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V8-Diesel im Audi SQ7: Zukunft, Konkurrenz - Fette Acht statt sechs in Reihe

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Audi baut einen komplett neuen V8-Diesel. Die deutsche Konkurrenz setzt derweil meist auf Sechszylinder. Ein Ausblick auf künftige starke Selbstzünder.

V8-Dieselmotoren sind selten. Audi hat für den SQ7 einen neuen entwickelt V8-Dieselmotoren sind selten. Audi hat für den SQ7 einen neuen entwickelt

Basel – Der Audi SQ7 ist derzeit das weltweit stärkste Diesel-SUV. In ihm stellt Audi einen neuen Motor vor, den „EA 898“. Der Vierliter-V8 wurde komplett in Ingolstadt entwickelt, bleibt aber nicht allein Audi vorbehalten. „Wir streben eine konzernweite Verwendung an“, sagt Andreas Fröhlich von der Aggregate-Entwicklung. Der EA 898 ersetzt den bisherigen 4,2-Liter-V8, wie er derzeit noch im Audi A8 und im Porsche Cayenne S Diesel verwendet wird.

Mercedes und BMW: Reihensechszylinder

3,0-Liter-Reihensechszylinder von BMW, aktuell noch mit drei Turboladern 3,0-Liter-Reihensechszylinder von BMW, aktuell noch mit drei Turboladern Konkurrenz gibt es in dieser Motor-Klasse kaum. Land Rover bietet noch einen V8-Dieselmotor an, der ist aber deutlich schwächer. BMW und Mercedes bauen längst keine V8-Diesel mehr. Sie setzen stattdessen auf weniger Hubraum und sechs Zylinder. Die jüngste Neuentwicklung von BMW, ein Reihensechszylinder-Diesel mit Vierfach-Turboaufladung, wird in München bereits intern als „V8-Fighter“ angesehen. Er startet mit 400 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment noch 2016 im BMW 750d.

Mercedes kehrt vom V6-Diesel zur Reihenanordnung zurück. Der OM 656 befindet sich derzeit in der finalen Entwicklungsstufe, wird vermutlich noch in diesem Jahr seinen Serienanlauf starten und mehr als 300 PS leisten. „Wir sehen den V8-Diesel im Konzern als USP“, sagt Audi-Entwickler Fröhlich. Ein Alleinstellungsmerkmal im Downsizing-Land.

V8-Diesel: Einsatz bei Audi, VW, Bentley und Lamborghini

Der modernste Audi-Motor: Acht Zylinder, zwei Turbolader, ein Elektroverdichter, 435 PS und 900 Newtonmeter Drehmoment Der modernste Audi-Motor: Acht Zylinder, zwei Turbolader, ein Elektroverdichter, 435 PS und 900 Newtonmeter Drehmoment Grundsätzlich passt der V8-Selbstzünder in alle Fahrzeuge, die auf dem neuen modularen Längsbaukasten „MLB evo“ basieren. Porsche könnte diesen Motor zudem im nächsten Panamera verwenden. Der baut auf der MSB-Plattform mit Hinterradantrieb auf. Damit dürfte der Weg auch für den nächsten Bentley Continental frei sein.

Zunächst aber soll der Selbstzünder den Bentley Bentayga antreiben. Erstmals nagelt dann unter einer Bentley-Haube überhaupt ein Dieselmotor. Ebenso vorgesehen ist der EA 898 für den kommenden Porsche Cayenne und den VW Touareg. Denkbar ist auch die Lieferung an Lamborghini. Dort entsteht das SUV-Modell Urus.

Bei Audi kommt der EA 898 zunächst im SQ7, dann im nächsten A8 zum Einsatz. Später könnte er in der zweiten A7-Generation und im SUV-Flaggschiff Q8 folgen. Ob er den neuen A6 antreiben wird, ist noch nicht entschieden. Möglich wäre es. Versuchsträger sind bereits unterwegs.

EA 898: 48-Volt-Bordnetz und Elektro-Verdichter

In dem 435 PS starken Aggregat mit Register-Biturboaufladung kommt zum ersten Mal im Automobilbau ein elektrisch angetriebener Verdichter zum Einsatz, der seine Energie aus einem 48-Volt-Teilbordnetz erhält. Innerhalb einer viertel Sekunde beschleunigt das Verdichterrad von null auf 70.000 U/min und unterstützt den ersten der beiden Turbolader beim frühen Druckaufbau. Das Drehmomentmaximum von 900 Nm stellt der Dieselmotor schon bei 1.000 U/min bereit – einmalig im Segment des Achtzylinders.

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