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Tesla: Halbjahresbilanz 2017 - Weniger Verlust als erwartet

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Bei Tesla läuft es: Der Umsatz stieg im zweiten Quartal deutlich, die Verluste blieben unter Plan. Beim Produktionshochlauf des Model 3 sieht sich Tesla auf Kurs.

Hohe Investitionen belasten erwartungsgemäß die Bilanz des Elektroauto-Bauers Tesla. Investoren bewerteten die nun vorgelegten Zahlen positiv Hohe Investitionen belasten erwartungsgemäß die Bilanz des Elektroauto-Bauers Tesla. Investoren bewerteten die nun vorgelegten Zahlen positiv Quelle: Tesla Motors

Palo Alto - Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen. Verglichen mit dem Vorjahr kletterten die Erlöse um rund 120 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar (2,4 Mrd. Euro). Der Verlust stieg parallel von 293 auf 336 Millionen Dollar. Das war jedoch weniger als erwartet.

Die Anleger wissen, dass die ambitionierten Pläne von Tesla Geld kosten. Ab 2018 soll die Jahresproduktion auf 500.000 Autos erhöht werden. Für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr rollten rund 84.000 Wagen vom Band. Zudem investiert Tesla in großem Stil in eine eigene Batteriefabrik und will bis Jahresende einen Lastwagen mit Elektroantrieb präsentieren.

Bei der Produktion des Model 3 liegt Tesla nach eigenen Angaben im Plan. Die Nachfrage nach dem Mittelklassewagen ist weiterhin riesig: Seit [url= https://www.motor-talk.de/.../...l-3-ist-ein-bisschen-da-t6103792.html]die ersten 30 Exemplare[/url] am vergangenen Wochenende an Mitarbeiter übergeben wurden, gingen im Schnitt 1.800 Reservierungen pro Tag ein. Das verkündete Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch in seinem Quartalsbrief an die Aktionäre.

Nicht noch mehr „Hamburger bestellen“

Branchenbeobachter in den USA sehen in dem Wagen einen starken Konkurrenten zum Beispiel für die 3er-Reihe von BMW, wenn der Hersteller den Produktionshochlauf bewältigt. Durch den neuerlichen Kundenzustrom wird die Warteliste für das Model 3 noch länger. In einer Telefonkonferenz mit Analysten sprach Musk von 518.000 Vorbestellungen. Er räumte ein, dass nach Stornierungen unter dem Strich etwa 455.000 verbleiben.

Tesla könne die Zahl der Reservierungen mit wenig Aufwand hochtreiben, sehe derzeit aber keinen Sinn darin, sagte Musk. "Wenn Sie ein Hamburger-Restaurant betreiben und es eine Wartezeit von eineinhalb Stunden gibt - würden Sie dann wirklich noch mehr Leute ermuntern, sich Hamburger zu bestellen?"

Wer jetzt reserviere, bekomme sein Auto Ende 2018. Da die Serienproduktion erst Fahrt aufnehmen muss, entsteht durch die Reservierungen hoher Lieferdruck. Die Kunden müssen 1.000 US-Dollar anzahlen. Anleger bewerteten positiv, dass Musk versicherte, bei allen Produktionszielen des Model 3 auf Kurs zu sein. Tesla will zum Jahresende 5.000 Fahrzeuge pro Woche bauen.

Model Y Ende 2017, Autonomie-Fahrt später

Die Ergebnisse des zweiten Quartals 2017 kamen am Markt gut an. Die Aktie stieg am Donnerstag vorbörslich um mehr als sechs Prozent. Auf Jahressicht steht der Kurs mit mehr als 50 Prozent im Plus. Mit einem Börsenwert von 53,5 Milliarden Dollar ist Tesla derzeit der am höchsten gehandelte US-Autokonzern – vor den Giganten General Motors und Ford.

Das nächste Auto, ein Kompakt-SUV mit der voraussichtlichen Bezeichnung Model Y, werde sich entgegen früherer Ankündigungen auf die Technik des Model 3 stützen, sagte Musk. Er hatte zuvor eine neu entwickelte Architektur in Aussicht gestellt. Sein Management-Team habe ihn aber "von den Klippen des Wahnsinns weggezerrt", sagte Musk.

Musk räumte auch ein, dass er das Versprechen möglicherweise nicht halten könne, dass ein Tesla bis Ende 2017 autonom von einer US-Küste zur anderen fährt. "Aber wenn es nicht Ende des Jahres sein wird, dann nahe dran", versicherte er.

 

Quelle: dpa

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