Im Land der aufgeblasenen Pick-ups hat sich Ernie Adams eine Sammlung von Miniatur-Autos geschaffen: Hot Rods aus den 30er, 40er und 50er Jahren, im Maßstab 1:2.
Maricopa/Arizona/USA - Seit Ernie Adams denken kann, denkt er an Autos. Etwas später beginnt er, welche zu bauen. Sein erstes Auto hat er am Küchentisch aus Obstkisten zusammengeschustert. Für das zweite zerlegte er einen alten Kühlschrank, der von einem Güterzug gefallen war. Zusätzlich besorgte er sich auf dem Schrottplatz acht weitere Kühlschränke und einen 18 PS starken Chevrolet-Motor. Mit dem daraus gebastelten Wagen fuhr er tagelang durch den heimischen Garten.
![]() Er schrumpft nicht nur die Motoren, sondern die ganzen Autos. Mittlerweile steht in seiner Scheune ein halbes Dutzend mit Liebe gebauter Miniatur-Hot Rods von Ford, Mercury oder Chevrolet aus den 30er, 40er und 50er Jahren, alle im Maßstab 1:2. Adams nennt seine Autos „Dwarfcars“ (Zwergenautos). Mechaniker-Lehre und professionelle WerkstattWährend er in seinen Kindertagen noch viel improvisieren musste, arbeitet er heute professioneller. Schließlich hat er nach der Schule eine Mechaniker-Lehre gemacht und seine Werkstatt entsprechend aufgerüstet. Für die Skizzen nutzt er wenig mehr als ein Lineal, einen Zirkel, Papier und einen Bleistift. Im Anschluss dreht, schweißt und dengelt er die Bleche wie ein Kunsthandwerker. Die Autos bekommen gekürzte Achsen und Motoren aus alten Toyota Corolla. Adams sucht so lange auf den Schrottplätzen der Umgebung nach winzigen Felgen und kleinen Scheinwerfern, bis die Kopie dem Original nahe genug kommt. ![]() Adams Zwerge haben alle eine offizielle Zulassung. „Das ist bei uns ein Kinderspiel“, sagt Adams und zeigt auf ein Regal mit riesigen Einmachgläsern. Darin sammelt er die Quittungen aller Einzelteile, die er für ein neues Auto zusammen kaufen musste, und fährt damit am Ende der Arbeiten zum Department of Motor Vehicles. Eine halbe Stunde später hat er nicht nur den amtlichen Segen, sondern auch ein Nummernschild. Nur dass die leider für seine Dwarfcars eigentlich auch eine Nummer zu groß sind. Angebote zwischen 5.000 bis 500.000 EuroDer Versuchung, aus seinem Hobby Geld zu schlagen, ist Adams noch nicht erlegen. Dabei haben sie ihm schon so ziemlich alle Summen zwischen 5.000 und 500.000 Dollar geboten, wenn er eines seiner Autos verkaufen oder eine Auftragsarbeit annehmen würde. „Aber die Autos sind für mich wie Kinder, die verkauft man nicht“, sagt Adams. Für eine Fremdfertigung hat er schlichtweg keine Zeit. ![]() Von Küste zu Küste wäre mit den Dwarfcars ein Kinderspiel, sagt Adams. Auch wenn er zugibt, dass es eine Plackerei wäre: Schließlich wird es mit 75 Jahren nicht leichter, seine fast zwei Meter in die mobilen Miniaturen zu falten. Die bewundernden Blicke der anderen Verkehrsteilnehmer entlohnen ihn dafür. Und mittlerweile weiß er: „Je kleiner das Auto, desto größer ist die Begeisterung.“ |
