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Wieder ein ultimativer Vergleichtest: MB E200T gegen V70 II D5

Themenstarteram 29. Mai 2009 um 20:39

So, jetzt ist es wieder Zeit für einen ultimativen TobiV70-Vergleichstest, 100% objektiv, ganz neutral und 100% so wie die "Fachpresse".

Das Testobjekt war eine Mercedes E-Klasse 200 Kompressor, das T-Modell. Er lief mir als geschätztes 100-fach-Upgrade eines Autovermieters zu, gemietet war eigentlich ein kleiner Bruder meines Elches. Na ja, für den Autovermieter war das ein Upgrade, für den Elchtreiber an sich vielleicht nicht? Der Test wird's zeigen ;-)

Für einem Vergleich braucht es einen Partner, da erschien mir diesmal, anders als früher, der V70 II D5 angemessener. Schließlich ist der Merc doch recht modern.

Das Moderne fiel zuerst beim Abholen des rückwärts geparkten Kombis auf - ich wollte die Heckklappe öffnen. Da springt dann so ein doofer Motor an, der die Heckklappe anhebt. Was recht kritisch wurde, weil die Wand der Garage zu dicht an der Klappe war. Mit viel Gewalt konnte ich noch verhindern, daß die Klappe gleich in der Garage drauf geht. Der V70-II verzichtet auf solchen Schnickschnack - da kann man in solchen Situationen entspannt Maß nehmen...

Abgesehen davon: Beim V70-II ist die Klappe schnell offen, geräuschlos. Beim Merc muß man ca. 5-6 sec. warten, derweil piept es nervig... Klappe zu geht auch nur auf Knopfdruck.

Also den Kübel einen Meter vorgesetzt, dabei mal wieder über die Mercedes typische Handbremse, äh, Fußbremse, geärgert. Immerhin ging dann die blöde Klappe auf und ich konnte mich von meinem Koffer zwanglos befreien. Dabei fiel angenehm auf, daß das Kofferraumrollo elektronisch nach oben läuft. Das war ganz praktisch. Aber eigentlich überflüssig und ein weiteres Teil, das kaputt gehen kann.

Dann wieder eingestiegen, vorne als erstes verwirrt: Ist der Tank jetzt etwa leer? Die Anzeige für den Tankfüllstand war irgendwie unklar. Ein leeres Feld steht für voll? Eigentlich unlogisch. Ein leerer Balken auch...

Dann hab' ich mich mit dem blöden Bordcomputer angefangen zu vergnügen, das Licht auf Elch-style-Dauerbetrieb programmiert. Da gibt's irgendwie acht Tasten auf dem Lenkrad, die alle komisch beschriftet sind. Alles andere als intuitiv. Anders der Elch: Lichtschalter auf ein, Ruhe.

Positiv fiel in der Garage der kleinere Wendekreis auf. Die Automatik hat eine lustige "Hold"-Funktion: Im Stand auf der Bremse nochmal nachtreten, dann kann der Fuß trotz Schalthebel auf "D" von der Bremse und der Kübel rollt nicht. Gibt man Gas, geht's los.

Apropos Automatik: Der Wandler rührt kräftig, der 200 Kompressor ist definitiv zu schwach für den Merc, ein zähes Geschäft. Und dann die manuelle Schaltgasse: Da kostete es mich einige Versuche, herauszufinden, wie Daimler sich vorstellt, aus einem manuell gewählten Gang wieder zurück nach D zu kommen. Früher war's einfacher: Aus D nach links und dann "hoch" bzw. "runter", für D ging's dann wieder nach rechts. Heute zieht man den Hebel nach links, schaltet runter, drückt nach rechts, schaltet hoch. Und wenn man durch geschaltet hat, ist man wieder in D. Kontraintuitiv.

Apropos Kontraintuitiv: Das war auch das große Navi (ohne DVD, Vermieter halt). Pfiffig die Idee, die Sender anzuordnen wie früher auf dem Röhrenradio, man kann zwischen ihnen durchwandern. Doch dafür wäre ein Drehrad authentischer - und keine Cursortasten. Den Versuch, mein Telefon mit der Bluetooth-Freisprecheinrichtung zu koppeln, habe ich nach mehreren Versuchen abgebrochen - irgendwie war das System unlogisch. Und ich hatte dann keine Lust, mich mit dem Klump ewig rumzuärgern.

Sowas hatte ich im Elch nie. Einsteigen. Knöpferl drücken - sofort war mir klar, was wo wie ist. Und wie es zu bedienen ist. Der Zentralverriegelungsinnenknopf z.B. ist beim Elch in der Tür - beim Daimler irgendwo an der Mittelkonsole.

Die Sitzverstellung war teilelektrisch - vor-zurück ging mit Hebel, der Rest elektrisch. Komisch Logik. Bis ich die E-Knöpferl nach dem mechanischen Hebel unterm Sitz gefunden habe - gruselig. Und dann auch irgendwie nicht logisch zu bedienen.

Schön am Merc: Im Kofferraum war die Verlängerung des Radkastens zur Heckklappe mit einem Netz abgetrennt, super für Wasserflaschen, die sonst dumm rumrollten. Auch der Verbandkasten in Griffweite unter dem Beifahrersitz ist nicht doof. Der Gepäckraumboden ist auch etwas schlauer, mehr kleine Fächer. Doch größer wirkte der Laderaum nicht - gefühlmäßig war er gleich wie der des Elchs.

Nervig: Der Blinkerscheibenwischerhebel ist irgendwie mittlerweile auch überladen. Ein Drehrad für den Heckscheibenwischer, eins für den Regensensor vorne, ein Druckknopf für den Frontscheibwischer. Immerhin ist der Hebel jetzt rund, früher war er eckig, da ist man, war der Wischer an, beim Blinken gerne mal abgerutscht. Der Hebel geht auch zu tief runter, man bleibt gerne mal mit dem linken Knie hängen, gerade beim Automatikgetriebe. Dann gibt es noch diesen Tempomaten-Tempolimit-Hebel. Auch mehrfach belegt - macht Volvo mit den Tasten auf dem Lenkrad viel besser.

Wobei: Die Tempolimit-Schaltung ist nicht doof - nach schneller Autobahnfahrt kommt man innerorts nicht in Versuchung zu schnell zu sein. Spart teure Fotos.

Die Lüftung im Merc zieht subjektiv deutlich mehr als im Elch, und scheint weniger effizient. Die Fenster waren doch eher öfters offen, notwendiger Weise. Das schafft der Elch viel besser.

Ein Suffkopp war der Merc auch: 15 l / 100 km laut Bordcomputer. Bei überwiegend Autobahn. Da ist der Elch vergleichsweise knochentrocken, mit unter 6 l / 100 km.

Einen Vorteil hat der Merc auf der Autobahn: Schwarzer Daimler mit Licht von hinten scheint einen Fluchtreflex bei allen Vekehrsteilnehmern bis auf Oberlehrer auszulösen. Die linke Spur räumte sich von selbst. Dafür verlockt der Merc auch zum Bleifuß fahren - insbesondere dieser, weil spürbar schlapp auf der Brust.

Der Elch ist da charmanter. Er schaut halt nicht so überholsüchtig ;-). Und in manchen Vierteln wäre er auch besser abzustellen als ein Merc, mit seinem deutlich neutraleren Image.

Fazit: Wenn mir jemand den E200T Kompressor im Tausch für den Elch anböte, ich würde den Elch nehmen, es ist einfach das ausgereiftere, ergonomischere Auto - mit den besseren Sitzen. :-)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. Mai 2009 um 20:39

So, jetzt ist es wieder Zeit für einen ultimativen TobiV70-Vergleichstest, 100% objektiv, ganz neutral und 100% so wie die "Fachpresse".

Das Testobjekt war eine Mercedes E-Klasse 200 Kompressor, das T-Modell. Er lief mir als geschätztes 100-fach-Upgrade eines Autovermieters zu, gemietet war eigentlich ein kleiner Bruder meines Elches. Na ja, für den Autovermieter war das ein Upgrade, für den Elchtreiber an sich vielleicht nicht? Der Test wird's zeigen ;-)

Für einem Vergleich braucht es einen Partner, da erschien mir diesmal, anders als früher, der V70 II D5 angemessener. Schließlich ist der Merc doch recht modern.

Das Moderne fiel zuerst beim Abholen des rückwärts geparkten Kombis auf - ich wollte die Heckklappe öffnen. Da springt dann so ein doofer Motor an, der die Heckklappe anhebt. Was recht kritisch wurde, weil die Wand der Garage zu dicht an der Klappe war. Mit viel Gewalt konnte ich noch verhindern, daß die Klappe gleich in der Garage drauf geht. Der V70-II verzichtet auf solchen Schnickschnack - da kann man in solchen Situationen entspannt Maß nehmen...

Abgesehen davon: Beim V70-II ist die Klappe schnell offen, geräuschlos. Beim Merc muß man ca. 5-6 sec. warten, derweil piept es nervig... Klappe zu geht auch nur auf Knopfdruck.

Also den Kübel einen Meter vorgesetzt, dabei mal wieder über die Mercedes typische Handbremse, äh, Fußbremse, geärgert. Immerhin ging dann die blöde Klappe auf und ich konnte mich von meinem Koffer zwanglos befreien. Dabei fiel angenehm auf, daß das Kofferraumrollo elektronisch nach oben läuft. Das war ganz praktisch. Aber eigentlich überflüssig und ein weiteres Teil, das kaputt gehen kann.

Dann wieder eingestiegen, vorne als erstes verwirrt: Ist der Tank jetzt etwa leer? Die Anzeige für den Tankfüllstand war irgendwie unklar. Ein leeres Feld steht für voll? Eigentlich unlogisch. Ein leerer Balken auch...

Dann hab' ich mich mit dem blöden Bordcomputer angefangen zu vergnügen, das Licht auf Elch-style-Dauerbetrieb programmiert. Da gibt's irgendwie acht Tasten auf dem Lenkrad, die alle komisch beschriftet sind. Alles andere als intuitiv. Anders der Elch: Lichtschalter auf ein, Ruhe.

Positiv fiel in der Garage der kleinere Wendekreis auf. Die Automatik hat eine lustige "Hold"-Funktion: Im Stand auf der Bremse nochmal nachtreten, dann kann der Fuß trotz Schalthebel auf "D" von der Bremse und der Kübel rollt nicht. Gibt man Gas, geht's los.

Apropos Automatik: Der Wandler rührt kräftig, der 200 Kompressor ist definitiv zu schwach für den Merc, ein zähes Geschäft. Und dann die manuelle Schaltgasse: Da kostete es mich einige Versuche, herauszufinden, wie Daimler sich vorstellt, aus einem manuell gewählten Gang wieder zurück nach D zu kommen. Früher war's einfacher: Aus D nach links und dann "hoch" bzw. "runter", für D ging's dann wieder nach rechts. Heute zieht man den Hebel nach links, schaltet runter, drückt nach rechts, schaltet hoch. Und wenn man durch geschaltet hat, ist man wieder in D. Kontraintuitiv.

Apropos Kontraintuitiv: Das war auch das große Navi (ohne DVD, Vermieter halt). Pfiffig die Idee, die Sender anzuordnen wie früher auf dem Röhrenradio, man kann zwischen ihnen durchwandern. Doch dafür wäre ein Drehrad authentischer - und keine Cursortasten. Den Versuch, mein Telefon mit der Bluetooth-Freisprecheinrichtung zu koppeln, habe ich nach mehreren Versuchen abgebrochen - irgendwie war das System unlogisch. Und ich hatte dann keine Lust, mich mit dem Klump ewig rumzuärgern.

Sowas hatte ich im Elch nie. Einsteigen. Knöpferl drücken - sofort war mir klar, was wo wie ist. Und wie es zu bedienen ist. Der Zentralverriegelungsinnenknopf z.B. ist beim Elch in der Tür - beim Daimler irgendwo an der Mittelkonsole.

Die Sitzverstellung war teilelektrisch - vor-zurück ging mit Hebel, der Rest elektrisch. Komisch Logik. Bis ich die E-Knöpferl nach dem mechanischen Hebel unterm Sitz gefunden habe - gruselig. Und dann auch irgendwie nicht logisch zu bedienen.

Schön am Merc: Im Kofferraum war die Verlängerung des Radkastens zur Heckklappe mit einem Netz abgetrennt, super für Wasserflaschen, die sonst dumm rumrollten. Auch der Verbandkasten in Griffweite unter dem Beifahrersitz ist nicht doof. Der Gepäckraumboden ist auch etwas schlauer, mehr kleine Fächer. Doch größer wirkte der Laderaum nicht - gefühlmäßig war er gleich wie der des Elchs.

Nervig: Der Blinkerscheibenwischerhebel ist irgendwie mittlerweile auch überladen. Ein Drehrad für den Heckscheibenwischer, eins für den Regensensor vorne, ein Druckknopf für den Frontscheibwischer. Immerhin ist der Hebel jetzt rund, früher war er eckig, da ist man, war der Wischer an, beim Blinken gerne mal abgerutscht. Der Hebel geht auch zu tief runter, man bleibt gerne mal mit dem linken Knie hängen, gerade beim Automatikgetriebe. Dann gibt es noch diesen Tempomaten-Tempolimit-Hebel. Auch mehrfach belegt - macht Volvo mit den Tasten auf dem Lenkrad viel besser.

Wobei: Die Tempolimit-Schaltung ist nicht doof - nach schneller Autobahnfahrt kommt man innerorts nicht in Versuchung zu schnell zu sein. Spart teure Fotos.

Die Lüftung im Merc zieht subjektiv deutlich mehr als im Elch, und scheint weniger effizient. Die Fenster waren doch eher öfters offen, notwendiger Weise. Das schafft der Elch viel besser.

Ein Suffkopp war der Merc auch: 15 l / 100 km laut Bordcomputer. Bei überwiegend Autobahn. Da ist der Elch vergleichsweise knochentrocken, mit unter 6 l / 100 km.

Einen Vorteil hat der Merc auf der Autobahn: Schwarzer Daimler mit Licht von hinten scheint einen Fluchtreflex bei allen Vekehrsteilnehmern bis auf Oberlehrer auszulösen. Die linke Spur räumte sich von selbst. Dafür verlockt der Merc auch zum Bleifuß fahren - insbesondere dieser, weil spürbar schlapp auf der Brust.

Der Elch ist da charmanter. Er schaut halt nicht so überholsüchtig ;-). Und in manchen Vierteln wäre er auch besser abzustellen als ein Merc, mit seinem deutlich neutraleren Image.

Fazit: Wenn mir jemand den E200T Kompressor im Tausch für den Elch anböte, ich würde den Elch nehmen, es ist einfach das ausgereiftere, ergonomischere Auto - mit den besseren Sitzen. :-)

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Warum bin ich vom Ergebnis des Tests nicht überrascht? ;)

Wobei ich den Kofferraum der E-Klasse-T-Modelle doch deutlich größer fand als den der V70.

Gruß nach Minga

Marc

Themenstarteram 29. Mai 2009 um 21:20

Mir scheint er flacher und schmaler. Gefühlt ;)

Wie? Du meinst, der Tester wäre nicht objektiv gewesen? Wie kommst Du denn auf sowas? ;)

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70

Mir scheint er flacher und schmaler. Gefühlt ;)

Wie? Du meinst, der Tester wäre nicht objektiv gewesen? Wie kommst Du denn auf sowas? ;)

Ich kenne den Tester persönlich und deswegen war ich mit über seine Objektivität schon im klaren.

:) ;)

Marc

Themenstarteram 30. Mai 2009 um 9:01

Eben, alles hochseriös :) *g*

Zitat:

Original geschrieben von V70Soest

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70

Mir scheint er flacher und schmaler. Gefühlt ;)

 

Wie? Du meinst, der Tester wäre nicht objektiv gewesen? Wie kommst Du denn auf sowas? ;)

Ich kenne den Tester persönlich und deswegen war ich mit über seine Objektivität schon im klaren.

:) ;)

 

Marc

Ich kenne nicht nur seine Objektivität, sondern auch noch seine Logik. Von daher würde ich dem Test nicht vertrauen, bin aber über das Ergebnis weder verwundert noch enttäuscht... :D:D

 

 

Gruß

 

Markus

 

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70

Wie? Du meinst, der Tester wäre nicht objektiv gewesen? Wie kommst Du denn auf sowas? ;)

Der Tester ist insbesondere bekannt dafür, sehr kritisch gegenüber Designänderungen aller Art zu sein, so kann beim Vergleich des bewährten Volvo gegen einen neuen Benz nichts anderes rauskommen :D ;)

Einige der Kritikpunkte, wie die Fußfeststellbremse oder der überladene Lenkstockhebel, teile ich. Beim Navi (vermutlich hatte die C-Klasse da schon was neueres als die "alte" E-Klasse) ist das Command mit Sprachbedienung dem RTI aber weit überlegen.

Gruß, Olli

Themenstarteram 30. Mai 2009 um 10:18

Das Navi konnte ich mangels DVD nicht kritisch testen - nur das Radio und die Blauzahnkomponente. Beide grenzwertig. Nette Ideen, aber schlecht umgesetzt.

Design: Ich bin Mac-User. Ich bin durchdachtes, einfaches Design gewohnt und bekomme signifikant erhöhten Adrenalinfluß, wenn ich nachdenken muß, wie ich ein System bedienen muß und es dann immer noch nicht will. Das nervt. Einschalten, loslegen. Nicht ewig nachdenken. Und ich behaupte, ich bin Technikaffin... Wenn ich das nicht raffe, wie soll das dann Otto-Normal-DAU schaffen?

Usability und Ergonomie. Mehr will ich doch gar nicht ;) :D

Einer der größten Widersprüche überhaupt: Apple-User und Technikfan... :D:D:D

 

Gruß

 

Markus

... belässt es jetzt aber bei den Bemerkungen und hält sich zurück...

 

Themenstarteram 30. Mai 2009 um 10:47

Fan nutzbarer Technik :D :)

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