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Classic Driving News

Männertour mit Camping im US-Van

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Vater und Sohn brechen mit dem GMC Vandura auf, um gemeinsam ein tolles Wochenende zu verbringen - und um in aller Ruhe das erste Spiel der Fußball-WM anzuschauen. Ihr Ziel: ein Campingplatz in der hessischen Provinz.

Natürlich fallen wir auf. Wie ein Wesen aus einer anderen Welt biegt der weiße GMC Vandura Van mit dem chromblitzenden Kuhfänger vor der Haube auf den Parkplatz eines Supermarktes in der hessischen Provinz ab, und die vielen gespannten Blicke lassen darauf schließen, dass man mindestens ein paar Rockstars hinter den verdunkelten Scheiben des GMC Vandura vermutet. Vielleicht erwarten einige ja auch die Neuauflage des "A-Teams": Die Helden der schrägen 80er Jahre US-Serie erledigten ihre Jobs in 98 Episoden ebenfalls aus einem GMC Vandura heraus.

Proviant-Einkauf mit dem GMC Vandura

Tatsächlich sind es es nur ein Vater und sein achtjähriger Sohn, die sich mit Proviant eindecken und am Nachmittag auf einem Campingplatz das erste Spiel der Fußball-WM anschauen wollen. In aller Ruhe und natürlich ohne Mutter und Schwester, denen man ständig die Regeln erklären muss, dafür mit Grillwürstchen, Eis und Mezzo Mix satt - genau so hat sich Luca diesen Moment vorgestellt. Es tut gut, endlich mal wieder Zeit für uns haben. Männer brauchen das. Vater und Sohn erst recht.

Der Einkauf ist dann auch schnell erledigt, weil wir uns für das Menü zum WM-Auftakt (neben Würstchen und Mezzo Mix) auf das Nötigste beschränken: Bier, Mineralwasser, zwei Baguette, eine Tube Senf sowie eine Packung Weingummis im XXL-Format. Luca staubt im Vorbeigehen noch einen Fußball sowie eine dieser leidigen Vuvuzelas ab, von denen ich vor dem WM-Start noch nicht ahnen konnte, wie sehr dieses Getröte mir und unseren Nachbarn auf die Nerven gehen kann.

95er GMC Vandura gefällt auch großen Jungs

Im nächsten Moment rollt der GMC Vandura wieder durch das Land in Richtung Hegbachsee, wo wir unser Lager aufschlagen wollen. Das Auto sei voll krass, findet mein Sohn, viel cooler als ein VW Bus, und er wünscht, dass er ab sofort ausschließlich in diesem Mobil zur Schule gefahren wird. So ein 95er GMC Vandura, gefällt natürlich auch großen Jungs: acht Zylinder, 5,7 Liter Hubraum und rund 200 PS - damit kann man sich nicht nur vor dem Schulhof sehen lassen.

Die Kraftentfaltung des Triebwerks lässt dann auch erwartungsgemäß nicht einmal im Ansatz Stress am Lenkrad aufkommen. Im gleichen Moment, in dem der Automatikschalthebel am Lenkrad auf D steht, der rechte Fuß das Gaspedal sachte in Richtung Bodenblech drückt und sich der knapp drei Tonnnen schwere GMC Vandura nach einem kurzem Aufbäumen lässig wie ein Elefantenbulle in Bewegung setzt, vermittelt dieses Aggregat jene Souveränität, wie sie nur einem V8 zu Eigen ist. Dazu passt, dass das Automatikgetriebe seine Aufgaben längst klammheimlich erledigt hat, bevor überhaupt der Wunsch nach einer anderen Fahrstufe aufkommt.

Kurven mag der GMC Vandura weniger

Solange die Straßen einigermaßen geradeaus verlaufen, hält der GMC Vandura dann auch tapfer seinen Kurs. Kurven mag der GMC Vandura dagegen weniger, aber das ist bekanntermaßen nichts Neues für jemanden, der aus einer Welt kommt, in der ein Großteil der Verkehrswege ohne nennenswerte Biegung auskommt. Und wo man sich bis heute kaum Gedanken darüber gemacht hat, dass für ein Wendemanöver anderswo nicht immer eine freie Fläche von der Größe eines Fußballfeldes bereit steht: Wesentlich mehr Raum zum Rangieren als ein 5,40 Meter langer und 2,05 Meter breiter GMC Vandura benötigt selbst ein Reisebus nicht.

Doch so etwas interessiert einen Achtjährigen nur am Rande. "Die Landschaft rauscht wie auf einer Kinoleinwand vorbei", stellt Luca nach ein paar Kilometern dagegen begeistert fest. Vermutlich würden die mit Jalousien versehenen Panoramascheiben des GMC Vandura tatsächlich genügen, um im Garten ein mittelgroßes Gewächshaus zu errichten, und diese Großzügigkeit setzt sich im Innenraum wie selbstverständlich fort: vier üppige Ledersessel, sogenannte Captain Chairs, in denen die Besatzung gerade noch in Rufweite voneinander entfernt sitzt, dazu eine Lederbank, die sich in ein Kingsize-Bett verwandeln lässt - so ein GMC Vandura erfüllte auf einen Schlag sämtliche Bedürfnisse gleich mehrerer lebens- und partyhungriger Studentengenerationen zwischen Alaska und Florida.

GMC Vandura - eine höherwertige Busvariante

Der Bestseller der Szene heißt eindeutig: Chevrolet G20, dessen Kurzbezeichnung Chevy Van sich dann auch rasch als Oberbegriff für diese neue Fahrzeuggattung durchsetzte. Der von 1970 bis 1996 produzierte, baugleiche GMC Vandura gilt dagegen als luxuriösere und qualitativ höherwertigere Busvariante, dessen Innenraum in diesem Fall dann auch vielmehr an den eines schicken Privatjets als an einen profanen Transporter erinnert: Teppichboden, Wurzelholzverkleidung, Klimaanlage vorne und hinten, vier drehbare Leselampen oberhalb der Fenster, dimbare Leuchten im Himmel sowie ein Fernseher (leider ohne TV-Empfang) samt Video- und DVD-Player.

Am Besten gefällt Luca jedoch das er Herr über eine eigene Stereoanlage ist, die sich auf Fußöhe links neben seinem Sessel befindet. Den serienmäßig eingebauten Staubsauger verbucht er als Argument, mit dem man so einen GMC Vandura gegebenfalls auch einer Mutter schmackhaft machen könnte. Hinter Groß-Gerau entdecken wir schließlich den Abzweig zum versteckt gelegenen Campingplatz am Hegbachsee (www.hegbachsee.de). In gut einer Stunde wird die WM angepfiffen, und bis dahin müssen natürlich die Würstchen auf dem Grill liegen.

Doch so etwas interessiert einen Achtjährigen nur am Rande. "Die Landschaft rauscht wie auf einer Kinoleinwand vorbei", stellt Luca nach ein paar Kilometern dagegen begeistert fest. Vermutlich würden die mit Jalousien versehenen Panoramascheiben des GMC Vandura tatsächlich genügen, um im Garten ein mittelgroßes Gewächshaus zu errichten, und diese Großzügigkeit setzt sich im Innenraum wie selbstverständlich fort: vier üppige Ledersessel, sogenannte Captain Chairs, in denen die Besatzung gerade noch in Rufweite voneinander entfernt sitzt, dazu eine Lederbank, die sich in ein Kingsize-Bett verwandeln lässt - so ein GMC Vandura erfüllte auf einen Schlag sämtliche Bedürfnisse gleich mehrerer lebens- und partyhungriger Studentengenerationen zwischen Alaska und Florida.

GMC Vandura - eine höherwertige Busvariante

Der Bestseller der Szene heißt eindeutig: Chevrolet G20, dessen Kurzbezeichnung Chevy Van sich dann auch rasch als Oberbegriff für diese neue Fahrzeuggattung durchsetzte. Der von 1970 bis 1996 produzierte, baugleiche GMC Vandura gilt dagegen als luxuriösere und qualitativ höherwertigere Busvariante, dessen Innenraum in diesem Fall dann auch vielmehr an den eines schicken Privatjets als an einen profanen Transporter erinnert: Teppichboden, Wurzelholzverkleidung, Klimaanlage vorne und hinten, vier drehbare Leselampen oberhalb der Fenster, dimbare Leuchten im Himmel sowie ein Fernseher (leider ohne TV-Empfang) samt Video- und DVD-Player.

Am Besten gefällt Luca jedoch das er Herr über eine eigene Stereoanlage ist, die sich auf Fußöhe links neben seinem Sessel befindet. Den serienmäßig eingebauten Staubsauger verbucht er als Argument, mit dem man so einen GMC Vandura gegebenfalls auch einer Mutter schmackhaft machen könnte. Hinter Groß-Gerau entdecken wir schließlich den Abzweig zum versteckt gelegenen Campingplatz am Hegbachsee (www.hegbachsee.de). In gut einer Stunde wird die WM angepfiffen, und bis dahin müssen natürlich die Würstchen auf dem Grill liegen.

GMC Vandura - ein Rock`n` Roll-Star im Musikandenstadl

Minuten später dirgiert uns Platzchef Josef Brenner duch sein Reich. Jägerzäune, Gartenzwerge, gehäkelte Gardienen und auch schon mal ein Fahnenmast im Vorgarten - hier haben sich heute hauptsächlich Dauercamper für das Wochenende eingerichtet, und in diesen Kreisen mag man es ganz offensichtlich bodenständig. Unser Mobil wirkt auf einmal wie ein exotischer Rock`n`Roll-Star, der aus Versehen im Musikantenstadl gelandet ist. Mal schauen, wie die Szene reagiert.

Jetzt muss jedoch erst einmal alles ruckzuck gehen. Stromkabel verlegen, Stühle und Grill aufbauen, Feuermachen. Und der mitgebrachte Mini-Fernseher soll schließlich auch noch in Position gebracht werden. Wobei die Arbeitsteilung erwartungsgemäß so aussieht, dass Luca sich ein Eis gönnt und anschließend seinen Ball übers Gelände kickt. Dass wir das Spiel Südafrika gegen Mexiko tatsächlich doch noch sehen können, liegt an der spontanen Hilfsbereitschaft der Camper-Szene, die als verschworene Gemeinschaft ihresgleichen (wir gehören also bereits dazu!) in einer Notsituation offensichtlich nie und nimmer im Stich lassen würde. Denn bei uns ist Minuten vor Spielbeginn der größte anzunehmende Ernstfall eingetreten: kein TV-Empfang.

Bevor die Situation jedoch eskaliert, erscheint Nachbar Rainer Engerer mit einem neuen Receiver in seinen Händen. "Das ist doch völlig selbstverständlich, dass man sich hier hilft." Er habe in seinem Wohnwagen ürbrigens längst auf Premiere umgestellt. Gleich darauf machen Würstchen, Bier und Mezzo Mix die Runde. Und Südafrika schießt das erste Tort dieser WM. Genau so haben wir uns diesen Moment vorgestellt.

 

Quelle: Motor Klassik

Avatar von MotorKlassik
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