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Mercedes 601/602 T1 (TN, Bremer Transporter)

Anhängelast > 2,0 t beim MERCEDES 308 D, 79 PS möglich ?

Hallo Atlasdriver, eine Anhängelasterhöhung ist grundsätzlich möglich. Dazu braucht es: - einen entsprechenden Anhängebock - eine passende Kupplungskugel / Maulkupplung - Freigabe von Mercedes - Abnahme durch Prüfstelle. MB hat Freigaben für Anhängeböcke der Firma TECHAU erteilt. Diese sind im Handel nicht mehr erhältlich. TECHAU kann noch eine Einzelanfertigung produzieren (Kosten: ca. 2.000.-- €). Ich habe das Glück gehabt, diesen äußerst günstig gebraucht über Kleinanzeigen zu bekommen. Sandstrahlen, Lackieren - wie neu. Laut Mercedes sind freigegeben: -TECHAU Anhängebock Typ DB TN 2,8, TNO 2,8, TNK 2,8, TNT 2,8 Prüfzeichen 002863 TP T1 bis 004 999 TP 72 oder Prüfzeichen 010001 TP 72 bis 017 000 TP 72 oder Prüfzeichen TPKV 220 MB 00001 bis 99999 oder Prüfzeichen TPKV MB 00001 bis 01199 oder Prüfzeichen TPKV MB 1170 bis 9999 oder Prüfzeichen TP 28 MB 0001 bis 9999 Die Kupplungskugel muß einen entsprechenden D-Wert für die 2,8 t haben. Das ist meist kein Problem. Eine Maulkupplung wollte der Prüfer nicht eintragen ("Hebel vielleicht doch zu groß ..." ), obwohl Mercedes keine Bedenken hat. Brauch ich derzeit aber auch nicht, deshalb hab ich das nicht weiter verfolgt. Mercedes gibt eine Freigabe unter folgenden Bedingungen: - das Zuggesamtgewicht darf max. 5.600 kg betragen - das Gesamtgewicht des Zugfahrzeuges darf (bei voller Ausnutzung der 2,8 t Anhängelast) maximal 5.600 ./. 2.800 = 2.800 kg betragen. Je nach bisherigem zGG des Kfz (meist um 3.200 kg) heißt das: ca. 400 kg weniger Nutzlast im Zugfahrzeug. Hier nutzt die Kopie eines anderen Kfz-Scheins nichts. Es braucht eine Freigabebescheinigung, die mit der Fahrzeugidentifikationsnummer versehen ist. Diese ist nur noch über eine Mercedes-Niederlassung (nicht mehr über hebeo-van ...) erhältlich und kostet knapp 300.-- € ... (Abzocke ...). Dann kommt noch die Abnahme durch die Prüfstelle. Hier machte der Prüfer Schwierigkeiten, als ich bereits auf den Hof fuhr. Bereits aus 5 m Entfernung rief er: "Die kenne ich noch von früher … Die standen nicht so weit vor ... beeinträchtigt das Fahrverhalten. Das nehme ich Ihnen nicht ab … - Bringen Sie Explosionszeichnungen bei … … usw.“ (Er dachte wahrscheinlich an die serienmäßigen AHK, die nicht so massiv wirken.) Weiterer Grund für die Irritation: Der Anhängebock war zunächst an einem Tieflader (= gleiches Fahrgestell !) montiert. Die beiden Längsrahmen sind identisch. Die Pritsche steht weiter nach hinten über den Befestigungspunkten als beim Kasten, so dass der Eindruck entsteht, die AHK ist zu weit hinten montiert und es wirkt ein zu großer Hebel. Wäre statt des Kastenaufbaus eine Pritsche montiert, würde der Anhängebock nicht so weit hervorstehen, allerdings wäre das Fahrverhalten gleich. Da er nicht mit sich reden ließ und noch nicht einmal bereit war, sich die Übereinstimmung mit der Original-Montageanleitung und die Mercedes-Freigabe anzusehen, fuhr ich zu einer anderen Prüfstelle, die überhaupt keine Probleme sah und Anhängebock und Kupplungskugel eintrug. Wünsche viel Erfolg bei Deinem Projekt! Jürgen