Werden ab 01.09.2018 Neufahrzeuge mit Euro6d-Temp steuerlich bestraft?
Ich hatte angenommen, dass niedrigere Abgaswerte zum Umweltschutz vom Staat belohnt werden, aber das ist wohl nicht so?
Zitat:
Autofahrer müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, und das schon bei relativ kleinem Motor. Besonders drastisch ist es beispielsweise beim VW Polo 1.0 TSI BlueMotion: Mit realistischen Schadstoffwerten erhöht sich die Steuer hier um satte 292 Prozent von 26 Euro auf 102 Euro.
Was ändert sich genau? Das alte NEFZ-Prüfverfahren wird durch die WLTP-Norm (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) ersetzt. Sie soll deutlich realistischere CO2-Werte ergeben. So steigt das Maximaltempo von 120 km/h auf 131 km/h, der Testzyklus ist anstatt 20 Minuten bis zu 30 Minuten lang, und die Beschleunigungskurven sind viel realistischer. Wer jetzt ein Auto kauft, ist vom Kfz-Steuer-Anstieg nicht betroffen. Die Veränderungen nach der WLTP-Norm gelten erst für Fahrzeuge, die ab September 2018 neu zugelassen werden. Dabei ist der Test zunächst nur für Autos vorgeschrieben, die ab September 2017 eine neue Typengenehmigung benötigen.
Quelle:
www.autobild.de/artikel/kfz-steuer-neuberechnung-ab-2018-11248561.htmlSiehe auch: Bundesministerium der Finanzen zur
Kfz-SteuerDie Autos werden sauberer, trotzdem wird die Kfz-Steuer teurer. Aber für einen 15 Jahre alten Euro3-Stinker mit 1.800 ccm (Benzin) ändert sich nix, der kostet weiterhin nur ca. 120 €/Jahr.
Muss man nicht verstehen, oder? 😁
Beste Antwort im Thema
Nein, Euro 6d Temp Fahrzeuge werden nicht bestraft, sondern zahlen künftig das, wie es gedacht war. Die anderen haben seither nur zu wenig bezahlt und wurden bevorteilt.
49 Antworten
Der Verbrauch (somit CO2 Ausstoß) erhöht sich doch nun aber wegen des neuen WLTP-Tests. Daher steigt die Steuer, weil sie eben doch direkt mit dem Verbrauch verknüpft ist (über den CO2 Ausstoß).
Da gibt's keinen Widerspruch und keine Unklarheit. Würde "Otto Normalo" sich damit auseinandersetzen, wüsste er wie das alles zusammenhängt.
Dass die Freigrenze auch regelmäßig gesenkt wird, erhöht die Steuer bei Neuzulassungen ebenfalls. Vor ein paar Jahren lag diese noch bei 120 g CO2/km. Ein Klein(st)wagen mit 5 Liter Benzinverbrauch lag da drunter, besteuert wurde dann nur der Hubraum, weshalb das eben auch nur 20 € Steuer im Jahr sein konnten.
Wir sind jetzt bei einer Freigrenze von 95 g, weshalb derselbe Wagen heute das Dreifache an Steuer kosten würde.
Modernere Klein(st)wagen werden aufgrund des WLTP vermutlich wieder in Richtung 5 Liter/100 km gehen, weshalb sich die Steuer eben grundsätzlich in etwa/mindestens verdoppeln dürfte. Genau darum geht's doch hier.
Zitat:
@einsdreivier schrieb am 29. März 2018 um 11:45:25 Uhr:
Modernere Klein(st)wagen werden aufgrund des WLTP vermutlich wieder in Richtung 5 Liter/100 km gehen, weshalb sich die Steuer eben grundsätzlich in etwa/mindestens verdoppeln dürfte.
Ja, und der Fahrer von nem 15 Jahre alten Säufer mit 10 und mehr Litern lacht sich ins Fäustchen, weil der nur nach Hubraum besteuert wird. Dafür wird der Käufer eines modernen schadstoffarmen Autos zur Kasse gebeten ... der Umwelt zuliebe. 🙁
na, mit meinen ~770€/a lach' ich sicher nicht. Gleichzeitig... heul' ich auch nicht rum, weils mir einfach auch Spass macht, das Auto zu fahren. Und lieber zahl' ich 1x/a teure Steuer um sonst aber günstig zu fahren (~13-15l LPG/100km) als zwar 'ne günstige Steuer zu haben, aber teures Benzin o.ä. tanken zu müssen.
Und wenn ich jetzt noch 2 Jahre durchhalte... gibts eben H-Zulassung.
Davon abgesehen... kann man ja relativ direkt Einfluss auf die Höhe der Steuer nehmen. Kauf' halt 'n modernes, kleines Auto, was möglichst wenig verbraucht. Fertig iss'.
Ich glaube, die meisten Leute haben andere, "schlimmere" Quellen, wo deren Geld versiegt, als ob ein Auto im Jahr jetzt 50 od. 100€ Steuern kostet.
Zitat:
@spreetourer schrieb am 29. März 2018 um 13:04:34 Uhr:
...
Ja, und der Fahrer von nem 15 Jahre alten Säufer mit 10 und mehr Litern lacht sich ins Fäustchen, weil der nur nach Hubraum besteuert wird. Dafür wird der Käufer eines modernen schadstoffarmen Autos zur Kasse gebeten ... der Umwelt zuliebe. 🙁
Mein Zweitwagen mit Euro3 wird auch rein nach Hubraum besteuert, kostete etwa dreimal so viel wie der inzwischen veräußerte Nachfolger (20 € waren es) und noch immer das Doppelte des aktuellen Erstwagens (auch rein nach Hubraum besteuert weil unter 95 g CO2/km).
Vom Verbrauch allesamt gleich "gut" - nur der CO2-Ausstoß ist beim neuesten um 35 % niedriger.
Wenn jedoch der Zweitwagen einen Nachfolger bekommt und der schon nach WLTP-Zyklus gemessen ist, wird der Nachfolger wohl dasselbe kosten (bzw. das Doppelte des Erstwagens nach NEFZ), auch wenn der dann real wirklich 10 bis 20 % sparsamer ist und nur die Hälfte der Schadstoffe ausstößt.
Einmal abgesehen davon, dass der alte Öl verbrennt, wenn er kalt ist. 😎
Es ist schon eine verkehrte Welt, aber wie heißt es so schön: Man darf eben nur aktuelle Autos vergleichen, die nach demselben Prüfzyklus gemessen wurden.
Ob man ein 2003er Auto fahren möchte, ist die nächste Frage. Immerhin schon Vectra C oder Golf 5, also nichts schlechtes eigentlich. Rost ist selten und die Motoren noch einfach, meist noch ohne Direkteinspritzung. Als Benziner also durchaus interessante Fahrzeuge, doch.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Scoundrel schrieb am 27. März 2018 um 14:42:25 Uhr:
[Das waere dann aber eine Enteignung. Die Fahrzeuge waeren quasi unverkäuflich
Wieso unverkäuflich? Ich kaufe solche Fahrzeuge sehr gerne auf, also wer so etwas hat, darf sich gerne bei mir melden.
Zitat:
Wenn alle Stinker dann von der Oberflaeche verschwinden, stinken sie halt im Ausland weiter.
Und mit der grauen Energie beim Herstellen neuer Fahrzeuge, die dann eventuell zusaetzlich anfaellt, hat die Umwelt dann was genau gewonnen?
Und im Ausland stinkt sogar steuerfrei weiter, weil es in Tschechien und Polen deine KFZ-Steuer gibt.
Ich hatte früher zum Beispiel als Zugfahrzeug einmal einen VW Touareg mit 5 l Diesel Maschine, und der hat mich an Steuern gekostet: null, nämlich gar nichts.
Und Versicherung waren keine 200 € im Jahr.
Den hatte ich in Deutschland spottbillig gekauft, weil sich das Auto in Deutschland aufgrund der hohen Steuern kein Mensch mehr leisten konnte.
Jedoch habe ich die nicht lange behalten, weil das ganze Auto so verbaut ist, dass selbst bei günstigen Stundenlöhnen in Tschechien von maximal 25 € je Stunde in einer VW Vertragswerkstatt auch eine kleine Reparatur sehr ins Geld gegangen ist, weil das ganze Auto total verbaut ist und so viele Teile abgebaut werden müssen.