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"Bin einfach weg": Ecclestone als Formel-1-Boss entmachtet - "Wandel war überfällig"

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Bernie Ecclestone ist weg. Einfach so. Was lange unvorstellbar war, ging nun ganz schnell. Wohin steuert die Formel 1 nun? Der frühere Mercedes-Teamchef Brawn übernimmt eine Schlüsselrolle.

Die neuen Eigner wollen ihn nicht mehr: Bernie Ecclestone ist seit dieser Woche kein Formel-1-Geschäftsführer mehr Die neuen Eigner wollen ihn nicht mehr: Bernie Ecclestone ist seit dieser Woche kein Formel-1-Geschäftsführer mehr Quelle: dpa/Picture Alliance

London - Bernie Ecclestone (86) ist entmachtet. Nach knapp 40 Jahren als Geschäftsführer der Königsklasse des Motorsports wurde Ecclestone vom neuen Besitzer Liberty Media abgesetzt und durch den US-Amerikaner Chase Carey ersetzt. Ecclestone soll sein Wissen und seine Kontakte zumindest noch als Ehrenpräsident einbringen dürfen. Mit dem früheren Mercedes-Teamchef Ross Brawn und dem langjährigen ESPN-Manager Sean Bratches haben die neuen Besitzer der Formel 1 weitere Personalentscheidungen getroffen.

Archivbild: Bernie Ecclestone (r.) mit Nelson Piquet, 1984 Archivbild: Bernie Ecclestone (r.) mit Nelson Piquet, 1984 Quelle: dpa/Picture Alliance Die gravierendste betrifft aber Ecclestone. "Ich bin stolz auf das Geschäft, das ich über die vergangenen 40 Jahre aufgebaut habe und auf all das, was ich mit der Formel 1 erreicht habe", wurde der Brite in einer offiziellen Mitteilung zitiert. Seinen erzwungenen Abgang hatte er schon zuvor verraten. "Ich wurde heute abgesetzt. Bin einfach weg", zitierte das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" Ecclestone am Montagabend.

"Bernie, mega Job! Aber ein Wandel war überfällig", schrieb der zurückgetretene Weltmeister Nico Rosberg bei Twitter: "Mr. Carey, nur das Beste dabei, unseren Sport wieder fantastisch zu machen." McLaren-Geschäftsführer Zak Brown erinnerte an das Vermächtnis Ecclestones: "Wir sollten heute alle einem beachtlichen Unternehmer Tribut zollen. Man wird ihm nur schwer nachfolgen können." Ecclestone hatte Ende der 70er-Jahre die TV- und Vermarktungsrechte der Formel 1 gekauft und damit den Grundstein des milliardenschweren Geschäfts mit der Rennserie gelegt.

Neue Führung: Chase Cary und Ross Brawn

Der neue Chefvermarkter ist der US-Amerikaner Chase Carey Der neue Chefvermarkter ist der US-Amerikaner Chase Carey Quelle: dpa/Picture Alliance Eine neue Führung soll die Formel 1 nun modernisieren. Dafür holte Liberty Media zwei Fachleute. Der frühere Mercedes-Teamchef Brawn wird als Direktor für den Bereich Motorsport verantwortlich sein, der langjährige ESPN-Vertriebsexperte Bratches verantwortet die Vermarktung.

Die Formel 1 soll mit neuen Konzepten noch attraktiver und profitabler werden. Ecclestone nahm in erster Linie über die Vermarktung Gelder ein, hinzu kamen die Gebühren von den Rennstreckenbetreibern. Andere Bereiche wie soziale Medien oder TV-Rechte hatte der Brite kaum beachtet. Als "dysfunktional" soll der neue starke Mann Carey der BBC zufolge dieses Modell bezeichnet haben. Liberty Media will genau hier investieren.

Quelle: dpa

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