Wie schmiere/fette ich mein Fahrwerk richtig?
Hallo Leute,
Ich habe heute das erste mal das Fahrwerk vom Buick geschmiert. Hat soweit alles geklappt, bis auf die Manschette des einen Gelenks vorne links, die ist plötzlich aufgeplatzt! Aber ich glaube es war nicht meine Schuld, denn komischerweise ist nur an dieser einen Gummimanschette wie eine Art Nippel aus Gummi dran?! Aus der Spitze dieses Gumminippels kam das Fett raus plötzlich. Sieht aus wie als wäre das Ding so gedacht aber ich vertsehe nicht wieso!? 😕
Ich habe im Vergleich zu den anderen Stellen am Fahrzeug eigentlich noch recht wenig Fett bis dahin reingepresst als es geschah? Ärgert mich wirklich sehr, weil es bis zu dieser letzten Stelle so gut geklappt hat.
So kommen wir zur nächsten Frage dazu: Was ist die korrekte Menge beim Reinpressen? Gibt es sie überhaupt?
Ich habe etwas rumgestöbert hier im Forum und gelesen man muss das Fett so lange pressen bis es am Nippel vorne rauskommt? Ist das richtig oder gibt es auch Nippel aus denen nichts mehr zurück rauskommt? Ich habe Sorge, dass ich als Leihe zu viel Druck auf die Manschetten gemacht habe vielleicht und mir die Teile kaputtgehen 🙁
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen guten Trick/Hinweis den hier die Erfahreneren Ami-Fahrer kennen? 🙂
Schöne Grüße und vielen Dank!
TX2000
13 Antworten
Also, ich kenne das von der Maschinenwartung so, dass man zwei Öffnungen hat, in der Regel zwei Nippel oder einen Nippel und eine Bohrung. In die eine Öffnung pumpt man dann solange Fett rein, bis aus der anderen erstmal das alte Fett rauskommt, und dann pumpt man immer weiter, bis das ganze alte Fett raus ist -> das saubere Fett raussifft. Natürlich nicht mit Gewalt 😁
Zitat:
In die eine Öffnung pumpt man dann solange Fett rein, bis aus der anderen erstmal das alte Fett rauskommt, und dann pumpt man immer weiter, bis das ganze alte Fett raus ist -> das saubere Fett raussifft
Wie vom Vorredner schon gesagt. solche Systeme gibt es. Aber im KFZ Bereich eher unüblich, da Fett wenn möglich nich irgendwo raus sollte.
Dann gibts es wieder die Meinungen die KFZ-Mechaniker hier vertreten. So lange Pumpen bis aus Manschetten oder Öffnungen das Fett rausquillt - abwischen fertig.
Andere meinen: 2 bis 3 volle Pumpbewegungen von der Standarthandfettpresse (tolles Wort) - fertig
Dann hab ich eine andere Meinung in der Vorlesung Maschinenelemente vom meinem Prof gehört: Das hängt erstens davon ab was geschmiert wird und wie es geschmiert werden soll. Aber es gibt auf jedenfall ZU VIEL Fett in Lagern (Kugellager etc) - durch die erhöhte Walkarbeit .... leidet das Lager. Also lieber nur ein paar Pumpbewegungen und nicht bis es drüben wieder raus kommt.
Ich tendiere irgendwie eher zu Meinung 2 und Meinung 3 - so voll bis es woanders schon rausquillt kann nicht überall gut sein.
En Kardangelenk is da was anderes als en Traggelenk würde ich allerdings sagen.
Ja eben, klares "kommt drauf an". Gleitlager hingegen kann man gegenüber Wälzlagern kaum überfüllen. Andererseits habe ich bei Radlagern (Kegelrollen, X-Anordnung, in meinem Fall) gelernt, reinzuquetschen, was geht, dann zusammensetzen und einmal wegwischen, was übersteht...
So kenne ich das eigentlich auch. Sicherlich wid man nicht das ganze alte Fett rausspülen können, aber nach so etwa 4-5 Fettstößen kommt i.d.R. sauberes Fett raus. Fettbälge sind unterschiedlich konstruiert. Einige haben einen Austritt für verbrauchtes Fett, bei anderen quillt das raus wo gerade Platz ist. Platzen tun die Bälge auch manchmal, und zwar meistens dann, wenn nach 10 Jahren Abstinenz und Fettentzug das alte Fett an den Ausgängen so hart geworden ist, daß es wirkt wie ein Korken. Dann baut sich überdruck bei Einpressen auf, der den Balg zerreißt.
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Ich danke euch für die fixen Antworten!
Also kann man davon ausgehen, dass es eine gewollte Austrittsöffnung für das alte Fett ist? Dann wär ich ja beruhigt, dass ich das Teil nicht tauschen muss. 🙂
Habe mich halt etwas erschrocken, da es aus der Öffnung schlagartig rausplatzte. Aber vielleicht war das einfach nur zu mit Dreck.
Geschmiert wurde das Fahrwerk leider wie es mir schien länger schon nicht mehr... aber ab jetzt werde ich das jedes Jahr machen!
Ich werde wenn ich daran denke morgen mal ein Foto davon machen.😉
Zitat:
Original geschrieben von spechti
Platzen tun die Bälge auch manchmal, und zwar meistens dann, wenn nach 10 Jahren Abstinenz und Fettentzug ....., der den Balg zerreißt.
Kann auch mit nagelneuen passieren.
Don't ask me how I know. 🙁
Ich hatte an meinem s10 auch versucht, einen Lenkhebel anzuschmieren.
So, wie ich als alter KFZler es mal gelernt hatte, gib ihm, bis es rauskommt😁
Nur, dass sich der Gummibalg derart aufblähte, dass ich leider stoppte, und durch ausdrehen des Nippels den Druck reduziert hab.
Hinterher habe ich im Forum in den Staaten erfahren, dass dieser Nippel nur zur erstbefüllung sei, nicht zum Abschmieren in regelmäßigen Abständen...🙄
Und noch was zu den Traggelenken:
Normalerweise sollte das alte Fett an der zum Wagen liegenden Seite, also nach innen hin austreten.
Wenn aber nichts rauskommt, mal auf der Bremsenseite schauen......Klasse, so eine dicke Fettwurst auf der Bremsscheibe, vor allem beim ersten Bremsen beim von-der Bühne-fahren🙄
Zitat:
Original geschrieben von frank-knut
..........
dass dieser Nippel nur zur erstbefüllung sei, nicht zum Abschmieren in regelmäßigen Abständen...:
Und wieviel gibt man so nem Ding als Erstbefüllung?
Das Problem mit den sich ausdehnenden Fettkappen hatte ich bei meinem alten MB 608 auch. Und zwar an den unteren Achsschenkelbolzen.
Da wollte nix rein, nur die Kappe hat sich aufbebläht.
Bis ich einen Tipp von einem alten Spediteur bekam.
Der sagte mir nämlich, dass sie früher in solchen Fällen den Wagen angehoben und ein Stück starkes Kantholz unter die Fettkappen gestellt haben.
Darauf haben sie dann VORSICHTIG das Gelenk abgelassen, so dass die Fettkappe von unten Gegendruck bekommt.
Dann haben sie ein bis zwei leichte Pressenstöße reingepumpt und siehe da, es hat geklappt.
Habs dann ausprobiert und es geht tatsächlich. Das Fett kam recht schnell aus dem Spalt des Achsschenkelgelenks heraus. 🙂
Funzt natürlich nur dann, wenn die Kappe nach unten zeigt und der Nippel seitlich sitzt.
In anderen Fällen mag es vielleicht mit einem Brettchen und Schraubzwingen möglich sein.
Wichtig ist halt, dass man die Fettkappe vorübergehend so verstärkt, dass sie den Druck aus der Fettpresse aushält.
Hui, MB 608....da werden alte Erinnerungen wach😉
Bei den Dingern musste ich als Stift immer die Messingbüchsen der Achschenkelbolzen per Hand auf Aufmaß hohnen🙄
DAS gab lange Arme😉
Da hilft machmal beim Abschmieren auch anheben (entlasten) und die Lenkung bei Abschmieren bewegen!
Ja klar. Anheben musste schon.
Aber genau dann kommt eben das Fett und beult die Abdeckung nach unten aus.
Darum die Sache mit dem Kantholz.
Aber egal, der Wagen ist inzwischen in Protugal und freut sich an dem schönen Wetter.
Wie ich höre, wurde er blechmäßig saniert.
Der Rest war eh noch top.
Ein urzäher Bursche.
Als ich den damals kaufte, musste Du den in die Kurven reinziehen und auch wieder rausziehen.
Da ging an den Achsschenkeln nix mehr.
Aber mit guter Wartung und sinnvollem Gängigmachen wurde das auch ohne Ersatzeile wieder.
Zuletzt konnteste den mit einem Finger fahren. 🙂
Ich bin ja kein großer Mercedes Fan, aber die Düsseldorfer waren schon klasse. 🙂
Interessant die ganzen Beiträge, also ich denke ich habe dazugelernt und nächstes Mal werde ich vorsichtiger vorgehen und nicht einfach drauflospumpen.😉
Ich habe hier im Anhang nochmal wie versprochen das Bild (Handyfoto) von dem Gelenk wo dieser Gumminippel dran ist, aus dem das Fett kam! Ich habe es mir nochmal angesehen und gefühlt, ich bin mir sicher dass es so ein gewollter Austritt ist.
Allerdings habe ich dann leider bemerkt dass nun auch hinten links, wo ich mir unsicher war ob ich zu viel Fett reingepresst habe, ein ganzer Haufen Fett wieder ausgetreten ist. Es ist anscheinend alles durch ein ganz kleines Loch raus, aber diesmal glaube ich nicht, dass es eine gewollte Stelle ist denn an dieser Manschette ist kein Gumminippel dran und es muss erst heute wärend der Fahrt passiert sein!?
Bei einem kleinen Loch von einem Millimeter Durchmesser ist doch die Manschette noch nicht hinüber oder?