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Peking International Motorshow - Nur wenige Premieren ohne "Concept"

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Die International Peking Motorshow ist längst keine Randmesse in einem entlegenen Winkel der Welt mehr – dafür ist der chinesische Markt inzwischen viel zu wichtig.

 

Auffällig allerdings: Echte Premieren machen sich rar in den Pekinger Messehallen. Fast alles, was dieser Tage durch die Newsticker läuft, trägt irgendwo ein „Concept“ im Namen. Und noch eines zeigt die Messe: Den Spagat zwischen den automobilen Träumen gehobener Preisklassen, und Fahrzeugen, die eher die Massen mobilisieren könnten. Gern darf es dabei auch elektrisch oder zumindest hybridisiert zugehen.

Audi Q3 Jinlong Yufeng Audi Q3 Jinlong Yufeng Audi setzt auf Leistung

 

Bei Audi trifft das ganz besonders zu. Mit dem Audi RS Q3 concept zeigen die Ingolstädter ihre seriennahe Vision eines Q3 mit einem 360 PS starken Fünfzylinder unter der Haube. Auch der Audi Q3 jinlong yufeng soll die Variabilität des Q3 zeigen. „Der goldene Drache im Wind“, was sein Name bedeutet, versprüht Outdoor-Lifestyle-Luft und ist mit zwei Kite Boards auf dem Dach ausgestattet.

Zusätzlich präsentiert Audi seine Idee eines Plug-in-Hybriden in der Oberklasse: Der Audi A6 L e-tron concept kann rein elektrisch bis zu 80 km weit fahren und außerdem auf die Kraft eines 211 PS starken TFSI mit zwei Litern Hubraum zurückgreifen. Audi zufolge ist das Fahrzeug speziell auf chinesische Bedürfnisse zugeschnitten. Da aber Konkurrenten wie Volvo demnächst mit ihren Plug-in-Hybriden in Serie gehen, lässt sich vermuten, dass dieser Ansatz nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Das allgemein für Peking erwartete Facelift des Audi Q5 wurde dagegen bisher nicht gesichtet.

Volkswagen: New Lavida

 

Volkswagen zeigt dagegen in Peking wenig hierzulande Interessantes: Der New Lavida wird, wie der 2008 vorgestellte Vorgänger, vorrangig ein lokales Angebot bleiben. Die Stufenhecklimousine richtet sich praktisch nur an den chinesischen Markt und soll in drei Motorvarianten und vier Ausstattungslinien angeboten werden. Daneben ist eine Dreiliter-Sechszylinder des CC mit 250 PS angekündigt. Den E-Bugster, ein stromgetriebener Roadster auf Beetle-Basis, konnte man schon in Detroit begutachten, allerdings dort nur ohne offenes Verdeck.

Mercedes und BMW: Unter Strom

 

Bei Mercedes-Benz wird es ebenfalls kein neues Serienmodell zu sehen geben. Denn: Die in Peking vorgestellte neue G-Klasse ist schließlich eher ein Oldtimer ab Werk, Facelift hin oder her. Noch im Konzeptstadium ist dagegen die viertürige Coupé-Variante der A-Klasse , für die die Modellbezeichnung CLA mittlerweile auch von Mercedes verbürgt ist.

 

Denza Abgesandte und ihr Produkt Denza Abgesandte und ihr Produkt Daneben zeigt Mercedes noch den Viano, ein kleines Nutzfahrzeug auf Basis des Renault Kangoo. Beteiligt ist Daimler außerdem an der neuen Marke "Denza". Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit dem chinesischen Autobauer BYD. Die neue Marke soll ausschließlich alternative Antriebe im Angebot haben. Der erste gezeigte Prototyp ist passend dazu ein reines Elektrofahrzeug.

 

BMW zeigt mit dem i8 Concept Spyder die offene Version des ebenfalls rein prototypischen BMW i8. Zusätzlich präsentieren die Münchener einen neuen Namen: Der Spyder ist erster „eDrive“ der Marke. So sollen in Zukunft alle Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge der Submarke BMW i heißen. Der i8 Concept Spyder ist dabei ein Plug-in-Hybrid, mit rein elektrischer Reichweite von 30 km und einer originellen Mixtur aus einem 131 PS starken Elektromotor und einem 223 PS starken Dreizylinder-Benziner.

Fiat zwischen Alltag und Luxus

 

Der Fiat-Konzern will vor allem seine Kernmarke stärker in den Fokus des asiatischen Schlüsselmarkts China rücken und stellt mit dem Viaggio ein kompaktes Stufenheckmodell vor. Ansonsten zeigt sich der Turiner Konzern von seiner besten Seite: Neben Fiat bestreiten die klangvollen Marken Jeep, Chrysler, Maserati und Ferrari die Pekinger Show. Jeep etwa zeigt eine asiatische Lifestyle-Version des Jeep Wrangler, die auf dem chinesischen Wrangler Unlimited Rubicon basiert: Schwarzer Lack, schwarzes Hardtop und einige bronzefarbene Drachen. Das Showcar soll vor allem auffallen und, bei Gefallen, durchaus auch in Serie gehen.

 

Ford Ecosport Ford Ecosport Kompakte SUVs von PSA, Honda und Ford

Neben Audis Q3-Offensive wird es weitere kleine SUVs zu sehen geben. So kündigt Peugeot eine Studie namens Urban Crossover an. Der originellste Name in diesem Artikel, ohne Zweifel.

Das 4,14 m lange SUV soll vor allem den Städter ansprechen und auf der Plattform des neuen Peugeot 208 stehen. Daneben zeigen die Franzosen mit dem 3008 Hybrid4 THP, den ersten Full-Hybrid-Benziner bei PSA. Schließlich muss auch PSA damit umgehen, dass Dieselmotoren in China kein großes Thema sind, anders als auf dem Heimatmarkt Frankreich.

Ebenfalls mit einem kompakten SUV angereist ist die amerikanische Traditionsmarke Ford. Der auf die One-Ford-Strategie ausgelegte Ecosport soll zunächst Indien und Brasilien und dann weitere Länder erobern. Mit dem neuen 1,0-Liter-Ecoboost-Motor und 5-Gang-Getriebe gibt es 120 PS und 170 Newtonmeter Drehmoment.

Mit auf der Kompakt-SUV-Welle auch Honda: Eine Studie zeigt die mögliche Entwicklung zum neuen Acura RDX. Dynamischer und besser ausgestattet soll es zu gehen. Ein 3,5 Liter-V6 mit 273 PS soll außerdem den bisherigen 2,3 Liter-Vierzylinder ersetzen. Mit im Gepäck ist außerdem die kompakte Stufenhecklimousine Acura ILX, die auf dem Civic basiert.

Ins gehobene SUV-Segment wird möglicherweise in Zukunft Lamborghini vorstoßen. Das knapp fünf Meter lange, aber nur 1,99 m Breite Konzeptfahrzeug Urus deutet dies zumindest an. Mit 600 PS und Leichtbauweise stünde dann Fahrspaß auf dem Programm. Dabei soll de „Auerochse“ auch noch den geringsten CO2-Wert unter seinen Konkurrenten aufweisen.

Von nah und fern

Bei Lexus präsentiert man in China sogar ein Auto, das schon Preiseträger wurde. Das Sportcoupé mit Hybridantrieb LF-LC heimste bereits auf der Detroit Motor Show im Januar den „Eyes On Design Award“ für Concept Cars ein.

 

Concept Car Numéro 9 von Citroën Concept Car Numéro 9 von Citroën Gleich drei Weltpremieren im Konzeptbereich Stellt Toyota vor. Mit dem in China entwickelten Yundong Shuangqing zeigt man zum ersten Mal eine Mittelklasse-Hybridlimousine speziell für den chinesischen Markt. Hinzu kommen die Stufen- und die Schrägheckvariante des Kompaktkonzepts Dear Qin. Eine sportliche Premiere gibt es außerdem mit dem GT86.

Aus dem Konzeptgetümmel herausstechen dürfte Citroën. Concept Car Numéro 9 macht nämlich schon jetzt Lust auf Mehr. Enorm schnittig und wie nach einem amtlichen Top-Chop kommt die mögliche Weiterentwicklung der DS-Reihe daher. Da kann man nur hoffen, dass die Designer hart bleiben und das Ganze nicht nur in weichgespülter Form überlebt. Geplant sind eine kompakte Stufenhecklimousine, ein SUV und eine Oberklasselimousine. Das Konzept ist außerdem Aushängeschild für die bevorstehende Einführung der DS-Reihe in China.

(bmt/pm)

Quelle: MOTOR-TALK

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