Welche Bohrer zum Schrauben ausbohren?
Hallo Leute,
ich wollte eine 8.8er Schraube auf meiner Säulenbohrmaschine ausbohren und bin gescheitert. Genommen habe ich normale HSS-G-Bohrer (Ruko Terrax) - neue und keine stumpfen. Die sind für Stähle bis 900 N/mm² Zugfestigkeit geeignet und sollten damit eigentlich reichen. Hab damit auch schon einge 8.8er Schrauben mit der Handbohrmaschine ausgebohrt. Doch diesmal ging nichts. Ich bin ein paar Millimeter gut reingekommen und dann war nur noch Schneidöl in Rauch verwandeln und blau angelaufener Bohrer angesagt. Ich kann es mir nur so erklären, daß die Schraube eine höhere Festigkeit hatte als auf dem Kopf angegeben.
Jetzt stellt sich die Frage, was für Bohrer ich da nehmen. Ich fürchte, daß der gescheiterte Bohrversuch zu einer Aufhärtung geführt hat und es jetzt doppelt schwer wird.
23 Antworten
Ich halte 18 m/min für viel zu hoch, lieber unter 10 m/min. Man darf den Bohrer auch gerne zwischendurch mal scharf schleifen, und natürlich kühlen. Den blauen Bereich schneidet man mit der Flex ab. Auch hier kühlen.
Der links schneidende Bohrer ist jedenfalls von Vorteil. Dann, wenn der Bohrer durch tritt und hoher Vorschub am Bohrer drückt, rupft es den Stummel oft einfach so raus.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 25. März 2021 um 16:31:04 Uhr:
Ich halte 18 m/min für viel zu hoch, lieber unter 10 m/min. Man darf den Bohrer auch gerne zwischendurch mal scharf schleifen, und natürlich kühlen. ...
Sehe ich auch so, deshalb wird der Bohrer trotz Kühlung ja auch gleich blau! 18m/s sind ja je nach Tabelle bei 8mm >1000U/m. Ich muss u.A. ständig 8.8er M6 Inbus aufbohren (o.k., ist natürlich auch einfacher in den Inbus zu bohren), ich hab glaube ich 1/3 der Drehzahl auf meiner Säulenbohrmaschine.
Zitat:
@kraeMit schrieb am 25. März 2021 um 17:11:20 Uhr:
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 25. März 2021 um 16:31:04 Uhr:
Ich halte 18 m/min für viel zu hoch, lieber unter 10 m/min. Man darf den Bohrer auch gerne zwischendurch mal scharf schleifen, und natürlich kühlen. ...Sehe ich auch so, deshalb wird der Bohrer trotz Kühlung ja auch gleich blau! 18m/s sind ja je nach Tabelle bei 8mm >1000U/m. Ich muss u.A. ständig 8.8er M6 Inbus aufbohren (o.k., ist natürlich auch einfacher in den Inbus zu bohren), ich hab glaube ich 1/3 der Drehzahl auf meiner Säulenbohrmaschine.
Ist natürlich auch vom Vorschub abhängig.
Zitat:
@kraeMit schrieb am 25. März 2021 um 17:11:20 Uhr:
Sehe ich auch so, deshalb wird der Bohrer trotz Kühlung ja auch gleich blau! 18m/s sind ja je nach Tabelle bei 8mm >1000U/m.
Naja, hab mit einem 3mm angefangen. Der ist erst mal gut rein (schöne Spahnbildung, Spähne nicht blau) und nach ein paar Millimeter zack und aus. Rauch, rattern und Bohrer blau.
Der Bohrer ist das Nachschleifen nicht wert. Kostet nicht mal 30 Cent im Großpack. Die kleinen Größen zum Vorbohren kaufe ich immer im 50er Pack.
20 bis 25 fand ich auch viel, aber wenn Ruko das sagt?! Und normaler St37 geht mit den angegeben 30m/s problemlos.
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Ist es eine Inbusschraube ? da können die Köpfe schon mal härter sein. Ansonsten können Lunker im Material sein.
Nimm einfach einen andern Bohrer sobald du was merkst das nicht so läuft. Dann sollte es klappen. Wenn du genügende hast ist das ein sicherer Weg.
...wo ist die Schraube drin, kann es sein, dass die Schraube / das Material unwissentlich / unabsichtlich mal gehärtet wurde z.B. heiß / glühend geschweißt und damit man das Teil schneller wieder anfassen konnte mit Wasser abgeschreckt.
Evtl., je nach Bauteil kannst du die Schraube auch glühend schweißen und langsam abkühlen lassen... oder wie hier auch schon vorgeschlagen gleich ne Mutter aufschweißen.
Mir ist es z.B. schon passiert, dass z.B. an einer Welle geschweißt wurde... damits schneller weiter geht, ab in den Wasserkübel unter der Werkbank und anschließend sollte da noch ein Loch für nen Sicherungssplint rein... Pustekuchen, da gingen damals auch einige Bohrer drauf... bis ich drauf gekommen bin.
Da hab ich die Welle nochmal heiß geschweißt und langsam abkühlen lassen... ließ sich anschließend bohren, wie durch Butter.
Irgendwas ist mit der Schraube komisch. Ich habe testweise mit meinen Ruko-Bohrern in einen neue Schraube gebohrt und das war kein Problem. Ich habe die Co8-Bohrer bestellt - hoffentlich geht es damit.
Ich kenne den Trick mit Mutter aufschweißen. Allerdings ist die Schrauben ein Stück unterhalb der Oberfläche abgerissen und ich habe die Sorge, alles mit einander unlösbar zu verschweißen. Daher wollte ich ausbohren und ggf. mit Helicoil reparieren.
Ich glaube nicht, dass dir hier ein Co8- Bohrer zum Erfolg führen wird.
Persönlich würde ich da jetzt mit Hartmetall weiter machen. Wenn man auf einer Säulenbohrmaschine agiert, geht das sogar mit einem Steinbohrer. Da muss man die Schneidkanten sauber nach schleifen, darf aber negativ bleiben. Mit der Handbohre gibt das natürlich nix. Es gibt auch Hartmetalbohrer mit normalem schliff für Stahl.
Wenn du schon ein Loch in der Schraube hast schleif ein passendes Torxbit vorne scharf an und schlag den in das Loch. Der zylindrische Torxbit treibt das Material nicht so nach außen und durch die Schläge löst sich die Schraube in den Gewindegängen. Wenn du vorgebohrt hast mußt du die Drehzahl wesentlich niedriger wählen als wenn du ins Volle bohrst da kannst du die normale Schnittgeschwindigkeit vergessen. Im Eichhörnchenmarkt gibt es "Universalbohrer" mit Hartmetallplatte, sind im Prinzip normale Mauerbohrer wo die Platte schön geschliffen ist. Damit hab ich schon Startlöcher in 58HRC harte Schnittplatten gebohrt ohne das ich die umschleifen mußte.