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Infiniti Q30 - kleiner Bericht

Infiniti Q 30
Themenstarteram 12. Februar 2016 um 19:55

Nachdem es ja kein eigenes Infiniti-Forum gibt, mal hier ein kleiner Bericht von mir, vielleicht interessiert es den einen oder anderen. Bilder gibt es (dieses mal) nicht.

Ich hatte die Möglichkeit 3 verschiedene Versionen des neuen Q30 zu fahren und konnte diesbezüglich einiges mitnehmen.

Vorwort und erster Eindruck

Ich kannte den Q30 von 2 Autoshows und hatte dementsprechend schon darin gesessen. Trotzdem ist es etwas anderes, als im Sonnenlicht und ohne den dortigen Trubel und die Menschenmassen sich in Ruhe mit dem Auto befassen zu können.

Die Optik der Autos ist gut, die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Infiniti braucht sich hier nicht hinter anderen Herstellern zu verstecken. Allerdings sehen die kleinen Bremsscheiben in den großen Felgen doch etwas sehr verloren aus.

Die geschwungene Motorhaube ist von außen schön anzusehen, von innen allerdings gewöhnungsbedürftig. Mit hellem Lack fällt dies beim Fahren deutlich mehr auf als mit Dunklem. Ich würde daher für das Fahrzeug eher zu einem dunklen Lack tendieren.

Innenraum

Dem Innenraum ist die Verbindung zu Mercedes deutlich anzusehen. Praktisch alle Schalter und Hebel im Amaturenbrett und in den Türen sind 1:1 übernommen. Gerade mit den Holzpanelen machen diese einen sehr billigen und deplazierten Eindruck. Mit dem schwarzen Plastik geht es aber in Ordnung. Für den von Infinit aufgerufenen Preis hätte ich mir hier allerdings eine etwas bessere Qualitätsanmutung gewünscht. Auch die Instrumententafel wurde direkt übernommen. Hier hätte man zumindest die Optik der Anzeigen etwas mehr individualisieren können. Sie sind aber sehr gut ablesbar, einige Punkte wie zum Beispiel der genaue Verbrauch fehlen mir allerdings. Zudem würde ich mir eine etwas logischere Menüführung wünschen.

Selbiges gilt jedoch auch für das Touch-Display in der Mitte des Amaturenbretts. Die Zurück-Taste war die am öftesten gedrückte Taste, da oft in der Menüstruktur die Logik auf der Strecke blieb.

Die Sinnhaftigkeit der Infiniti-Apps bleiben mir verborgen, so muss zum Beispiel die Wartungs-App selber programmiert werden, es gib hier keine Voreingaben von Infiniti. Abgesehen davon, dass diese auf Android 2.3.3 basieren, ist die Anzahl auch sehr begrenzt.

Das Navigationssystem machte einen guten Eindruck, verwirrte aber auch mit einer nicht intuitiven Menüführung.

Der Dachhimmel kann dunkel oder hell bestellt werden. Aus meiner Sicht würde ich von dem dunklen Dachhimmel abraten, er macht die B- und C-Säule optisch dicker als sie sowieso schon sind. Mir fiel der Schulterblick mit hellem Dachhimmel deutlich einfacher, wohl auch weil er Kontrast zwischen außen und innen geringer war. Warum man den Höhleneffekt ohne Glasdach benötigt kann ich aus subjektivem Eindruck nicht nachvollziehen.

Fahren

Das Fahrwerk des Q30 ist bequem abgestimmt, sowohl beim Sportfahrwerk als auch beim Komfortfahrwerk werden viele Unebenheiten gut weggebügelt, ohne dass man das Gefühl hat so hart zu fahren wie in der A-Klasse oder wie auf einem Schiff zu wanken. Die Bremsen greifen sehr gut dosierbar aber bissig zu. Für das Auto sind sie stark genug und liefern auch eine gute Rückmeldung.

Die Kupplung hingegen wirkt sehr weich. Einen guten Druckpunkt zu finden ist nicht so einfach. Ich bin mehrere Male weggehoppelt bis ich es im Griff hatte. Der Druckpunkt liegt in jedem Fall zu weit hinten. Ein Druckpunkt in der Nähe einer leichten Bremsung wäre idealer gewesen und würde die Wahl einer idealen Sitzposition deutlich vereinfachen. Ein Automatikgetriebe ist hier in jedem Fall vorzuziehen.

Bei kalter Automatik sind einzelne Schaltvorgänge spürbar, ansonsten funktionierte diese einwandfrei, Zugunterbrechungen sind keine fühlbar, auch ist beim Herunterschalten beim Bremsen keine Verlängerung des Bremsweges durch die Restkraft eines Zwischengases, wie ich mehrfach bei verschiedenen Autos mit Wandlerautomatik mitbekommen habe, spürbar.

Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung wirkt sehr direkt und gibt keinen Anlass zu Kritik. Ein notwendiges Ausweichmanöver auf der Autobahn durch einen unterlassenen Schulterblick eines anderen Verkehrsteilnehmers bestätigte die gute Funktion.

Motoren

1.5D MT

Der 1.5D zeigte bei der Testfahrt keine große Durchzugsstärke. Für die Angaben im Datenblatt hätte ich mir hier mehr erwartet. Die Schaltanzeige versucht den Motor genau in dem Bereich zu halten, von dem mein Eindruck ist, dass er überhaupt nicht zum Beschleunigen geeignet ist (< 2000 UpM).

Das Beschleunigen zwischen 80 und 130 zieht sich bereits sehr lange. Ob dies durch eine Drosselung auf den ersten Kilometern eines neuen Motors zurückzuführen ist kann hier nicht beurteilt werden.

Negativ fielen mit die Vibrationen und die Lautstärke des Motors auf. Des weiteren sind im Gegensatz zu anderen Motorisierungen deutlich mehr Außengeräusche wahrnehmbar.

1.6T MT

Trotz nominell 13 PS mehr war kaum Unterschied zum 1.5D auszumachen. Auch bei diesem Motor versucht die Schaltanzeige einen Gang vorzugeben, der unter 2000 UpM liegt. Beschleunigungen ziehen sich mehr, als bei dieser PS-Anzahl zu erwarten wären. Im Gegensatz zum 1.5D ist dieser Motor sowohl akustisch als auch vibrationstechnisch deutlich ruhiger. Diesbezüglich gibt er keinen Anlass zur Kritik.

2.2D FWD AT

Laut eigenen Angaben verbaut Infiniti bei diesem Motor ein Noise-Cancelling-System bei dem über die Lautsprecher Schallwellen abgegeben werden, die die Motorengeräusche reduzieren sollen. Tatsächlich war der Motor nur im Sport-Modus hörbar, der Verbrauch steigt im Sport-Modus dafür allerdings auch gleich um geschätzte 50%. Selbst die Außengeräusche (Abrollgeräusche, etc) sind deutlich geringer.

Selbst im ECO-Modus hat der Motor allerdings genügend Kraft um zügig zu beschleunigen und überall gut hinein zu kommen. Der kleine Automatikwahlhebel ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht immer gelingt es auf Anhieb den Rückwärtsgang einzulegen. Dafür muss scheinbar eine kleine Sperre überwunden werden.

Assistenten

Lane-Assist und Verkehrszeichenerkennung haben mich nicht zu 100% überzeugt.

So kommt es vor, dass der Lane-Assist auch einmal eine Bitumenspur als Linie interpretiert und das überqueren mit einem Rütteln am Lenkrad quittiert.

Die Verkehrszeichenerkennung interpretierte mindestens ein mal ein Zeichen an einem LKW als gültige Geschwindigkeitsbegrenzung und das Aufheben der Begrenzung bei Nässe als generelle Aufhebung. Gut funktioniert hingegen, dass die Verkehrszeichen erst angezeigt wurden, als das Fahrzeug an dem dementsprechenden Zeichen vorbei war. Allerdings nur bei starren Verkehrzeichen, Überkopfschilder wurden meistens ignoriert, Ortsschilder nicht als Änderung der Geschwindigkeitslimits wahrgenommen. Zudem werden die erkannten Schilder nur für wenige Sekunden eingeblendet und verschwinden dann. Wenn man nicht genau dann auf den Bordcomputer schaut, sind diese nicht mehr sichtbar.

Die 360°-Ansicht mit 4 Kameras hingegen ist durchaus brauchbar. Ich hatte das Vergnügen zwischen 2 Fahrzeugen mit max. ca. 5 cm neben dem Spiegeln und in der Kurve durchfahren zu müssen. Dank diesem Assistenten stellte dies mich vor keine Herausforderung.

Der Parkassistent funktioniert bei kleineren Parklücken als ich es von anderen Herstellern gewohnt bin. Ungewohnt ist es, dass ca. 1/3 Fahrzeuglänge weiter gefahren werden muss, als die Parklücke lang ist. Dabei kann es leicht vorkommen, dass das hinterherfahrende Fahrzeug zu weit aufschließt. Ansonsten parkt er perfekt ein.

S oder nicht S?

Außen

Ich hatte direkt die Möglichkeit einen Q30S (Sport) und einen Q30 zu vergleichen. Die Unterschiede halten sich äußerlich in Grenzen. Eine geänderte Frontschürze, eine anderer Heckdiffusor. Das war es.

Der S zeigt ein ein größeres Maul, ein paar mehr Ecken und Kanten. Wirklich auffallen tut dies vor allem bei den dunkleren Lackierungen nicht.

Vergleichen kann man dies gut auf den Bildern des Blogs caranddriver. Ich verlinke diese aus rechtlichen Gründen nur.

  • Vergleich Vorne
  • Vergleich hinten

Das einzige Argument einen S zu kaufen wäre für mich die Doppelabgasanlage, die bei den kleinen Motorisierungen nur beim Q30S vorhanden ist.

Innen

Der einzige Unterschied zwischen Q30 und Q30S findet sich in den Sitzen. Andere Unterschiede gibt es hier einfach nicht. Die Sportsitze sind zwar bequem, gewohnten Seitenhalt und genügend Beinauflage bieten sie aber nicht. Gefühlt sind sie nur ein Kompromiss irgendwo zwischen Komfort und Sportlichkeit.

Sonstiges

Alle Motoren verfügen über eine Ampelabschaltung (Start-Stop). Leider steht diese Funktion nicht sofort zur Verfügung. Die Fahrzeuge benötigten ca. 20 Kilometer fahrt bevor die Funktion aktiv wurde. Ein Grund dafür wird nicht angezeigt und ist sowohl im Mitteldisplay als auch im Bordcomputer nicht zu finden. Auch fehlt die Hold-Funktion, die Mercedes seinen Fahrzeugen spendiert.

Bei der Hold-Funktion fährt ein Automatikfahrzeug wenn der Motor anspringt erst los, wenn das Gas getreten wird, nicht wenn die Bremse losgelassen wurde.

Fazit

Wenn ich einen Q30 kaufen sollte, dann nur als 2.2D, mit Automatik, mit hellem Dachhimmel und ohne Sportsitze. Diese Variante hinterlässt einen guten Eindruck, schießt aber preislich schon in Dimensionen, bei denen die Differenz zwischen Kaufpreis und Wiederverkaufswert deutlich geringer ist. Dazu fällt der mögliche Rabatt für den Q30 recht mager aus. Ich denke nicht, dass sich Infiniti mit dieser Preisgestaltung einen großen Gefallen tut. Auch die Wartungen dürften meinen ersten Informationen zu folge denen der Premium-Konkurrenz nichts nachstehen.

Wer allerdings ein im Straßenverkehr wahrscheinlich auch in Zukunft seltenes Fahrzeug fahren will und mit dem nicht sehr dichten Händlernetz klar kommt, sollte bedenkenlos zugreifen können.

Im Gegensatz zu der Konkurrenz bietet Infiniti zudem 3 Jahre statt nur magere 2 Jahre Garantie.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. Februar 2016 um 19:55

Nachdem es ja kein eigenes Infiniti-Forum gibt, mal hier ein kleiner Bericht von mir, vielleicht interessiert es den einen oder anderen. Bilder gibt es (dieses mal) nicht.

Ich hatte die Möglichkeit 3 verschiedene Versionen des neuen Q30 zu fahren und konnte diesbezüglich einiges mitnehmen.

Vorwort und erster Eindruck

Ich kannte den Q30 von 2 Autoshows und hatte dementsprechend schon darin gesessen. Trotzdem ist es etwas anderes, als im Sonnenlicht und ohne den dortigen Trubel und die Menschenmassen sich in Ruhe mit dem Auto befassen zu können.

Die Optik der Autos ist gut, die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Infiniti braucht sich hier nicht hinter anderen Herstellern zu verstecken. Allerdings sehen die kleinen Bremsscheiben in den großen Felgen doch etwas sehr verloren aus.

Die geschwungene Motorhaube ist von außen schön anzusehen, von innen allerdings gewöhnungsbedürftig. Mit hellem Lack fällt dies beim Fahren deutlich mehr auf als mit Dunklem. Ich würde daher für das Fahrzeug eher zu einem dunklen Lack tendieren.

Innenraum

Dem Innenraum ist die Verbindung zu Mercedes deutlich anzusehen. Praktisch alle Schalter und Hebel im Amaturenbrett und in den Türen sind 1:1 übernommen. Gerade mit den Holzpanelen machen diese einen sehr billigen und deplazierten Eindruck. Mit dem schwarzen Plastik geht es aber in Ordnung. Für den von Infinit aufgerufenen Preis hätte ich mir hier allerdings eine etwas bessere Qualitätsanmutung gewünscht. Auch die Instrumententafel wurde direkt übernommen. Hier hätte man zumindest die Optik der Anzeigen etwas mehr individualisieren können. Sie sind aber sehr gut ablesbar, einige Punkte wie zum Beispiel der genaue Verbrauch fehlen mir allerdings. Zudem würde ich mir eine etwas logischere Menüführung wünschen.

Selbiges gilt jedoch auch für das Touch-Display in der Mitte des Amaturenbretts. Die Zurück-Taste war die am öftesten gedrückte Taste, da oft in der Menüstruktur die Logik auf der Strecke blieb.

Die Sinnhaftigkeit der Infiniti-Apps bleiben mir verborgen, so muss zum Beispiel die Wartungs-App selber programmiert werden, es gib hier keine Voreingaben von Infiniti. Abgesehen davon, dass diese auf Android 2.3.3 basieren, ist die Anzahl auch sehr begrenzt.

Das Navigationssystem machte einen guten Eindruck, verwirrte aber auch mit einer nicht intuitiven Menüführung.

Der Dachhimmel kann dunkel oder hell bestellt werden. Aus meiner Sicht würde ich von dem dunklen Dachhimmel abraten, er macht die B- und C-Säule optisch dicker als sie sowieso schon sind. Mir fiel der Schulterblick mit hellem Dachhimmel deutlich einfacher, wohl auch weil er Kontrast zwischen außen und innen geringer war. Warum man den Höhleneffekt ohne Glasdach benötigt kann ich aus subjektivem Eindruck nicht nachvollziehen.

Fahren

Das Fahrwerk des Q30 ist bequem abgestimmt, sowohl beim Sportfahrwerk als auch beim Komfortfahrwerk werden viele Unebenheiten gut weggebügelt, ohne dass man das Gefühl hat so hart zu fahren wie in der A-Klasse oder wie auf einem Schiff zu wanken. Die Bremsen greifen sehr gut dosierbar aber bissig zu. Für das Auto sind sie stark genug und liefern auch eine gute Rückmeldung.

Die Kupplung hingegen wirkt sehr weich. Einen guten Druckpunkt zu finden ist nicht so einfach. Ich bin mehrere Male weggehoppelt bis ich es im Griff hatte. Der Druckpunkt liegt in jedem Fall zu weit hinten. Ein Druckpunkt in der Nähe einer leichten Bremsung wäre idealer gewesen und würde die Wahl einer idealen Sitzposition deutlich vereinfachen. Ein Automatikgetriebe ist hier in jedem Fall vorzuziehen.

Bei kalter Automatik sind einzelne Schaltvorgänge spürbar, ansonsten funktionierte diese einwandfrei, Zugunterbrechungen sind keine fühlbar, auch ist beim Herunterschalten beim Bremsen keine Verlängerung des Bremsweges durch die Restkraft eines Zwischengases, wie ich mehrfach bei verschiedenen Autos mit Wandlerautomatik mitbekommen habe, spürbar.

Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung wirkt sehr direkt und gibt keinen Anlass zu Kritik. Ein notwendiges Ausweichmanöver auf der Autobahn durch einen unterlassenen Schulterblick eines anderen Verkehrsteilnehmers bestätigte die gute Funktion.

Motoren

1.5D MT

Der 1.5D zeigte bei der Testfahrt keine große Durchzugsstärke. Für die Angaben im Datenblatt hätte ich mir hier mehr erwartet. Die Schaltanzeige versucht den Motor genau in dem Bereich zu halten, von dem mein Eindruck ist, dass er überhaupt nicht zum Beschleunigen geeignet ist (< 2000 UpM).

Das Beschleunigen zwischen 80 und 130 zieht sich bereits sehr lange. Ob dies durch eine Drosselung auf den ersten Kilometern eines neuen Motors zurückzuführen ist kann hier nicht beurteilt werden.

Negativ fielen mit die Vibrationen und die Lautstärke des Motors auf. Des weiteren sind im Gegensatz zu anderen Motorisierungen deutlich mehr Außengeräusche wahrnehmbar.

1.6T MT

Trotz nominell 13 PS mehr war kaum Unterschied zum 1.5D auszumachen. Auch bei diesem Motor versucht die Schaltanzeige einen Gang vorzugeben, der unter 2000 UpM liegt. Beschleunigungen ziehen sich mehr, als bei dieser PS-Anzahl zu erwarten wären. Im Gegensatz zum 1.5D ist dieser Motor sowohl akustisch als auch vibrationstechnisch deutlich ruhiger. Diesbezüglich gibt er keinen Anlass zur Kritik.

2.2D FWD AT

Laut eigenen Angaben verbaut Infiniti bei diesem Motor ein Noise-Cancelling-System bei dem über die Lautsprecher Schallwellen abgegeben werden, die die Motorengeräusche reduzieren sollen. Tatsächlich war der Motor nur im Sport-Modus hörbar, der Verbrauch steigt im Sport-Modus dafür allerdings auch gleich um geschätzte 50%. Selbst die Außengeräusche (Abrollgeräusche, etc) sind deutlich geringer.

Selbst im ECO-Modus hat der Motor allerdings genügend Kraft um zügig zu beschleunigen und überall gut hinein zu kommen. Der kleine Automatikwahlhebel ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht immer gelingt es auf Anhieb den Rückwärtsgang einzulegen. Dafür muss scheinbar eine kleine Sperre überwunden werden.

Assistenten

Lane-Assist und Verkehrszeichenerkennung haben mich nicht zu 100% überzeugt.

So kommt es vor, dass der Lane-Assist auch einmal eine Bitumenspur als Linie interpretiert und das überqueren mit einem Rütteln am Lenkrad quittiert.

Die Verkehrszeichenerkennung interpretierte mindestens ein mal ein Zeichen an einem LKW als gültige Geschwindigkeitsbegrenzung und das Aufheben der Begrenzung bei Nässe als generelle Aufhebung. Gut funktioniert hingegen, dass die Verkehrszeichen erst angezeigt wurden, als das Fahrzeug an dem dementsprechenden Zeichen vorbei war. Allerdings nur bei starren Verkehrzeichen, Überkopfschilder wurden meistens ignoriert, Ortsschilder nicht als Änderung der Geschwindigkeitslimits wahrgenommen. Zudem werden die erkannten Schilder nur für wenige Sekunden eingeblendet und verschwinden dann. Wenn man nicht genau dann auf den Bordcomputer schaut, sind diese nicht mehr sichtbar.

Die 360°-Ansicht mit 4 Kameras hingegen ist durchaus brauchbar. Ich hatte das Vergnügen zwischen 2 Fahrzeugen mit max. ca. 5 cm neben dem Spiegeln und in der Kurve durchfahren zu müssen. Dank diesem Assistenten stellte dies mich vor keine Herausforderung.

Der Parkassistent funktioniert bei kleineren Parklücken als ich es von anderen Herstellern gewohnt bin. Ungewohnt ist es, dass ca. 1/3 Fahrzeuglänge weiter gefahren werden muss, als die Parklücke lang ist. Dabei kann es leicht vorkommen, dass das hinterherfahrende Fahrzeug zu weit aufschließt. Ansonsten parkt er perfekt ein.

S oder nicht S?

Außen

Ich hatte direkt die Möglichkeit einen Q30S (Sport) und einen Q30 zu vergleichen. Die Unterschiede halten sich äußerlich in Grenzen. Eine geänderte Frontschürze, eine anderer Heckdiffusor. Das war es.

Der S zeigt ein ein größeres Maul, ein paar mehr Ecken und Kanten. Wirklich auffallen tut dies vor allem bei den dunkleren Lackierungen nicht.

Vergleichen kann man dies gut auf den Bildern des Blogs caranddriver. Ich verlinke diese aus rechtlichen Gründen nur.

  • Vergleich Vorne
  • Vergleich hinten

Das einzige Argument einen S zu kaufen wäre für mich die Doppelabgasanlage, die bei den kleinen Motorisierungen nur beim Q30S vorhanden ist.

Innen

Der einzige Unterschied zwischen Q30 und Q30S findet sich in den Sitzen. Andere Unterschiede gibt es hier einfach nicht. Die Sportsitze sind zwar bequem, gewohnten Seitenhalt und genügend Beinauflage bieten sie aber nicht. Gefühlt sind sie nur ein Kompromiss irgendwo zwischen Komfort und Sportlichkeit.

Sonstiges

Alle Motoren verfügen über eine Ampelabschaltung (Start-Stop). Leider steht diese Funktion nicht sofort zur Verfügung. Die Fahrzeuge benötigten ca. 20 Kilometer fahrt bevor die Funktion aktiv wurde. Ein Grund dafür wird nicht angezeigt und ist sowohl im Mitteldisplay als auch im Bordcomputer nicht zu finden. Auch fehlt die Hold-Funktion, die Mercedes seinen Fahrzeugen spendiert.

Bei der Hold-Funktion fährt ein Automatikfahrzeug wenn der Motor anspringt erst los, wenn das Gas getreten wird, nicht wenn die Bremse losgelassen wurde.

Fazit

Wenn ich einen Q30 kaufen sollte, dann nur als 2.2D, mit Automatik, mit hellem Dachhimmel und ohne Sportsitze. Diese Variante hinterlässt einen guten Eindruck, schießt aber preislich schon in Dimensionen, bei denen die Differenz zwischen Kaufpreis und Wiederverkaufswert deutlich geringer ist. Dazu fällt der mögliche Rabatt für den Q30 recht mager aus. Ich denke nicht, dass sich Infiniti mit dieser Preisgestaltung einen großen Gefallen tut. Auch die Wartungen dürften meinen ersten Informationen zu folge denen der Premium-Konkurrenz nichts nachstehen.

Wer allerdings ein im Straßenverkehr wahrscheinlich auch in Zukunft seltenes Fahrzeug fahren will und mit dem nicht sehr dichten Händlernetz klar kommt, sollte bedenkenlos zugreifen können.

Im Gegensatz zu der Konkurrenz bietet Infiniti zudem 3 Jahre statt nur magere 2 Jahre Garantie.

8 weitere Antworten
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8 Antworten
am 31. Mai 2016 um 7:22

Danke erstmal für den Bericht. Ich wundere mich dass es bisher keine Kommentare hier gibt. Mir gefällt der Q30 optisch sehr gut. Dazu wohne ich in Düsseldorf und bin somit einer der "glücklichen" mit einem Händler in der Nähe :)

Ich werde in ein paar Monaten ein neues Auto auswählen, aufgrund der niedrigen Rabatte bisher werde ich aber vermutlich dann eher im Juni 17 einen "gebrauchten" Q30 wählen falls er es wird...

Zur Preisgestaltung: Wenn ich einen Q30 mit 1.6 DCT auswähle (Premium City Black mit Technikpaket) bin ich ca. 6000 EUR unter einem etwa gleich ausgestatteten GLA. Leider ist die Innenraumgestaltung dann nicht mehr frei wählbar, und man muss den dunklen Himmel nehmen. Außerdem kann ich nicht verstehen, warum Sitzhöhenverstellung und Lordosenstütze nur für den Fahrersitz vorgesehen ist (die gibt es erst in der Vollausstattung Premium Tech).

Ansonsten kann ich den Bericht nur bestätigen, das ist auch mein Eindruck (Bin aber nur den 1.6 DCT gefahren).

am 26. Februar 2017 um 14:45

Also ich fahre den Q30 seit knapp einem Jahr. Ich muss allerdings sagen, dass ich nicht mehr ganz so happy bin wie am Anfang. Eigentlich ist alles was nicht von MB kommt sehr enttäuschend. Alleine das Navi ist im Tagesbetrieb nicht zu gebrauchen Fahrzeug wurde mit einer einem jahr alten Software ausgeliefert. Und die Optik der Karte ist aus den 90er Jahren. Der Klang des Redios eine Zumutung in jedem Renault ist der Klang 100mal besser. Der Service teilweise unterirdisch. Meine Beifahrertür klemmt bspw. seit dem ersten Tag.

 

Wir hatten überlegt uns noch einen Q50 zuzulegen. Wir bleiben bei Lexus auch wenn teurer aber eben wirklich Premium

am 19. Januar 2018 um 13:30

Mehr schein als sein.

In 2 Monaten so viel Probleme wie bei deutschen Herstellern in 3 Jahren nicht.Dazu kommt noch ein sehr schlechter Kundenservice.

Also, ich fahre den Q30 1,5l Diesel 109 PS seit knapp 3Monaten mit ca.3500 km.

Der Motor läuft sehr leise, zieht ausgezeichnet ohne Turboloch. Der Verbrauch

Ist mit einem Durchschnitt von 4,1l bei Land und Stadtverkehr extrem niedrig.

Bei Spazierfahrten habe ich zwischen 3 und 3,2l verbraucht.

Die Federung und der Geradeauslauf sind gut. Sitze, Klimaanlage und Verarbeitung sehr gut.

Alle Helferlein funktionieren. Navi und Audioklang gehen so.

Es fehlen mir ein zusätzliches Brillen- und Handyfach und Taschen an den Rückenlehnen. Also

Ablagen könnten mehr sein. Ansonsten keine Mängel. Bin hoch zufrieden. Er fährt so leise...

Ich habe den Infiniti q30 offiziell ganz neu gekauft für unter € 20.000,- inkl. 3 Jahren Garantie.

Finde ihn aufgrund des Marktpreises auch sehr interessant. Dazu natürlich sehr selten, was mir gut gefällt. Kann Dir noch die Eibach Federn empfehlen, dann hast Du die Höhe des QX...

Ich habe einen Q30 2.2D AWD Premium Tech mit Tageszulassung 08/18 für den Preis bekommen, wo gewöhnlich GLA's mit 2 Jahren und 50Tkm gehandelt werden.

Bisher nur die Überführung nach Hause auf der AB gemacht. Dabei ist mir die Laufruhe angenehm aufgefallen und die allerlei elektronischen Helferlein. Vom Design her gefällt mir der Infiniti deutlich besser als z.B. der GLA und ich finde auch den Innenraum wertiger, allerdings ist der Kofferraum schon sehr billig gemacht im Vergleich zum Rest.

Der Boden ist eine billig wirkende Kunststoffplatte mit Überzug und auch die Deckel der Seitenfächer sind einfach nur billig mit Laschen zum einstecken befestigt.

Da die Technik alles von Mercedes ist, dürfte auch die Suche nach ET als GLA 220 4-matic nicht so schwer sein.

am 25. Februar 2019 um 9:50

Hi

ich fahre seit Dezember 2017 einen Q30 Premium Tech Café Teak

was mich am meisten Ärgert ist einfach das Infiniti nichts aber absolut nichts in Updates steckt.

Das Radio läuft immer noch mit einer Android 2.4 Version, Navi Updates sind wenns den eines gibt bei Neuerscheinung wieder Uralt.

Letztes Navi Update kostete 250 Euro und kam im Sommer 2018 der stand der software war aber schon von 01/2017.

Die HandyApp für das Intouch ist eigentlich unbrauchbar, da nur Facebook und Google Search vorhanden.

Ein Umbau auf ein anderes Radio ist nicht möglich das alle Komponenten miteinander Verheiratet sind.

Eine alternative von Infiniti gibt es auch nicht.

Apple CarPlay oder Android Auto auch in Zukunft nicht Lieferbar oder umzusetzen.

Beim Navi sollte man lieber auf eine andere Möglichkeit zurück greifen da es Absolut ungenau ist, Stau wird erst gemeldet wenn man schon lange drin steht oder er sich schon wieder aufgelöst hat.

Es ist ein Tolles Auto aber die verbaute Technik ist wie gesagt uralt.

Selbst die neuesten Modelle des Q30 haben immer noch den alten Mist darin.

Bisher liefen alle Versuche mit Infiniti im Sand man sagt "STAND DER TECHNIK"

Schade das man so unfähig ist

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