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Daimler steigt bei Tesla ein

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Der Erfinder des Automobils steigt beim jüngsten Mitglied der globalen Autobranche ein: Daimler und Tesla haben heute eine strategische Kooperation angekündigt, im Rahmen derer Daimler knapp zehn Prozent von Tesla kauft.

Chrysler ist für Daimler inzwischen endgültig auf dem Milliarden-Friedhof angekommen - Zeit für den Blick in die Zukunft. Die wird nach allem, was zu vermuten und auch ganz offen von Autoherstellern zu hören ist, eine elektrische sein.

Daimler respektive Mercedes und Smart wollen daran naturgemäß teilhaben, und sie wollen und müssen es mehr oder weniger von Anfang an tun. Eine Kooperation mit jenem Spezialisten, der sich schon seit fünf Jahren dem reinen Elektroauto verschrieben und inzwischen eine messbare Bekanntheit erlangt hat, scheint da keine schlechte Idee.

Eine "Ehe im Himmel" wird es dieses Mal nicht, auch kein Joint-Venture und schon gar keine Übernahme. Daimler wird sich lediglich mit knapp zehn Prozent bei Tesla Motors Inc. einkaufen - Tesla erhält so dringend benötigtes Kapital (in nicht genannter Höhe) für die weitere Produktion des Roadsters und nicht zuletzt für die Serieneinführung des Model S, einer elektrisch betriebenen Limousine, die 2011 auf den Markt kommen soll.

Um gegenseitig von ihrem Know-how zu profitieren, sieht die Vereinbarung vor, dass beide Partner enger bei der Entwicklung von Batteriesystemen, Elektroantrieben und einzelnen Fahrzeugprojekten kooperieren. So soll Tesla die Lithium-Ionen-Batterien für die ersten 1.000 Elektro-Smarts der zweiten Generation liefern. Die Fahrzeuge sollen ab 2010 bei Flottenversuchen in Berlin und Italien zum Einsatz kommen. Als Teil der Zusammenarbeit wird Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility bei der Daimler AG, Mitglied im Aufsichtsrat der Tesla Motors Inc. im Silicon Valley.

Die als langfristig angelegt bezeichnete Partnerschaft mit Tesla ergänzt die Daimler-Strategie zur Elektrifizierung des Automobils. Darüber hinaus treibt das Unternehmen die Industrialisierung der Lithium-Ionen-Technologie weiter voran. Bereits im März hatte Daimler die Deutsche Accumotive GmbH gegründet, ein Joint Venture mit der Evonik Industries AG, einer Ausgliederung aus der früheren Ruhrkohle AG. Damit wird Daimler zum weltweit ersten Automobilhersteller, der Batterien für automobile Anwendungen entwickelt, produziert und vertreibt. Basis dafür ist die Beteiligung des Automobilkonzerns an Li-Tec - dem deutschen Spezialisten für Li-Ion-Batteriezellen.

Die strategische Partnerschaft mit Tesla sei ein wichtiger Schritt, um die weltweite Kommerzialisierung von Elektroantrieben zu beschleunigen, sagte Forschungs- und Entwicklungsvorstand Dr. Thomas Weber am Dienstag bei der Vorstellung der Pläne. "Tesla steht als junges und dynamisches Unternehmen für visionäre Kraft und Pioniergeist. Gebündelt mit mehr als 120 Jahren Automobilerfahrung bei Daimler stellt diese Zusammenarbeit eine einzigartige Kombination der Stärken zweier Unternehmen dar."

"Es ehrt uns und ist ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Technologiekompetenz, dass Daimler sich entschieden hat, im Rahmen der Partnerschaft in Tesla zu investieren", sagte Tesla-Chef Elon Musk. Interessant sei unter anderem die von Daimler speziell für den Einsatz im Automobil konzipierte Lithium-Ionen Batterie mit Flachzellen. Tesla will außerdem von der Daimler-Kompetenz in Entwicklung und Produktion sowie deren Lieferbeziehungen profitieren.

 

Quelle: Autokiste

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