Moinsen!
Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben, da ich, glaube ich zumindest, etwas Langzeiterfahrung besitze.
Ich fahre als Altagsdingen eine 2019er ECOboost mit 10-Gang Automatik (deutsch Auslieferung), keine Recaro-Sitze, sondern die belüfteten Sitze aus dem Paket mit der höheren Ausstattungsvariante. Ich habe den Wagen im Januar 2020 als Neuwagen bekommen. Mittlerweile hat er knapp über 200.000km auf der Uhr. Der Verbrauch ist gegenüber einem V8 (und ja, in meiner Freizeit fahre ich (mehrere) V8) zu hoch, ich habe immer 10-10.5l Durchschnittsverbrauch im Bordcomputer. Wird der Wagen über die Autobahn gescheucht, sinkt die Tanknadel rapide und der Verbrauch steigt auf das gefühlt doppelte. Bei 90.000km gab es einen Austauschmotor, leider, die Elekrode eine Zünkerze hatte sich gelöst und den Motor geschrottet, das war im 2ten Jahr und obwohl ein erweiterte Garantie vorhanden war, Inspektionen bei Ford durchgeführt usw. wurden, hat sich Ford arg geziert den Austauschmotor zu übernhmen - das war wirklich keine Glanzleistung, mal so nebenbei.
Ab ca. 60.000km macht das Sperrdiffenrential Geräusche, und das Getrieb schlupft vom 7ten in den 8ten Gang. Das wurde von Ford irgendwie nie festgestellt, bis der Wagen aus der Garantie war. Jetzt fahre ich ihn eben so bis zum Jahresende, dann wird er 250000km auf der Uhr haben und geht weg. Ach ja, die Kabelbäume sind nicht so prickelnd (egal welche Motorisierung), ich war selbst leidtragender, es entstehen Brüche und Isolierungen lösen sich. Meiner ging damals immer in Linkskurven aus, war super in der Stadt auf der Kreuzung.
Aber, trotz dieser Dinge, würde ich sagen, es ist ein super Auto, der Motor, das war ein Materialfehler der Zündkerze, Kabelbaum, kann man lösen, die Innenausstattung ist sehr haltbar, auch die Sitzbezüge (das habe ich nicht erwartet), er fährt sich immer noch wie am ersten Tag, aber:
Die Soundkulisse des 2.3l ist trotz des Klappenauspuffs da, aber wer V8 kennt, weiß, dass das einfach nix ist (ich mag aber auch z.B keine röhrenden BMWs, nur der alte Mercedes AMG 63, der echte AMG, hatte meinen Respekt und echte USA-Musclecars natürlich). Der Verbrauch ist definitiv im Verhältnis zum V8 zu hoch, dann noch das Betriebsrisiko des Turboladers, da würde ich jedem empfehlen einen V8 zu nehmen. Die Liestung des Motors reicht jedoch allemal, auch zum sportlichen Flitzen.
Da wir in der Familie die Erbkrankheit des Öl im Blutes besitzen und an mehreren Oldtimer selbst schrauben, wissen wir schon Dinge einzuschätzen wie die Differential- und Getriebeautomatik. Es ist besser sich um diese Auto selbst zu kümmern, es gibt also eher eine Wartungsproblematik, wenn man nicht selbst schraubt, als eine Fahrzeugqualitätsproblematik.
Das Auto selbst, egal mit welchem Motor ist absolut empfehlenswert, dann aber wohl wirklich eine Europaausführung, hier hat Ford bereits Teile des Performancepaketes (Bremsanlage!) bereits im Standard, aber dafür etwas weniger Leistung als in den USA-Ausführungen.