Wallbox-Dschungel - der Beratungsthread für Ladeinstallationen
Hallo Gemeinde - Wir fahren aktuell einen Q5 55tfsi e und würden uns gerne eine (zukunftssichere) Wallbox installieren lassen. Am liebsten wäre uns daher eine 22kW Box. Wisst ihr, ob das dem Q5 etwas ausmacht, wenn die Box viel mehr als die 7,2kW an Strom liefert?
Und welchen Vorteil hat eine regelbare Wallbox?
Danke euch allen vorab / Grüße
fraenklin
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[Titel von Motor-Talk angepasst.]
Beste Antwort im Thema
Ich sehe es wie @TFSI_Q5 mit der Ladeleistung und würde auch nur eine Box mit 11kW anschaffen und die Installation für 22kW vorbereiten.
Bis du mal 22kW Ladeleistung brauchst, sind die Boxen längst überholt, ggf. günstiger usw.
Ob die Hersteller allerdings jemals so hohe Ladeleistungen im AC-Bereich unterstützen werden/wollen halte ich für fraglich. Da habe ich eher die Vermutung, dass sich kleinere DC-Boxen mit 10-15kW und CCS etablieren könnten.
Wichtiger als 22kW statt 11kW wäre mir, dass die Box ein angeschlagenes Kabel hat und ich nicht jedes mal das lose Kabel des Autos nutzen muss.
1782 Antworten
Ich erwarte, dass sämtliche Wallboxen mit allen Wechselrichtern kompatibel sind. Der eine "Wechselrichter) speist den Strom nach Vorschrift ein und der andere (Wallbox) nimmt ihn ab. Fraglich ist, wer steuert wer wieviel von was nimmt. Da gibt es Systeme, die ein Managementsystem separat benötigen und welche, bei denen die Wallbox das selbst ermittelt (quasi ein MMT eingebaut hat). Oder die Wallbox zieht immer volle Leistung und es liegt am User einzugreifen (einfachste und umständlichste Lösung). Ist eine Frage von Komfort, Kosten und Möglichkeiten.
Ich fürchte nur, dass gerade die Solarhersteller, die auch Wallboxen in ihrem Produktportfolio haben, nicht ganz mitgehen bei der universellen Kompatibilität. Die müssen ja die Kunden irgendwie "ermutigen" Wallboxen aus ihrer Produktion zu kaufen.
Mit der Behauptung „alles wäre perfekt aufeinander abgestimmt….“. Die Wallbox ist ein Verbraucher, wie die Waschmaschine.
Richtig - grundlegend ist die Wallbox ein Verbraucher.
Das Problem entsteht erst dann, wenn man eine koordinierte Steuerung zwischen Speicher, Hausverbrauch und Autoladung erreichen möchte.
Und genau so eine koordinierte Steuerung funktioniert mit einer MyEnergi Zappi zum Beispiel nur sehr bedingt, da sie zwar grundsätzlich Solar-Überschussladung "kann" aber die Werte zur Regelung des Ladestroms nicht über eine Schnittstelle beziehen kann, sondern nur über eigene Stromsensoren (CT-Klemmen) ermitteln kann woraus sich je nach Komplexität der PV-Anlage gewisse Schwierigkeiten ergeben
Wallboxen wie ein Go-e-Charger bieten zwar Schnittstellen aber auch das hat Nachteile, weil man dann wieder Drittanbieter-Hardware und/oder -Software braucht, damit diese Wallbox dann mit einem "fremden" System kommunizieren kann.
Entscheidet man sich dann für ein geschlossenes System (bspw. Victron) entfällt das zwar und für den Moment, hat man dann vermutlich eine sehr granulare Steuerung aber man macht sich gleichzeitig natürlich von einem Hersteller abhängig.
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Und genau vor diesem Dilemma stehe ich gerade:
Soll meine Wallbox ein "dummer" Verbraucher sein? -> MyEnergi Zappi
Will ich größtmögliche Flexibilität bei der Auswahl meiner PV-Anlage? -> Go-e-Charger
Wünsche ich mir ein geschlossenes System, was "aus einer Hand" kommt? -> Victron
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Jede dieser drei Optionen (je nachdem gibt es natürlich noch mehr Hersteller als die genannten) hat ihre Vor- und Nachteile. Deswegen fällt es mir auch schwer mich zu entscheiden.
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Man kann die Zappi aber wohl irgendwie mit zusätzlichen Strommessern auch ein wenig schlauer machen...
Meine ist nur mit den Strommessern oberhalb des Hauptzählers ausgestattet. Somit gilt zwingend, dass bei Solarüberschuss erst der Hausspeicher vollgemacht und sämtliche Verbraucher des Hauses "bedient" werden. Erst wenn Überschuss >1,4 kW eingespeist wird, wird dieser in das Auto umgelenkt.
Da kann ich gut mit leben, zumal mit unserem 10 Jahre alten Speicher / Wechselrichter von E3DC wohl auch nur die WB von E3DC kommunizieren kann. Und die kostet ein Schweinegeld (>2.000 €) und kann außer kommunizieren nicht viel. Z.B. keine Phasenab- und Zuschaltung.
Bei dem Victron bin ich ja schon einmal gescheitert Informationen zum Problem zu erhalten. Hier machen wir es bitte besser!
Eine Zappi ist, wie Hannes sagt, schon in der Lage intelligent zu managen. Man kann mit ein bisschen Zubehör (eddy) ein komplexes Strommgt.-System aufbauen. man kann auch schon in der Grundversion, wie bei Hannes und bei mir, ein bisschen schlau steuern (fixe Zuordnung).
Es gibt aber eine ganze Reihe intelligenter Systeme. Und da sollte man IMHO weder vom Wechselrichter, noch der Wallbox, sondern vom Strommgt-System aus schauen, was das am Ende braucht: Ist es eine intelligente WB (die glänzen meist mit anderen Features) oder reicht dort genau nur ein einfach "Verbraucher-WB", da man davor schon alles steuert.
Zitat:
@StefanLi schrieb am 2. September 2025 um 13:48:51 Uhr:
Mit der Behauptung „alles wäre perfekt aufeinander abgestimmt….“. Die Wallbox ist ein Verbraucher, wie die Waschmaschine.
Die Wallbox kann aber auch eine Systemkomponente sein, die sich je nach aktueller Situation steuern lässt. Das allerdings nur bei durchgängigen Systemen, also die wesentlichen Komponenten vom gleichen Hersteller. Die Paneele sind ja prinzipiell doof, der Rest nicht.
Meine Wallbox ist dank der Steuerung kein einfacher Verbraucher.
Damit muss man sich befassen, einfach aufs Dach und an die Wand reicht da nicht.
Zitat:
@StefanLi schrieb am 2. September 2025 um 17:04:06 Uhr:
Bei dem Victron bin ich ja schon einmal gescheitert Informationen zum Problem zu erhalten. Hier machen wir es bitte besser!
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau was du meinst.
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Eine Zappi ist, wie Hannes sagt, schon in der Lage intelligent zu managen. Man kann mit ein bisschen Zubehör (eddy) ein komplexes Strommgt.-System aufbauen. man kann auch schon in der Grundversion, wie bei Hannes und bei mir, ein bisschen schlau steuern (fixe Zuordnung).
Aber kann man dann auch frei wählen (im laufenden Betrieb), ob bspw. der Speicher oder das Auto bei der Nutzung des Überschusses bevorzugt werden soll? Ich habe es so verstanden, dass das nur dann geht, wenn man den Überschuss mit der Zappi entweder vor oder nach dem Speicher misst.
Bspw. Bei Victron kann man das bequem per App wählen.
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Bitte verstehe mich nicht falsch - ich führe Victron nicht auf, weil ich glaube es gäbe nichts besseres. Es ist nur so, dass ich bei meinen Recherchen keinen anderen (europäischen) Hersteller gefunden habe, der ein geschlossenes System und gleichzeitig diese Flexibilität und Vielfalt bietet alles an die eigenen Wünsche und individuellen Ansprüche anpassen zu können und welches gleichzeitig relativ überschaubar ist und ohne experimentell anmutende Workarounds (Beispiel Go-e-charger mit Rasperry und Drittanbieter-App) auskommt.
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Bitte korrigiere mich, wenn ich da einen fehlerhaften Gedankengang habe.
Für jene, die nicht die nötige Lust und nicht das nötige Wissen für die Bastellösung haben, ist die Hersteller Alle-in-one Lösung das beste.
Das bietet begrenzte Funktionalität und Flexibilität zu eher hohen Kosten, bei gleichzeitig geringsten Eigenaufwand.
Für diejenigen mit Lust und Wissen sind die *Bastellösungen" das beste, weil sie die meiste Flexibilität, die meiste Funktionalität und die günstigsten Kosten bieten.
Die eigene Lösung kann in solchen Fällen mehr als die Herstellerlösungen je können werden.
Naja - eine All in One Lösung sind Anlagen von Ecoflow oder Anker...
Da kommt Victron aus einer vollkommen anderen Ecke des Spektrums...
Nachdem der erste Hinweis verpuffte, vielleicht hilft das hier:
... oder Fronius. Gibts auch Wechselrichter, angebundenen Speicher und Wallbox. Auch mit Überschuss-Steuerung incl. Batterie-Einbindung.
Mfg
Hermann
Die Bastellösungen sind schön und gut, aber müssen auch intensiver betreut werden.
Ich finde meinen Teil will keinen Administrator mehr spielen, insbesondere wenn man älter wird und andere Leute auch mit dem System irgendwie klarkommen sollten, verbietet sich sowas.