Werden wir eigentlich beschissen?
Werden wir eigentlich beschissen?
Zugegeben ich habe von (Auto)Technik nicht die meiste Ahnung, deshalb gebe ich die Frage an euch weiter.
Schauen wir uns doch mal das Verdichtungsverhalten europäischer und amerikanischer Autos bzw. Motoren an.
Bei meiner Corvette habe ich z.B. eine Verdichtung von 9:1.
Wenn ich mich nicht stark täusche, gabs die und andere V8 Motoren auch mit 8:1.
(Deshalb auch so langlebig)
Soviel dazu.
Europäische Motornen verdichten doch wesentlich höher.
Damit im Motor überhaupt etwas passiert muss ja das Benzin/Gas - Gemisch stimmen.
Heißt es dann nicht das eine höhere Verdichtung, mehr Luft in der Brennkammer und somit mehr Benzin hat/haben muss damit das Luft/Gas - Gemisch stimmig ist?
Ich frage, weil wir US-Car Fahrer zwar 53,- DM für 100 ccm bezahlen müssen, ein amerikanisches Auto, insofern meine o.g. Überlegung stimmt, viel weniger Sprit verbrennt als ein europäisches Auto mit gleichem Hubraum aufgrund dessen höheren Verdichtung.
Was meint Ihr?
Swinger
7 Antworten
Naja, wenigstens zu Weihnachten hättest du eigentlich schon einen anderen Ausdruck gebrauchen können. 🙁
Technisch gesehen hat das Verdichtungsverhältnis eines Motors zuerst einmal nichts mit Langlebigkeit zu tun und mit der steuerlichen Einstufung auch nicht.
Deine Überlegung, dass geringer verdichtete Motoren weniger Benzin verbrauchen, stimmt so auch nicht, weil gerade durch höhere Verdichtung eine effektivere Verbrennung und Leistung zustandekommen.
Um es mal einfach zu erklären: weil US-Autos im allgemeinen auf das dort mehr verwendete kostengünstigere Normalbenzin abgestimmt sind (von Ausnahmen und gewissen Oldies abgesehen) und eine geringere Leistung bei geringer Höchstdrehzahl haben wie ein gleichartiger Motor mit höherer Verdichtung und hohen Drehzahlen, ist der Druck auf die Kurbelwellenlager und andere Motorteile deutlich geringer und der Motor hält bei entsprechender Pflege länger - und er verbraucht auch deutlich weniger.
Würde man jetzt die Verdichtung und somit Leistung, meist auch dadruch bedingte Drehzahlwilligkeit usw. erhöhen, steigt der Arbeitsdruck und der Verschleiss und natürlich auch der Verbrauch.
Allen MT-Lesern wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein richtig gutes Neues Jahr 2003
Harold
www.All-American.de
Hi
Ich bin auch der Meinung, daß die Verdichtung nichts damit zu tun hat, wieviel Sprit durch die Zylinder gepumpt wird. Der Hubraum bleibt der gleiche, egal wie stark der "Inhalt" dann verdichtet wird...
@ Harold: 1.) Haben wir noch kein Weihnachten und 2.) Wie hätte ich es den im Hinblick auf die kommenden Tage nennen sollen? 😉 🙂
Betannebaumt?
Bezimtstern?
(Ok, ok nen brüller ist der nicht! 🙂 )
Es ging mir bei der Überlegung auch weniger um die langlebigkeit der Motoren, als vielmehr darum, (@ Cornett 500) was Sache ist?
Denn ich denke das der Hubweg des Kolben doch wohl der gleiche ist wie bei europäischen Motoren.
(Der Kolben bei europäischem Motoren geht, so denke ich, nicht höher, was eine höhrer Kompression zu folge hätte.
Ich denke die Menge der zugeführten Luft bestimmt die Kompression oder irre ich mich da?)
D.H. wenn ein Motor eine höhere Verdichtung hat müsste doch eigentlich mehr Luft im Brennraum komprimiert worden sein.
Damit der angedachte Arbeitstakt auch richtig funktioniert müsste doch dementsprechen zum Sauerstoffgehalt der komprimierten Luft, dementsprechen Benzin hinzugefügt werden um eine optimale Mischung zu bekommen.
Ansonsten würde doch das Gemisch zu mager? Oder nicht?
D.H. Je mehr Luft, desto mehr Benzin?
(Sonst zu Fett oder zu mager)
Oder habe ich das so zu verstehen, daß das + an komprimierter Luft lediglich der Verbrennung zu gute kommt, da es der Verbrennung mehr Sauerstoff zur Verfügung stellt.
(Obwohl mir das eigentlich nicht so richtig vorkommt.)
Swinger
Hi,
das mit der Verdichtung wüde ich sagen ist so..
bei höherer Verdichtung wird das Gemisch nur mehr zusammengepresst, Kolben kommt oben dichter an den Zylinderkopf (daher auch Ventilschäden bei Zahnriemenriß hochverdichteter Motoren, Kolben schlägt gegen offene Ventile)
und durch die höhere Verdichtung eine bessere und gleichmäßigere verbrennung.Der Hubraum bleibt gleich Bitte verbessert mich wenn ich falsch liege!
cu Hamburger
Ähnliche Themen
moin,
@all
zum hubraum:
der hubraum eines motors ist konstruktionsbedingt und kann durch verändern der verdichtung (Kopf abschleifen) nicht beeinflusst werden.
der hubraum ist der weg den der kolben vom unteren umkehrpunkt (ut) bis zum oberen umkehrpunkt (ot) der kurbelwelle macht. er errechnet sich durch den durchmesser der kolben und den weg von ut nach ot.
die steuer die für einen motor bezahlt werden muss ist also konstruktionsbedingt vorgegeben.
ein v8 motor saugt also teoretisch bei zwei kurbelwellenumdrehungen 5,7 liter kraftstoff luft gemisch an.
das verdichtungsverhältniss:
nehmen wir z.b. einenen v8 motor mit 5700 ccm hubraum.
ein zylinder hat dann 712,5 ccm, bei einer verdichtung von z.b. 9:1 hat der brennraum einen größe von 79,16 ccm.
(712,5 :9= 79,16 ccm). der zylinder kann teoretisch ein kraftstoff luft gemisch von 712,5 ccm ansaugen das er dann auf ein volumen von 79,16 ccm zusammenpresst (verdichtet).
eine verdichtungsänderung kann mann erreichen durch: abschleifen des zylinderkopfes, die dicke der zylinderkopfdichtung, den kolbenhub durch eine andere kurbelwelle, andere kolben mit z.b kolbendome.
das verdichtungdverhältniss und die brennraumgestalltung bestimmen auch ob wir super oder normalbenzin tanken müssen.
das gas luftgemisch:
es wird bei vergasermotoren und einspritzern (ausgenommen direkteinspritzer) vor dem ansaugen gebildet und wird vom vergaser oder der einspritzanlage in abhängigkeit von der drosselklappenstellung gebildet.
das kraftstoffluftgemisch ist also nicht abhängig vom verdichtungsverhältniss oder hubraum.
hoffentlich hab ich das verständlich geschrieben.
ich wünsche euch alle hier im forum ein schönes weihnachtsfest und einen feucht fröhlichen rutsch in neue jahr.
Ich würd meinen, daß die Menge an Luft bei Saugmororen hauptsächlich durch das Zylindervolumen festgelegt ist.
Für das richtige Mischungsverhältnis (ca. 14,5:1) sorgt der Vergaser. Bei flachen Kolben ist der Brennraum im Zylinderkopf wesentlich für das Verdichtungsverhältnis.
Also, egal ob europäisches oder amerikanisches Auto, der Hubraum (Zylindervolumen mal Anzahl der Zylinder) als Bemessungsgrundlage für den Schadstoffausstoß und damit für die KFZ Steuer ist prinzipiell schon richtig.
Deine Idee greift aber bei Turbomotoren, hier wird die Luft komprimiert, so daß mehr Luft in´s Zylindervolumen paßt, und um das 14,5:1 Verhältnis zu wahren muß auch mehr Benzin pro Zylinderfüllung hinzu.
Also, die Leute mit Turbomotoren haben eigentlich einen steuerlichen Vorteil, egal ob Ami oder Euro.
Aber großzügig wie wir sind, gönnen wir`s ihnen doch, oder?
Gruß Helmut
Habe mich mit Europäern nie so richtig beschäftigt, aber haben bzw. hatten die wirklich eine höhere Verdichtung?
Zur Info mein 64er hat eine Verdichtung von 10,9:1. Das stimmt mich traurig, denn Super + ist in Österreich nicht mehr überall erhältlich. Und das alles bei einem Verbrauch von 35 Litern und 70 Liter Tankvolumen.
Frohes Fest