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VW Polo II (86C) 1.3 G40 Coupe Test

23.04.2012 22:50    |   Bericht erstellt von pologlader

Testfahrzeug VW Polo 2 (86C) 1.3 G40 Coupe
Leistung 116 PS / 85 Kw
Hubraum 1272
HSN 0600
TSN 719
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 82500 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 4/1987
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von pologlader 4.0 von 5
weitere Tests zu VW Polo 2 (86C) anzeigen Gesamtwertung VW Polo 2 (86C) (1981 - 1994) 4.0 von 5
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Einleitung

Frankfurter Messe 1985! Wow, da stand das Teil Namens Polo Coupé GT-G40. Viele Autos gab es dort, aber nur einer war interessant. Dieser nur dieser sollte es sein, es war Sonntag und eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen zum VW Händler nach Köln! Die Stückzahl von 500 war nicht gerade optimistisch einen zu ergattern. Die Nachfrage nach so einen Hobel war bedeutend größer, als was das Angebot hergab. Ich hatte Glück, einer von 500 gehört seit 37 Jahren mir, aber bevor der G meiner war, durfte ich noch sage und schreibe 1,5 Jahre warten. Zwischen durch wurde die Auslieferung des öfteren in Frage gestellt. Ich habe das Teil gekauft für 19965,00DM plus Überführung, dies ergab einen Endpreis von 20.565,00 DM. Der Polo ist weitest gehend original, alle Basteleien können ohne Probleme in den werksseitigen O-Zustand zurück versetzt werden.

Änderungen in nachstehender Aufzählung: Recaro Sitze vorne, Polo Cup G40 Endschalldämpfer von VW Motorsport, zusätzlich gekauftes Originallenkrad mit Leder beziehen lassen, Alarmanlage von Bosch eingebaut mit Infrarot Zuschaltung und Ultraschall Innenraumüberwachung, geregelten Originalkatalysator hergestellt von Oettinger für 4000,00 DM einbauen lassen, G40 Beschriftung entfernt und rote Zierstreifen mit schwarzen Klebestreifen abgeklebt.

Dieser Schönwetter Wagen hat noch nie Schnee bzw.Salz gesehen. Zwei kleinere Parkrempler müssen noch vom Blechdoktor aus den Türen gedrückt werden, dann ist er fast makellos.

Ab April 2017: OLDTIMER, TÜV und H Begutachtung 30.07.2018.

Galerie

Karosserie

3.0 von 5

Der Polo Coupé hat eine sehr schöne, klassische Linienführung. Die Karosserie ist sehr übersichtlich. Das Fahrzeug ist für einen fast zwei Meter Mann ausreichend groß. Auch damals hat VW die Karosserien schon gut versiegelt. Beim G40, der ersten Generation, hätte man auch Scheibenbremsen an der Hinterachse einbauen müssen. Wenn man mit der Karre auf Jagd war, musste man aufpassen dass das Hinterteil nicht schon vorher im Ziel war. Dies war bedenklich bis Besorgnis erregend.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Bremsen an der Vorderachse
  • + leicht
  • - Bremsen an der Hinterachse.

Antrieb

4.5 von 5

Heute Kleinwagen mit Top Speed zu bekommen ist kaum noch ein Thema. Aber 1987 war das der Hit. Der Motor ist der Kracher, auch ohne Tuning am Chip und am Lader. Das Ding macht viel Laune, für Leute die damit umgehen können. Leider gab es zuviele die diesen Wagen als Bastelbude verstanden haben, dadurch gibt es nicht mehr viele.

Des einen LEID des anderen GLÜCK. Seit sieben Jahr ist der Wagen historisch und hat mit Sicherheit einen angemessenen Sammlerwert.

Ach ja, leider waren die Firmen, bei mir eine Firma die sogar den Polo Cup mit zwei Fahrzeugen gefahren hat, ziemlich ungeschult. So dass bei mir alle drei G Lader Generationen zum Einsatz kamen. Nur wegen dem bekannten Ölfilm im Ladesystem.

Ich denke, nur die Leute mit getunten Motoren hatten viel Probleme mit den Getrieben.

Ich kann hier im Test wenig über negative Erfahrungen berichten, da ich den Wagen immer im Winter und in der Phase des Familienzuwachses abgemeldet hatte. Die einzigen Dinge über die ich berichten kann wäre ein defekter Hallgeber zum Anfang der Betriebsphase. Desweiteren hatte ich einen Pleuellagerschaden bei ca. 54000 km. Habe damals den Zylinderkopf, alle Pleuel und Kolben erneuert und dies ergab einen Schaden von ca. 2500 DM.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + 7,5 bis max.10Liter auf 100km, 8 Sek. auf 100km/h ohne Tuning. TOP
  • - Getriebe manchmal schwierig und hackelig.

Fahrdynamik

4.5 von 5

Der G40 hat eine sehr agile Fahrdynamik, bei der ich jedem der damit unterwegs ist ein oder mehrere Fahrerlehrgänge empfehlen würde.

Aber sonst top.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Sportliches, dynamisches Fahren gehört zu diesem Fahrzeug.
  • - Serienfahrwerk manchmal etwas kritisch.

Komfort

4.5 von 5

Das Serienfahrwerk vom G40 ist um 20mm tiefer gelegt worden, gegenüber den Federn des Polo Coupé GT´s. Besonders im Alltag ist es straff aber sehr tauglich und nicht zu hart, so dass man abends nicht mit Rückenschmerzen ins Bett gehen muss(te). Habe mehrfach die "grüne Höhle" mit dem Wagen befahren und habe dort keine Überraschungen erlebt.

 

Vor dem G besaß ich einen weiteren Polo Coupé, da hatte ich das Glück gehabt, dass ich dort progressive Federn von Nothelle in Kombination mit Boge Stoßdämpfern mit doppel Öl eingebaut hatte. Dieses Fahrwerk hatte eine top Alltagstauglichkeit, aber wenn es in die Kurven ging konnte man mit diesem Fahrwerk die "Sau" rauslassen. Im Großen und Ganzen war dieses Fahrwerk einen Tick besser!

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Komfortabel und sportlich, voll alltagstauglich.
  • - kein vollwertiger fünf Sitzer.

Emotion

5.0 von 5

Wer hat und hatte, weiß das man diesen kleinen, doch so agilen Wagen recht gerne haben kann. Das Interesse an diesem Wagen ist auch heute nach rund 37 Jahren noch recht groß. Das muss ja schon etwas heißen, wenn so mancher sich überlegt einen verhunzten G40 zu kaufen, um diesen wieder zum Orignalzustand aufzubauen. Schade ist, dass es beim Hersteller nicht mehr viel Interesse gibt.

 

Die schärfsten Erfahrungen habe ich in den ersten Jahren gemacht, auf der Autobahn. Na wo schon, auf der linken Spur. Alle bekannten Automarken um die 2,0 Liter Klasse, die konnte man an sich ohne Probleme nach rechts kicken. Teilweise verärgerte, verblüffte und sich freuende Gesichter die dann gesehen hatten wer sie da verblasen hatte. Das war eine schöne Sache, darum bleibe ich meinem G40 treu.

 

Die anhängenden Bilder sind dem Internet entzogen. Das Bestandsdiagramm ist von Sebastian Winkler "Mailman".

Galerie
Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Bei G40 Kennern Emotionen pur. Kribel und Fanfaktor.
  • - 1987: 3500,00 DM Vollkasko. Einstufung wie 7er BMW.

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 100-200 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Haftpflicht bis 200 Euro (30%)
Außerplanmäßige Reparaturkosten Motor/Kraftstoffversorgung/Abgasanlage - (500 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Die einen G haben werden ihn nicht empfehlen, sondern selbst behalten. L E I S T U N G S G E W I C H T!!!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Suchtfaktor!

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 5

24.04.2012 15:06    |    Der Schwarze 2er

Guter Bericht, kann, dem nur zustimmen. :D

 

MfG

03.05.2012 13:27    |    Spiralschlauch39315

Super geschrieben, Gefällt mir!:)

 

Grüsse

11.09.2013 23:05    |    Reifenfüller135692

Hey,

 

geil die Kleine Rennsemmel. Mach doch bitte auch

mal ein Bildchen vom Innenraum.

 

Sitze...

 

Hatte der damals auch schon das große Ledersäckchen

drin, was hoch bis zum Schaltknauf geht und mit

diesem eine Einheit bildet, so das Du nix von der

silbernen Stange siehst...

 

Mach doch auch davon mal ein Bild...

 

Glg.

 

Berndile

19.07.2015 18:56    |    Megane oh je

Hatte 1993 auch einen . Ganz toll fand ich das brummeln des G- Lader's bei ca 2200 Umdrehungen im 3. Gang.

 

Jeder klotzte dann auf den Auspuff und es war nur ein kleines Röhrchen zu sehen .

15.08.2017 15:59    |    TheZero

Ein schöner Bericht!

Kannst stolz seinen, dein G auch heute noch fahren zu können.

Ein bisschen Neid kommt da schon durch.

Ich habe als jugendlicher, nach zwei 86C GT mit 55PS, bereits zwei (allerdings beides 86C 2F) G40 fahren dürfen.

Das brummen des G-Laders, es ist einfach einzigartig.

Nun bin ich grade dabei, meinen Jungendtraum wieder aufleben zu lassen ;-)

Ich denke, dazu wird auch mal einen Bericht geben.


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