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ADAC-Autokosten: Plug-in-Hybride und E-Mobile - Plug-in schlägt Verbrenner im Kostenvergleich

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Der ADAC hat die Kosten alternativer Antriebe mit denen für Verbrenner verglichen. Ergebnis: Mit Plug-in-Hybriden lässt sich theoretisch Geld sparen - mit E-Autos nicht.

So sieht die Kostenbilanz beim BMW 3er aus. So sieht die Kostenbilanz beim BMW 3er aus.

München – Elektromobilität kostet. Daran hat auch die Kaufprämie für E-Mobile nur wenig geändert. Der Zuschuss von 4.000 Euro für rein elektrische Autos und von 3.000 Euro für Plug-in-Hybride hat die Zulassungszahlen in Deutschland kaum beeinflusst. Doch laut dem ADAC kann zumindest der Umstieg auf einen Plug-in Sinn ergeben.

Der Verein hat die Kosten für konventionell angetriebene und elektrifizierte Autos miteinander verglichen. Zugrunde gelegt wurden eine Haltedauer von fünf Jahren und 15.000 Kilometer jährliche Laufleistung. Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoff- bzw. Stromkosten (nach NEFZ), Werkstatt- und Reifenkosten sowie Steuern und Versicherung flossen in den Vergleich ein.

Das Ergebnis: Batterieelektrische Fahrzeuge sind je Kilometer bei acht der zehn Vergleichspaare und -trios teurer – zum Teil erheblich. Einzig bei Kia und Daimler haben die E-Varianten des Soul bzw. der B-Klasse knapp die Nase beim Kilometerpreis vorn. In der Anschaffung sind die Stromer aber deutlich teurer – um 4.000 bis 9.000 Euro bei Kia und 3.000 bis 5.000 Euro bei Mercedes-Benz. (Alle Ergebnisse findet Ihr in der Bildergalerie.)

Ein Auto wie der BMW i3 schneidet mit 47,8 Cent pro Kilometer deutlich schlechter ab als die verglichenen Modelle Mini Cooper S und Mini Cooper SD (43,4 und 41,5 Cent). Ähnlich sieht die Bilanz für den VW e-Up mit 37,8 Cent und den Up 1.0 mit 30 Cent aus.

Bei fünf von acht Vergleichen des ADAC kosten die Plug-in-Hybride pro Kilometer weniger als Diesel und Benziner Bei fünf von acht Vergleichen des ADAC kosten die Plug-in-Hybride pro Kilometer weniger als Diesel und Benziner

Plug-in-Hybride kosten pro Kilometer weniger als Verbrenner

Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei den Hybriden mit Steckdosenanschluss. Hier liegen die Modelle mit Elektro-Unterstützung beim Preis je Kilometer in fünf von acht Vergleichen vorn. Beim Audi A3 etwa, beim BMW 3er, der Mercedes C-Klasse, dem Porsche Panamera und beim VW Golf. So kostet der VW Golf GTE 48,9 Cent pro Kilometer, der leistungsmäßig vergleichbare GTD kostet 51,1 Cent, der GTI 54,8 Cent.

Bei BMW ist der 330e mit 64 Cent pro Kilometer deutlich günstiger als die konventionellen Modelle (Benziner 330i: 70,2 Cent, 330d: 74,5 Cent). Außerdem kostet der Plug-in in der Anschaffung weniger als der große Diesel (43.600 vs. 47.750 Euro). Der Porsche Panamera 4 E-Hybrid ist sogar günstiger als der Panamera 4S und günstiger als der 4S Diesel.

Bei der Gegenüberstellung des Kia Optima liegt die Plug-in-Variante bei den Kilometerkosten unter dem Benziner, aber über dem Diesel - ebenso ist es beim Volvo V60. Allerdings kosten die Hybride auch rund 8.000 bzw. bei Volvo sogar 11.000 Euro mehr als die Selbstzünder.

Der Haken mit dem NEFZ-Verbrauch

Bei Hybrid-Pionier Toyota gewinnt der traditionelle Hybrid ohne Ladekabel ebenfalls bei den Kosten pro Kilometer. Allerdings wurden hier der Auris 1.8 Hybrid und der Prius Plug-in verglichen. Entsprechend hoch fällt der E-Zuschlag aus. Er liegt bei mehr als 10.000 Euro. Da muss man schon Überzeugungstäter sein, um den Prius Plug-in dem Auris Hybrid vorzuziehen.

Bevor jetzt aber alle losrennen und sich um einen Plug-in-Hybrid bemühen: Die Gegenüberstellung des ADAC hat einen gravierenden Haken: Der Club legte mangels praxisnaher Werte für viele Modelle die offiziellen NEFZ-Werte zugrunde.

Da schneiden bekanntlich vor allem Plug-in-Hybride besonders gut ab. Verbräuche von weniger als zwei oder knapp über zwei Litern erreicht man nur, wenn man regelmäßig lädt und entsprechend viel auf Kurzstrecken im Elektromodus unterwegs ist. Die Kraftstoffkosten dürften bei vielen Autofahrern also deutlich höher ausfallen als in der ADAC-Rechnung. Und nur bei ganz wenigen vielleicht niedriger.

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