beispiel). An diesen Trainings kann man üblicherweise ohne Vorkenntnisse teilnehmen.

Zum Verschleiß:

Wenn an einem Trainingstag der Reifensatz hinüber war, dann wage ich die Behauptung, dass es sich nicht um ein klassisches Sicherheitstraining gehandelt hat sondern um eine Art Rennstreckentraining. Dass der Verschleiß dabei höher ist liegt in der Natur der Sache. Der Verschleiß beim normalen Sicherheitstraining ist vernachlässigbar gering. Wäre es anders könnte der ADAC diese Trainings gar nicht anbieten. Die Übungen werden überwiegend auf bewässertem Asphalt bzw. Gleitflächen gefahren. Im Intensivtraining liegen die höchsten Geschwindigkeiten aus denen gebremst wird bei ca. 70 km/h. Alle anderen Übungen werden mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten gefahren, was aber vollkommen ausreicht, um Fahrzeug und Fahrer an die Grenzen zu bringen.

So, was war noch? Ach ja, der wunderbare Tipp, sich einen großen Parkplatz zu suchen bzw. einfach so durch die Gegend zu fahren, weil man nur dort das Auto fahren lernen würde. Klar, das einschätzen von Verkehrssituationen kann ich nur im Straßenverkehr lernen. Wenn es aber darum geht, gezielt Grenzsituationen zu erleben und zu trainieren, dann kommt man an einem strukturierten Training meines Erachtens nicht vorbei.

Auf einem Parkplatz kann man zwar ein bisschen durch die Gegend rutschen, aber das war es dann auch. Es fehlt jegliche Rückmeldung, ob das eigene Verhalten sinnvoll oder eher weniger empfehlenswert ist. Auch die Reproduzierbarkeit von Fahrmanövern ist überhaupt nicht gegeben. Im SHT wird zum Beispiel auch thematisiert, welchen Einfluss kleine Geschwindigkeitsänderungen auf das Gelingen von Fahrmanövern haben.

Und nicht zuletzt geht es auch schlicht um das Korrigieren von Gewohnheiten, die einfach nicht gut sind. Viele Fahrer sind beispielsweise mit einer Sitzposition unterwegs, die im Falle eines Unfalls ausgesprochen schwerwiegende "Nebenwirkungen" haben kann. Sowas lässt sich nicht durch Rumrutschen auf einem Parkplatz korrigieren, geschweige denn durch die normale Teilnahme am Straßenverkehr.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Kein SHT kann Fahrpraxis ersetzen. Ein SHT produziert auch keine perfekten Fahrer. Das ist auch gar nicht der Anspruch. Ein SHT hat lediglich zum Ziel, die Kompetenz des Fahrers zu verbessern. Und das kann vermutlich so ziemlich jeder in unterschiedlichem Umfang gebrauchen.

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Stimmt.

Vor allem ist der Verschleiss bei normaler Fahrweise vernachlässigbar.

 

Nur weil man auf einem Abgeschlossenen Gelände ist heisst das ja nicht das man dauerhaft die Sau rauslässt. Die Übungen finden meist sowieso unter 100km/h statt, und die "normal" zu erreichen ist jetzt kein Akt.

Ich habe den Vorteil, dass in den BMW Fahrertrainings mit demselben Fahrzeug gefahren wird, das ich auch habe. Allerdings mache ich auch Renntrainings, da waere der Verschleiss am eigenen Fahrzeug doch ziemlich extrem.

Zitat:

Original geschrieben von Blue346L

Ich habe den Vorteil, dass in den BMW Fahrertrainings mit demselben Fahrzeug gefahren wird, das ich auch habe. Allerdings mache ich auch Renntrainings, da waere der Verschleiss am eigenen Fahrzeug doch ziemlich extrem.

renntraining ist wieder eine andere sache.

viele autofahrer haben noch nie in ihrem leben eine vollbremsung gemacht und sind erstmal geschockt, wenn das abs aktiv wird.

Das mit den Vollbremsungen stimmt definitiv. Und es ist nicht einmal so, dass man das so einfach beim ersten Mal hinbekommt, selbst wenn es vorher besprochen wurde und man sich darauf einrichten kann.

Ich versuche mal, einige der im Thread genannten Aspekte aufzugreifen und vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Zunächst mal zur Frage des TE:

Nein, du musst nicht ganz viele verschiedene Trainings durchlaufen. Die Trainingsvarianten für "Ersttäter" sind Kompakt, Basis und Intensiv. Der Unterschied besteht im zeitlichen und inhaltlichen Umfang, welcher beim Kompakt-Training geringer ausfällt. Die Frage ob Basis- oder Intensiv-Training hängt von der technischen Ausstattung der Trainingsanlage ab. Beide sind inhaltlich sehr ähnlich.

Diese drei Trainingsvarianten kann man ohne Vorkenntnisse besuchen!

Erst wenn man an den darüber rangierenden Aufbau- und Perfektionstrainings teilnehmen möchte, muss man vorab ein Basis- oder Intensivtraining teilgenommen haben (dies wird übrigens sehr wohl geprüft). Hintergrund ist, dass in den höheren Trainings gewissen Grundlagen einfach als bekannt voraus gesetzt werden, damit man sich genau damit nicht mehr aufhalten muss.

Einige Trainingsanlagen des ADAC haben auch spezielle Angebote für den Winter (Beispiel). An diesen Trainings kann man üblicherweise ohne Vorkenntnisse teilnehmen.

Zum Verschleiß:

Wenn an einem Trainingstag der Reifensatz hinüber war, dann wage ich die Behauptung, dass es sich nicht um ein klassisches Sicherheitstraining gehandelt hat sondern um eine Art Rennstreckentraining. Dass der Verschleiß dabei höher ist liegt in der Natur der Sache. Der Verschleiß beim normalen Sicherheitstraining ist vernachlässigbar gering. Wäre es anders könnte der ADAC diese Trainings gar nicht anbieten. Die Übungen werden überwiegend auf bewässertem Asphalt bzw. Gleitflächen gefahren. Im Intensivtraining liegen die höchsten Geschwindigkeiten aus denen gebremst wird bei ca. 70 km/h. Alle anderen Übungen werden mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten gefahren, was aber vollkommen ausreicht, um Fahrzeug und Fahrer an die Grenzen zu bringen.

So, was war noch? Ach ja, der wunderbare Tipp, sich einen großen Parkplatz zu suchen bzw. einfach so durch die Gegend zu fahren, weil man nur dort das Auto fahren lernen würde. Klar, das einschätzen von Verkehrssituationen kann ich nur im Straßenverkehr lernen. Wenn es aber darum geht, gezielt Grenzsituationen zu erleben und zu trainieren, dann kommt man an einem strukturierten Training meines Erachtens nicht vorbei.

Auf einem Parkplatz kann man zwar ein bisschen durch die Gegend rutschen, aber das war es dann auch. Es fehlt jegliche Rückmeldung, ob das eigene Verhalten sinnvoll oder eher weniger empfehlenswert ist. Auch die Reproduzierbarkeit von Fahrmanövern ist überhaupt nicht gegeben. Im SHT wird zum Beispiel auch thematisiert, welchen Einfluss kleine Geschwindigkeitsänderungen auf das Gelingen von Fahrmanövern haben.

Und nicht zuletzt geht es auch schlicht um das Korrigieren von Gewohnheiten, die einfach nicht gut sind. Viele Fahrer sind beispielsweise mit einer Sitzposition unterwegs, die im Falle eines Unfalls ausgesprochen schwerwiegende "Nebenwirkungen" haben kann. Sowas lässt sich nicht durch Rumrutschen auf einem Parkplatz korrigieren, geschweige denn durch die normale Teilnahme am Straßenverkehr.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Kein SHT kann Fahrpraxis ersetzen. Ein SHT produziert auch keine perfekten Fahrer. Das ist auch gar nicht der Anspruch. Ein SHT hat lediglich zum Ziel, die Kompetenz des Fahrers zu verbessern. Und das kann vermutlich so ziemlich jeder in unterschiedlichem Umfang gebrauchen.

sehr treffend formuliert

ich hab mein erstes Fahrsicherheitstraining nach 500000 Strassenkilometern gemacht und konnte dennoch noch einiges lernen.

Auch ich halte es so, mit jedem neuen Fahrzeug mach ich so ein Training. (und ich sag mal, die basics ansich brauch ich nimmer lernen, aber ein Neues/andres Fahrzeug mit vielleicht neuen Assistenzsystemen verhält sich meist nicht gleich.)

am 12. Oktober 2012 um 10:16

warum fragst du bei MT und kontaktierst nicht den ADAC?

Hallo ins Forum,

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

ein fahrtraining ist mit dem eigenen auto am sinnvollsten, weil du auch mit deinen auto täglich fährst!

wenn Du - wie ich - zum Training gehst, das der Hersteller anbietet, bekommst Du entweder tatsächlich genau Dein Fahrzeug bzw. eins, was praktisch gleich reagiert. Übrigens, nur als Info: Die AMG haben dieselben Fahrassistenzsysteme (entscheidend ist hier eh nur ABS, ASR, ESP, BAS) wie auch die normalen Fahrzeuge.

@AMenge: Bei meinem Training handelte es sich um ein 2-tägigen Kurs, bei dem mit bis zu 130 km/h in den Übungen gefahren wurde. Zudem gab's Drifttraining. Dann sind die Reifen nunmal jeden Tag runter.

Letztlich unterstützt ein FST die Kompetenzen, da man das Fahrzeug sicher im Grenzbereich bewegen kann. Dies ist im normalen Verkehr oder auf großen Parkplätzen nicht möglich.

Ich würde daher durchaus dafür plädieren, dass bei der FS-Ausbildung zumindest auch ein Kompaktkurs (ca. 3-4 Stunden) dabei wäre. Helfen würde dies sicher. Wer hat denn schon mal eine "echte" Vollbremsung ohne ein FST erlebt.

Viele Grüße

Peter

Also ich hab auch nach "einigen" Jahren ein Sicherheitstraining (beim Motorrad gemacht)

zwar nicht beim Adac.. aber dennoch!

- wenn dir hier einer erzählt mach deine Erfahrunge im Straßenverkehr / Parkplatz,

dann VERGISS ES!

diese Sorte Mensch kenn ich von Passfahrten im Winter... (WÜRG!)

Alex

PS ESP und ABS im Winter sind TOLL- aber nicht der Rettungsfalschirm für den ihn manche Menschen halten!

Erfahrung auf der Strasse und Fahrertraining können sich nicht gegenseitig ersetzen.

Im Fahrertraining hat man weitestgehend kontollierte Bedingungen. Man lernt nicht den Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern. man lernt nicht, auf unerwartete Ereignisse zu reagieren.

Auf der Strasse kommt man zu selten in Extremsituationen um Reflexe zu konditionieren. Man hat kein Feedback eines erfahrenen Instruktors, der Fehler erkennt. Selbst auf einem grossen Parkplatz kann man schwierig Ausweichuebungen mit 100km/h fahren.

Das mit dem Reifensatz wundert mich auch etwas. Selbst in den Rennstreckentrainings halten die Refensaetze in der Regel einige Tage. Lediglich in Spa bei git 30 Grad haben wir mal einen Reifensatz erledigt. Da war aber nicht das Profil komplett runter, da haben sich an den Profilblöcken 2mm lange Nasen gebildet, weil die Reifen dauerhaft an der Hitzegrenze waren.

Habe vor einem halben Jahr das Fahrsicherheitstraining gemacht und war begeistert,man hat sehr viel gelernt und hatte Spaß und konnte aufs Gas treten.Ich kann es jedem nur empfehlen und es hat nichts aber auch nichts mit Parkplatzdriften im Schnee zu tun.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von 212059

Hallo ins Forum,

Zitat:

Original geschrieben von 212059

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

ein fahrtraining ist mit dem eigenen auto am sinnvollsten, weil du auch mit deinen auto täglich fährst!

wenn Du - wie ich - zum Training gehst, das der Hersteller anbietet, bekommst Du entweder tatsächlich genau Dein Fahrzeug bzw. eins, was praktisch gleich reagiert. Übrigens, nur als Info: Die AMG haben dieselben Fahrassistenzsysteme (entscheidend ist hier eh nur ABS, ASR, ESP, BAS) wie auch die normalen Fahrzeuge.

@AMenge: Bei meinem Training handelte es sich um ein 2-tägigen Kurs, bei dem mit bis zu 130 km/h in den Übungen gefahren wurde. Zudem gab's Drifttraining. Dann sind die Reifen nunmal jeden Tag runter.

Das war dann aber kein normales Fahrsicherheitstraining.

Zitat:

Ich würde daher durchaus dafür plädieren, dass bei der FS-Ausbildung zumindest auch ein Kompaktkurs (ca. 3-4 Stunden) dabei wäre. Helfen würde dies sicher. Wer hat denn schon mal eine "echte" Vollbremsung ohne ein FST erlebt.

Ein FST im Rahmen der Fahrschule halte ich verfrüht. Erst einmal muss ein wenig Routine in die Fahrzeugbedienung kommen. Als grobe Idee würde ich mal 5.000 Kilometer Fahrpraxis im gemischten Verkehr in den Raum stellen.

Vollbremsung mit Bremsschlag wird übrigens nach Bericht eines Fahranfängers in der Fahrschule geübt. Ob das offizieller Teil der Ausbildung ist oder er nur an eine gute Fahrschule geraten ist, kann ich aber nicht sagen.

Kann mir mal einer nachvollziehbar erklären was es mir persönlich nach

fast 40 Jahren Praxis mit LKW,PKW,Motorrad bringt,außer Kosten?

Für jüngere Generationen mag es evt. ok. sein,ich für meinen Teil

hab mir glaube genug Erfahrung "erfahren" und muß da den ADAC

nicht reicher machen.

Zitat:

Original geschrieben von DCACKG

Kann mir mal einer nachvollziehbar erklären was es mir persönlich nach

fast 40 Jahren Praxis mit LKW,PKW,Motorrad bringt,außer Kosten?

Für jüngere Generationen mag es evt. ok. sein,ich für meinen Teil

hab mir glaube genug Erfahrung "erfahren" und muß da den ADAC

nicht reicher machen.

nichts! - dir bringt das garnix!

Perfektionisten wie sie HIER bei MT an der Tagesordnung sind können da nichts mehr lernen

Schade.. dass es dann noch die anderen gibt..

siehe den Fred Auto Put in Italien....

Alex

PS - früher? war ich eingebildet! - heute WEISS ICH - dass ich PERFEKT BIN!

die Beiträge KÖNNEN Spuren von Ironie aufweisen....

Zitat:

Original geschrieben von DCACKG

Kann mir mal einer nachvollziehbar erklären was es mir persönlich nach

fast 40 Jahren Praxis mit LKW,PKW,Motorrad bringt,außer Kosten?

Für jüngere Generationen mag es evt. ok. sein,ich für meinen Teil

hab mir glaube genug Erfahrung "erfahren" und muß da den ADAC

nicht reicher machen.

hmmm.....

 

...wieviele ausweichmanöver, gefahrenbremsungen, my-split bremsungen etc. im grenzbereich hast du in den 40 jahren mit lkw, pkw und krad gemacht?

ob du was verpasst hast oder lernen konntest, weißt du erst nach einem training!

jedenfalls macht es richtig spaß!

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