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Gebrauchter Kindersitz: Eine Frage des Vertrauens? - Gebrauchte Kindersitze sind eine Alternative

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Geld sparen beim Kindersitzkauf? Das kommt für viele Eltern gar nicht in Frage. Sicherheitsexperten hingegen raten nicht per se davon ab. Bei älteren Exemplaren sollte man allerdings vorsichtig sein.

Gut zehn Jahre kann ein Kindersitz durchaus halten Gut zehn Jahre kann ein Kindersitz durchaus halten Quelle: Dekra

Köln - Angesichts der oft stattlichen Preise für neue Autokindersitze entscheiden sich viele Eltern für ein Gebrauchtschnäppchen. Im Gegensatz zu vielen Herstellern halten Sicherheitsexperten gebrauchte Kindersitze für eine durchaus vernünftige Lösung. Doch sollte man beim Kauf aus zweiter Hand auf ein paar Dinge achten.

Grundsätzlich spricht erstmal nichts gegen gebrauchte Kindersitze, meint Lotta Jakobsson, Biomechanikerin und Leiterin der Abteilung Insassenschutz beim Autohersteller Volvo. Allerdings warnt die Schwedin vor Sitzen, die in einen Unfall verwickelt waren. „Kindersitze halten, unserer Erfahrung nach, durchaus zehn Jahre und länger“, sagt die Expertin. Wer ein gebrauchtes Exemplar aus sicherer Quelle – etwa von Bekannten oder Verwandten – kaufen kann, sollte das durchaus tun. Allerdings darf der Sitz nicht offensichtlich beschädigt sein. „Am anfälligsten sind die Körpergurte – sind die schon verschlissen, Finger weg.“

Keine Kindersitze aus Unfallwagen

Die Historie des Kindersitzes sollte nachvollziehbar sein Die Historie des Kindersitzes sollte nachvollziehbar sein Quelle: Dekra

Verschleißspuren sind auch laut Dekra immer ein Alarmzeichen. Sitze, die Brüche aufweisen, sind nach Ansicht der Prüfgesellschaft ein No-go. Bei älteren Sitzen besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Kunststoff durch Wärme und Sonneneinstrahlung spröde geworden ist. Dadurch verringert sich die Fähigkeit, Energie zu absorbieren, was wiederum die Schutzwirkung negativ beeinträchtigt. Zudem könnte der Sitz bei einem Unfall leichter aufbrechen und sich das Kind an scharfen Kanten verletzen. Bei gebrauchten Sitzen sollte man außerdem auf intakte Gurtschlösser und Verstellmechanismen achten. Vor Kindersitzen aus Unfallwagen raten die Experten der Prüfgesellschaft grundsätzlich ab. Ihre Empfehlung: Nur Sitze mit nachvollziehbarer Historie kaufen.

Generell gilt bei Auto-Kindersitzen die Regel: Je jünger, desto besser. Ist ein Sitz schon älteren Datums, spricht viel für eine Neuanschaffung. „Damit ist man auf der sicheren Seite“, sagt Ralf Ambos, Kindersitz-Prüfer der Dekra. „Ein neuer Sitz hat die Qualitätssicherung des Herstellers durchlaufen und mit Sicherheit keine Vorschäden.“ Ein weiterer Vorteil neuer Sitze: In der Regel erfüllen sie die neuesten Sicherheitsstandards.

Quelle: SP-X

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
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