Ich teile die Entspanntheit mancher Mitschreiber hier bei weitem nicht.
In unserem Falll entstehen mir durch die erheblichen Lieferverzögerungen Zusatzkosten mit dem Altwagen, die ich gerne vermieden hätte wie z.B. weitere Inspektion, weitere TÜV-Kosten, deutlich erhöhte Laufleistung und damit Wertreduktion. BMW ist dies natürlich völlig egal, denn schließlich hat man den Kaufvertrag in der Tasche mit einer vor Verkauf avisierten aber letztlich fürs Werk unverbindlichen Lieferzeit von 6-7 Wochen.
Und natürlich muss sich BMW den Vorwurf gefallen lassen, dass die erhöhte Nachfrage nach M-Lenkern bereits lange vor Abschluss des Vertrags bekannt war und die damit einhergehenden Probleme nicht an die Händler kommuniziert wurden. Ebenso deutet der scheinbar plötzliche Ausfall eines offensichtlich nicht unwesentlichen Lieferanten für mich darauf hin, dass BMW seine Zulieferer nicht in der nötigen Tiefe wirtschaftlich überwacht und offensichtlich auch keine ausreichende Backup-Szenarien aufgebaut hat, denn ansonsten würden sich derartige Ausfälle nicht so dauerhaft und massiv auswirken. BMW scheint hier den Bogen der Kostenoptimierung zu überspannen, denn es gibt kein Netz mehr, dass selbst partielle Ausfälle in vertretbarem Zeitraum abfängt.
Die Händler werden an dieser Stelle ebenso alleine gelassen, denn diese müssen nun sehen, wie sie mit den unzufriedenen Kunden umgehen können, die in der Kette der fehlgeplanten Produktionsprozesse ganz am Ende stehen und möglichst klaglos warten sollen, bis dann endlich irgendwann das gewünschte Produkt bei BMW vom Band fällt.
Nein sorry, solche Engpässe und Ausfälle wie aktuell sind vermeidbar und werfen kein gutes Licht auf die Strukturen bei BMW. Und hier macht der Hinweis auf andere Hersteller, die sicher ebenfalls ihre Leichen im Keller haben die Sache nicht besser, denn es liegt einzig an BMW sich so aufzustellen, dass der Premium-Anspruch auch glaubhaft in der Praxis gegenüber dem Kunden gelebt wird und nicht in überdesignten Hochglanzprospekten endet.