Das ewige Thema des Dieseldrehmoments!
Ein Diesel braucht bauartbedingt schon das 1,5 fache Drehmoment eine Benziners um die gleiche Leistung zu besitzen. Da ein Diesel bei ca. 4000 sein Pmax (maximale Leistung) und ein Benziner bei ca. 6000 sein Pmax besitzt und die Leistung linear vom Drehmoment und der Drehzahl abhängt, ergibt sich der einfach Zusammenhang -> 6000/4000 = 1,5
Damit ein Auto aber Beschleunigt wird die Kraft am Rad benötigt, dazwischen durchläuft das Drehmoment noch eine Übersetzung durch das Getriebe und den Achsantrieb.
Um den Zusammenhang zu verdeutlichen folgen jetzt die einfachen Zusammenhänge der Beschleunigung (ohne Luftwiderstand, ohne Verluste,etc…):
Drehmoment = Kraft x Hebelarm
Kraft = Drehmoment/Hebelarm
Kraft = Masse x Beschleunigung
Beschleunigung = Kraft/Masse
Raddrehmoment = Motordrehmoment x Getriebeübersetzung x Achsübersetzung
Autobeschleunigung = (Raddrehmoment/Reifenradius(Hebelarm))/Masse
Übersetzungsverhältnisse und Vmax in jedem Gang:
Getriebeübersetzung x Achsübersetzung = Gesamtübersetzung
1.8T 120kW Vmax bei 6000U/min 1.9TDI 96kW Vmax bei 4000U/min
1.Gang 3,778 x 3,700 = 13,979 (Vmax: 49,50) 3,778 x 3,444 = 13,011 (Vmax: 35,45)
2.Gang 2,176 x 3,700 = 8,051 (Vmax: 85,94) 2,176 x 3,444 = 7,494 (Vmax: 61,55)
3.Gang 1,429 x 3,700 = 5,287 (Vmax: 130,87) 1,360 x 3,444 = 4,684 (Vmax: 98,98)
4.Gang 1,092 x 3,700 = 4,040 (Vmax: 171,25) 0,903 x 3,444 = 3,110 (Vmax: 148,33)
5.Gang 0,865 x 3,700 = 3,201 (Vmax: 216,19) 0,686 x 3,444 = 2,363 (Vamx: 195,25)
Hier sieht man deutlich, dass der Benziner nach oben hin immer kürzer übersetzt ist. Ein Diesel (mit vergleichbarer Leistung) bietet im diskreten Gang (besonders in den unteren Gängen) meistens mehr Beschleunigung als ein Benziner, aber der Diesel hat in den einzelnen Gängen weniger Vmax (Maximalgeschwindigkeit), muss früher schalten und hat somit wieder weniger Beschleunigung, während der Benziner im niedrigeren Gang weiter beschleunigen kann.
Übersetzt man die einzelnen Gänge eines Benziners genau auf die Vmax eines Diesels (1,5fach kürzer) ist die Beschleunigung in jedem Gang annähernd gleich zum Diesel, bei breiteren Drehzahlband.
Zum 1.8T:
Sehr zuverlässiger und robuster Motor. Ist schön spritzig (unter 2000 will er aber ungern gefahren werden). Nur mit dem Ölsieb gibt es wirklich Probleme (Stichwort LL-Intervalle vs. Fixintervall).