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" Der muß erstmal laufen ".

Themenstarteram 11. Januar 2017 um 10:14

Ich habe einen Porsche 928, der jahrelang gestanden hat. Als er das letzte mal vor mehreren Jahren gestartet wurde, lief er auch schon nicht optimal. Er steht bei einem Bekannten. Er hat auf seinem Gelände seine private Schrauberwerkstatt ( älterer Herr, hatte in den 60ern bei BMW KFZ - Mechaniker gelernt ).

Ich will den Wagen jetzt mal ( erstmal im Stand ) zum laufen bringen und dann langsam wieder auf die Straße bringen. - Überall hört und liest man, man soll einen Wagen, der lange gestanden hat behutsam zum Leben erwecken. Deshalb habe ich ihm vorgeschlagen ( bietet sich ja an, daß er das macht, wo der Wagen schon mal bei ihm steht, er hat auch sehr viel Zeit ) erstmal einen Ölwechsel zu machen ( im Hinterkopf habe ich noch einen Zündkerzencheck und vielleicht vor dem ersten Start mal den Motor per Hand durchzudrehen ). Beim Ölwechsel vor dem ersten Startversuch wiegelt er ab und sagt :

" Der muß erstmal laufen ". . Was ist von so einer Einstellung zu halten ? Würde auch einer von euch so an eine solche Sache rangehen ?

( Sorry für den langen Text ).

Edit : Bei dem Wagen wurde seit unendlich vielen Jahren kein Ölwechsel gemacht. Das weiß er auch.

Beste Antwort im Thema

Moin,

Der V8 des 28ers hat ebenso wie der R4 in 24S, 44er und 68er GAR keine Laufbuchsen - die Kolben laufen direkt im Block, die Wände des Blocks wurden zuerst per Strahlenbeschuss verdichtet und dann elektrochemisch mit einer keramischen Nickel-Siliciumcarbid Schicht versehen. Deshalb haben die Motoren auch einen vergleichsweise hohen Ölverbrauch im Kaltbetrieb. Deshalb war der Motor bei seiner Präsentation auch so revolutionär, weil diese Technik vorher nur in Rennmotoren verwendet wurde. In wie weit du so etwas oder passiviertes Aluminium unter normalen (!) Fahr- oder Standbedingungen oxidieren lassen willst musst du mir mal erklären. Aber ich bin da als promovierter Chemiker anspruchsvoll ;-) solange du nicht irgendwo Flusssäure oder reaktive Schwefelverbindungen herholst wird das sehr schwer. Da würde ich mir also eher um die Wasserpumpe Sorgen machen - aber die sollte dann beim ZR Wechsel mit gewechselt werden. Die Lager z.B. der Kurbelwelle, Nockenwellen und Pleuel sind durch langes Stehen und ggf. Verharzung im Lager stärker gefährdet.

Die Sache mit Caramba ist - ich KENNE die exakte Zusammensetzung nicht, daher kann ich auch nicht vorhersagen, ob es damit kompatibel ist oder eben nicht. Die Beschichtung KANN durch geeignete Chemikalien durchaus beschädigt werden z.B. durch Schwefel- und einige Fluorverbindungen, durch bestimmte Komplexbildner oder starke Reduktionsmittel. Da Caramba nun einmal Oxide wie z.b. Rost lösen kann - sonst könnte es ja nicht entrosten - kann es auch die Beschichtung schädigen - und da eine Motorrevision sehr teuer ist, würde ich das Risiko nicht eingehen.

LG Kester

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Erstmal Öl- und Filterwechsel und Motor von Hand drehen wäre schon sinnvoll. Zündungsteile anschauen, ob alles trocken ist. Kerzen wechseln. Alten Sprit rauslassen, wenns geht. Vielleicht zuerst mal leer ohne Zündung und ohne Sprit anlassen, zum gucken ob er Öldruck kriegt. Später dann alle sonstigen Flüssigkeiten wechseln, Getriebeöl, Bremse. Komplettinspektion. Eine Weile fahren, dann nochmal Öl- und Filterwechsel.

Und der Zahnriemen ist der Okay , denn wenn der reißt , wird es relativ teuer bei einem Porsche 928 und selbst der Einbau ist etwas für Spezialisten

Altes Oel runter, billigstes Baumarktoel drauf. Zwei Tage vorher mit der Oelkanne etwas Oel in die Brennräume geben. Motor ohne Kerzen drehen lassen, bis Oeldruck da ist, erst dann starten. Nach dem Warmlaufen Oel gleich wieder runter und vernünftiges drauf.

Sprit komplett raus und alles spülen. Der Mengenteiler dürfte eh hinüber sein; deswegen hattest du aber auch schon mal gefragt, wenn ich mich nicht irre.

Und ja, Zahnriemen vorher zumindest anschauen, wenn der reißt, wird es bitter.

mfg

Ja was Pokemon schreibt ist richtig. Ich habe das gleiche Problem mit einer Citroen Ds gehabt. Nur ich habe in die Brennräume caramba gesprüht und zwei Tage stehen lassen. Dann Ohne Zündung mit herausgenommenen Kerzen gedreht. Das alte Öl habe ich dringelassen und den Motor warm werden lassen. Dann Öl geg

en ein Billig Öl getauscht und dann den Motor mit dem Öl wieder warm werden lassen. Danach abgelassen und Ölfilter gewechselt. Nun werde ich nach 500 km das Öl nochmals wechseln. Ölfilter aber auch. Ansonsten wie Pokemon schon geschrieben hat.

Ihr macht aber ein Drama daraus...

Ich finde der Mann in der Werkstatt hat recht, probier doch einfach mal ihn zu starten und wenn er läuft fährste mal vorsichtig ein paar km, alles andere kann dann später kommen, auch der ZR, der wird schon nicht gleich reißen, wenn er nicht hoch gedreht wird...

Wie lange stand der denn überhaupt? Reden wir hier über Jahre oder über Jahrzehnte???...

Dem Zahnriemen dürfte es ziemlich egal sein, wie hoch der Motor gerade dreht, wenn er den Dienst quittiert. Man kann ja zumindest mal ein Auge drauf werfen.

Und ich persönlich finde es nicht so toll, wenn die Zylinderlaufbahnen nach einem Teststart aussehen wie mit der Ackerfräse bearbeitet. So viel Aufwand ist das ja nun auch nicht.

mfg

Ganz meine Meinung. Wenn der Motor mehrere Jahre steht bildet sich an den Zylinderwänden derjenigen Zylinder bei denen die Ventile offenstehen Rost. Beim Erststart wird dieser von den Kolbenringen weggehobelt und landet irgendwo. Eine solche Vorgehensweise schädigt diese Zylinder in jedem Fall.

Das vorherige innere Ölen der Zylinder schwächt dieses Dilemma zumindest ab.

Fazit:

Wer sichergehen will, sollte vor dem ersten Durchdrehen des Motors die Kerzen herausdrehen und die Zylinder mit einem Endoskop untersuchen...die Dinger gibt's heute relativ günstig.

Je nach Befund kann man dann entscheiden ob man den Motor mit Zylinderölung durchdreht oder ob man vorher lieber die Köpfe abnimmt und den Rost geeignet entfernt.

Themenstarteram 12. Januar 2017 um 20:26

Zitat:

@frankoel schrieb am 11. Januar 2017 um 20:42:32 Uhr:

 

Wie lange stand der denn überhaupt? Reden wir hier über Jahre oder über Jahrzehnte???...

Er stand über 6 Jahre.

Die Frage ist weniger, wielange er stand, sondern wie er eingemottet wurde. Wenn man zum Schluss dem Motor z.B. reines Petroleum gegeben hätte, wäre wohl auch noch der Mengenteiler in Ordnung. Wenn du das nicht weißt und einfach der Schlüssel umgedreht wurde - und so liest sich das hier - würde ich so behutsam wie möglich vorgehen. Einfaches Anlassen hat nicht selten gobrochene Kolbenringe zur Folge, wenn sie vom Anlasser einfach losgerissen werden. Mit sehr viel Glück zeigt sich das dadurch, dass der Motor zuviel Oel verbraucht.

Wenn ich selber einen Motor einmotte, kann ich ihn auch in relativ kurzer Zeit wieder zum Erwachen bringen ohne Folgeschäden; wenn ich das nicht weiß, würde ich ganz sachte vorgehen. Wenn er sechs Jahre gestanden hat, machen die zwei Tage oder Wochen (besser) Einwirkzeit den Bock auch nicht mehr fett. ;)

Noch was: Beim Starten nach so langer Standzeit nicht die Kupllung treten!

mfg

Moin,

Der Porsche 928 kann innen nicht rosten, da lediglich die Kolbenringe aus Stahl gefertigt sind. Block, Laufbahnen und Kolben sind aus Leichtmetall gefertigt und korrodieren unter normalen Bedingungen nicht. Daher muss man die Laufbahnen nicht entrosten, Caramba könnte sogar Probleme machen. Ich würde zwar durchölen - damit alle Lager Mal wieder Öl sehen, bevor sie belastet werden, und nach 6 Jahren stehen beim 28er (gleich welche Variante) in jedem Fall den ZR erneuern - außer vielleicht wir reden von einem Auto, bei dem ein Motorschaden kein Beinbruch darstellen würde - der ist sicherlich drüber (80.000 km oder 6-8 Jahre) und vorher (!!!) Die Motorhydrolager prüfen, nicht das dir deshalb der Krümmer, die Bolzen oder gar der Kopf beschädigt werden.

LG Kester

nur mal so

ne laufbahn aus aluminium???

das hält von 12 bis mittag

und das aluminum genauso oxiediert wie stahl rostet sollte auch bekannt sein

prinzipiell sollte man den motor ohne kerzen von hand durchdrehen,wenns nicht möglich gegf per anlasser

wobei von hand man etwas spürt,und ölin die zylinder sprühen kann nur von vorteil sein

dann könnte man mittels anlasser etwas orgeln bis öldruck da ist

auf jeden fall zündung+kraftstoffzufuhr außer gefecht setzen

wenn man dann noch vor allem zuerst noch das alte öl gegen neues tauscht,kanns nur positiv sein

bekannter hat für ne motoüberholung vom 928gt 16.000,.€ hingelegt

Ohne negativen Hintergedanken aber warum ist caramba evtl schlecht. besteht nicht Caramba auch aus Petroleum und ein paar anderer Ingredentien. Unter anderem irgendwelchen Ölen? Laufflächen haben die nicht eine besondere Härte? Und sind diese nicht härter als der Kolben. Und können diese dann nicht trotzdem Oxidation ansetzen? wer kann hier die Antwort geben

Moin,

Der V8 des 28ers hat ebenso wie der R4 in 24S, 44er und 68er GAR keine Laufbuchsen - die Kolben laufen direkt im Block, die Wände des Blocks wurden zuerst per Strahlenbeschuss verdichtet und dann elektrochemisch mit einer keramischen Nickel-Siliciumcarbid Schicht versehen. Deshalb haben die Motoren auch einen vergleichsweise hohen Ölverbrauch im Kaltbetrieb. Deshalb war der Motor bei seiner Präsentation auch so revolutionär, weil diese Technik vorher nur in Rennmotoren verwendet wurde. In wie weit du so etwas oder passiviertes Aluminium unter normalen (!) Fahr- oder Standbedingungen oxidieren lassen willst musst du mir mal erklären. Aber ich bin da als promovierter Chemiker anspruchsvoll ;-) solange du nicht irgendwo Flusssäure oder reaktive Schwefelverbindungen herholst wird das sehr schwer. Da würde ich mir also eher um die Wasserpumpe Sorgen machen - aber die sollte dann beim ZR Wechsel mit gewechselt werden. Die Lager z.B. der Kurbelwelle, Nockenwellen und Pleuel sind durch langes Stehen und ggf. Verharzung im Lager stärker gefährdet.

Die Sache mit Caramba ist - ich KENNE die exakte Zusammensetzung nicht, daher kann ich auch nicht vorhersagen, ob es damit kompatibel ist oder eben nicht. Die Beschichtung KANN durch geeignete Chemikalien durchaus beschädigt werden z.B. durch Schwefel- und einige Fluorverbindungen, durch bestimmte Komplexbildner oder starke Reduktionsmittel. Da Caramba nun einmal Oxide wie z.b. Rost lösen kann - sonst könnte es ja nicht entrosten - kann es auch die Beschichtung schädigen - und da eine Motorrevision sehr teuer ist, würde ich das Risiko nicht eingehen.

LG Kester

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 13. Januar 2017 um 20:58:44 Uhr:

 

Aber ich bin da als promovierter Chemiker anspruchsvoll ;-)

Da Caramba nun einmal Oxide wie z.b. Rost lösen kann - sonst könnte es ja nicht entrosten -

LG Kester

.

Lieber promovierter Chemiker, da RostLÖSER ("Rostumwandler"), meist H3PO4, lipophobe Eigenschaften besitzt, wird es nicht in Petroleum (Caramba) vorkommen, deshalb ist Caramba als Rostlöser oder Entroster zu bezeichnen, leider nur eine Volksmär und hat mit chemischer Wissenschaft nichts zu tun ! "Rost lösende" Eigenschaften von Caramba sind dann eher nur physikalischer Natur.

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