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Linke fordern ein Umdenken bei der Planung der Verkehrswege - Investitionen dürfen nicht nur in die Straßen fließen

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Der Bund will Milliarden in den Ausbau der Verkehrswege stecken. Die von Alexander Dobrindt geplante Verteilung der Mittel, stößt aber auf Widerstand der Opposition.

In dem neuen Bundesverkehrswegeplan will Alexander Dobrindt festlegen, welche Bauprojekte in Zukunft priorisiert werden sollen In dem neuen Bundesverkehrswegeplan will Alexander Dobrindt festlegen, welche Bauprojekte in Zukunft priorisiert werden sollen Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Die Opposition im Bundestag fordert ein Umsteuern bei der Planung der wichtigsten Verkehrsprojekte in Deutschland. Vorrang müssten die Beseitigung von Engpässen und die Ertüchtigung der bestehenden Infrastruktur mit Schwerpunkt Schiene und Wasserstraße haben, sagte Linke-Verkehrsexperte Herbert Behrens der Deutschen Presse-Agentur.

Der Verkehrsexperte der Linken, Herbert Behrens, bemängelt die Verteilung der Investitionen auf Straße, Schiene und Wasserwege Der Verkehrsexperte der Linken, Herbert Behrens, bemängelt die Verteilung der Investitionen auf Straße, Schiene und Wasserwege Quelle: picture alliance / dpa

Dies zeichne sich für den neuen Bundesverkehrswegeplan, den Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch in Berlin vorstellen will, aber nicht ab. "Ein Ende der seit Jahrzehnten praktizierten Politik Ressourcen vernichtender Neubau-Großprojekte ist nicht in Sicht", kritisierte Behrens. Die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms mahnte realistische Pläne und die Berücksichtigung der Klimaschutz-Ziele an.

Opposition sieht Dobrindts Pläne kritisch

Der neue Bundesverkehrswegeplan listet auf, welche Bauprojekte bei großen Straßen, der Schiene und Wasserstraßen in Deutschland bis 2030 am dringendsten sind. Für den Plan wurden 2.000 Projekte angemeldet und nach Kosten, Nutzen und Umweltfolgen bewertet. Besondere Priorität sollen nach dem Willen der schwarz-roten Koalition künftig überregional wichtige Vorhaben und die Beseitigung von Engpässen haben.

Die Grünen-Expertin Wilms sagte, nun gelte es, Dobrindts "Sammelsurium" genau anzuschauen. "Es ist jetzt unsere Aufgabe als selbstbewusstes Parlament, nur das zu versprechen, was wirklich sinnvoll ist und in den nächsten Jahren auch finanzierbar sein wird." Schlimmer als eine harte Auseinandersetzung jetzt wäre spätere Frustration, wenn lange versprochene Projekte wieder nicht kämen.

Der Linke-Verkehrspolitiker Behrens warnte vor einem "Betonprogramm", wenn ein Großteil der Investitionen in den Straßenbau fließe. Dies sei kein Beitrag für eine Mobilitätspolitik, die auch den Klimazielen Rechnung trage.

Die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms fordert eine realistische Betrachtung der Machbarkeit der einzelnen Projekte Die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms fordert eine realistische Betrachtung der Machbarkeit der einzelnen Projekte Quelle: picture alliance / dpa

Bürger werden in den Entscheidungsprozess einbezogen

Der Verkehrswegeplan, der danach vom Bundeskabinett beschlossen werden soll, ist ein Rahmen, der den generellen Bedarf von Projekten bestimmt. Die Ergebnisse sollen im Internet veröffentlicht werden. Vom 21. März bis 2. Mai können dann auch Bürger online mitdiskutieren.

Nicht festgelegt werden im Plan die genaue Finanzierung und Planung der Vorhaben. Länder und Kommunen dringen schon seit längerem auf Sicherheit darüber, für welche Projekte der Bund Geld bereitstellen will. Der aktuelle Verkehrswegeplan stammt von 2003.

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