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Video: Die Strecke der 24h von Le Mans 1956 - Als die Mulsanne-Gerade eine schmale Allee war

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An diesem Wochenende startet das 24h-Rennen von Le Mans zum 86. Mal. Zur Vorbereitung gibt es Le-Mans-Geschichte: Eine Runde mit Mike Hawthorn auf Jaguar, 1956.

Le Mans – Rennstrecken verändern sich. Sie müssen fit gehalten werden für schnelle Autos, harte Zweikämpfe und neugierige Zuschauer. Sprungkuppen werden entschärft, Zäune gebaut und manchmal sogar Schikanen eingefügt. Meistens geht es bei solchen Maßnahmen um die Sicherheit.

Wer den Rundkurs von Le Mans kennt, der weiß: Hier ist viel passiert. Vor 1990 hatte die Hunaudières-Gerade noch keine Schikane, die Rennwagen wurden hier bis zu 405 km/h schnell. Aktuell liegt der Topspeed noch bei gut 340 km/h. Auf der Mulsanne-Geraden gibt es Leitplanken, Zuschauer blicken durch Maschendraht auf die Piste.

Mit dem Jaguar D-Type in Le Mans

Kamerarunde in Le Mans: Mike Hawthorn im Jahr 1956 Kamerarunde in Le Mans: Mike Hawthorn im Jahr 1956 Quelle: Youtube Vor 62 Jahren sah der Rundkurs an der Sarthe ganz anders aus. Daran können sich wohl die wenigsten erinnern. Aber ein historisches Filmdokument zeigt eindrucksvoll, was damals Standard war und heute undenkbar wäre. 1956 kletterte Vorjahressieger Mike Hawthorn in seinen Jaguar D-Type und fuhr eine Runde für das Fernsehen.

Für die Aufnahmen schraubte man eine Kamera an das Auto und klemmte Hawthorn ein Mikrofon vor die Brust. „The Gay Cavalier“ (der fröhliche Kavalier) Hawthorn erklärt Strecke und Umgebung, bespricht Veränderungen und macht sich über französische Fahrradfahrer lustig. Auf der Moulsanne-Geraden entspanne er sich im Rennen bei knapp 300 km/h, sagt er gut gelaunt.

Ein Tag vor dem Rennen war noch regulärer Straßenverkehr auf der Strecke unterwegs. Auslaufzonen waren schmal, Sicherheitszäune nicht vorhanden, die Box lag direkt an der Strecke. Das Video zeigt eindrucksvoll, wie stark sich der Motorsport in den vergangenen Dekaden verändert hat.

Sicherer Sex, gefährlicher Motorsport

Auwändige Aufnahmen: Für seine Fahrt schnallte man Hawthorn ein Mikro vor die Brust Auwändige Aufnahmen: Für seine Fahrt schnallte man Hawthorn ein Mikro vor die Brust Quelle: Youtube Es erwähnt aber nur beiläufig, warum er sich verändert hat. Auf der Start-Ziel-Gerade kam es im Jahr vor der hier gezeigten Fernsehrunde zum bis heute schlimmsten Unfall im Motorsport. 83 Zuschauer und Rennfahrer Pierre Leveghs starben. Hawthorn selbst hatte den Unfall durch ein unsinniges Überholmanöver ausgelöst. Er gewann, weil Mercedes nach dem Crash das Rennen abbrach.

Sehenswert ist das Video dennoch. Und eine gute Vorbereitung auf das kommende Wochenende. Dann startet das 24h-Rennen in Le Mans zum 86. Mal. Favorit ist Toyota, das einzige Werksteam in der Königsklasse LMP1. Eurosport überträgt live.

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