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Westafrika-Route Autoempfehlungen

Themenstarteram 8. Januar 2019 um 15:00

Hallo allerseits,

ich und meine Freundin planen für 2020 eine längere Tour entlang der Westafrika-Route von Marokko nach Südafrika und überlegen momentan, welche Autos am besten dafür in Frage kämen.

Welche Offroad-Autos könnt ihr empfehlen und welches Budget muss man dafür einplanen?

Autos am liebsten welche, wo man leicht Ersatzteile beschaffen kann, also gängige Marken. Was das Budget angeht haben wir ein sehr begrenztes und würden gerne wissen, wieviel man für den Autokauf auf jeden Fall einplanen muss, damit man ein solides Auto hat?

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Anni&Jonas

10 Antworten

Was habt Ihr denn genauer vor?

Geht es über Stock und Stein, Gebirge, Flüsse usw. oder geht es Euch eher um die lokalen Straßenverhältnisse?

Um da halbwegs solide Empfehlungen abgeben zu können, müsste man das angedachte Nutzungsprofil etwas genauer wissen.

Themenstarteram 8. Januar 2019 um 17:13

Wir wollen nicht unbedingt alle Offroad-Routen mitnehmen die es gibt, aber natürlich schon durch Nationalparks und mal Wildcampen an der Küste, etc. Also soll uns das Auto nicht unbedingt einschränken. Wenn ein 4x4 nur für ein paar wenige Strecken unbedingt benötigt wird, würden wir den Aufpreis im Vergleich zu einem PKW nicht zahlen.

Bin in den Gegenden in Westafrika noch nie gewesen. In Südafrika konnte man mit einem PKW auch unbefestigte Straßen ganz gut fahren und sogar durch viele National Parks.

Toyota Hilux oder Landcruiser, maximal Euro 3 wegen der teils sehr fragwürdigen Dieselqualität auf der Route. HZJ 75 oder 78, aber teuer, wenn der weitgehend reisefertig sein soll.

Wenn es größer sein darf:

Daily 4x4, Sprinter 4x4, LT 4x4, vorzugsweise Toyota Hiace 4x4

Mit kleinem offroad Anhänger würdet ihr auch mit einem Suzuki Jimmy durchkommen. Oder mit einem Lada Niva als Budget Empfehlung, denn der ist neu billiger zu haben als ein gepflegter und fahrbereiter HZJ78 aus Baujahr 2000 und fährt dann die ersten Jahre störungsfreier und zuverlässiger als ein alter Pickup mit 300000km. Wobei ich zur Ersatzteilversorgung für Lada in Afrika nichts sagen kann.

Bei einem 15 bis 25 Jahre alten Pickup mit Hardtop und Dachzelt von Ford, Mazda, Mitsubishi, Nissan ist das Risiko von Defekten und nicht verfügbaren Ersatzteilen relativ groß im Vergleich zum Hilux.

Auch ein Defender käme ich Frage, aber nur, wenn ihr keine Probleme habt, kleinere oder größere Defekte selbst unterwegs zu reparieren.

Beachtet auch die Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amtes und die Berichte über eure Transitländer in den Medien. Am sinnvollsten informiert ihr euch in Bezug auf Fahrzeuge, Länder und mögliche Strecken in Fernreiseforen, Als Anfang: http://www.wuestenschiff.de

Hier aus 2013

https://www.wuestenschiff.de/.../...marokko-nach-sudafrika-t50580.html

oder einer von 2016, der nach hoffnungsvollem Start abgebrochen hat:

https://campofant.com/westroute-wohnmobil-suedafrika/

Die große Afrika Reise war immer ein Traum von mir, aber derzeit ist mir ein durchgehender Trip als Einzelreisender von Marokko bis Südafrika zu riskant. Gruppenreisen mag ich nicht, glaube aber auch nicht, dass die im Moment angeboten werden. Aber das wird ot.

den Empfehlungen von unpaved kann ich mich anschließen.

Vor dem ganzen technischen Kram würde ich Euch allerdings ALLERDRINGENDST empfehlen aktuelle ( nicht älter 3 Jahre! ) Berichte zu der angedachten Reise sorgfältigst zu studieren und sich auch mit Menschen auszutauschen die über fundierte Erfahrung der dortigen Verhältnisse verfügen. Ich würde diese Region jedenfalls nicht ungeschützt / unbegleitet bereisen.

Und was soll mit dem Auto passieren, wenn Ihr das Ziel erreicht habt?

Unser Fehler war, dass wir 2003/04, als man auch in den meisten Regionen Afrikas noch relativ sicher unterwegs sein konnte, zunächst mal 1 Jahr mit unserem HZJ79 in Australien waren und Afrika aufgeschoben haben.

Nach Australien kann man jetzt, 15 Jahre später immer noch ohne Bedenken und auch wochenlang am Stück durchs Outback fahren, die Zahl der sicher befahrbaren Regionen in Afrika ist leider deutlich geschrumpft und bei einer Tour von Nord nach Süd gibt es zusätzlich zu Afrika typischen Gefährdungen durch Natur und Umwelt, auf die man sich weitgehend einstellen kann, auch noch völlig umkalkulierbare Gefahren aufgrund von chaotischen und oft lebensbedrohenden, menschengemachten Gefährdungen und Übergriffen. Ich denke da nur an die zwei jungen Touristinnen, die Anfang Dezember in Marokko ermordet wurden, in einer eigentlich als sicher geltenden Region.

Ihr seid noch so jung, ihr habt vielleicht später die Chance, friedlichere Zeiten in Afrika zu erleben. Fangt erst mal mit Australien an! Dort gibt es auch "work and travel" Visa, viele Backpacker, mit etwas Sprachgefühl und Englisch Schulkenntnissen kann man sich überall verständigen und jungen Menschen bieten sich dort enorm viele Chancen, dort eine Existenz aufzubauen.

Fürs Outback sollte es aber dringend ein robuster 4x4 sein, denn sonst bleiben euch die meisten wirklich tollen Strecken und Orte verschlossen und ihr fahrt nur anderen 2WD Touristen hinterher.

Finge Gorge
Themenstarteram 11. Januar 2019 um 6:58

Ich danke euch allen schon mal für die guten Tipps!

In Marokko war ich selber schon in einigen Regionen unterwegs, habe auch Freunde die lange Zeit in Ghana oder anderen Ländern in der Region waren. Ihr habt natürlich Recht was die Sicherheit angeht, aber deswegen fangen wir auch schon so früh an uns zu informieren und natürlich halten wir uns auf dem Laufenden über das Auswärtige Amt.

In Südafrika habe ich aber selbst erlebt, wie falsch europäische Vorurteile oftmals sein könnnen. Und grade über Länder, in der Region um Westafrika bis nach Kongo hört man immer üble Geschichten. Die sind zwar oftmals wahr, aber die Freundlichkeit und Offenheit der Mehrheit der Afrikaner kommt dabei immer zu kurz.

Da hast du Recht unpaved, Australien ist richtig schön für Roadtrips. Wir waren auch schon ein Jahr da mit dem Working-Holiday-Visum. Kann man nur jedem empfehlen, besonders den Nordwesten, da dort selten Touris hinkommen und die Landschaft dort zu den schönsten gehört, die ich bisher auf der Welt gesehen habe.

Was wir danach mit dem Auto machen steht noch nicht ganz fest jaeischer. Eine Möglichkeit wäre es, das Auto zu verkaufen, aber da muss ich mich erst informieren, wie das mit ummelden etc ist und ob man das Auto überhaupt so leicht los wird. Ich habe aber auch schon von Leuten gehört, die ihr Auto dort irgendwo eine Zeit lang geparkt haben, um ein paar Jahre später ihren Trip fortzusetzen. Ich habe auch Kontakte in Südafrika zu einer Organisation, die ein zusätzliches Auto wahrscheinlich gut gebrauchen kann bzw darauf aufpasst, also mache ich mir darüber momentan noch nicht so viele Sorgen.

Wieviel würdet ihr denn ausgeben für ein Auto bspw. einen Landcruiser? In Australien haben die 2WD damals ca. 1000-3000€ gekostet. Für einen Allradantrieb muss man natürlich einiges mehr einplanen...

Über geeignete Landcruiser informierst du dich am besten direkt im Buschtaxi Forum, denn dort findest du die meisten Besitzer der in Frage kommenden Toyota 4x4 http://forum.buschtaxi.org/land-cruiser-j7-f2.html

Für einen fahrbereiten HZJ78 vor 2002 mit 150000 bis 300000km mit Zulassung in der EU kannst du je nach Zustand und Innenausbau vielleicht ab 15000€ rechnen. Es können auch 20000 und mehr werden. Es gibt kaum Angebote und die paar verfügbaren Fahrzeuge sind extrem gefragt.

Einige Händler bieten sie neu für knapp 30000€ an, die sind dann aber nur für den Export und eine EU Zulassung ist nicht möglich.

Die idealsten Fahrzeuge sind entweder teuer oder extrem teuer.

 

Vielleicht wäre es sinnvoller ein Auto zu wählen welches auch vor Ort bekannt und reparierbar ist?

 

Hier wären speziell VW-Busse oder Toyota HiAce mein erster Gedanke; evtl. auch ein Mitsubishi L300 - die gäbe es auch als 4WD. Hier gilt aber auch - je älter desto besser. Evtl. hier einen weniger guten Gebrauchten kaufen und dann solide durchreparieren lassen. Im Zweifel jedenfalls nach der Devise - je primitiver, desto geeignet.

 

Alternativ evtl. tatsächlich einen Lada Niva ( kurz oder lang ) und ein paar E-Teile mitnehmen - den könnt ihr dann sogar selbst im nirgendwo reparieren. Da könntet ihr ein Neufahrzeug hier einfahren und hättet keine Überraschungskiste ins Sachen vorherige Besitzer.

 

Budget fürs Fahrzeug alleine dürfte der unterste Schwellwert wohl bei rd. 15TEU liegen - darunter halte ich für reichlich optimistisch. Euer Vorhaben ist derart Risikobehaftet, daß ich da in diesem Punkt eher die Zuverlässigkeit vorne antellen würde.

 

btw. - Südafrika ist mit dem restlichen Afrika nicht vergleichbar in Sachen Sicherheit und Risiko.

"btw. - Südafrika ist mit dem restlichen Afrika nicht vergleichbar in Sachen Sicherheit und Risiko."

Das gilt ebenso für die meisten Regionen in Marokko, in Namibia und zwischendurch auch immer wieder.

Problem ist, sowohl die unsicheren als auch die Hochrisikobereiche wieder mit kompletter Ausrüstung, lebend und unversehrt so zu verlassen, wie ihr rein gekommen seid, denn auch die liegen auf der Strecke, lassen sich teilweise nicht umgehen, außer vielleicht, ihr weicht immer mal wieder auf Schiffs- oder Lufttransporte aus. Das ist mit Fahrzeug aber nicht ganz so einfach und passt sicher nicht ins knappe Budget.

Denkt auch mal darüber nach, warum die Paris-Dakar seit 2009 in Südamerika stattfindet.

Was nützt dir alle Freundlichkeit und Offenheit fast aller Menschen dort, wenn du auch nur einmal auf eine herumziehende Gruppe von Durchgeknallten, Terroristen, Rebellen, ..... triffst oder einfach nur versehentlich zwischen die Fronten kommst. Wenn nichts passiert, hattet ihr ein tolles Abenteuer, aber wenn doch, bleibt die Frage, wer euch da raus holen soll und wie ihr eure Rettung finanzieren wollt, wenn ihr nicht mal das Geld für ein taugliches Auto habt.

-------

zurück zum Fahrzeug:

Von VW wären nur 4x4 LT oder T3 denkbar. Letzterer ist ein völlig überbezahltes Sammlerobjekt. T4 hat zwar Synchro, ist aber ist nicht pistentauglich. Der L300 4x4 hat ebenfalls extremen Seltenheitswert.

Ich wiederhole meinen Vorschlag: Junger Lada Niva/Taiga mit kleinem Anhänger und Dachzelt.

Und noch ein Tipp:

Mach dich schlau, ob und zu welchen Bedingungen du dein KFZ legal über diversen Landesgrenzen bringen darfst. Früher half für viele Länder ein Carnet de Passage des Douanes, den Importzoll zu vermeiden. Wie weit das heute noch reicht, weiß ich nicht. Lokale Versicherungen sind sicher zum Teil auch notwendig. Die Bürokratie an Landesgrenzen zu überwinden, ist jedenfalls auch ein Abenteuer.

am 6. Juli 2020 um 14:38

WIe ist der Stand der Dinge? Habt Ihr die Reise auf das kommende Jahr verschoben? Oder seid Ihr los? Wenn ja, dann mit welchem Auto? Worauf ist die Wahl gefallen und warum?

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