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" Der muß erstmal laufen ".

Themenstarteram 11. Januar 2017 um 10:14

Ich habe einen Porsche 928, der jahrelang gestanden hat. Als er das letzte mal vor mehreren Jahren gestartet wurde, lief er auch schon nicht optimal. Er steht bei einem Bekannten. Er hat auf seinem Gelände seine private Schrauberwerkstatt ( älterer Herr, hatte in den 60ern bei BMW KFZ - Mechaniker gelernt ).

Ich will den Wagen jetzt mal ( erstmal im Stand ) zum laufen bringen und dann langsam wieder auf die Straße bringen. - Überall hört und liest man, man soll einen Wagen, der lange gestanden hat behutsam zum Leben erwecken. Deshalb habe ich ihm vorgeschlagen ( bietet sich ja an, daß er das macht, wo der Wagen schon mal bei ihm steht, er hat auch sehr viel Zeit ) erstmal einen Ölwechsel zu machen ( im Hinterkopf habe ich noch einen Zündkerzencheck und vielleicht vor dem ersten Start mal den Motor per Hand durchzudrehen ). Beim Ölwechsel vor dem ersten Startversuch wiegelt er ab und sagt :

" Der muß erstmal laufen ". . Was ist von so einer Einstellung zu halten ? Würde auch einer von euch so an eine solche Sache rangehen ?

( Sorry für den langen Text ).

Edit : Bei dem Wagen wurde seit unendlich vielen Jahren kein Ölwechsel gemacht. Das weiß er auch.

Beste Antwort im Thema

Moin,

Der V8 des 28ers hat ebenso wie der R4 in 24S, 44er und 68er GAR keine Laufbuchsen - die Kolben laufen direkt im Block, die Wände des Blocks wurden zuerst per Strahlenbeschuss verdichtet und dann elektrochemisch mit einer keramischen Nickel-Siliciumcarbid Schicht versehen. Deshalb haben die Motoren auch einen vergleichsweise hohen Ölverbrauch im Kaltbetrieb. Deshalb war der Motor bei seiner Präsentation auch so revolutionär, weil diese Technik vorher nur in Rennmotoren verwendet wurde. In wie weit du so etwas oder passiviertes Aluminium unter normalen (!) Fahr- oder Standbedingungen oxidieren lassen willst musst du mir mal erklären. Aber ich bin da als promovierter Chemiker anspruchsvoll ;-) solange du nicht irgendwo Flusssäure oder reaktive Schwefelverbindungen herholst wird das sehr schwer. Da würde ich mir also eher um die Wasserpumpe Sorgen machen - aber die sollte dann beim ZR Wechsel mit gewechselt werden. Die Lager z.B. der Kurbelwelle, Nockenwellen und Pleuel sind durch langes Stehen und ggf. Verharzung im Lager stärker gefährdet.

Die Sache mit Caramba ist - ich KENNE die exakte Zusammensetzung nicht, daher kann ich auch nicht vorhersagen, ob es damit kompatibel ist oder eben nicht. Die Beschichtung KANN durch geeignete Chemikalien durchaus beschädigt werden z.B. durch Schwefel- und einige Fluorverbindungen, durch bestimmte Komplexbildner oder starke Reduktionsmittel. Da Caramba nun einmal Oxide wie z.b. Rost lösen kann - sonst könnte es ja nicht entrosten - kann es auch die Beschichtung schädigen - und da eine Motorrevision sehr teuer ist, würde ich das Risiko nicht eingehen.

LG Kester

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Lieber Schelle,

Wie gesagt - ICH kenne die Zusammensetzung des Produktes NICHT gut genug, zudem handelt es sich bei Caramba meines Wissens nach um eine Produktgruppe/-familie und nicht um EIN exaktes Produkt. Daher sehe ich mich nicht in der Lage dazu eine sichere Aussage zu machen. Wenn du mir die genaue Zusammensetzung gibst (d.h. Inkl. Der Zusatzstoffe und relevanter Verunreinigungen bis etwa 0.05% w/w), dann kann ich da gerne eine Abschätzung vornehmen. Eine Vielzahl vergleichbarer Produkte nutzt z.B. Fluorierte Sulfonsäuren als Hilfsstoffe u.a. um basische Ablagerungen anzulösen, oder Komplexbildner um z.B. Seifen-, Fettkalke oder Harze zu lösen - dese sind z.T. sehr gut in aliphathischen Lösungsmitteln löslich oder können durch den Einsatz von Dispersoren gut löslich gemacht werden. Diese könnten ausreichend sein, um die Beschichtung zu beschädigen, ist sie beschädigt - dann kann es auch korrodieren. Zu WISSEN was in einem ausgelobten Rostlöser oder -umwandler enthalten ist, reicht leider nicht aus, um zu bewerten was in einem anderen Produkt enthalten oder nicht enthalten ist. Dazu muss man faktisch wissen, was im diskutierten Produkt enthalten ist und nicht was in anderen enthalten oder NICHT enthalten ist, dies ermöglicht eine Vielzahl an Fehlbewertungen. Da reicht eine Vermutung, dass es sich NUR um physikalische Wirkungen handelt meiner Meinung nach nicht aus - v.a. Weil diese vielleicht für den Standardnutzen stimmen mag, aber im speziellen Fall schlicht eine unerwünschte chemische Nebenreaktion relevant werden kann. Da die Produktkennzeichnung und selbst das Datenblatt darüber keine vollumfängliche Auskunft geben - wäre ich an der Stelle nun einmal vorsichtig. Und OHNE genug zu Wissen - auf Vermutungsbasis - Stelle zumindest ich keine Bewertung aus, das Risiko ist MIR zu hoch. Ich würde mich von einem Mediziner ja auch nicht am Herz operieren lassen, weil er vermutet das ich da krank bin - sowas muss man sicher wissen.

Das erneuern der Laufbahn ist zum einen sehr teuer und sie kann, soweit mir bekannt, auch nicht in gleicher Form geschehen - das bestrahlen kann typischerweise nicht gemacht werden und eine Standard Nickasilbeschichtung, die aufgebracht werden kann, unterscheidet sich nach den mir vorliegenden Informationen leicht in Struktur und Härte (dies kann aber nur eine Behauptung sein, da ich diese Information bis heute nicht verifizieren konnte) von der originalen Beschichtung, ob der Unterschied im Gebrauch relevant ist ist eine Frage, die man vermutlich nicht ohne Studie klären kann - aber am Ende bleibt es TEUER, was mich v.a. abschrecken täte.

Wenn du also für die Behandlung mit Caramba im Inneren eines 928er Motors eine Sicherheitsgarantie übernehmen möchtest bitte, dann tue dies. Ich kann dies nicht guten Gewissens tun und werde es daher nicht machen, solange ich nicht über genug Informationen verfüge. Da es genug sinnvolle Alternativen gibt - wie z.B. gutes Motoröl - würde ich auf diese setzen. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, deine darf abweichen. Aber ich stand dem Standpunkt - es ist ja schon immer gut gegangen schon immer skeptisch gegenüber, dafür ist mir dabei schon zu oft etwas schiefgegangen.

Im übrigen - deine Zitatweise stinkt. Beide Aussagen von mir stehen in meinem Beitrag NICHT in Zusammenhang. Du hast also durch AUSLASSUNG eine Aussagemanipulation begangen. AUSLASSUNG kann eine Lüge zur Folge haben. Ich hatte schon in meinem Beitrag klar gemacht, das ich die Zusammensetzung von Caramba nicht kenne - deshalb steht dort ich KANN und nicht WIRD. Auch als promovierter Chemiker ist man Stand heute NICHT mehr in der Lage alles zu wissen. Chemiker, wie die meisten Wissenschaftler sind spezialisiert und treffen Aussagen immer auf Grund von Informationen und nicht aufgrund eines Bauchgefühls. Korrosion - also Redox- und Elektrochemie ist aber ein Standardthema, dass jeder Chemiker grundsätzlich versteht. D.h. jeder ordentlich ausgebildete Chemiker sollte wissen, dass man man Aluminiumoxid und keramische Oxide nicht mehr durch Luft, Wasser und Benzin korrodieren kann. Nicht mehr jeder Chemiker weiß, was in jeder der zig tausenden an chemischen Produkten tatsächlich drin ist.

LG Kester

P.S. wurde mit dem Handy geschrieben, es sind also kuriose Wortkorrekturen möglich, die übersehen wurden.

Nun zu dem Thema will ich auch noch einmal mich melden, da ich ja das mit caramba vorgetragen habe. Caramba unterwandert den Rost und verhindert, dass Luftsauerstoff weiter sein Werk tun kann. Dies aber nur kurz. Der Rost wird meiner Kenntnis nach nicht umgewandelt sondern blättert praktisch ab. Die feste Rost Schicht wird dadurch angelöst. und Schmierig, so dass man die Schraube lösen kann. Dies vereinfacht erklärt. Nun nehme ich zum lösen des Problems inzwischen Leinöl als halböl also terpentin 50 % und 50 % Leinöl. Dieses lasse ich ein paar Tage einwirken . Hat ungeahnte Fähigkeiten. Nur Leinöl wird nach ca 5 Tagen hart. Aber das ist ein langsamer Prozess. Hat sich bei mir hervorragend bewährt.Aber das muss jeder für sich austüfteln .Mein Bastelkollege der alte Mopeds restauriert, legt die Motore, nicht die Kupplungen, in Diesel mit etwas Motoröl . Danach löst sich jede Schraube wie von alleine. So hat jeder seine Tricks.

Der beste Rostlöser ist halt Diesel. Braucht nur entsprechend Zeit zum Einwirken.

mfg

Zitat:

prinzipiell sollte man den motor ohne kerzen von hand durchdrehen,wenns nicht möglich gegf per anlasser

die für mich beste Methode ist, den höchsten Gang ein zu legen und den Wagen ein Stück vorwärts zu schieben. Der Kraftaufwand ist moderat, sollte irgend was nicht stimmen geht nicht viel kaputt.

Grüße

Zitat:

@Hitman77 schrieb am 14. Januar 2017 um 15:36:01 Uhr:

Zitat:

prinzipiell sollte man den motor ohne kerzen von hand durchdrehen,wenns nicht möglich gegf per anlasser

die für mich beste Methode ist, den höchsten Gang ein zu legen und den Wagen ein Stück vorwärts zu schieben. Der Kraftaufwand ist moderat, sollte irgend was nicht stimmen geht nicht viel kaputt.

Grüße

geht natürlich auch

aaaber bei der von hand durch dreh methode spürt man alles viel feiner

Moin,

Das mit dem Unterwandern klappt aber in der Regel nur bei sogenanntem Flugrost - sobald es sich in das Material reingefressen hat, wird das schwer - liegt am Konflikt zwischen Kapillarkraft, Viskosität und Porengröße. Leinöl ist an der Stelle spannend - da es mit Eisen - wenn auch langsam - reagiert - so kann es speziell die im Rost vorhandenen Hydroxide attackieren und löslich machen. Dazu reagiert es auch mit Luftsauerstoff, erwärmt sich und dehnt sich dann aus - kann also in geringem Maße physische Kraft ausüben und auch festes Material brechen. Im Gegenzug ist es leider auch schwer wieder aus Falzen usw. Herauszubekommen.

Ich bevorzuge auch von Hand drehen - nur wenn das warum auch immer nicht geht, dann ist die größere Übersetzung manchmal hilfreich.

LG Kester

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 11:01

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 13. Januar 2017 um 20:58:44 Uhr:

Moin,

Der V8 des 28ers hat ebenso wie der R4 in 24S, 44er und 68er GAR keine Laufbuchsen - die Kolben laufen direkt im Block, die Wände des Blocks wurden zuerst per Strahlenbeschuss verdichtet und dann elektrochemisch mit einer keramischen Nickel-Siliciumcarbid Schicht versehen. Deshalb haben die Motoren auch einen vergleichsweise hohen Ölverbrauch im Kaltbetrieb. Deshalb war der Motor bei seiner Präsentation auch so revolutionär, weil diese Technik vorher nur in Rennmotoren verwendet wurde. In wie weit du so etwas oder passiviertes Aluminium unter normalen (!) Fahr- oder Standbedingungen oxidieren lassen willst musst du mir mal erklären. Aber ich bin da als promovierter Chemiker anspruchsvoll ;-) solange du nicht irgendwo Flusssäure oder reaktive Schwefelverbindungen herholst wird das sehr schwer. Da würde ich mir also eher um die Wasserpumpe Sorgen machen - aber die sollte dann beim ZR Wechsel mit gewechselt werden. Die Lager z.B. der Kurbelwelle, Nockenwellen und Pleuel sind durch langes Stehen und ggf. Verharzung im Lager stärker gefährdet.

Die Sache mit Caramba ist - ich KENNE die exakte Zusammensetzung nicht, daher kann ich auch nicht vorhersagen, ob es damit kompatibel ist oder eben nicht. Die Beschichtung KANN durch geeignete Chemikalien durchaus beschädigt werden z.B. durch Schwefel- und einige Fluorverbindungen, durch bestimmte Komplexbildner oder starke Reduktionsmittel. Da Caramba nun einmal Oxide wie z.b. Rost lösen kann - sonst könnte es ja nicht entrosten - kann es auch die Beschichtung schädigen - und da eine Motorrevision sehr teuer ist, würde ich das Risiko nicht eingehen.

LG Kester

Alle Achtung !!!

Nun denn, Caramba und alle Rostlöser , keine Rostumwandler, die auf Petroleum Basis aufgebaut sind, können Metalle nicht angreifen, die im Motorenbau verwendet werden. Das würde sonst auch auf jeden frei verkäuflichen Produkt stehen. Wenn Rost im Motor, dann ist das schädlich Und das mMaterial ist dann schon angegriffen. Hier hilft dann nur Austausch oder Beschichtung. Oder Mathys. Dies nur so als Ansatz. Ansonsten würde der Motor schon durch das Benzin zerstört. Man achte bitte auf den Crack Prozess beim Herstellen der div. Erdölprodukte.

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 11:47

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 14. Januar 2017 um 09:17:40 Uhr:

Lieber Schelle,

Wie gesagt - ICH kenne die Zusammensetzung des Produktes NICHT gut genug, zudem handelt es sich bei Caramba meines Wissens nach um eine Produktgruppe/-familie und nicht um EIN exaktes Produkt. Daher sehe ich mich nicht in der Lage dazu eine sichere Aussage zu machen. Wenn du mir die genaue Zusammensetzung gibst (d.h. Inkl. Der Zusatzstoffe und relevanter Verunreinigungen bis etwa 0.05% w/w), dann kann ich da gerne eine Abschätzung vornehmen. Eine Vielzahl vergleichbarer Produkte nutzt z.B. Fluorierte Sulfonsäuren als Hilfsstoffe u.a. um basische Ablagerungen anzulösen, oder Komplexbildner um z.B. Seifen-, Fettkalke oder Harze zu lösen - dese sind z.T. sehr gut in aliphathischen Lösungsmitteln löslich oder können durch den Einsatz von Dispersoren gut löslich gemacht werden. Diese könnten ausreichend sein, um die Beschichtung zu beschädigen, ist sie beschädigt - dann kann es auch korrodieren. Zu WISSEN was in einem ausgelobten Rostlöser oder -umwandler enthalten ist, reicht leider nicht aus, um zu bewerten was in einem anderen Produkt enthalten oder nicht enthalten ist. Dazu muss man faktisch wissen, was im diskutierten Produkt enthalten ist und nicht was in anderen enthalten oder NICHT enthalten ist, dies ermöglicht eine Vielzahl an Fehlbewertungen. Da reicht eine Vermutung, dass es sich NUR um physikalische Wirkungen handelt meiner Meinung nach nicht aus - v.a. Weil diese vielleicht für den Standardnutzen stimmen mag, aber im speziellen Fall schlicht eine unerwünschte chemische Nebenreaktion relevant werden kann. Da die Produktkennzeichnung und selbst das Datenblatt darüber keine vollumfängliche Auskunft geben - wäre ich an der Stelle nun einmal vorsichtig. Und OHNE genug zu Wissen - auf Vermutungsbasis - Stelle zumindest ich keine Bewertung aus, das Risiko ist MIR zu hoch. Ich würde mich von einem Mediziner ja auch nicht am Herz operieren lassen, weil er vermutet das ich da krank bin - sowas muss man sicher wissen.

Das erneuern der Laufbahn ist zum einen sehr teuer und sie kann, soweit mir bekannt, auch nicht in gleicher Form geschehen - das bestrahlen kann typischerweise nicht gemacht werden und eine Standard Nickasilbeschichtung, die aufgebracht werden kann, unterscheidet sich nach den mir vorliegenden Informationen leicht in Struktur und Härte (dies kann aber nur eine Behauptung sein, da ich diese Information bis heute nicht verifizieren konnte) von der originalen Beschichtung, ob der Unterschied im Gebrauch relevant ist ist eine Frage, die man vermutlich nicht ohne Studie klären kann - aber am Ende bleibt es TEUER, was mich v.a. abschrecken täte.

Wenn du also für die Behandlung mit Caramba im Inneren eines 928er Motors eine Sicherheitsgarantie übernehmen möchtest bitte, dann tue dies. Ich kann dies nicht guten Gewissens tun und werde es daher nicht machen, solange ich nicht über genug Informationen verfüge. Da es genug sinnvolle Alternativen gibt - wie z.B. gutes Motoröl - würde ich auf diese setzen. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, deine darf abweichen. Aber ich stand dem Standpunkt - es ist ja schon immer gut gegangen schon immer skeptisch gegenüber, dafür ist mir dabei schon zu oft etwas schiefgegangen.

Im übrigen - deine Zitatweise stinkt. Beide Aussagen von mir stehen in meinem Beitrag NICHT in Zusammenhang. Du hast also durch AUSLASSUNG eine Aussagemanipulation begangen. AUSLASSUNG kann eine Lüge zur Folge haben. Ich hatte schon in meinem Beitrag klar gemacht, das ich die Zusammensetzung von Caramba nicht kenne - deshalb steht dort ich KANN und nicht WIRD. Auch als promovierter Chemiker ist man Stand heute NICHT mehr in der Lage alles zu wissen. Chemiker, wie die meisten Wissenschaftler sind spezialisiert und treffen Aussagen immer auf Grund von Informationen und nicht aufgrund eines Bauchgefühls. Korrosion - also Redox- und Elektrochemie ist aber ein Standardthema, dass jeder Chemiker grundsätzlich versteht. D.h. jeder ordentlich ausgebildete Chemiker sollte wissen, dass man man Aluminiumoxid und keramische Oxide nicht mehr durch Luft, Wasser und Benzin korrodieren kann. Nicht mehr jeder Chemiker weiß, was in jeder der zig tausenden an chemischen Produkten tatsächlich drin ist.

LG Kester

Ich lese öfter anspruchsvolle Texte und bin dennoch selten beeindruckt. - Jetzt bin ich es ...

Ja, sowas kann er wirklich gut.

Ist imho trotzdem kein Grund, deswegen gleich fünf Kilometer Text zu quoten; das macht das Ganze dann doch etwas unübersichtlich. ;)

mfg

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 12:00

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 15. Januar 2017 um 12:53:57 Uhr:

Ja, sowas kann er wirklich gut.

Ist imho trotzdem kein Grund, deswegen gleich fünf Kilometer Text zu quoten; das macht das Ganze dann doch etwas unübersichtlich. ;)

mfg

:D

Von solchen Texten bin ich auch selten beeindruckt !

Moin,

Tja, dann kann ich dir leider nicht helfen. Aber es ist schlussendlich jeder seines eigenes Glückes Schmied. Mein Opa sagte mal - Reisende soll man nicht aufhalten. Ich wende das auch gerne auf Menschen an, die zum einen Unfrieden durch gezielte Provokation erzeugen wollen und auch für Menschen, die Aussagen böswillig verdrehen wollen. Wenn du an einem sinnvollen Austausch nicht interessiert bist - dann gibt es dafür im Volksmund eine simple Redewendung - einfach mal die ....... Natürlich kann man auch Bullshit Science betreiben, indem man eine Information zwar richtig kennt, aber falsch anwendet. In dem Sinne solltest du dir deine eigene Signatur zu Herzen nehmen. Es ist dementsprechend SCHÖN, dass du weißt, dass da keine Phosphorsäure drin ist (und um diese würde ich mir auch eher wenige Sorgen machen) - aber deshalb weiß man nun einmal immer noch nicht, WAS schlussendlich drin ist und das ist schlicht und einfach das entscheidende.

@Fratzmobil deshalb gibt es die sogenannten Use Descriptoren, die du auf den Produkten (oder der beigefügten Dokumentation) in Form der Anwendungsgebiete findest. Klar hat Rost in einem Motor nichts zu suchen - keine Frage. Aber ich bezweifle, dass es im 928er V8 im Innern Rost gibt, der durch Oxidation im Motor entstanden ist. Das würde die Oberflächenveredlung ausschließen. Und ist die schon beschädigt und das Aluminium blüht aus einem Grund schon - wirst du damit auch nicht mehr weit kommen. Für die angesprochenen Produkte ist die Anwendung klar benannt - Entfernung von Rost. Der entsteht, wenn Eisen vorhanden ist. Da würde ich tatsächlich kein Risiko sehen - vermutlich kann man da solche Produkte Literweise reinkippen und monatelang drin lassen, ohne dass das Produkt einen Schaden anrichtet. Reine Alkane werden auch dem 928er nicht wehtun. Das was wehtun kann - sind die leider oft unbekannten Hilfsstoffe und Additive. Daraus machen die Hersteller ein großes Geheimnis (was man auch verstehen kann, denn die machen am Ende des Tages den Unterschied zwischen "geht so" und "Topprodukt" aus). Das ist quasi die große Unbekannte über die wir zu wenig wissen. Du weißt nicht - sind welche da und welche sind es genau? Du hast es ja nicht mit reinen Stoffen, sondern mit Mischungen zu tun. Motoren mit solchen Beschichtungen sind sehr selten (Porsche 928, 924S, 944, 968; Jaguar AJ8, BMW M60/62 V8, Maserati Biturbo, einige Mazda Wankelmotoren) und eben in ihrer Chemie etwas außergewöhnliches - wenn du dich da schlau machst, wirst du schnell feststellen, dass alle diese Motoren v.a. in den USA Probleme mit Laufbahnschäden v.a. durch Kraftstoffe mit hohen Schwefelanteilen haben. Grund dafür ist, dass Nickel und Schwefel eine hohe Affinität zueinander haben. Das nächste Risiko sind dann mögliche Fluorverbindungen - Silicium und Fluor haben auch eine hohe Affinität zueinander - wobei dies ein größeres Problem ist, diese Reaktionen sind schneller als die von Nickel und Schwefel. Nicht die Produkte verändern die Spielregeln, sondern die exotische Materialauswahl von Porsche. Ein Alltagsbeispiel - Spülmittel, ziemlich harmlos und man kann alles damit spülen, oder? Steht ja auch nichts drauf - wenn du aber z.B. Messer aus gefalteten Stählen hast, solltest du diese nicht mit Spülmittel spülen, da die niedrig legierten Stahlschichten angegriffen und spröde werden. Das ist in etwas vergleichbar mit einer Allergie oder Lebensmittelunverträglichkeit - für meine Schwester ist es auch kein Trost, dass Millionen Deutsche Milch trinken können - sobald sie Spuren davon zu sich nimmt, ist sie für 2-3 Tage außer Gefecht gesetzt.

Eine Anekdote aus meinem Arbeitsalltag. Wir haben vor Jahren ein Kleinregal aus verchromten Stahl verkauft. Nach 3 Monaten erhielten wir sehr hohe Reklamationen, weil sich die Chromschicht ablöste. Nach 4 Wochen Schadensanalyse mit dem Lieferanten ist rausgekommen, dass es auch an einem Reinigungsmittel lag. Der verchromende Betrieb bezog ein Reinigungsmittel von einem Formulierer, dieser wieder erhielt das Detergenz von einem Vorlieferanten. Dieser hatte die Formulierung minimal geändert (und zwar ein Konservierungsmittel), unterhalb der Grenzen die der Gesetzgeber oder die Verträge für eine Information vorgaben. Am Ende des Tages waren im Reinigungsschritt zwischen 0.01 und 0.05% davon drin - diese veränderten die Kupferoberfläche marginal, dadurch hafteten die Folgeschichten nicht ausreichend und die Chromschicht hatte nicht die notwendige Härte. Für manche Dinge sind es leider die kleinen Mengen, die Probleme bereiten.

LG Kester

Warum hast du übers Kochen und Häkeln noch keine Halbwahrheiten geschrieben !??

Und beim Verständnis der Signatur gibt es ein Problem: "Der, der nichts weiß, weiß nicht, daß er nichts weiß !"

Kurz zusammengefasst: Seitenweise zusammengewürfelte, vermutete Theorie, nützt auch in der Praxis- und der Eingangsfrage nichts !

Moin,

Tja, wie Feynman schrieb, nur weil man eine Landebahn baut, Leuchtfeuer ansteckt und ein bisschen rumwinkt landen keine Flugzeuge.

Und ich mag dich ungern enttäuschen, aber ich habe keine Theorie aufgestellt - dafür fehlen mir zu viele Informationen. Ich habe eine Risikoabschätzung unter Zuhilfenahme von Analogien durchgeführt. Wenn ich nicht weiß, was drin ist, dann nehme ich die ungünstigsten Annahmen vor. Und da mir bekannt ist, dass entsprechende Stoffe in vergleichbaren Produkten enthalten sind, kann ich sie nicht ausschließen. Wenn du diesem völlig normalen Ansatz nicht folgen kannst oder willst, und aus einer allgemeinen Feststellung eine spezielle Ableitung für ein exaktes chemisches System durchführst - zeigt dies eine gewisse systematische Blindheit bei dir.

Du bist derjenige, der kein Argument hat. Ein Argument wäre - ich weiß, dass in Produkt XY folgendes drin ist, weshalb nichts passieren kann. Dann kann man darauf eine Theorie aufstellen, diese prüfen und entweder verifizieren oder widerlegen. Wissenschaftliches Grundprinzip.

Es ist KEIN Argument, in Produkten ist Stoff A nicht drin, deshalb könne nichts passieren. Dass deshalb nach wie vor unbekannt ist, was wirklich drin ist, ist egal. Erinnert mich ein wenig an Globuli und MMS Esoterik.

Diese Argumentationen oder Annahmen, die Einstellung "es wird schon nichts passieren" führte zu Katastrophen wie Bhopal, Seweso, Basel, Tschernobyl und so weiter. Kann man etwas daraus gelernt haben, oder auch nicht... Und die Menschen dort waren ich der Meinung alles zu wissen und unter Kontrolle zu haben.

Und wir experimentieren an dieser Stelle nicht mit 2€ rum, sondern mit mehreren Tausend Euro. An dieser Stelle sollte man sich daher sehr sicher sein, welche Aussagen man trifft und auf welcher Grundlage man sie trifft. Es geht um viel Geld und einen möglichen Schaden.

Und zum Schluss des Tages ist niemand gezwungen mir zu glauben. Er kann die Risiken berücksichtigen, ignorieren, tun und machen was ihm gefällt. Aber er kann sich zumindest nicht mehr beschweren, wenn etwas schief geht - zumindest bei mir nicht.

LG Kester

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