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Die Kult-Renner von Martini Racing

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Die Autos von Martini Racing waren lange ein vertrautes Bild auf den Rennstrecken dieser Welt. Zuletzt ist es etwas ruhiger geworden um die italienische Kultmarke. Grund genug noch einmal die legendärsten Boliden von Martini vorzustellen.

Die Geschichte von Martini Racing beginnt im Jahr 1968. Kaum wurde das Werbeverbot für Rennwagen aufgehoben, ist auf dem Hockenheimring der erste Porsche mit dem markanten Logo unterwegs. Der Lohn für die Werbung war zu Beginn noch gering. Ein paar Rennjacken für die Fahrer mussten reichen.

Bis zum Beginn der siebziger Jahre wurde das Motorsport-Sponsoring jedoch immer professioneller aufgezogen. Mit dem Kauf von zwei Porsche 917 ging das Martini Racing Team 1969 erstmals offiziell bei europäischen Langstreckenrennen an den Start. Am Ende des Jahres wurden bereits acht Autos unterstützt.

Martini Racing mit hohem Wiedererkennungswert

Anfang der Siebziger kristallisierte sich auch das bekannte Farbschema von Martini Racing immer mehr heraus. Vier hellblaue und ein roter Streifen zogen sich auf dunkelblauem Grund zumeist an den Flanken über das Blechkleid. Die Grundfarbe der Boliden variierte je nach Modell, blieb in den Anfangsjahren jedoch zumeist weiß oder silber.

1972 wechselte Martini von den Langstreckenrennen in die Formel 1. Mit dem italienischen Rennstall Tecno wollte der Spirituosen-Hersteller ganz groß in die Königsklasse einsteigen. Das Projekt wurde jedoch ein Flop. Tecno erwies sich nicht als Formel 1-tauglich und Martini zog sich 1974 wieder in den Sportwagenklassen zurück. Mit dem berühmten Carrera RS Turbo sah die Erfolgsbilanz hier deutlich besser aus. Die Martini Porsche wurden auf der ganzen Welt berühmt.

F1 Team Martini Racing

Trotz den Erfolgen mit dem Zuffenhausener Sportwagenschmiede zog es Martini 1975 noch einmal zurück in die Formel 1. An der Seite des Brabham-Teams von Bernie Ecclestone fand man einen deutlich konkurrenzfähigeren Partner als beim ersten Anlauf. Der Argentinier Carlos Reutemann fuhr mit dem markanten BT44B einen achtbaren dritten Platz in der Weltmeisterschaft ein.

Martini blieb noch bis 1977 mit der Brabham-Mannschaft verbandelt. Mit dem Wechsel von Ford zu Alfa Romeo-Motoren wechselte 1976 die Grundfarbe der Boliden von weiß nach rot. Nach einem Jahr Pause wagte Martini 1979 noch einen letzten Anlauf in der Formel 1. Nach dem Abschied von John Player Special war die Außenhaut der berühmten Lotus-Boliden wieder frei. Die ungewohnte Farbkombination der Martini-Streifen auf British Racing Green sah man allerdings nur ein relativ erfolgloses Jahr lang.

Martini-Programm: Le Mans, Rallye, Formel 1

Parallel zur Formel 1 dehnte Martini sein Motorsport-Programm immer weiter aus. Sportwagen, Le Mans-Protypen, Rallye oder Power-Boat-Rennen - immer wenn irgendwo auf der Welt Rennsport geboten wurde, waren die Boliden mit dem markanten Logo nicht weit.

Anfang der achtziger Jahren begann eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lancia. Auf der Rundstrecke wie auf den Rallye-Pisten sammelten die Martini-Renner Siege und Titel am Fließband. 1983 pilotierte auch ein gewisser Walter Röhrl einen Martini Racing Lancia 037. Der Blondschopf aus Bayern verhalf dem italienischen Autobauer mit Siegen in Monte Carlo, bei der Akropolis und in Neueseeland zum Gewinn des Konstrukteurspokals. Bis zum Rückzug Lancias aus der Rallye-WM im Jahr 1991 sammelten die Martini-Boliden sieben Hersteller-Titel und vier Fahrermeisterschaften.

Letzte Martini-Auftritte mit Alfa in der DTM und mit Ford in der WRC

In der DTM versuchte Martini 1995 die alte Liebe zu Alfa Romeo wieder zu entfachen. Mehr als der dritte Gesamtrang durch Alessandro Nannini 1996 sprang allerdings nicht heraus. Danach löste sich die DTM auf. Mehr Glück fand Martini weiter auf den Rallye-Pisten. Im Jahr 2000 ging Ford eine neue Beziehung mit den Italienern ein. Berühmte Piloten wie Colin McRae, Carlos Sainz oder Francois Delecour fuhren mit dem berühmten Farbschema um Siege und Titel.

In den letzten Jahren ist es allerdings etwas ruhiger geworden um den legendären Motorsport-Sponsor. Auf den großen Bühnen werden Rennställe längst nicht mehr so prominent gesponsert wie in den glorreichen Zeiten. Mehr als ein paar Werbetafeln beim GP Monaco oder ein Auftritt der Martini-Girls in Monza ist in Zeiten von Sparzwang und Finanzkrise nicht mehr drin. Deshalb erinnern wir noch einmal in unserer großen Fotoshow an die Glanzzeiten von Martini Racing.

 

Quelle: Motor Klassik

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