Es ist mir nahezu unbegreiflich, wie ein und der selbe Laden Rekordumsätze, Rekordmarktanteile und Rekordgewinne bei Nutzfahrzeugen einfährt, und im selben Atemzug brachial schlechte PKWs auf die Straße bringt, die überteuert sind und zu recht keiner haben will.
Zeigt mir einen Auto-Test, wo der Kuga nicht letzter geworden ist. Selbiges gilt für den Puma. Und das meistens mit gebührendem Punkteabstand. Zuletzt wurde der Puma mit Hyundai und VW verglichen und hatte nicht den Hauch einer Chance. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Tests nicht lügen.
Gleichzeitig sind ein Tourneo Custom oder Ranger so gut, dass die Produktion jetzt schon bis Ende des Jahres und darüber hinaus ausgebucht ist. Es liegt nicht an der Kompetenz in Köln, man hat schlicht keinen Bock mehr auf PKWs, warum auch immer. Die Stiefmütterliche Behandlung von den PKWs bei Ford im Allgemeinen trägt sicherlich dazu bei.
Stefan Bratzel sieht noch eine letzte Chance, mit hohen Investitionen und viel Engagement den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man auch diese verstreichen lässt.
Ich hoffe, das es anders kommt, aber meine Prognose ist folgende:
Im Jahr 2027 wird die Ford-Werke GmbH abgewickelt. Die Verträge mit VW werden aufgrund der Insolvenz aufgekündigt, Köln wird verkauft oder dicht gemacht. Valencia wird verkauft, der Escape/Kuga soll ja eh eingestellt werden, mag der Ami nämlich nicht, oder intern an andere Strukturen (Otosan?) rumgereicht.
Ford of Europe kümmert sich sodann um FCSD (haben dort eh schon ihren Sitz) und den Import von Otosan- und US-Fahrzeugen (vlt. auch China, wird sich zeigen), und die Modellpalette bietet dann noch den Puma (mit Glück, Craiova ist ja schon Otosan), den Mustang, den Bronco sowie Transits und Ranger in allen Formen und Farben. Vlt. auch noch andere Imports wie ein chinesisches BEV oder ein weiteres US-Spaßmobil. Das sind ja Fahrzeuge, die Herr Farley gerne hat.
Und weil das nicht funktionieren wird (Händlernetz, Strukturen, Synergieeffekte kaputt), ist spätestens Mitte der 2030er Feierabend in Europa.