Audi A4 Avant 1.8 TFSI multitronic Modell 2013/B8 (8K) Test/Erfahrungsbericht
02.11.2013 10:33 | Bericht erstellt von Colorcircle
Testfahrzeug | Audi A4 B8/8K 1.8 TFSI Avant |
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Leistung | 170 PS / 125 Kw |
Hubraum | 1798 |
HSN | 0588 |
TSN | ATB |
Aufbauart | Kombi |
Kilometerstand | 11000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Erstzulassung | 10/2012 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Im Oktober 2012 durfte ich meinen neuen Audi A4 Avant 1.8 TFSI im Werk Ingolstadt abholen, ca. 7 Monate nach der Bestellung. Er löst meinen Audi A6 Avant 3.0 multitronic ab, den ich 5 Jahre lang gefahren bin. Aus Kostengründen musste eine Nummer kleiner gekauft werden, was ich aber nicht als Abstieg empfinde, weil Audi den A4 in den letzten 10 Jahren stark vergrößert und mit feinster Technik angereichert hat, welche im alten A6 teilweise gar nicht verfügbar war, wie z.B. Abstandsregelung oder schlüsselloser Zugang. Außerdem wurden Getriebe, Fahrwerk, Navigationssystem u.v.m. spürbar verbessert. Die Einschränkungen bzgl. Gepäckraum oder Beinraum im Fond sind erträglich. Der einzige Haken ist der Vierzylinder-Turbomotor, der hinsichtlich Laufruhe, Gasannahme und Klang nicht mit dem V6 mithalten kann. Er entschädigt aber durch einen ca. 25 % niedrigeren Benzinverbrauch, Details siehe weiter unten.
Ausstattung: siehe Fahrzeugprofil. In diesem Video habe ich ein paar Fahreindrücke von meinem Auto festgehalten.
Warum Audi? Auf der Wunschliste stand ein Kombi mit einem durchzugstarken Benzinmotor (rund 300 Nm, wie bei meinem A6) und Automatikgetriebe, diesmal mit Standheizung, schlüssellosem Zugang, elektrischer Heckklappe, Abstandsradar (ACC), hellem Interieur und ein paar Kleinigkeiten. Ursprünglich sollte wieder ein Gebrauchtwagen angeschafft werden, aber nach fast 2 Jahren Durchstöbern hunderter Angebote stellte sich heraus, dass kein Fahrzeug auch nur annähernd die Wunschausstattung hatte. So fiel die Entscheidung, erstmals einen Neuwagen zu kaufen. Nach einem Messebesuch (IAA 2011) und der Auswertung von über 40 Prospekten und Preislisten blieben nachfolgende 8 Modelle übrig, weil nur diese die gewünschte Ausstattung bieten:
Die angegebenen Preise sind Brutto-Listenpreise abzüglich Rabatt des jeweils günstigsten Händlers. Sie gelten für Fahrzeuge mit Wunschausstattung, welche bei den Autos weitgehend übereinstimmt.
Aufgrund des Preises und des großzügigen Platzangebots war der VW Passat zunächst erste Wahl. Nach einer Probefahrt habe ich meine Meinung aber schnell geändert. Gründe:
Dagegen machte der Audi A4 bei der Probefahrt von Anfang an einen angenehmen und soliden Eindruck, jedenfalls ist mir damals nichts negativ aufgefallen.
Der neue 3er-BMW hat mich sehr interessiert, ist aber unerwartet teuer geraten wegen dem hellen Interieur, das es nur bei Modern Line oder mit Ledersitzen gibt, sowie der Standheizung (nicht ab Werk verfügbar, Nachrüstung teuer) und des geringen Rabatts (wegen Modelleinführung F30/F31). Weil er eigentlich weit über dem Preislimit lag, wäre er nur in Frage gekommen, wenn er gegenüber dem A4 überragend gut wäre, was aber nicht der Fall ist. So haben mich beim 3er die nervöse Lenkung (bei hohem Tempo), das empfindliche Bremspedal und das hektische Blinkergeräusch gestört.
Beim Volvo V70 ist noch anzumerken, dass der T4 (180 PS / 240 Nm) preislich zwar dem Audi A4 Avant 1.8 entspräche, mit Automatik aber relativ träge ist. Letzteres gilt auch für den Mercedes C 180 (156 PS / 250 Nm). Die stärker motorisierten Modelle kamen aus Kostengründen nicht in Frage, ebenso die Modelle der oberen Mittelklasse (E-Klasse, 5er, A6). Somit fiel die Kaufentscheidung auf den Audi A4.
Warum Benziner? Vergleich 1.8 TFSI vs. 2.0 TDI Bei jedem Autokauf stellt sich die Frage: Diesel oder Benziner? Nach einer Probefahrt mit dem 2.0 TDI (Modelljahr 2013) kann man sagen:
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Karosserie
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Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + gute Verarbeitungsqualität
- + gutes Platzangebot vorn
- - eingeschränkter Gepäckraum
- - mittlerer Sitzplatz hinten kaum brauchbar
- - wenig Bodenfreiheit an der Frontschürze
Antrieb
Motor
Getriebe
Fahrleistungen
Benzinverbrauch auf 100 km
Tacho.real.Drehz..Verbrauch
Alle Verbrauchswerte wurden mit Super 95 (E5) ermittelt, Reifendruck vorn/hinten 2,7/2,5 bar. Mit Super E10 gibt es ein paar wenige Vergleichsmessungen, bei denen ein Mehrverbrauch von 0,2-0,3 Liter/100 km zu erkennen ist. Dies kann aber auch andere Ursachen haben (Wetterbedingungen). Das Tankvolumen beträgt laut Audi 63 Liter, davon sind aber mindestens 6 Liter Reserve abzuziehen, die bei der Berechnung der Reststrecke nicht berücksichtigt werden. Wenn der Bordcomputer 0 Rest-km androht, dann gehen ca. 57 Liter in den Tank. Damit kann man ungefähr 750 km +/- 100 fahren.
Unterhaltskosten
Wartungsintervalle werden vom Bordcomputer diktiert, bei häufigem Kurzstreckenverkehr muss nach ca. 15 Monaten das Öl gewechselt werden (Longlife-Öl-Service kostet ca. 220 Euro bei Audi), und ca. alle 2 Jahre ist eine Inspektion fällig. Der Ölverbrauch ist kein Thema: Nach 10000 km ist der Ölstand laut FIS 1/4 zwischen min. und max., am Anfang waren es 3/4, das wäre dann ungefähr ein halber Liter.
Reparaturkosten sind im ersten Jahr keine angefallen. Auf Garantie wurden folgende Punkte bearbeitet:
Dieser Abschnitt wird in den nächsten Jahren aktualisiert, sofern weitere Probleme auftreten. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + kräftiger Turbomotor
- + Automatikgetriebe agiert sanft und ruckfrei
- - ausgeprägtes Turboloch bei niedrigen Drehzahlen
- - Anfahrschwäche der Multitronic
- - zum Teil extrem untertourige Fahrweise der Multitronic, dadurch brummiger Motorlauf
Fahrdynamik
Fahrwerk
Traktion
Lenkung
Bremsen
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Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + gute Straßenlage
- + wirkungsvolle Bremsen
Komfort
Federung
Sitze
Innengeräusche
Heizung/Klima
Standheizung/-lüftung
Fahrerinformationssystem (FIS) Durch die Fülle an Funktionen wirkt der Bordcomputer überfrachtet: Auf dem Display im Kombiinstrument kann man zwischen (bis zu) 7 verschiedenen Seiten wechseln (Reiserechner 1 und 2, "Effizienzprogramm", digitaler Tacho, Navi, ACC), bei denen es zum Teil unterschiedliche Ansichten gibt (eingeschränkte Konfigurierbarkeit). Einige Daten wie z.B. der Momentanverbrauch können sich auf verschiedenen Seiten wiederholen. Positiv erwähnen muss man die Funkuhr, die sich automatisch auf Sommer- bzw. Winterzeit umstellt.
MMI Navigationssystem
UKW-Radio
Digitalradio (DAB/DAB+)
Audi Soundsystem
Lichtautomatik Der Lichtschalter hat 4 Stellungen: AUS, AUTO, Standlicht und Dauer-EIN. In Stellung AUS ist nur das Tagfahrlicht (vorn) aktiv. In AUTO wird bei Dunkelheit automatisch das Abblendlicht hinzugeschaltet. Im CAR-Menü (MMI) gibt es eine Auswahl bzgl. Einschaltzeitpunkt (früh/mittel/spät). Die Wirkung dieser Funktion kann der Fahrer jedoch schlecht überprüfen, da die grüne Signalleuchte neben dem Lichtschalter bei Tageslicht (und sei es noch so schwach) kaum zu erkennen ist. Positiv: Nach dem Abstellen des Fahrzeugs werden grundsätzlich alle Lampen abgeschaltet (in AUTO-Stellung mit Verzögerung), außer wenn der Lichtschalter auf "Standlicht" steht, dann aber macht eine Warnmeldung darauf aufmerksam.
Fernlichtassistent (FLA) Wenn der Lichtschalter in Stellung AUTO ist, kann der FLA durch kurzes Drücken des Blinkerhebels in Fahrtrichtung aktiviert werden. Im Innenspiegelmodul befindet sich eine Kamera, die Lichter erkennt (Gegenverkehr oder Überholende). Normalerweise wird innerhalb von 0,5-1,0 Sekunden abgeblendet, manchmal später. Meist blendet der FLA schneller ab als der Gegenverkehr. Ist dieser aus dem Sichtfeld, blendet der FLA wieder auf, wobei er manchmal einige Sekunden zögert. Fällt die Geschwindigkeit unter 60 km/h, geht das Fernlicht meistens, jedoch nicht immer aus. Beim Beschleunigen geht es ab etwa 60 km/h wieder an. Fazit: Brauchbares Extra mit einer nicht ganz ausgereiften Steuerung/Software.
Tempomat bzw. Abstandsregelung (ACC) Die radargestützte Abstandsregelung ist eine große Entlastung auf Langstrecken, ist aber auch innerorts zu gebrauchen, solange man nicht in stockenden Verkehr gerät, denn unterhalb 20 km/h geht ACC aus. Ist die Bahn frei, dann verhält sich ACC wie ein Tempomat (30 bis 200 km/h programmierbar). Gut ist, dass das programmierte Tempo dauerhaft angezeigt wird, angedeutet durch rote LEDs an der Tacho-Skala. So kann man ACC temporär ausschalten und weiß immer, was man beim Reaktivieren zu erwarten hat. Gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung des Tempomats/ACC über einen separaten Lenkstockhebel unterhalb des Blinkerhebels, was gelegentlich zu Verwechslungen führt (z.B. Lichthupe statt Tempomat einschalten). Mit dem ACC-Hebel kann man das Tempo in 5-km/h-Schritten hoch-/runterschalten, ab 80 km/h nur noch in 10er-Schritten, was ein bisschen grob ist.
Entgegenkommende und stehende Objekte werden vom Radar ignoriert. Nur wenn man sich einem Fahrzeug von hinten nähert, welches in die gleiche Richtung fährt, dann geht ACC vom Gas und bremst, falls nötig. ACC reagiert auch auf Fahrräder, z.T. sogar dann, wenn sie sich auf dem benachbarten Radweg befinden. In diesem Fall muss man ACC durch Gasgeben überstimmen (Bremse wird wieder gelöst), bis das "Hindernis" aus dem Radarbereich verschwunden ist. Alternativ kann man die Bremsung unterdrücken, indem man den Blinker links setzt, was aber nicht immer zu empfehlen ist. Grundsätzlich bremst ACC schon lange bevor man zum Überholen ansetzen würde. Auch zögert ACC relativ lange mit dem Gasgeben, wenn der Vordermann die Spur nach rechts verlässt. Aber ACC kann eben nicht wissen, wann man überholen/ausweichen kann und wann nicht.
Wenn man einem Fahrzeug folgt, dann ist ACC darauf programmiert, den Abstand konstant zu halten und nicht das Tempo. Das funktioniert prima, solange der Vordermann gleichmäßig fährt. In einer längeren Kolonne kann das Tempo aber ohne ersichtlichen Grund stark schwanken, so dass ACC häufig bremst, und das meist stärker als nötig. ACC verstärkt also diese Schwankungen. Daher schalte ich ACC in solchen Fällen ab, und versuche die Schwankungen auszugleichen.
Die Reaktionsgeschwindigkeit kann im CAR-Menü in 3 Stufen verstellt werden ("dynamic", "standard", "comfort"). In "comfort" fährt ACC gleichmäßiger (bremst früher, aber sanfter und gibt nicht so viel Gas), in "dynamic" aggressiver (fährt im Schnitt dichter auf). Da man mit "dynamic" nicht schneller vorankommt, dafür aber Bremsbeläge und Benzin verschwendet, ist grundsätzlich "comfort" zu empfehlen und bei Bedarf manuell zu beschleunigen. Der (Minimal-)Abstand kann mittels Schalter am ACC-Hebel in 4 Stufen variiert werden: In Verbindung mit "comfort" liegt der Abstand in Stufe 1 bei 1,0-1,5 sec. Das ist für die Stadt gerade richtig oder für das Fahren im Windschatten von LKWs. In Stufe 2 sind es typisch 1,5-2,0 sec, was schon relativ gemütlich ist und für die Landstraße taugt, aber auch für die Autobahn, solange der Verkehr nicht zu stark ist. Die werkseitig programmierte Standard-Stufe 3 führt zu Abständen von über 2 sec und ist in der Praxis kaum zu gebrauchen, geschweige denn Stufe 4. ACC vergisst den vom Fahrer eingestellten Abstand nach jedem Neustart und geht auf Standard. Immerhin kann die Audi-Werkstatt eine Option im CAR-Menü freischalten, mit welcher die Standard-Stufe geändert werden kann (1 bis 4).
Spurhalteassistent / Active Lane Assist (ALA) Mit einer Kamera im Innenspiegelmodul werden Fahrbahnmarkierungen erfasst. Überfährt man diese, ohne zu blinken, greift der ALA durch Lenkkorrekturen ein (mit optionalem Vibrationsalarm). Im CAR-Menü kann man einstellen, ob die Eingriffe früher (mit Abstand zu Linie) oder später (an der Linie) erfolgen sollen. Die Eingriffe sind immer ruckartig und stärker als notwendig, so dass man Schlangenlinien fahren würde, wenn man den ALA lenken lässt. Nimmt man die Finger vom Lenkrad, meckert der ALA nach dem 2. Eingriff und schaltet sich vorübergehend aus. Wer also eine Art Autopilot erwartet hat, wird enttäuscht sein, denn dafür ist der Lane Assist nicht zu gebrauchen. Am zuverlässigsten funktioniert er auf Autobahnen und gut ausgebauten Bundesstraßen. Hier werden die Fahrbahnmarkierungen fast immer erkannt. Probleme gibt es in Baustellen mit gelben Markierungen, hier kommt der ALA öfters durcheinander, auf sehr engen Fahrbahnen funktioniert er gar nicht. In diesem Fall oder wenn die Markierungen fehlen bzw. schlecht erkennbar sind, dann stellt er den Dienst vorübergehend ein, was nur durch ein unscheinbares Warnsymbol im Kombiinstrument angedeutet wird (ohne Warnton). Auf kurvigen Landstraßen fällt der ALA durch häufige Eingriffe auf, auch an Stellen, an denen man es nicht erwarten würde. Auf Landstraßen schalte ich ihn generell aus. Innerorts (unter 60 km/h) funktioniert er sowieso nicht.
Toter-Winkel-Assistent / Audi Side Assist (ASA) Beim Spurwechsel auf mehrspurigen Straßen (auch innerorts) helfen kleine Radarsensoren seitlich/hinten am Fahrzeug. Befindet sich ein Auto im "toten Winkel" oder bewegt es sich auf diesen Bereich zu, dann leuchtet eine Warn-LED am Außenspiegel zunächst schwach (Helligkeit einstellbar). Wenn man den Blinker setzt, dann blinkt die Warn-LED so hell, dass man sie auch im Augenwinkel bemerkt. Auf der Autobahn funktioniert der Assistent ganz gut. Für die Großstadt, wo es oft eng zugeht, ist die Sensorik zu empfindlich eingestellt. Ginge es nach dem Side Assist, würde man in kaum eine Lücke hineinkommen, weil fast immer gewarnt wird. In seltenen Fällen kann es bei kühler, feuchter Witterung passieren, dass die Warn-LED ohne ersichtlichen Grund leuchtet.
Start-Stopp-Automatik (SSA) Die SSA schaltet den Motor nach dem Anhalten sofort ab (weniger als 1 Sekunde nachdem die Räder stillstehen), vorausgesetzt das Bremspedal wird fest gedrückt und der Motor ist nicht kalt (1-2 km nach dem Start). Im Sommer bleibt er i.d.R. einige Minuten aus, im Winter selten länger als eine halbe Minute, dann springt er wieder an und bleibt an. Grund: Laut Bedienungsanleitung gibt es zahlreiche Bedingungen, unter denen die SSA nicht funktioniert, z.B. wenn die Innentemperatur vom Sollwert abweicht oder die Batterie schwach ist. So ist es für den Fahrer kaum durchschaubar, warum beim Anhalten der Motor häufig gar nicht ausgeht, obwohl er gut warmgefahren ist. Beim Losfahren gibt es durch den Motor-Stopp keine nennenswerte Verzögerung: Sobald man das Bremspedal auch nur anhebt, springt der Motor wieder an. Das dauert keine halbe Sekunde. Ehe man das Gaspedal richtig gedrückt hat, setzt sich der Wagen schon in Bewegung. Bei kurzen Stopps macht die SSA keinen Sinn, daher gibt es die Möglichkeit, den SSA zu unterdrücken, indem man das Bremspedal nur sanft drückt. Dann bleibt der Motor immer an. Einziger Haken: Bei einer plötzlichen starken Bremsung zum Stillstand denkt man nicht sofort an die SSA, weil man abgelenkt ist, und schon ist der Motor aus. Alternativ kann man die SSA per Knopfdruck deaktivieren. Dies muss man aber nach jedem Neustart des Motors wiederholen, da die SSA dann wieder in Bereitschaft ist.
Anfahrassistent / Hold Assist (HA) Der optionale HA erlaubt es, nach dem Anhalten den Fuß von der Bremse zu nehmen, ohne dass der Wagen wegrollt. Das ist nicht nur bei längeren Stopps angenehm. Nachts freut sich vor allem der Hintermann, dass die grellen Bremslichter ausgehen. Leider ist der HA vergesslich und muss bei jedem Neustart des Motors per Knopfdruck aktiviert werden. Unbefriedigend ist außerdem, dass der HA nicht mit der SSA zusammenarbeitet, weil der Motor sofort wieder anspringt, sobald man von der Bremse geht. Einzige Ausnahme: Wenn man die Parksperre einlegt, dann funktioniert die SSA auch dann, wenn das Bremspedal nicht getreten wird.
Garagentoröffner (Homelink) Sobald man die fummelige Anlernprozedur hinter sich hat (das hinter dem Kühlergrill eingebaute Funkmodul ist extrem schwerhörig), kann man mittels 3 Tasten am Dachhimmel Garagentore o.ä. öffnen/schließen. Gegenüber dem Handsender hat sich die Reichweite von 10 auf 30 Meter vergrößert (es geht noch mehr, wenn kein Haus im Weg steht), so dass man vor dem Tor nicht mehr warten muss. Außerdem muss man nicht mehr an die Batterie des Handsenders denken. Der Garagentoröffner funktioniert nur mit eingeschalteter Zündung.
Komfortschlüssel Praktisches Extra, denn der Autoschlüssel kann in der Tasche bleiben. Eine Sensorik am Türgriff erkennt die Hand, wenn sie in die Griffmulde fährt, und ehe man am Griff gezogen hat, ist das Auto offen. Das funktioniert an allen Türen einschließlich der Heckklappe. Ausnahme: Wenn das Auto länger als 3-4 Tage nicht aufgeschlossen wurde, muss man ein zweites Mal am Türgriff ziehen, um die Elektronik aus dem Tiefschlaf zu holen. Zum Abschließen gibt es an jeder Tür einen kleinen Taster neben dem Türgriff (das Auto schließt sich nicht von selbst ab, außer beim Losfahren, falls gewünscht). Für Sicherheit ist ausreichend gesorgt: Die Sensorik funktioniert nur, wenn der Schlüssel außerhalb des Autos und nicht weiter als 2 Meter von der Tür weg ist. D.h. man kann das Auto nicht abschließen, solange der Schlüssel innen liegt. Umgekehrt kann ein Fremder nicht in das Auto eindringen, wenn sich der Fahrer eingeschlossen hat. Ist der Schlüssel außerhalb des Autos, lässt sich die Zündung (der Motor) nicht einschalten.
Sonstige Extras:
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Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + niedriges Geräuschniveau
- + zuverlässige Klimaautomatik
- + reichhaltiges Angebot an Komfortelektronik
- - Komfortelektronik teilweise unausgereift
Emotion
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Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + elegante Karosserieform
- + schickes Interieur
- - aggressiv wirkende Fahrzeugfront
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 7,5-8,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | über 24 Monate |
Werkstattkosten pro Jahr | 200-500 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 88400 |
Haftpflicht | bis 200 Euro (35%) |
Teilkasko | bis 50 Euro |
Gesamtfazit zum Test
- niedriges Geräuschniveau (Motor-, Fahrwerks- und Windgeräusche)
- gute Verarbeitungsqualität
- kräftiger Turbomotor
- für Kurzstrecke empfehlenswert, da Motor schnell warm wird
- sanft und ruckfrei agierende Automatik
- auffälliges Turboloch bei niedrigen Drehzahlen
- Das Multitronic-Getriebe hat noch ein paar Eigenheiten, die Audi abstellen sollte: Die Anfahrschwäche und die teilweise extrem untertourige Fahrweise.
12.11.2013 22:46 | Ölscheich10
Sehr guter und ausführlicher Bericht. Habe das gleiche Modell jedoch mit Handschaltung und kann
mich deinen Erläuterungen fast zur Gänze anschliessen.
LG
04.02.2014 12:43 | Fensterheber7133
Sehr guter und realistischer Erfahrungsbericht. Fahre seit Aug.2013 einen A4 Avant 1,8 TFSI Ambition mit 6-Gang Schaltgetriebe. Der Motor ist einfach Klasse,obwohl er mir etwas zu rauh läuft. Sparsames (8,5l. im Durchschnitt) und dennoch zügiges fahren. Hatte vorher einen 2,0 TFSI,der brauchte bei mir 2-3l./100km mehr. Leider fehlt mir etwas die Durchzugskraft vom 2,0.,aber das ist zu verschmerzen,denn der 1,8l. ist alles andere als eine Gehhilfe.
27.12.2014 21:26 | berchtberger
Sehr schöner Bericht - vor allem die detaillierte Beschreibung des Motors in Verbindung mit der multitronic hat mir sehr gut gefallen!
22.01.2015 14:00 | Duftbaumdeuter28355
Sehr realistische Einschätzung ohne rosarote Audi-brille, welche Licht und Schatten genau herausarbeitet.
Ich würde die Punkte Multitronic, Fernlichtassisten, Laneassist und AutomaticCruiseControl genauso darstellen.
Im Großen und Ganzen funktionell, aber noch genug Spielraum für Verbesserungen.
05.03.2015 19:18 | stilo2005
Sehr guter aufwendiger Bericht, in einigen Punkten sehe ich es genauso, aber!
Die beschriebenen schlechte Fahreigenschaften des Passat nach zweieinhalb Jahren und 75t Km kann ich nicht Teilen. Für mich war es ein sehr eleganter Reisekombi. Da ist der A4 um einiges Straffer.
Das Blinkergeräusch ist meines Erachtens nebensächlich und kann mich auch nicht erinnern das es mich Störte.
Mein Passat war Bj 09 und hatte wesentlich besser gimmicks an Board wie ich sei eigentlich bei Audi erwartet hätte.
-Automatisches schließen der Umluftklappe beim Betätigen der Scheibenwaschanlage damit die Gerüche nicht in Innenraum gelangen.
-Auto hold Aktiv bei jedem Neustart
-Abbiegelicht war im Passat besser gelöst. Bei Audi kann man es Codieren über Nebler aber die sind sehr Schwach in der Leuchtkraft.
-Ablagefächer geringe Möglichkeiten. Man vermisst es, auf jeden Fall hätte unter dem Lichtschalter ein Kleines Fach sein können für die Sonnenbrille.
-Das Brillenfach am Himmel, keine Ahnung was da rein Passen soll.
- generell keine Heizbare Frontscheibe zu Ordern.
-Board PC Einstellung zu viele Möglichkeiten- Lenkrad , Lenkstockschalter, MMI.
-die in Miniatur angezeigte Außentemperatur hätte man Ins MMI Display Platzieren können.
Es sind nur Kleinigkeiten, aber eigentlich erwartet man Sie in dem Preissegment zumal es keine Neuerfindungen sind und im Mutterkonzern gibt..
Normaler weise schließen die Audi Türen sehr gut ohne Schwung, das dies möglich ist, wird in den Fahrzeugen am Heck unter dem Stoßfänger eine Zwangsentlüftung eingebaut.
Die Zwangsentlüftung gibt es generell eigentlich bei Jeden Fahrzeug.
Aber trotzdem Respekt für den großen Bericht und allzeit Gute Fahrt..