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11 Autos, die 2017 ein H-Kennzeichen bekommen - Diese Autos werden 2017 zum Oldtimer

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Citroën AX, Mazda 626 und Peugeot 405 als Klassiker? Kuriose Vorstellung. Andere Neuerscheinungen von 1987 sind dagegen schon längst teuer, begehrt und teilweise selten.

Was haben Ferrari F40, Citroën AX, Audi 90 und Renault 21 Turbo gemeinsam? Richtig, alle vier sind rot. Davon abgesehen werden sie 2017 30 Jahre alt Was haben Ferrari F40, Citroën AX, Audi 90 und Renault 21 Turbo gemeinsam? Richtig, alle vier sind rot. Davon abgesehen werden sie 2017 30 Jahre alt Quelle: Audi, Ferrari, Citroën, Renault

München – Jedes Jahr wächst die Zahl der in Deutschland vergebenen Oldtimer-Kennzeichen. Das liegt daran, dass sich jedes Jahr neue Automodelle dafür qualifizieren: Um ein H-Kennzeichen tragen zu dürfen, müssen Autos in Deutschland mindestens 30 Jahre alt sein. So legt es der Anforderungskatalog für die Begutachtung von Oldtimern fest.

„Ausschlaggebend ist das Datum der Erstzulassung“, erläutert Peter Schneider, Präsident des Bundesverbands für Clubs klassischer Fahrzeuge (Deuvet). Neben dem Mindestalter entscheidet der Zustand darüber, ob ein Auto als Oldtimer gemeldet werden darf. Dabei zählt eine gewisse Originalität: „Typ-unpassende Details“ wie ein fremder Motor oder Verbastelungen sind der Oldtimer-Adelung eher abträglich.

Anders als beim roten Oldtimer-Wechselkennzeichen gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen bei der Verwendung. So erhält man „unbeschränkte Einfahrt in Umweltzonen“, erklärt Constantin Hack, Sprecher beim Auto Club Europa (ACE). Ob sich die jährliche pauschale Steuer von 192 Euro für eingetragene Oldtimer finanziell lohnt, steht auf einem anderen Blatt: Habe das Auto einen kleinen Hubraum oder verfügt es über einen Katalysator, lohne es sich nachzurechnen.

Gleiches gilt für spezielle Oldtimer-Versicherungen. Hier werden oft Auflagen mit der Police verknüpft, die nicht jedermann erfüllen kann oder will. So wird zum Beispiel die Laufleistung begrenzt, oder die Nutzung als Alltagsauto ausgeschlossen. In unserer Liste stehen Baureihen und attraktive Modellvarianten, die 2017 erstmals das Oldtimer-Alter erreichen.

Audi 90: Der Edel-80

Audi hatte 1986 mit der 80-Baureihe („Aero-Design“) einen Erfolg gelandet. Ein Jahr später legten die Ingolstädter den Audi 90 nach. Die Luxusversion setzte sich mit geänderter Frontansicht und Leuchtenband zwischen den Rücklichtern ab – und natürlich mit kernigen Fünfzylinder-Benzinern, dem Markenzeichen des Audi 90. Bei mobile.de stehen derzeit knapp 70 Fahrzeuge zum Verkauf, der teuerste für 25.000 Euro. Laut Besitzer war er nie zugelassen und ist neuwertig.

BMW 3er (E30) Touring

Wird 2017 offiziell zum automobilen Kulturgut: Der erste BMW 7er mit Zwölfzylinder Wird 2017 offiziell zum automobilen Kulturgut: Der erste BMW 7er mit Zwölfzylinder Quelle: BMW

Für viele bis heute der BMW schlechthin: Die zweite Generation des BMW 3er. Erst recht in der Kombi-Variante Touring ist der E30 heute ein gesuchtes Modell. Nun bekommen die ersten E30 Touring den Oldtimerstatus verliehen. Die wenig mutige Prognose: Der Wert guter Exemplare wird weiter steigen. Schon jetzt kosten sie schnell fünfstellige Summen.

BMW 750i (E32): Deutschlands erster Nachkriegs-Zwölfzylinder

BMW bot in dieser Luxus-Limousine ab Sommer 1987 den ersten deutschen Zwölfzylindermotor der Nachkriegszeit an – mit satten fünf Litern Hubraum. Für die Laufruhe des 299-PS-Aggregats warben die Bayern mit einem hochkant auf dem Motorblock stehenden Fünfmarkstück. Das Interesse an dem Top-Modell der zweiten 7er-Generation war riesig. Jetzt erhalten die ersten Exemplare ein H-Kennzeichen. Der Zwölfzylinder-Luxus wird in gutem Zustand ab 8.800 Euro gehandelt.

Citroën AX: Leichtbau-Franzose

Ab dem Marktstart im Frühjahr 1987 war der kleine Cityflitzer ein Erfolg. Günstig in Anschaffung und Unterhalt, modern in Design und Leichtbau: In der Einstiegsversion wog der rund 3,50 Meter kurze AX lediglich 640 Kilo. Die hohe Mängel-Anfälligkeit hat die Bestände des Franzosen dezimiert: Das Kraftfahrt-Bundesamt notiert noch einen Bestand von gut 900 Exemplaren. Bei mobile.de stehen aktuell nur 30 zum Verkauf. Nur wenige davon mit Potenzial für vierstellige Preise.

Ferrari F40: Enzos Vermächtnis

Bei diesem Auto ist das H-Kennzeichen egal: Der Ferrari F40 war schon am Tag seiner Präsentation ein gesuchter Klassiker Bei diesem Auto ist das H-Kennzeichen egal: Der Ferrari F40 war schon am Tag seiner Präsentation ein gesuchter Klassiker Quelle: Ferrari

Zum 40. Firmenjubiläum schenkte Enzo Ferrari sich diesen Supersportwagen – wie praktisch jeder Jubiläums-Ferrari ein rollender Superlativ. Kurz darauf, 1988, starb der Firmenpatriarch. Der 2,9-Liter-V8 leistet 478 PS und beschleunigte den Boliden laut Werksangabe in 4,1 Sekunden auf 100 km/h, maximal auf 324 km/h. Rund 1.300 Exemplare wurden bis 1992 produziert, schön auffällig mit Heckflügel und Klappscheinwerfern.

Preislich liegt die Rarität bei rund einer Million Euro. 12 werden derzeit bei mobile.de inseriert – davon allerdings keiner mit Erstzulassung 1987.

Ford Sierra Facelift

Flachere Frontscheinwerfer und endlich ABS - so kam 1987 die zweite Generation des Mittelklasseautos aus Köln auf den Markt. Wer beim Gebrauchtkauf allerdings auf die Cosworth-Version mit Vierzylinder-Turbo und 204 PS spekuliert, muss noch bis 2018 warten - zumindest fürs H-Kennzeichen.

Ford Sierra der 2. Version gibt es nicht allzu viele bei bei mobile.de, die meisten sind bezahlbar, Sierra Cosworth gehen eher ins Geld.

Mazda 626: Allradlenkung ohne Klassikerpotenzial

Die dritte Generation des Mittelklassemodells gehörte ab 1987 zu den erfolgreichsten Importfahrzeugen in Deutschland und manifestierte mit ihrer Zuverlässigkeit Mazdas guten Ruf. Ein Technik-Highlight des optisch unscheinbaren Japaners: Mazda stattete den 626 mit Allradlenkung aus. Restexemplare in Zustand 2 werden heute laut Classic Data ab 1.900 Euro gehandelt. Viele raffte der Rost dahin. Klassikerstatus: derzeit nicht gegeben.

Mercedes Coupé (C 124)

Das Opel Kadett Cabrio von Bertone wurde länger gebaut als das Ausgangsmodell Das Opel Kadett Cabrio von Bertone wurde länger gebaut als das Ausgangsmodell Quelle: Opel

Mit den charakteristischen Rückleuchten in Dreiecksform war die Limousine schon fast drei Jahre auf dem Markt, als Mercedes den Zweitürer der 1993 in E-Klasse umbenannten Baureihe 1987 zu den Händlern brachte. Konstruktive Unterschiede waren verstärkte Bodengruppe und Säulen. Die Karosserieform als Coupé erhöhte den Glamourfaktor und auch den Listenpreis. Ab 8.900 Euro.

Opel Kadett E Cabrio

Als letzte Ausführung kam drei Jahre nach dem Marktstart des Kadett E die offene Version zum Händler. Sie blieb länger im Programm als alle anderen Varianten. Viele der einst beliebten Viersitzer haben es aufgrund mangelnder Rostvorsorge nicht in gutem Zustand über die Zeit geschafft. Opel Kadett E Cabrio auf mobile.de

Peugeot 405: Rar, aber nicht begehrt

Peugeot meldete sich im Herbst 1987 nach langer Pause in der Mittelklasse zurück. Der 405 mit seiner stromlinienförmigen Karosserie passte in den Zeitgeist. Mit dem längsten Radstand seiner Klasse bot er außerdem praktischen Mehrwert.

Obwohl der 405 über Jahre zu den Bestsellern seiner Klasse gehörte, sieht man ihn heute nur noch selten auf der Straße. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren zum 1. Januar 2016 rund 600 Exemplare angemeldet. Peugeot 405 auf mobile.de

Renault R21 Turbo: Power-21

Die Power-Version des 1986 eingeführten französischen Mittelklasseautos kam 1987 erstmals in Kundenhände. Der Zweiliter-Einspritzmotor leistete 175 PS und ließ den R21 in 7,4 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Mit 227 km/h gab Renault die Höchstgeschwindigkeit an - damals ein echter Hammer. Und auch heute gefragt: Los geht es bei 6.500 Euro.

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Quelle: SP-X; dpa; MT

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