Winterpause und Ventilfedern
Hallo zusammen
Als ich kürzlich so über die Winterpause meines Schätzchens nachgedacht habe hat sich folgende Frage ergeben:
Das Motorrad, bzw. der Motor steht ja während der Winterpause mehrere Monate lang still. So wird es immer einige Ventile geben die auch über diese Zeit mehr oder weniger unverändert offen bleiben. Im "schlechtesten Fall" sogar ganz offen. Was ich mich jetzt frage ist, was das für die Ventilfedern bedeutet, wenn die über so lange Zeit ohne Veränderung gespannt sind. Ab wann können Ventilfedern ermüden?
Weiss da jemand was genaueres? Oder hat jemand eine Vermutung? Weil bei Schusswaffen z.B. sind die Magazinfedern oft relativ empfindlich was das betrifft. Da ermüden die Federn manchmal recht schnell wenn Munition im Magazin ist.
Soweit ich weis erholt sich eine ermüdete Ventilfeder nie mehr. Das Problem wäre dann das ab gewissen Drehzahlen die Feder zu schwach ist um das Ventil via Stössel schön am Nockenprofil entlang zu führen, mit allen Konsequenzen.
Wissen und Meinungen sind gefragt..😉
17 Antworten
Hallo,
da will ich mich mal als altgedienter, gelernter "Drahtverbieger" outen.
Eure Sorgen bezüglich der "ermüdeten" Federn sind völlig unbefründet.
Zwar gibt es für jede gängige Druckfeder Richtwert-Tabellen bezüglich der Lebensdauer bei bestimmten genutzten Federwegen, aber diese Extrembelastungen kommen im Motorenbau nicht vor.
Entscheidend für die Lebensdauer sind maximale Belastung und Federweg.
Federn im Industriebereich werden oft fast "auf Block" gefahren, da der dicke Drahtquerschnitt den maximal möglichen Federweg beschränkt.
Ventilfedern werden dagegen immer nur so stark ausgelegt wie es gerade nötig ist.
Zum einen um eine möglichst hohe Lebensdauer zu erreichen, und andererseits um die Belastung für Nockenwelle und Ventilsitze möglichst gering zu halten.
Ausserdem ist der Hub der Ventile in der Regel zu klein, dass maximal 20 bis 30 Prozent des theoretisch möglichen Federweges genutzt werden.
Da halten die Ventilfedern bis zum Jüngsten Gericht, zumal diese auch noch aus speziellem , besonders entgasten Stahl bestehen.
Übrigens stand mein "Eintopf" (na ja, ist wohl eher so eine Art "Heisse Tasse" :😁) satte 5 Jahre als Anschauungsobjekt beim Händler, bis ich das Moped dann zu einem absolutem Spottpreis erstanden habe.
In dieser Zeit hat mit Sicherheit niemand den Motor durchgedreht, oder den Kolben auf den OT gestellt.
Bis auf eine neue Batterie und frisches Öl ist dann nach der langen Standzeit nichts daran gemacht worden, und Kiste läuft (leider nachweislich) trotzdem schneller als die Polizei erlaubt.
Gruß
Reimund
Kauft euch ne Ducati 😁
Ventilfedern ermüden und stauchen sich zusammen, wie jede andere Feder. In der Konstruktion ist die aber Berücksichtigt. Deshalb macht auch das veharren in der selben Position nix aus.
Kritisch wird es wenn der Motor im reiferen Alter getunt wird. Ein Drehzahlerhöhung kann problematisch werden.