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Autohersteller beschönigen CO2-Angaben

Themenstarteram 18. August 2007 um 8:48

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Die Herstellerangaben zum Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) von Autos sind geschönt. Ein Test von "ARD-Ratgeber Auto+Verkehr" ergab: Von fünf getesteten Fahrzeugen hat nur eines den vom Hersteller angegebenen CO2-Wert erreicht.

Zusammen mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) prüften die ARD-Redakteure die Herstellerangaben nach. Dabei fanden sie bei jenen Fahrzeugen, deren Werte nicht den offiziellen Angaben entsprachen, Abweichung nach oben von durchschnittlich zehn Prozent.

Als Grund für die Differenz nannte ein Insider dem vom SWR produzierten Automagazin, dass die Autohersteller ihre Fahrzeuge für die Zulassungstests speziell präparierten. So würden besondere Reifen verwendet, die Servolenkung reagiere z.B. nur verzögert, und Motoren würden auf die Messverfahren hin optimiert.

Ermittelt wurden die Werte nach dem NEFZ-Vorgaben (Neuer europäischer Fahrzyklus). Dort werden verschiedene Fahrsituationen simuliert mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 33 km/h und einer maximalen Geschwindigkeit von 120 km/h. Dabei werden so genannte Verbraucher, wie Klimaanlage und Licht, nicht berücksichtigt.

Drastische Abweichungen bei hoher Geschwindigkeit

In einem weiteren Test ermittelte die GTÜ CO2-Werte bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Diese Geschwindigkeiten entsprechen realistischerem Fahrverhalten. Dabei stiegen die CO2-Werte bei allen Test-Fahrzeugen deutlich an. Selbst die Werte vom Chrysler PT-Cruiser, dem Testbesten, lagen hier um 20 Gramm pro Kilometer über dem Normwert für dieses Modell. Beim Opel Corsa waren es mit 186 Gramm 40 Gramm mehr als die Normangabe. Ford Focus 206 Gramm (+47 Gramm), Mercedes E 200: 291 Gramm (+79 Gramm), Porsche Cayenne: 392 Gramm (+68 Gramm).

Bei der Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h brachte es der Cayenne gar auf einen CO2-Wert von 414 Gramm, was einem Plus von 90 Gramm gegenüber dem Normwert entspricht. Beim kleinsten Fahrzeug im Test, dem Opel Corsa, erreichte der Ausstoß 208 Gramm (+62 Gramm). Beim Corsa stieg dazu der Kohlenmonoxidausstoß um das 20-fache über die Herstellerangaben.

Der Verband der Automobilindustrie wollte dem ARD-Magazin gegenüber die Werte nicht kommentieren, sagte aber, der bisher verwandte Testzyklus sei keine Erfindung der Autoindustrie und einen Vergleichswert brauche man schließlich. Zusätzliche Brisanz erhält das Thema, weil die EU den künftigen CO2-Ausstoß auf 130 Gramm pro Kilometer für alle Autos festschreiben will.

Das Erste strahlt den Beitrag am morgigen Samstag, 18. August 2007, um 17.03 Uhr in der Sendung "ARD-Ratgeber: Auto und Verkehr" aus.

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8 Antworten
am 18. August 2007 um 9:26

 Hallo zusammen,

ich war bis dato nur Leser dieses Forums und will nun auch mal meinen Senf dazugeben.

Da es sich bei dem Testzyklus um eine EU Norm (EG-Richtlinie 80/1268/EWG in der Fassung 93/116/EWG) handelt, verstehe ich nicht, dass die GTÜ hier Vergleichswerte vorlegt, die auch nur in Old Germany erreicht werden können (Tempolimit).

Auch kann man die Autoindustrie durchaus verstehen, sollte sie die angegebenen Veränderungen bei der Prüfung der Fahrzeuge durchführen.

Letztendlich ist der Verbrauch - und der Ausstoss der Schadstoffe - immer noch abhängig von der Fahrweise, dem Bodenbelag, dem Rollwiderstand der Reifen etc.. :)

Schöne Grüße

 

Ka-Peha

 

Klingt mal wieder sehr seriös, ist ein Vergleich Äpfel mit Birnen. Allein schon wenn ich lese das der Cayenne bei 160km/h 90g mehr CO² ausstößt gegenüber dem Normwert. bei 160km/h liegt doch gar kein Wert vor, wäre so als wenn man schreit "Hersteller beschönigen Verbrauch", mein Cayenne braucht bei 250km/h viel mehr als bei 120km/h wie angegeben :rolleyes:

Ich dachte das soclhe Themen eher was für das Sat1-Automagazin sind...

am 18. August 2007 um 14:53

Es werden auch keine Werte mehr bei bestimmten Geschwindigkeiten gemessen. Die Angaben erfolgen nach sogenannten Fahrzyklen. Da die Fahrzyklen für Europa gelten, kann man nicht hingehen und diese Werte durch Zyklen ersetzen, die in den anderen Statten nie erreicht werden können (160 km/h).

 

Wieder einmal nur ein Thema, um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzufodern, da mit wachsender Geschwindigkeit der Schadstoffausstoss enorm zunimmt und somit die schnellfahrenden zu Umweltsündern abzustempeln.

 

Nicht mehr und nicht weniger.

 

Grüße

 

Ka-Peha

Zitat:

Original geschrieben von Ka-Peha

Da es sich bei dem Testzyklus um eine EU Norm (EG-Richtlinie 80/1268/EWG in der Fassung 93/116/EWG) handelt, verstehe ich nicht, dass die GTÜ hier Vergleichswerte vorlegt, die auch nur in Old Germany erreicht werden können (Tempolimit).

Das ist in der Tat absolut unverständlich und kommt einem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen gleich....

Ahh Drahkke hat den Fred auch gefunden, des mit den Äpfel und Birnen hatte ichs chon gepostet.... Auf mich macht das alles den Eindruck das man das CO²-Reizthema auf Bildzeitungsniveau ausschlachten möchte.

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot

...des mit den Äpfel und Birnen hatte ichs chon gepostet....

Sorry, DAS hatte ich doch glatt überlesen...;)

am 19. August 2007 um 0:47

Erklärt es mal mir wie für kleine Kinder, denn ich versteh euere Einwände nicht so richtig.

-Hersteller fahren ihre Autos auf ein Testzyklus, es kommt xxx g CO2 auf km raus.

-Ihr argumentiert damit dass reale Fahrsituationen und der Testzyklus wenig mit einander zu tun haben, auf die Einwände dass der von Testern des Ratgebers... durchgeführte Test EBENFALLS gemässt des Testzyklus andere Zahlen als die des Herstellers ergibt.

So wie ich das verstehe haben die Tester des Ratgebers Recht und es kann nicht sein dass bei identischen Situationen andere Ergebnisse rauskommen, als die mit dem man wirbt.

Das ist dann selbstverständlich ein Anzeichen dafür dass sie irgendwas für die Test verändern was dann nicht in Serie produziert wird.

(Und würde der Fahrzyklus auch 200km/h beinhalten, bliebe die Tatsache dass der Herstellerwert untertreibt - angesichts der Tricks die da offensichtlich angewendet werden).

Davon dass das Auto jeden Tag die CO2 -Werte liefert wie in der Testsituation, hat keiner ein Wort verloren!

Der Ratgeber schreibt ferner dass es ein überproportionalen Anstieg am CO2 Ausstoss mit zunehmender Geschwindigkeit gibt, was auch zum Teil durch die Physik abgedeckt wird, zum Teil aber auf mangelhafte Optimierungen im betr. Bereich seitens der Hersteller hinweist (und die Unvollkommenheit bzw. keine ausreichende Praxisnähe des Testzyklus) , aber das ist alles nichts womit man den „Beschiss“ am Prüfstand argumentativ angreifen könnte.

 

 

am 19. August 2007 um 16:48

Zitat:

Original geschrieben von Opelowski

[...]

-Hersteller fahren ihre Autos auf ein Testzyklus, es kommt xxx g CO2 auf km raus.

-Ihr argumentiert damit dass reale Fahrsituationen und der Testzyklus wenig mit einander zu tun haben, auf die Einwände dass der von Testern des Ratgebers... durchgeführte Test EBENFALLS gemässt des Testzyklus andere Zahlen als die des Herstellers ergibt.

So wie ich das verstehe haben die Tester des Ratgebers Recht und es kann nicht sein dass bei identischen Situationen andere Ergebnisse rauskommen, als die mit dem man wirbt.

Das ist dann selbstverständlich ein Anzeichen dafür dass sie irgendwas für die Test verändern was dann nicht in Serie produziert wird.

[...]

Das ist aber offenbar Gang und Gäbe - ebenso, wie es Usus ist, die Fahrzeuge grundsätzlich darauf zu trimmen, möglichst gute Verbrauchswerte im Testzyklus zu erzielen.

Der Meßzyklus als solcher ist allerdings auch ein Witz. Eine Schaltanzeige wird inzwischen von einigen Herstellern eingebaut, denen ausgefallen ist, daß diese die Fixierung der Schaltpunkte aufhebt, die gleiche Karre mit Sechsganggetriebe verbraucht offiziell mehr als die Fünfgangversion, was in der Realität selbstverständlich andersherum ist und und und.

Der alte DIN-Zyklus war natürlich auch nicht besser. Ein BMW M3 wird im Alltag eher nicht sparsamer sein als z.B. ein Nissan Sunny (ich meine selbstredend keine Allrad- oder Turboversion), laut DIN ist er es.

MfG Meehster

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