1994er Lamborghini Sogna wird verkauft - Es leben die Neunziger

Osaki-shi/Japan – Die Neunziger: Inline Skates, Tamagotchi, Love Parade. Das ist rückblickend mindestens genau so peinlich, wie die Achtziger - wenn auch weniger bunt. Auch die Supersportwagen-Auswüchse dieses Jahrzehnts waren skurril. Bugatti EB110 SS, Mercedes-Benz CLK GTR, McLaren F1 – allesamt Höllenmaschinen ohne Fahrhilfen. Dazwischen Mini-Auflagen, oder Einzelstücke von Lotec C1000 bis Cizeta V16T. Jetzt wird ein besonders und vor allem besonders unbekanntes Exemplar aus dieser Ära verkauft: der Lamborghini Sogna von 1994.

Das in feinem Bundeswehr-Grün-Metallic lackierte Einzelstück steht für 2,38 Millionen Euro beim japanischen Händler Enmann Corporation zum Verkauf. Um einen echten Lambo handelt es sich aber nur unter der Alu-Haut. Dafür hat der Sogna eine schöne Geschichte.

Am Cockpit erkennt man deutlich die Countach-Basis Quelle: Enmann Corporation

Alu-Traum mit Lambo-Basis

Im Alter von 41 Jahren erfüllte sich der japanische Designer Ryoji Yamazaki mit dem Sogna einen Traum, den er schon als 13-Jähriger hatte. Er besorgte sich einen Lamborghini Countach und ummantelte ihn mit einer von ihm selbst designten Alu-Karosserie. Das Ergebnis präsentierte er auf dem Genfer Salon 1991. Fahren konnte das Ausstellungsstück nicht.

Erst drei Jahre später, auf der Essen Motor Show 1994 präsentierte Yamazaki ein zweites fahrendes Modell. Als Basis diente ein Lamborghini Countach LP500S aus den Achtzigern. Die 375 PS des 4,7-Liter-V12 sollen ausreichen, um den Sogna auf 300 km/h zu beschleunigen. Die Kraft wird über ein manuelles Fünfgang-Getriebe an die Hinterachse geleitet.

Aus einer geplanten Fertigung in Kleinserie wurde leider nie etwas. Und so bleibt der Sogna ein Neunziger Einzelstück, mit einem Kilometerstand von nur 1.800 Kilometern. Beim Preis fährt er allerdings auch heute noch ganz vorne mit. Schließlich kostet er so viel, wie ein McLaren P1 und ein Ferrari LaFerrari zusammen.

Quelle: Autoblog, TopGear, GT Spirit, James Edition