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China: Japanische Autozulieferer müssen Rekordstrafe zahlen - Chinesische Wettbewerbshüter kassieren ab

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Eine so hohe Geldbuße haben Chinas Preiswächter noch nie verhängt. Diesmal trifft es japanische Autozulieferer. Aber auch gegen deutsche Autobauer wird ermittelt.

Die Wettbewerbshüter in China haben nun zahlreiche japanische Zulieferer zur Zahlung einer hohen Geldstrafe verurteilt Die Wettbewerbshüter in China haben nun zahlreiche japanische Zulieferer zur Zahlung einer hohen Geldstrafe verurteilt Quelle: picture alliance / dpa

Peking - Zwölf japanische Autozulieferer müssen in China wegen verbotener Preisabsprachen die Rekordsumme von 1,24 Milliarden Yuan, umgerechnet 151 Millionen Euro, bezahlen. Es ist die höchste Geldbuße, die Chinas Wettbewerbshüter bisher verhängt haben.

Strafen erreichen bis zu acht Prozent des Umsatzes

Nach der Untersuchung der japanischen Zulieferer befanden die Wettbewerbshüter der mächtigen Entwicklungskommission sowohl Hitachi, Denso, Aisan, Mitsubishi Electric, Mitsuba, Yazaki, Furukawa, Sumitomo als auch die vier Kugellagerhersteller Nachi, NSK, JTEKT und NTN des Verstoßes gegen das Anti-Monopol-Gesetz für schuldig. Hitachi sowie Nachi werden von der Strafe jedoch ausgenommen, weil sie sich als erste selbst angezeigt und "wichtige Beweise" für die Untersuchung geliefert haben, wie die Behörde mitteilte.

Zwischen 2000 und 2010 sollen die acht Ersatzteilhersteller durch häufige Absprachen die Preise für Produkte festgelegt haben, die in 20 Autotypen von Toyota, Nissan, Suzuki, Ford und anderen eingebaut worden seien. Ähnlich hätten die vier Kugellagerproduzenten zwischen 2000 und 2011 ihre Preisstrategie auf dem chinesischen Markt und in Asien insgesamt festgelegt. Die Strafen erreichten je nach Kooperationswilligkeit der Zulieferer bis zu acht Prozent des Umsatzes und schwanken jeweils zwischen 29 und 290 Millionen Yuan (3,5 bis 35 Millionen Euro).

BMW und Audi sind ebenfalls betroffen - gegen Daimler wird noch ermittelt

Chinas Behörden untersuchen seit Wochen die Preispolitik von Autoherstellern und Zulieferern. Vergangene Woche waren wegen Verstößen gegen das Anti-Monopol-Gesetz erstmals Strafen in Höhe von 1,6 Millionen Yuan (195.000 Euro) gegen BMW-Händler verhängt worden. Von den Anti-Monopol-Ermittlungen der Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) in Peking sind auch andere deutsche Autobauer betroffen.

Die Geldbuße gegen Audi wird in Kürze erwartet, da das Verfahren gegen das deutsch-chinesische Gemeinschaftsunternehmen mit First Automotive Works (FAW) vor dem Abschluss steht. Laut Wirtschaftszeitung "21st Century Business Herald" soll sich die Strafe auf 250 Millionen Yuan (30 Millionen Euro) belaufen. Nach Medienberichten sind auch bei Daimler Beweise für Preisabsprachen bei Ersatzteilen gefunden worden. Beide Hersteller kooperieren in den Ermittlungen.

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