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Fiat 500 "Edition 1957": Schnelltest - Dieser Cinquecento sieht so viel älter aus als er ist

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Wir alle wollen jünger aussehen als wir sind. Bei Autos läuft das umgekehrt. In Los Angeles haben wir uns in den Fiat 500 "Edition 1957" gesetzt und uns ziemlich jung gefühlt.

Den kleinen Retro-500 wird es vorläufig nur in den USA geben Den kleinen Retro-500 wird es vorläufig nur in den USA geben Quelle: MOTOR-TALK

Von MOTOR-TALK-Reporter Fabian Hoberg

Los Angeles - Der Fiat 500 ist so erfolgreich, weil er echt alt aussieht. Anders als beim VW Beetle ist die Ähnlichkeit zum Original sehr groß. Trotzdem gibt es noch Retro-Luft nach oben, die Fiat mit einem neuen Sondermodell reduzieren will: Auf der Los Angeles Auto Show zeigten die Italiener den "Edition 1957", der dem ersten Nuovo 500 von 1957 noch ähnlicher sieht. Wir haben uns hinein gesetzt.

Worum geht’s

Es geht um die gute alte Zeit, an Erinnerungen, die ein wenig Wehmut und viel Geborgenheit in uns wecken. Der Fiat 500 der neuen Generation hat schon von Haus aus viele Merkmale des urigen Cinquecento. Er ist klein, schnuckelig und passt in jede Ecke. Doch er sieht mit den Alufelgen oder Stahlrädern immer noch wie ein Auto des 21. Jahrhunderts aus, klassisch-modern. Deshalb will Fiat den Kleinen nun zumindest optisch noch uriger machen. Und das funktioniert mit hellblauem Lack, weißem Dach, Radzierblenden in Wagenfarbe und zweifarbiger Innenausstattung besonders gut.

Wo kommt's her

Unser größter Redakteur, Constantin Bergander, war mit Fabian in Los Angeles und hat sich in den Retro-Fiat gesetzt Unser größter Redakteur, Constantin Bergander, war mit Fabian in Los Angeles und hat sich in den Retro-Fiat gesetzt Quelle: MOTOR-TALK Der Fiat 500 ist in Europa schon seit 2007 ein Verkaufsschlager. Die Amerikaner stehen erst seit zwei Jahren auf den kleinen Italiener. Werbe-Ikone Jennifer „The Butt“ Lopez sei Dank. Zumindest in den Großstädten wie New York oder eben Los Angeles. Denn überall dort, wo Parkplatznot herrscht und nicht stundenlange Fahrten auf einem endlos geraden Freeway die Regel ist, zeigt der Fiat 500 seine Vorzüge.

Das ist neu

So richtig neu sind streng genommen nur die Radzierblenden in Wagenfarbe. Fiat nennt das Era-Wheel-Design, eine Reminiszenz an den Ur-500 aus dem Jahr 1957. Das sieht in dem Hellblau nett aus, nach ein paar Hundert Kilometern wird es aber bestimmt schmuddelig. Die auf 500 Exemplare limitierte Edition ist nur in drei Farben erhältlich, das Dach ist immer weiß lackiert. Edel ist der Innenraum: Leder, wohin das Auge reicht. Als einziger Antrieb muss der 1,4-Liter-Benziner genommen werden.

So fühlt er sich an

Innen fühlt man sich im 500 sofort wohl. Das Leder ist schön weich, anständig verarbeitet und die Nähte sind gerade gesteppt. Nur: Was soll bitte schön ein weißes Lederlenkrad? Entweder man fährt permanent mit hellen Lederhandschuhen, oder das Lenkrad sieht schnell wie ein abgetretener City-Bömmelchen-Slipper der 80er-Jahre aus – schäbig und peinlich. Muss man mögen, ähnlich wie Miami Vice-Polizist Sonny Crockett seine Leinenanzüge.

Wann kommt es auf den Markt

Das Sondermodell ist für den amerikanischen Markt gedacht. Die Markteinführung wird in den kommenden Monaten erfolgen. Preise nannte Fiat noch nicht. Ob und wann die Sonderedition auch bei uns erhältlich sein wird, steht noch nicht fest. Doch spätestens 2017 ist mit einem Sonder-Retro-Modell zu rechnen. Denn dann feiert Fiat den 60. Geburtstag des Ur-500.

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