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Dacia Sandero 1,0 SCe 2017: Test, Daten, Preis - So fährt Dacias Basismodell mit neuem Basismotor

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Dacia hat den Sandero aufgefrischt. Es gibt: Etwas mehr Komfort, eine leicht geänderte Optik und einen neuen Basismotor. Den konnten wir jetzt erstmals fahren.

Dacia Sandero 1.0 SCe Facelift: Erste Ausfahrt mit dem günstigen Kleinwagen Dacia Sandero 1.0 SCe Facelift: Erste Ausfahrt mit dem günstigen Kleinwagen Quelle: Dacia

Sibenik - Sparen gehört bei Dacia zum Konzept. 6.890 Euro Basispreis laut Preisliste. Zum Facelift, das im Januar 2017 startet, wird der Kleinwagen zwar nicht (noch) billiger, aber in anderer Hinsicht sparsamer: Er bekommt einen neuen Basismotor.

Der Neue hinter dem leicht veränderten Kühlergrill läuft nur noch mit drei Zylindern, die sich einen Liter Hubraum teilen. Immerhin 73 PS leistet der Benziner. Das sind nur 2 PS weniger als beim alten 1,2-Liter-Vierzylinder, den er ersetzt. Doch diesem Downsizing zum Trotz: So ganz zieht die neue Zeit noch nicht im Sandero ein. Eine Start-Stopp-Funktion gibt es für den Basismotor nicht. Im Vergleich zum Vorgänger soll der 1,0-Liter-Motor trotzdem rund zehn Prozent Sprit sparen. macht 5,2 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer.

Auf der ersten Ausfahrt gab sich der Dreizylinder tatsächlich einigermaßen sparsam. 5,4 Liter zeigt der Bordcomputer nach rund 100 Kilometern Fahrt an. Auf Küsten- und Landstraßen mit mäßigem Tempo allerdings keine überragende Spar-Leistung.

Dacia hat die Heckleuchten leicht aber effektiv aufgehübscht, wie wir finden Dacia hat die Heckleuchten leicht aber effektiv aufgehübscht, wie wir finden Quelle: Dacia

Dacia Sandero 1.0 SCe: Komfortables Fahrwerk

Der Motor schnurrt ohne Turbounterstützung munter drauflos. Er lärmt nie aufdringlich und hat wenig Mühe, den gut 1.000 Kilo schweren Sandero zu beschleunigen. Vorausgesetzt, man nutzt die Fünfgang-Schaltung eifrig. Bis 100 km/h vergehen trotzdem 14,5 Sekunden. Schluss ist bei 162 km/h.

Das Fahrwerk stimmte Dacia eher komfortabel ab, Bodenunebenheiten schluckt es tapfer. Das passt, denn der Motor eignet sich kaum für rasante Touren. Entspanntes Cruisen ist eher sein Ding, Überholvorgänge sollte man gut planen.

Wer mehr will, kann sich für den 0,9-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 90 PS entscheiden. Der begnügt sich laut Norm mit nur 4,9 Litern und bringt es auf immerhin 140 Newtonmeter Drehmoment. Dieser Motor lässt sich auch als Flüssiggas-Variante ordern. Ebenfalls über 90 PS verfügt der 1,5-Liter-Diesel, der wie der gleich starke Benziner alternativ zum Fünfgang-Handschalter mit einem automatisierten Schaltgetriebe angeboten wird.

Der neue Einstiegsbenziner leistet 73 PS aus drei Zylindern und einem Liter Hubraum Der neue Einstiegsbenziner leistet 73 PS aus drei Zylindern und einem Liter Hubraum Quelle: Dacia

Wenig optische Veränderung am neuen Sandero

Sparsam setzen die Rumänen mit der Modellpflege optische Veränderungen ein. Die Designer haben sich ein wenig am SUV Duster orientiert und dem Kühler ein wabenförmiges Gitter spendiert. Darüber hinaus wurden die Scheinwerfer überarbeitet, die fortan ein integriertes LED-Tagfahrlicht am äußeren Rand bieten. Auch die Rückleuchten wurden leicht aber effektiv aufgehübscht.

Im Innenraum gibt es neue Polsterstoffe und chromfarbene Applikationen, aber: wichtiger sind die praktischen Verbesserungen. Die elektrischen Fensterheber befinden sich jetzt in der Tür und nicht mehr in der Mittelkonsole. Insgesamt wirkt das Interieur, zumindest in der höchsten Ausstattungslinie, für die aufgerufenen Preise sehr ansprechend.

Im Innenraum des Dacia Sandero dominiert weiterhin das Hartplastik, doch die Fensterheber wanderten netterweise aus der Mittelkonsole in die Tür Im Innenraum des Dacia Sandero dominiert weiterhin das Hartplastik, doch die Fensterheber wanderten netterweise aus der Mittelkonsole in die Tür Quelle: Dacia Die Sitze bleiben einfach, die Sitzflächen sind sehr kurz. Abdeckungen für die Schminkspiegel in den Sonnenblenden fehlen weiterhin. In den Kofferraum passen 320 Liter Gepäck, legt man die Rücksitzlehnen um, bis zu 1.200 Liter. Der Zugang erfolgt über ein altmodisches Drückschloss, die anderen Türen haben fingernagelfeindliche Klappgriffe. Die Türen fallen zudem blechern ins Schloss.

Wer es karg und klassisch liebt (oder ein knappes Budget hat) bekommt die Basis-Ausstattung Essentiel, ohne Radio, elektrische Fensterheber, höhenverstellbaren Fahrersitz oder Klimaanlage. Aber auch die Topausstattung Laureate startet bei nur 9.090 Euro, und hat all das - plus elektrische Außenspiegel, Bordcomputer und ein höhenverstellbares Lenkrad.

Verzichten müssen Sandero-Käufer weiterhin auf Internetzugang, Service-Apps oder auf die Smartphone-Verbindung per Apple Carplay oder Android Auto. Außerdem fehlt viel von der mittlerweile auch in Kleinwagen üblichen Sicherheitsausstattung: Spurhaltewarner oder Verkehrszeichenerkennung gibt es nicht. Nicht mal einen Notbremsassistenten. Spart Dacia da, zumindest teilweise, am falschen Ende?

Die Updates verordnet Dacia ebenso dem höher gelegten Sandero Stepway, der in Deutschland mittlerweile sogar häufiger verkauft wird als der Kleinwagen. Mit 90-PS-Turbomotor startet der bei 9.890 Euro.

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Technische Daten Dacia Sandero 1.0 SCe

  • Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder
  • Antrieb: 5-Gang-Schaltung, Frontantrieb
  • Leistung: 73 PS (54 kW)
  • Drehmoment: 97 Nm bei 3.500 U/min
  • Verbrauch laut NEFZ: 5,2 l/100 km
  • CO2-Ausstoß: 117 g/km
  • 0-100 km/h: 14,5 s
  • Leergewicht: ca. 1.000 kg (EG)
  • Höchstgeschwindigkeit: 162 km/h
  • Länge: 4,06 m
  • Breite: 1,73 m
  • Höhe: 1,52 m
  • Radstand: 2,59 m
  • Kofferraum: 320-1.200 l
  • Preis: ab 6.890 Euro
  • Marktstart: Januar 2017

Quelle: sp-x/Elfriede Munsch

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