Ich habe hier einen großen Händler aufgesucht - endlich einen, der persönlich kompetent wirkte - und der sagte dasselbe. Navis lassen sich nicht nachträglich mit Kartenmaterial anderer Regionen bestücken.
Das ganze wäre ein veritables Drama, weil es hier fast keine Verkehrsschilder gibt, und schon garkeine mit lateinischer Schrift. Zurechtfinden in einer 22-Millionen-Stadt unmöglich. Aber Carplay funktioniert mit einheimischer SIM im Handy im Rahmen der Möglichkeiten von Google Maps ausgezeichnet - einziger Nachteil, dass die Ortung oft nicht so präzise ist, wie ich das von bordeigenen Navi gewohnt war.
Übrigens verkauft VW hier einen äußerlich mit dem deutschen Modell identischen Tiguan III R. Der ist aber kein Hybrid und er hat unter der Haube den 1.4 TSI mit Euro 2 (!)
Es gibt hier genau dieses eine Modell von VW zu kaufen. Lustiges Bild, ein einziges Auto in 8 Farben im Showroom.
Der Händler meinte, VW sei der Meinung, der hier verfügbare Sprit sei nicht gut genug für die moderneren Motoren. Aber tatsächlich seien keine Probleme mit meinem Motor (1.5 TSI Euro 6) bekannt, und ich habe auch Keine.
Hatte einmal auf dem Land allerdings den Fall, dass der Tankwart nicht verstand, als ich sagte, ich wolle "Ninetyfive" tanken. Immerhin war er dann so nett, vorsichtshalber einen des Englischen kundigen Kunden zu fragen, was ich wolle, und der übersetzte. Die ganzen uralten Koreaner und Chinesen hier fahren 92 Oktan, und es fahren immer noch haufenweise Peugeot 504 herum (wahrscheinlich die Nigeria-Lizenz-Nachbauten). Aber es gibt auch die Mercedes S der Diplomaten, und die kommen ja auch zurecht (und haben definitiv keinen 1.4er Uralt-Motor unter der Haube).
Der Service-Mann meinte, für meinen Motor sei nur das 0W-20 Öl zugelassen, dass bei Werksbefüllung enthalten war. Die 0-W30 Öle enthalten anscheinend zu viel Schwefel für die feinen Filter (?). Auf meine Frage, ob man das Öl hier denn im Sommer fahren könne, meinte er: Ölwechselintervall 10.000km oder 6 Monate und keine Garantie. Das ist kein Drama, im Sommer steht er 8 Wochen in der Garage und wir sind in D. Überhaupt fahre ich ihn nicht im täglichen Stoßverkehr (das Wort ist hier wörtlich zu nehmen. Man steigt noch nichtmal aus, wenn der Hintermann mal wieder auf sein Handy geglotzt hat), sondern um Ausflüge zu machen auf den Sinai, ans rote Meer, ans Mittelmeer und in den Süden des Landes, und das geht ganz ausgezeichnet.
Falls das jemand liest, der selber daran denkt, ein Auto mit nach Ägypten zu nehmen: Man liest eine Menge Falschinformationen. Es dürfen definitiv ältere Autos importiert werden, und das ist vorteilhaft. Meine Info war: max. 1 Jahr alt. Es gilt allerdings, den schmalen Grat zu erwischen, bei dem sich die Importkosten von 3000€ überhaupt lohnen. Gebrauchtwagen kann man hier allerdings nur von Xpats kaufen, der Rest ist schrottig und teuer. Und das eine erhältliche Tiguanmodell 50.000€. Allerdings bekommt man irgendwelche Hyundais, die in Deutschland garnicht angeboten werden, günstiger.