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Welche Antriebe kann man noch bedenklos mit 100.000km anschaffen??

Themenstarteram 22. April 2024 um 18:42

Hallo liebes Forum,

ich möchte mir gerne den neuen Ford Tourneo Custom kaufen und habe vor ihn länger zu fahren, und habe gedacht ich häng mich mit meinen Fragen mal hier an.

Vom Fahrprofil her sollte der PHEV für mich gut passen (max. 15000 km/Jahr, die meisten Alltagsfahrten unter 50km/tag, Lademöglichkeit in der eigenen Garage, mehrmals im Jahr dann längere Fahrten über 500 km in den Süden). Rein von der Steuer her ist der Antrieb in Österreich massiv günstiger gegenüber dem Diesel (keine Nova bei der Anschaffung, dazu noch jährliche Steuerersparnis bei der Motorsteuer von ca. 1400 EUR)

Ich hab mich auch schon eingehend mit dem Antriebskonzept beschäftigt.

Der Ford Antrieb ist grundsätzlich aufgebaut wie das leistungsverzweigte Toyota Hybrid System mit einem 2,5l Atkinson Benziner und läuft seit ein paar Jahren schon im Ford Kuga. Hierzu gibt's größtenteils positive Rückmeldungen, anfangs gabs wohl Probleme mit einem schlecht gefertigten Pleuellager, das sollte erledigt sein. Den bin ich auch schon Probe gefahren und kenne die grundsätzliche Charakterisik des Antriebes.

Getriebe wird im Bus ein stärkeres eingebaut wegen des höherern Gewichts (ein neues HF-55 Getriebe, hier findet man eigentlich noch keine Infos im Netz, bisher wurden HF-35 bzw HF-45 von Ford verbaut).

Test gibt's leider auch noch keinen für den Antrieb im Tourneo bzw. Transit Custom, probiert kann er auch noch nicht werden, die Fertigung des neuen PHEV läuft erst an.

Was mich daher jetzt beschäftigt: Das Fahrzeug hat ein Leergewicht von ca. 2,4 Tonnen und bauartbedingt einen bescheidenen CW Wert. Ist eurer Meinung nach dieser Antrieb für so einen Bus geeignet? Der erste Hybrid mit dem Range Extender für den Tourneo von 2019 wahr wohl ein Schuss in den Ofen bzw. sehr eingeschränkt da einfach die Leistung fehlte.

Der Bus muss natürlich kein Rennwagen sein, ich denke er ist eh bei ca. 160 km/h abgeregelt, ich fahre auch selten auf Autobahnen ohne Geschwindigkeitslimit. Aber bei Fahrten über die Alpen oder zum Überholen sollten schon etwas Reserven vorhanden sein. Hänger bzw. Wohnwagen ziehen ist nicht geplant.

Hier die nackten Antriebsdaten:

Systemleistung 233 PS (Elektro 151 PS, Verbrenner 117 PS)

Drehmoment E-Motor 320 Nm, Verbrenner 208 Nm

Batterie: Brutto ca. 16,5 kwh, netto ca. 11,8 kwh

Und weiß jemand ob das Konzept beim Ford grundsätzlich ebenso haltbar und zuverlässig aufgebaut ist wie bei den Toyota Hybriden oder gibts da schon wesentliche Unterschiede, bzw. gibts sonstige Schwachstellen bei diesem Ford Antrieb?

Phev-tourneo
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7 Antworten

Würde es den Toyota-Antrieb im Bus geben, hätte ich vermutlich die PSA-Kopie und nicht den Ford gekauft.

Aber so weit ich weiß, ist der PHEV beim Ford Custom eben kein Leistungsverzweigter Hybrid wie man es von Toyota kennt sondern eher ein Range-Extender. Ja, bei den normalen PKW-Modellen ist das Hybrid-Konzept von Ford sehr nah an dem vom Toyota, aber afaik nicht beim Custom. Oder hat sich da etwas geändert? Falls nicht heißt das, wenn die Batterie leer ist, trägt der Verbrenner nichts zum Vortrieb bei sondern ist lediglich ein "Notstromagregat". Das heißt Benzin wird in eine Drehbewegung umgesetzt (hat Ford den Verbrenner für den Einsatz optimiert oder nicht?) und ein Generator erzeugt Strom. Der geht dann entweder direkt auf den E-Motor oder den Verlustbehafteten Umweg über die Batterie. Mit anderen Worten: Das ist energetisch ineffizient.

Von Wunderverbräuchen würde ich da nicht ausgehen - schon gar nicht auf der Autobahn. Durch die besondere Situation in Österreich, mag sich diese Form der Energieverschwendung dennoch rechnen, aber mich überzeugt das Konzept nicht. Im Umkehrschluss würde nur der Diesel übrig bleiben, mit all den Nachteilen, die der Antrieb mit sich bringt. Bzgl. Haltbarkeit kann ich keine Aussage treffen. Ich würde bei beidem nicht Hurra schreien, wenn es um einen Gebrauchten geht.

Mach mal eine Rechnung auf, wo du Anschaffungskosten sowie die jährlichen Fixkosten beider Fahrzeuge nebeneinander stellst.

Rechne mal den Diesel dann mit 8 Litern/100km. Beim PHEV musst du abschäzen, wie hoch dein elektrischer Anteil ist und deinen Srompreis heranziehen. Benzinverbrauch ist sicher spürbar höher als 8 Liter. Es gab mal einen Test, da hieß es 14 Liter, wobei die PHEV-Fahrer da widersprechen werden. Ich würde (ohne eigene Erfahrungswerte) daher mit 10-12 Litern rechnen.

Vielleicht hilft das weiter, wo die Reise hingehen könnte.

Wie gesagt: Wenn es der "Toyota-Hybrid" wäre, wäre die Entscheidung für mich klar. Aber das Range-Extender-Konzept mit Mini-Akku überzeugt mich überhaupt nicht.

Zitat:

... Oder hat sich da etwas geändert? ...

Ich vermute, dass ein Teil das obere mit dem alten PHEV zusammenhängt

bis 2023 Tourneo Custom PHEV 1,0-l-EcoBoost-PHEV-Motor, 92 kW (126 PS)

ab 2024 Tourneo Custom PHEV 2.5L Duratec (Benzin) PHEV 171 kW (233 PS) Stufenloses-Automatikgetriebe (CVT) FWD

@kestndoafa

Ev. sollte deine Frage im "Neues Modell Tourneo Custom 2023" gestellt werden.

Themenstarteram 23. April 2024 um 18:34

Hallo,

der neue Hybrid Tourneo Custom hat nichts mehr mit dem alten zu tun, ich schrieb ja der alte ist eine Krücke. Das ist jetzt auf jeden Fall ein leistungsverzweigter Hybrid mit 2,5L Atkinson Motor- wie der von Toyota, die hatten mal eine Zusammenarbeit, da hat sich Ford von Toyota abgeschaut wie man Hybride richtig baut ;-)

Ich hatte meine Frage eigentlich im allgemeinen "Motor und Antriebe" Forum gestellt, weil sich da (nach meinem Gefühl) die meisten Experten tummeln die da im Detail drin sind. Vom grundsätzlichen Motorkonzept bin ich schon überzeugt, mir gings eigentlich hauptsächlich darum, wie sich so ein Konzept in einem schweren Bus verhält.

Und ja, in Österreich kann man den eigentlich als Diesel nur schwer kaufen. Listenpreis vom Diesel Tourneo Active

PS mit ist in Deutschland um ca. 1500 EUR günstiger, in Österreich kostet der Diesel gleich mal schlappe 14800 EUR (!) Liste mehr, dazu kommt noch jedes Jahr ein Motorsteuerunterschied von ca. 1400 EUR. Das sind in 10 Jahren (so lange möchte ich den Bus fahren) dann 28.000 EUR mehr die der Finanzminister einstreift... so viel kann ich gar nicht tanken ;-)

2024-04-23-20-16-41-pl-new-tourneo-custom

Wenn sich das geändert hat, habe ich ja oben schon geschrieben, dass der Antrieb vom Konzept her mein Favorit ist.

Toyota verbaut im RAV4 auch einen 2.5er Benziner, wobei die Leistungswerte nicht passen. Es wird nicht 1:1 der gleiche Antrieb sein.

Gehe ich mal davon aus, dass der Antrieb im Prinzip aber genauso wie der von Toyota aufgebaut ist, schildere ich meine Erfahrungen mit dem Auris HSD, den ich hatte.

Der größte Kritikpunkt für einen solchen Antrieb in einem Transporter/Bus ist das PSD (Power Split Device => Planetengetriebe). Denn das mag zu viel Gewicht nicht. Ich hatte vorher einen Auris Hybrid und der hatte nur knapp 400kg Anhängelast. Um mal nen vollen 750kg Anhänger mit Sand 10km durch die Gegend zu fahren, hat der ausgereicht und das PSD macht das auch mit, auch wenn die Anhängelast formal überschritten ist. Aber nen Wohnanhänger hätte ich mit dem Auto nicht unbedingt gezogen. Es gab Leute, die haben das PSD auf diese Art und Weise geschrottet. Aber, um das auch zu relativieren: Der aktuelle RAV4 hat als PHEV auch 1500kg Anhängelast (gebremst). Will sagen: Den Antrieb sehe ich durchaus auch in einem Bus/Transporter, wenn man nicht permanent bis zum Anschlag beladen und mit Anhänger unterwegs ist.

Der Antrieb reagiert recht "empfindlich" auf sich ändernde äußere Umstände. Anderes Wetter merkt man stark beim Verbrauch, ebenso An-/Aufbauen wie einen Fahrradträder oder einen Anhänger. Man könnte sagen, der Antrieb war gut auf das Auto, so wie es ist, abgestimmt.

Das "Hochjaulen" des Motors dürfte sich auch rumgesprochen haben, wobei das vorallem subjektiv stark wahrgenommen wird, weil die Drehzahl sich plötzlich stark ändert und das Auto die meiste Zeit recht ruhig ist. Das muss man ausprobieren, ob man damit klarkommt.

Auch sollte man sich anschauen, wie Ford den Antrieb abgestimmt hat. Toyota hat den Focus auf die Abgaswerte gelegt. Daher ist man erstmal rein elektrisch gefahren und der Verbrenner hat den KAT erhitzt aber nichts zum Vortrieb beigetragen (Stichwort: Flammenwerfermodus). Das hat bei starkem Kurzstreckenbetrieb den Nachteil, dass der Verbrauch ansteigt, wiel die Hybridbatterie immer wieder vom Verbrenner nachgeladen werden muss.

Sonst war der Toyota-Antrieb echt genial. Ich habe ihn geliebt. Der Verbrauch liegt etwa bei der gleichen Literzahl wie bei einem Diesel - bei großen Autos tendentiell etwas darunter.

Wie ich schon schrieb: Hätte es damals einen solchen Antrieb im Bus gegeben, hätte ich keinen Diesel gekauft.

Im Kuga läuft er. Transit ist schwerer, u.U. wird da auch mehr Leistung abverlangt.

Ob das nun dauerhaft hält, kann Dir keiner beantworten, da ja noch nicht mal am Markt verfügbar.

Prinzipiel muss man immer mit teureren Reparaturen rechnen, je komplexer, desto teurer. Bei modernen Fahrzeugen sollten man immer 10-15K€ auf der Seite liegen haben, um spontane Reparaturen bezahlen zu können. Das gilt genauso für VW T6/7 und meine V-Klasse. Bei Mercedes gibt es mittlerweile LiPo-Starterbatterien, die auch schon 2000 Euro kosten und nur 3 Jahre halten (statt 5 für AGM oder 10 bei Blei).Für Kostenknauserer ist aktuell eigentlich nix mehr verfügbar......

Themenstarteram 25. April 2024 um 19:29

Das neue Ford Getriebe ist wohl um einiges kräftiger ausgelegt als die alten Toyota Antriebe. Mit dem 2,4t Bus kann man noch einen 1850 kg schweren Anhänger ziehen. Im neuen Kuga Phev ist dasselbe Getriebe drin, aufgrund des geringeren Eigengewichtes darf der sogar 2100 kg ziehe.

So schwere Anhänger ziehen hab ich eh nicht vor, somit denke ich dass das schon haltbar sein wird.

Komplex - finde ich - ist eigentlich nur die Steuerung. Das mechanische Konzept ist ja genial einfach aufgebaut mit eigentlich wenigen Komponenten: Ohne Lichtmaschine, Turbo, AGR Ventil, aufwändiges Ad Blue System, Starter, Kupplung, verrußender Partikelfilter usw... dafür ein robuster 2,5l Saugbenziner. Und was nicht vorhanden ist kann auch nicht kaputt werden ;-)

Naja dann lass ich mich mal überraschen, die ersten PHEV's werden ja gerade gebaut, da werden hoffentlich auch bald die ersten Tests erscheinen.

Wenn das PSD auf das Fahrzeuggewicht ausgelegt ist und beim Verbrennungsmotor kein Bock geschossen wurde (Stichwort 2.2 Diesel im alten Custom), hat man bei diesem Hybridkonzept wenig Probleme zu erwarten. Das System ist meiner Meinung nach weniger komplex als moderne Downsizing-Verbrenner mit Aufladung, Direkteinspritzung und aufwändiger Abgasnachbehandlung. Deswegen hätte ich so einen Antrieb ja dem Diesel vorgezogen.

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