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Audi räumt Verstöße gegen Anti-Monopolgesetz in China ein - Audi droht dreistellige Millionenstrafe in China

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Der Druck auf deutsche Autohersteller in China wächst. Ermittlungen von Preiswächtern gegen Audi stehen vor dem Abschluss. Es droht eine dreistellige Millionenstrafe.

Der Audi Showroom in Beijing - die Ingolstädter erwartet eine Strafzahlung wegen Verstößen gegen das Anti-Monopolgesetz Der Audi Showroom in Beijing - die Ingolstädter erwartet eine Strafzahlung wegen Verstößen gegen das Anti-Monopolgesetz Quelle: picture alliance / dpa

Peking - Audi und sein chinesischer Partner FAW haben im gemeinsamen Unternehmen in China Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz eingestanden. Eine Untersuchung der Preiswächter der Provinz Hubei habe ergeben, dass beim Händlernetz teilweise gegen das nationale Gesetz verstoßen worden sei, teilte Audi am Mittwoch auf Anfrage der DPA mit. "Das Audi Joint-Venture FAW-Volkswagen hat bei den Untersuchungen eng mit den Behörden zusammengearbeitet und wird eine Strafe akzeptieren", hieß es in der Mitteilung.

Im Raum stehen Strafzahlungen von 218 Millionen Euro

Chinesische Staatsmedien berichteten unter Berufung auf Branchenkreise, dass das Unternehmen eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Yuan (218 Millionen Euro) erwarte. Die Strafzahlung könne auf Das Gemeinschaftsunternehmen von Audi mit seinem chinesischer Partner FAW -  im Bild die Produktion des Audi A6 Das Gemeinschaftsunternehmen von Audi mit seinem chinesischer Partner FAW - im Bild die Produktion des Audi A6 Quelle: picture alliance / dpa die Audi-Händler in der Provinz Hubei übertragen werden. Audi wollte sich nicht zu möglichen Strafzahlungen äußern. "Bitte verstehen Sie, dass wir den Vorgang nicht weiter kommentieren, solange die zuständigen Behörden die Untersuchung nicht abgeschlossen und veröffentlicht haben", teilte das Unternehmen lediglich mit.

Das Gemeinschaftsunternehmen von Audi und FAW soll Mindestpreise für Ersatzteile und Dienstleistungen festgelegt haben, hieß es in den Medienberichten. Das ist jedoch nach Chinas Wettbewerbsgesetz verboten. Die Preiswächter können Strafen zwischen ein und zehn Prozent des Umsatzes verhängen. Kooperiert das betroffene Unternehmen, dann dürfen die Wettbewerbshüter jedoch niedrigere Strafen ansetzen.

Audi kooperiert mit den chinesischen Kartellbehörde

Audi versicherte seine Kooperationsbereitschaft mit den Ermittlern. "Audi und FAW-Volkswagen legen größten Wert auf die Einhaltung aller Kartell- und Wettbewerbsgesetze", heißt es in der Mitteilung weiter. Gemeinsam mit dem chinesischen Partner werde das Unternehmen "Management-Prozesse in der Verkaufs- und Händlerstruktur optimieren, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft vermeiden zu können".

Seit Wochen machen Behörden vor allem Druck auf ausländische Premium-Hersteller. Chinas Markt für Oberklasse-Autos wird von den deutschen Herstellern Audi, BMW und Daimler dominiert. Alle drei Unternehmen hatten bereits Preisnachlässe auf Ersatzteile bekanntgegeben. Gegen Daimler laufen auch Ermittlungen der Wettbewerbshüter. Die Filiale des Unternehmens in Shanghai sowie mehrere Händler waren von den chinesischen Behörden durchsucht worden.

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